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BERN/ Bühnen: DON CARLOS – Winterzeit ist Erkältungszeit

20.12.2021 | Oper international

Giuseppe Verdi: Don Carlos • Bühnen Bern • Vorstellung: 19.12.2021

(7. Vorstellung • Premiere am 16.10.2021)

Winterzeit ist Erkältungszeit

Winterzeit ist Erkältungszeit. Bei der Vorstellung des «Don Carlos» der Bühnen Bern hat es Cecilia Masabane Rangwanasha getroffen.

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Foto © Janosch Abel

Eingesprungen sind Evgenia Asanova, die als eine Besetzung des Thibault die Berner Inszenierung kennt und gespielt hat, und Leah Gordon, die, an Stöcken gehend, die Elisabeth für die Basler Produktion (ab 13.02.2022) probt und gesungen hat. Gordon liess eine hervorragende Interpretation der Elisabeth hören. Ihr technisch versiert geführter lyrischer Sopran trägt im ganzen Haus und es steht ihm ein breites Spektrum an Farben und Schattierungen zu Verfügung. Jordanka Milkova gab die Eboli mit wunderbar vollem Mezzo und konnte nicht nur mit den Hits der Rolle punkten. Julia Andersson gab einen tadellosen Thibault und vervollständigte das Trio der für das Aufführungskonzept entscheidenden Damen. Raffaele Abete sang den Don Carlos höhensicher und mit viel Schmelz. Nach einem kleinen Schreckmoment zu Beginn, ein paar heiseren Phrasen, fand er immer besser in die Aufführung hinein. Gustavo Castillo gibt den Rodrigue mit kernigem Bariton und grosser Bühnenpräsenz der Rolle entsprechend als jugendlichen Stürmer und Dränger. Vazgen Gazaryan singt Philippe II, König von Spanien, mit wunderbar frei strömendem Bass. Der Bass von Matheus França lässt die Ehrfurcht des Volkes wie auch von Philipp sofort verstehen. In ihrer grossen Szene zu Beginn des vierten Akts laufen beide Sänger zu grosser Form auf.

Die flämischen Gesandten sind mit Kimon Barakos, Vinicius Costa da Silva, Christoph Engel, Félix Le Gloahec, Yurii Strakhov und Jiachewng Tan endlich einmal so besetzt, dass man ihn den Freiheitskampf auch abnimmt. Giada Borelli als Eine Stimme von oben, Christian Valle als Ein Mönch, Filipe Manu als Graf Lerma, Michał Prószyński als Ein königlicher Herold und György Antalffy, Iyad Dwayer, Chanho Lee und Louis Morvan als Mönche ergänzen das Ensemble bestens.

Der Chor der Bühnen Bern, vorbereitet von Zsolt Czetener, glänzt einmal mehr mit kompaktem, sattem Klang und grosser Spielfreude. Das Berner Symphonieorchester unter musikalischer Leitung von Nicholas Carter ist Solisten und Chor eine feste Burg, die keine Wünsche offenlässt.

Zum Aufführungskonzept (Inszenierung) ist schon alles geschrieben. Musikalisch überzeugt der Abend auf ganzer Linie.

Weitere Aufführungen:

Do. 23. Dez., 18:00; Di. 04. Jan., 18:00; So. 09. Jan., 16:00; So. 23. Jan., 16:00; Sa. 29. Jan., 18:00.

20.12.2021, Jan Krobot/Zürich

 

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