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BASEL/Stadtcasino: SINFONIEORCHESTER BASEL – «Viol(a)ence in heaven»  – Nikola Hillebrand (Sopran), Nils Mönkemeyer (Viola), Markus Poschner (Leitung)

22.09.2022 | Konzert/Liederabende

Basel: Stadtcasino Basel – Sinfonieorchester Basel (SOB) – «Viol(a)ence in heaven»  – Nikola Hillebrand (Sopran),
Nils Mönkemeyer (Viola), Markus Poschner (Leitung)

 – 21.09.2022

Himmlisch

Es sei ein gewagtes Experiment, so Markus Poschner, der musikalische Leiter des heurigen Abends im Interview für das Programmheft, ein Konzert mit Gustav Mahlers «Blumine (1884)» zu eröffnen, «da sich sowohl die Musiker*innen als auch das Publikum ganz unvermittelt auf diese besondere Stimmung des Werks einlassen müssen.» Mit dem Sinfonieorchester Basel (SOB) kann er dieses Wagnis getrost eingehen, denn das Orchester bringt die Komposition aus dem feinsten, zerbrechlichsten Piano heraus zum Blühen und zieht das Publikum von der ersten bis zur letzten Note in den Bann der wunderbaren Komposition. Kaum zu glauben, dass sich das kurze Stück, welches ja eigentlich ein Satz in Mahlers ersten Sinfonie war, bei seiner Uraufführung von Kritikern den Vorwurf der «Trivialität» gefallen lassen musste. Wie fein sensibel Maestro Poschner und das SOB das Werk wachsen, erblühen und strahlen lässt, ist kaum zu beschreiben. Es ist offensichtlich – Dirigent und Orchester sprechen dieselbe musikalische Sprache und verstehen sich prächtig. Schon in diesen ersten acht Minuten des Konzertes staunt man über die Sensibilität und Klangfülle, welche Dirigent und Orchester hier erzeugen.

«Wenn man etwas tut, das man liebt, dann trägt einen das.» Dieses Zitat des Bratschisten Nils Mönkemeyer im Programmheft gibt wohl das Credo für sein Schaffen wieder. Und heute Abend wird dies bei der Aufführung von Walter Braunfels` «Schottische Fantasie für Viola und Orchester, ob 47 (1932/33)» direkt erlebbar. Der Künstler verschmilzt auch physisch sowohl mit seinem Instrument als auch mit dem Werk und vermag so dem Publikum seine Bilder zu übermitteln. Überflüssig zu erwähnen, dass Nils Mönkemeyer die vielen Doppelgriffe und übrigen technischen Kniffe in Braunfels’ genialer Tondichtung souverän meistert – wunderbar partnerschaftlich begleitet durch den Dirigenten und dem Orchester. Es gelingt eine farbige, stimmungsvolle und facettenreiche Aufführung des faszinierenden Werkes. «Das Unaussprechliche, was eben nur Musik sagen kann, da ist die Bratsche besonders gut aufgehoben» – und bei Nils Mönkemeyer erst recht.

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Nils Mönkemeyer, Markus Poschner, Sinfonieorchester Basel (Photo: Benno Hunziker)

Nach der Pause erklingt wieder Gustav Mahler und zwar die «Sinfonie Nr. 4 G-Dur (1901)», die Sinfonie, bei welcher die Gegensätze Heiterkeit – Trauer und Leben – Tod unvermittelt und überraschende aufeinander prallen: «Die Dinge sind nicht so, wie sie scheinen», so der Dirigent im Interview. Markus Poschner und das Sinfonieorchester Basel finden erneut zu höchster sensibler Intensität. Lebensfreude pur, welche durch Ausbrüche unterbrochen wird, erklingt im ersten Satz. Herrlich makaber der Totentanz des Knochenmannes im zweiten Satz. Tief meditativ der «Ruhevoll»e dritte Satz. Besonders beeindruckend dabei die Holzbläser. Mit ihrer strahlend leuchtenden, gut geführten Stimme begeistert die junge deutsche Sopranistin Nikola Hillebrand im vierten Satz von Mahlers Sinfonie.

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Markus Poschner, Nikola Hillebrand, Sinfonieorchester Basel (Photo: Benno Hunziker)

Ein grosser Konzertabend im Musiksaal des Stadtcasinos Basel!

Michael Hug

 

 

 

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