Großartig als Dschinn: Georgij Makazaria. Copyright: Christian Husar
Baden/ Bühne Baden Stadttheater: 18.11.2017 : „ALADDIN UND DIE WUNDERLAMPE“. – unterhaltsames Familienmusical
Mit der Badener Erstaufführung des Familienmusicals „Aladdin und die Wunderlampe“ ist auf der Bühne Baden im Stadttheater eine unterhaltsame Produktion für die gesamte Familie zu sehen. Robert Persché (Musik, Liedtexte, Buch) und Andreas Braunendal (Buch) haben ein Musical geschaffen, dem das bekannte Märchen aus der Sammlung von 1001 Nacht zu Grunde liegt. In der Musical-Handlung verliebt sich der Straßenjunge Aladdin in Jasmin, die Tochter des Archäologen Arthur John Evans. Da eine Beziehung wegen der gesellschaftlichen Unterschiede unmöglich scheint, träumt sich Aladdin in die Welt des Märchens. Hier findet er eine Wunderlampe und rettet dann mit Hilfe des Geistes Dschinn die wunderschöne Prinzessin Jasmin vor dem bösen Zauberer Dschafar, der als Großwesir den Sultan zwingen will, ihm die Prinzessin zur Frau zu geben. Am Ende siegt natürlich die Liebe. Die zügige Inszenierung von Robert Persché im orientalisch-üppigen Bühnenbild von Gerhard Mayer und in den farbenprächtigen Kostümen von Mignon Ritter bietet den gefälligen Rahmen für dieses Musical. Zur optimalen Raumausnützung wird auch ein Steg rund um den Orchestergraben genützt und immer wieder kommen/gehen die Darsteller durch den Zuschauerraum, wodurch das Publikum hautnah mitten drin im Geschehen sitzt. Die flotte Choreografie angelehnt an Bollywood-Filme mit mitreissenden Tanzszenen für das gesamte Bühnenensemble sowie effektvollen Auftritten für die Tänzer vom Ballett der Bühne Baden stammt von Michael Kropf.
Das verliebte Paar: Ulrike Figgener (Jasmin), Benjamin Plautz (Aladdin). Copyright: Christian Husar
Allen voran begeistert Georgij Makazaria. Bekannt aus dem Fernsehen als Frontsänger der Band Russkaja und Teilnehmer bei Dancing Stars (3. Platz) belebt er das Stück durch seine starke Bühnenpräsenz. Er reüssiert als singender und tanzender Dschinn – eine Idealbesetzung als riesiger gutmütiger Lampengeist, der alle Wünsche erfüllen kann, außer es handelt sich um die Liebe. Benjamin Plautz in der Titelrolle als unbekümmerter Naturbursch Aladdin zeigt schauspielerische Gewandtheit, doch stimmlich ist er nicht herausragend. Ulrike Figgener als liebenswerte Jasmin hat eine hübsche Singstimme. Die beiden sind ein harmonisch miteinander agierendes Paar. Dennis Kozeluh überzeugt in der Doppelrolle als böser Zauberer Dschafar und durchtriebener Großwesir. János Mischuretz ist sein treuer Diener Balthasar, der sich auch als Gelegenheitsdieb betätigt. Robert Sadil gefällt als britisch-trockener und dünner Archäologe Arthur John Evans, der nur seine Ausgrabungen im Kopf hat ebenso wie als dickbauchiger Sultan, der nur an sein leibliches Wohl denkt. Beppo Binder erfüllt die Rolle des Assistenten Robinson und des Eunuchen Ibrahim mit Esprit. Flora Stefan ist entzückend als der kleine Ali (stumme Rolle). Zusätzlich zum Chor der Bühne Baden kommen auch die Kinder vom Kinderchor Gumpoldskirchner Spatzen zum Einsatz. Unter der Leitung von Oliver Ostermann spielt das Orchester der Bühne Baden mit viel Schwung. Überdeckten im ersten Akt die Musiker die Sänger an Lautstärke, so waren die Mikrofone nach der Pause besser eingestellt.
Die Zuschauer spendeten viel begeisterten Applaus für diese vergnügliche Produktion.
Ira Werbowsky