Engelbert Humperdinck: Hänsel und Gretel, Deutsche Oper Berlin, Vorstellung: 23.12.2019 nachmittags
(91. Vorstellung seit der Premiere am 13.12.1997)
So macht Oper Spass
Als Fixpunkt des vorweihnachtlichen Repertoires kommt allerorten wieder «Hänsel und Gretel» zur Aufführung, so auch an der Deutschen Oper in Berlin.
Die Inszenierung von Andreas Homoki wirkt immer noch sehr frisch und die Bühne und Kostüme von Wolfgang Gussmann sind unverkennbar. Für einmal gibt es keine Umstellungen, Änderungen und Ergänzungen; als Bühnenbild dienen portalhohe Bäume, die den Blick entweder auf das Elternhaus oder das Knusperhäuschen freigeben. Für die Schlafszene wird ein Halbmond aus dem Bühnenhimmel herabgelassen.
Foto: Bettina Stöß
Das Orchester der Deutschen Oper Berlin tritt unter Daniel Carter in grosser Formation an und klingt entsprechend symphonisch breit und manchmal fast etwas knallig.
Jana Kurucová und Jacquelyn Stucker beeindrucken als Hänsel und Gretel durch ihren makellosen Gesang, vor allem aber durch ihre enorme Spielfreunde auf der Bühne, die sie gleich alt wie den Grossteil des Publikums erscheinen lässt. Nicht minderüberzeugend gestalten Derek Welton Peter, den Besenbinder, und Heidi Melton Gertrud, sein Weib. Andrew Dickinson und Flurina Stucki ergänzen das hervorragende Ensemble als Knusperhexe und Sandmännchen/Taumännchen.
Die Oper hat dem jugendlichen Publikum gefallen. Auf jeden Fall war es deutlich leiser, als das Gehuste der Alten.
So macht Oper Spass!
Weitere Aufführungen: 04.01.2020, 19.30 und 05.01.2020, 15.00.
23.12.2019, Jan Krobot/Zürich