Basel: Theater Basel – Grosse Bühne – „Daphnis et Chloé“ -Sinfoniekonzert – Sinfonieorchester Basel – Alice Sara Ott, Klavier – Michal Nesterowicz, Leitung – 08.02.17
Mit Claude Debussys „Prélude à l’ après-midi d’un faune“ eröffnet das Sinfonieorchester Basel (SOB) unter Dirigent Michal Nesterowicz diesen stimmungsvollen französischen Konzertabend. Maestro Nesterowicz setzt auf fein differenziertes Dirigat und lässt das wunderbar disponierte Orchester aus leichten und lieblichen Klangbildern herrlichsten Vollklang erstrahlen. Besonders zauberhaft fallen die Solovioline und die Soloflöte auf.
Flotte Tempi schlägt der Dirigent im ersten Satz von Maurice Ravels „Konzert für Klavier und Orchester G-Dur“ an. Gerade richtig für so ein leidenschaftliches Temperamentbündel, wie die Pianistin Alice Sara Ott eines ist. Sie begeistert mit toller Technik, mitreissender Dynamik und enormer Strahlkraft. Der zweite Satz gerät zum stillen Highlight des Konzertes; besonders der Anfang, wenn das feine Pianosolo zu Beginn von der Flöte aufgenommen und ins Orchester getragen wird. Es findet die perfekte meditative Verschmelzung von Klavier und Orchester statt – einfach wunderbar! Im finalen dritten Satz stellt die fantastische Alice Sara Ott ihre grossartige Technik und Fingerfertigkeit unter Beweis. Dabei vergisst sie jedoch die Emotionen nicht und macht so, grossartig begleitet vom SOB, Ravels Klavierkonzert zum Höhepunkt des Abends.
Nach der Pause erklingt dann fein differenziert und mit grossen Klangbogen ausgestattet Gabriel Faurés Suite op. 80 „Pelléas und Mélisande“. Michal Nesterowicz arbeitet auch hier die Stimmungen des Werkes sorgfältig heraus. Auch hier fällt in der „Sicilienne“ die Soloflöte, zusammen mit den Harfen besonders auf.
Zum Schluss serviert uns das SOB mit Maurice Ravels „Daphnis et Chloé, Fragments Symphoniques, Suite Nr. 2 ein veritables Klangfest, dem man sich einfach nur in Wonne hingibt. Genuss pur!
Begeisterter Applaus des Publikums für einen aussergewöhnlichen Konzertabend!
Michael Hug