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BASEL/Theater: LADY IN THE DARK von Kurt Weill/Ira Gershwin. Neuinszenierung

08.11.2022 | Operette/Musical

Kurt Weill/Ira Gershwin: Lady in the Dark • Theater Basel • Vorstellung: 07.11.2022

(3. Vorstellung • Premiere am 29.10.2022)

 Schweizer Erstaufführung

Ein Musical, das in dieser Umsetzung nichts an Aktualität verloren hat

Mit der Schweizer Erstaufführung des Musical Play «Lady in the Dark» mit Musik und Gesangstexten von Kurt Weill und Ira Gershwin ist dem Theater Basel ein Produktion gelungen, die das Potential hat Kult zu werden. Gezeigt wird die deutsche Fassung von Roman Hinze.

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Foto © Ingo Hoehn

Ein ganzes grosses Lob geht an das Sinfonieorchester Basel unter der musikalischen Leitung von Thomas Wise, das Weills Musik mit herrlichem Swing und Groove prächtig zu Gehör bringt. Der Chor des Theater Basel (Chorleitung: Michael Clark) und die Statisterie des Theater Basel lassen sich von dieser unbändigen Spielfreude anstecken.

Die autobiographisch gefärbte Vorlage zu Weills und Gershwins Musical Play stammt vom amerikanischen Drehbuchautor, Dramatiker (Pulitzer-Preis) und Regisseur (Uraufführung «My fair Lady») Moss Hart (1904-1961). Hart plante seit den frühen 30er-Jahren ein Stücküber das damals modische Thema der Psychoanalyse. Nachdem eine Zusammenarbeit mit George S. Kaufmann, mit dem Hart seine ersten Erfolge am Broadway hatte, nicht zustande kam, tat er sich 1939 mit Kurt Weill zusammen. Zusammen konnten sie Ira Gershwin, der sich nach dem Tod seines Bruders aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hatte, für eine Beteiligung gewinnen.

Regisseur Martin G. Berger inszeniert eng am Libretto. Für die Rahmenhandlung in den Redaktionsräumen der Modezeitschrift «Allure» nutzt er die Vorbühne, die vier Träume der Liza Elliott (von Moss Harter als veritable Traviatas bezeichnet) inszeniert er auf der Bühne. Sarah Katharina Karl hat die farbenfrohe, von Rosen in jeglicher Grösse und Farbe dominierte, sonst aber schlichte Bühne gestaltet (Videodesign: Vincent Stefan; Lichtdesign: Roland Edrich). Esther Bialas hat die Kostüme kreiert, Marie-Christin Zeisset die Choreographie besorgt.

Tragende Säule der Aufführung ist Delia Mayer in der Rolle der Liza Elliott. Sie gestaltet die permanent unter Druck stehende und daran letztlich zerbrechende Redakteurin intensiv und absolut glaubwürdig. Stefan Kurt ist ihr als Russell Paxton ein ebenbürtiger Partner. Die junge Generation, Jan Rekeszus als Randy Curtis und Gabriel Schneider als Charley Johnson, dem Elliott am Schluss die Redaktion übergibt, ist genauso schlüssig gezeichnet. Martin Hug gibt Elliotts Lebenspartner Kendall Nesbitt. Marion Wulf Valentina Inzko Fink, Manuel Nobis, Esther Randegger, Vivian Zatta, Sonja Goltz, Frauke Willimczik, Carmela Calvano Forte und Boguslaw Bidzinski ergänzen das formidable Ensemble. Es tanzen Shayna Weintraub, Kenzie Brousson , Hannah Kelly , Ayako Nakano , Alexander Hallas, Davide De Biasi , Camryn Pearson und Alicia Lehmann.

Ein Musical, das in dieser Umsetzung nichts an Aktualität verloren hat.

Weitere Aufführungen:

Mi. 09.11.2022, Grosse Bühne, 19:30 Uhr; Fr. 11.11.2022, Grosse Bühne, 19:30 Uhr;

So. 04.12.2022, Grosse Bühne, 18:30 Uhr; So. 08.01.2023, Grosse Bühne, 18:30 Uhr;

Mo. 09.01.2023, Grosse Bühne, 19:30 Uhr; Di. 14.02.2023, Grosse Bühne, 19:30 Uhr;

Mi. 22.02.2023, Grosse Bühne, 19:30 Uhr; Do. 23.02.2023, Grosse Bühne, 19:30 Uhr;

Sa. 11.03.2023, Grosse Bühne, 19:30 Uhr; Sa. 13.05.2023, Grosse Bühne, 19:30 Uhr;

Fr. 19.05.2023, Grosse Bühne, 19:30 Uhr; Di. 20.06.2023, Grosse Bühne, 19:30 Uhr.

 

09.11.2022, Jan Krobot/Zürich

 

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