Theater Basel: „ Die drei Räuber“: Musiktheater nach Tomi Ungerer, Pr. 1.12.2017
© Kim Culetto
Als Tiffany der grausamen „Tante“ entkommt, die das abgelegene Waisenhaus mit strenger Hand führt, landet sie ausgerechnet bei drei Räubern, die ihre Räuberhöhle im finstern Wald eingerichtet haben. Das kleine Mädchen erweicht die Herzen der hartgesottenen Räuber jedoch schnell, sind diese doch selbst einmal aus dem gleichen Waisenhaus geflohen.
Regisseurin Daniela Kranz inszeniert Toni Ungerers Kinderbuch als Musiktheater mit vielen humoristischen Einlagen – herrlich zum Beispiel wie der Gendarm (schreiend komisch: Martin Hug) eine der phantasievoll ausgestatteten leuchtenden Schnecken (Kostüme: Viva Schudt, Daniela Kranz) anhält und auf Fahrtauglichkeit überprüft.
Während die drei Räuber (Debora Bötticher, Flynn Jost, Cédric Straub) etwas blass daherkommen, trumpft vor allem die stimmgewaltige Wiebke Frost als bitterböse Tante auf, die den Kindern immer nur Rübenbrei füttert und als Arbeitssklaven auf ihrer Rübenfarm mit dem Motto „Ohne Rübe keine Liebe“ auf Trab hält. Julia Minssen als Tiffany hat es da wesentlich leichter, die Sympathien der jüngeren Zuschauer zu gewinnen.
Die Musik von Fabian Chiquet, Joël Fonsegrive und Victor Moser, gespielt von der Basler Band «The bianca Story» (Joël Fonsegrive, Victor Moser, David Krähenmann, Raphael Rossé) hält die mehrheitlich jungen Zuschauer im diesjährigen Weihnachtsstück mit eingängigen Popballaden gefangen, während auf der Bühne leuchtende Schnecken auf Rollen durch nebelverschleierte Waldlandschaften (zauberhafte Bühnenausstattung von Viva Schudt) flitzen. Und am Happy End mangelt es auch nicht, nur so viel sei verraten: Die böse Tante wird noch in ihrer eigenen Rübenpampe landen.
Alice Matheson