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BEINWIL am See/Kanton Aargau/Schweiz: GASPARONE von Carl Millöcker. Premiere

Sizilien zu Gast in der Wiener Operette

20.01.2020 | Operette/Musical

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Carl Millöcker: Gasparone (Urfassung), Theatergesellschaft Beinwil am See im Löwensaal in Beinwil am See, Premiere: 18.01.2020

 Sizilien zu Gast in der Wiener Operette

Seit 1860 spielt man in Beinwil am See (Kanton Aargau) gemeinsam Theater. Aus einem Projekt um sich eine Schulreise auf die Rigi zu finanzieren entstand dann 1864 die Theatergesellschaft. Bereits 1877 konnte man einen eigenen Theatersaal einweihen. 1903 brannte das Wirtshaus zum Löwen, an das der Theatersaal angebaut war fast vollständig ab. Mit Hilfe einer grossen Spendensammlung konnte die Theatergesellschaft einen neuen Saal inklusive Schnürboden, Kulissen und elektrischer Beleuchtung finanzieren. Seit 1937 werden Operetten aufgeführt, so in diesem Jahr als 111. Aufführung in der Geschichte der Theatergesellschaft die Urfassung von Millöckers «Gasparone», ergänzt mit dem später ins Werk eingearbeiteten „Dunkelrote Rosen bring‘ ich, schöne Frau“.


Benozzo (Reto Hofstetter), Nasoni (Andreas Wuffli); Foto: Andy Bolliger.

Regisseur Raschid Kayrooz hat, um eine Brücke zur Gegenwart zu schaffen, die Produktion im Sizilien kurz nach dem Zweiten Weltkrieg angesiedelt. Das von Cornelia Siegrist entwickelte und Ueli Binggeli umgesetzte Bühnenbild bietet Kayrooz dazu den idealen Rahmen. Mit Wolken bemalte Theatergassen werden jeweils mit weiteren Versatzstücken stimmig für die drei Akte ergänzt. Im ersten Akt stellen eine Türe mit der Überschrift «Osteria» und ein paar Tische und Stühle Benozzos Lokal dar. Der zweite Akt spielt im Palast Carlottas, der durch ein Glaswand, einen Diwan und zwei mit rotem Samt bezogene Sessel angedeutet wird und der dritte Akt auf dem Hauptplatz von Syrakus, angedeutet durch die Marmorsäulen und Fenster des fiktiven Rathauses.


Carlotta (Andrea Hofstetter); Foto: Andy Bolliger

Andrea Hofstetter gibt eine noble, manchmal etwas schneidende Carlotta und Monika Käch eine herrlich schrullige Zenobia, Vertraute der Gräfin Carlotta. Fabio de Giacomi versucht letztlich dann doch erfolgreich als Erminio, edler Graf und Gutsbesitzer, Carlotta für sich zu gewinnen. Er überzeugt mit einem wunderschönen, hellen Tenor. Peter Eichenberger ist Luigi, Erminios Freund. Andreas Wuffli singt den Bürgermeister Baboleno Nasoni und hat gemäss den Gesetzen der Oper und Operette die Aufgabe erfolglos zu intrigieren. Ihm wird letztlich seine Bestechlichkeit und Unvorsicht zum Verhängnis. Gelsomino Romer gibt den Sindulfo, seinen Sohn, den Nasoni vergeblich mit der reichen Carlotta zu verheiraten versucht. Erminio macht sich für sein Anliegen die Legende vom Räuber Gasparone zu Nutze, die er den Schmugglern abgelauscht hat. Benozzo, Wirt und Chef der Schmugglerbande (Reto Hofstetter) und Massaccio, Schmuggler und Onkel (Christian Jenny). Sophia Seemann macht als Sora ihrem Gatten Benozzo das Leben schwer.

 

Das Orchester der Theatergesellschaft Beinwil am See unter Leitung von Konrad Jenny spielt einen lebendigen, wunderbar schmissigen Millöcker.

 

Tragende Säule  der lokalen Operettenproduktionen sind jeweils neben den unzähligen, meist kaum sichtbaren Beteiligten, die Chöre. Das ist auch hier in Beinwil nicht anders und so überzeugt der Chor der Theatergesellschaft Beinwil am See nicht nur mit Leidenschaft sondern auch mit Klangschönheit.

 

Herrliche Operette in stimmiger Atmosphäre!

Weitere Aufführungen:

Samstag, 25. Januar, 19:30 Uhr;
Sonntag, 26. Januar, 14:30 Uhr;
Samstag, 01. Februar, 19:30 Uhr;
Sonntag, 02. Februar, 14:30 Uhr;
Freitag, 07. Februar, 19:30 Uhr;
Samstag, 08. Februar, 19:30 Uhr;
Sonntag, 09. Februar, 14:30 Uhr;
Freitag, 14. Februar, 19:30 Uhr;
Samstag, 15. Februar, 19:30 Uhr;
Sonntag, 16. Februar, 14:30 Uhr;
Freitag, 21. Februar, 19:30 Uhr;
Samstag, 22. Februar, 19:30 Uhr;
Sonntag, 23. Februar, 14:30 Uhr;
Freitag, 28. Februar, 19:30 Uhr;
Samstag, 29. Februar, 19:30 Uhr;
Sonntag, 01. März, 14:30 Uhr;
Freitag, 06. März, 19:30 Uhr;
Samstag, 07. März, 19:30 Uhr;
Sonntag, 08. März, 14:30 Uhr.

19.01.2020, Jan Krobot/Zürich

 

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