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BASEL/Theater: DIE NASE von Dimitri Schostakowitsch

31.01.2022 | Oper international

Dmitri Schostakowitsch: Die Nase • Theater Basel • Vorstellung: 30.01.2022

(4. Vorstellung • Premiere am 27.11.2021)

Eine grossartige Ensembleleistung

Am Theater Basel ist eine Rarität in mehrfacher Hinsicht zu erleben. Dmitri Schostakowitsch satirisches Frühwerk «Die Nase» in deutscher Sprache (Deutsche Übersetzung von Karl Heinz Füssel und Helmut Wagner, Aufführungsfassung von Sabrina Zwach) und das mit absoluter Textverständlichkeit.

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Foto Thomas Aurin

 

Herbert Fritsch (Inszenierung und Bühne) hat für Schostakowitschs erste erhaltene Oper einen abstrakten Raum ohne Möbel und Requisiten, nur mit sieben labyrinthartig verschachtelten Trichtern geschaffen. In diesem auch in seiner Farbigkeit (Lichtdesign: Roland Edrich) stark an den Kubismus erinnernden Bühnenbild bewegen sich die Figuren, gekleidet in höchst ästhetische, zeitgenössische Kostüme (Victoria Behr), wie Puppen. Sporadisch gleitet der Fritsche Klamauk ins Banale ab, was bei diesem Stück weniger störend als bei anderen seiner Inszenierungen wirkt. So minutiös wie die Bewegungen von Solisten und Chor einstudiert sind, sollte der Besetzungszettel um den Eintrag «Choreographie» ergänzet werden. Der wäre natürlich auch Herbert Fritsch zuzuschlagen. Der Chor des Theater Basel ist von Michael Clark bestens auf die schwierige Partitur vorbereitet worden und gestaltet die Choreographie gleichermassen akribisch wie spielfreudig. Das scharf konturiert aufspielende Sinfonieorchester Basel unter musikalischer Leitung von Clemens Heil grosse Nebeneinander zeitgenössischer Musik sicher heraus.

Die Rollen des Kollegienassessors Platon Kusmitsch Kowaljow und des Barbiers Iwan Jakowlewitsch / Vater sind mit zwei herrlichen Bariton besetzt: Michael Borth und Andrew Murphy über zeugen mit hervorragend geführten Stimmen und souveränem Auftritt. Absolut auf Augenhöhe agiert Jasmin Etezadzadeh als Praskowja Ossipowna / Brezel-Verkäuferin / Pelageja Grigorjewna Podtotschina. Die zahlreichen weiteren Rollen verkörperten Peter Tantsits, Vuyani Mlinde, Karl-Heinz Brandt, Hubert Wild, Jasin Rammal-Rykała, Kyu Choi, Donovan Elliot Smith, Frauke Willimczik, Boguslaw Bidzinski, Flavio Mathias, Vivian Zatta, Emily Dilewski, Georgia Knower, Evelyn Meier, Sonja Goltz, Martin Baumeister, Flavio Mathias, Eckhard Otto, Marco Pobuda, Constantin Rupp, André Nicolas Schann und Vladimir Vassilev.

Eine grossartige Ensembleleistung!

Weitere Aufführungen:

18.02.2022/20.02.2022/23.02.2022/24.02.2022/26.02.2022/

04.03.2022/13.03.2022/20.03.2022/24.03.2022

 

30.01.2022, Jan Krobot/Zürich

 

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