Baden / Sommerarena
“THE MUSIC OF HANS ZIMMER and others”
Bericht über das Konzert am 03.09.2025 (ausverkauft)
Das Konzert ist Teil des Festivals STADT:KULTUR Baden / Perchtoldsdorf
Fotografie aus dem Programmheft, angefertigt von Elisabeth Dietrich-Schulz
Weltberühmte Filmmusik von Hans Zimmer und Ennio Morricone in der Sommerarena Baden an einem lauen Sommerabend. Herz, was willst Du mehr?
Filmmusik begeistert das Publikum längst auch außerhalb der Kinosäle. Etwa 600 Zuhörerinnen und Zuhörer in der Sommerarena Baden und wohl auch einige mehr im Kurpark erleben die Faszination der Musik von Hans Zimmer und Ennio Morricone am Mittwochabend in Baden. Sie hören Musik aus Fluch der Karibik, Zwei Welten, Miss Daisy und ihr Chauffeur, Sherlock Holmes, Madagascar, Gladiator, James Bond (No time to die), Video killed the Radio Star, Interstellar, Dune, Inception bis Spiel mir das Lied vom Tod, Zwei Glorreiche Halunken und Ecstasy of Gold. Bei Video killed the Radio Star dürfen/müssen alle mitsingen, im zweiten Anlauf auch laut genug. Im zweiten Teil nach der Pause folgt Musik aus Der König der Löwen, Superhelden, Planet Earth, Pearl Harbour, Dunkirk, Top Gun und Da Vinci Code. Die Musik wird vom Ivano Frankivsk Symphony Orchestra and Choir unter dem Dirigat von Serhii Chernjak in einer beeindruckenden Show mit Lichtinstallationen, Laserprojektionen und ausgewählten Filmausschnitten dargeboten. Die stimmgewaltigen Solisten und Solistinnen Jenna Dearness-Dark, Linda Rheretyane, Gugu und Mabuda begeistern besonders mit Ausschnitten aus „Der König der Löwen“, Zimmers „Bestseller“. Der Moderator Derrick L McMillon führt in englischer Sprache durch das Programm. Fast alle Texte werden in deutscher Sprache auf der Videowall im Hintergrund zum Mitlesen eingespielt.
Ennio Morricone ist Hans Zimmers großes Vorbild. Er komponiert – wie Morricone – die Filmmusik überwiegend bereits bei Kenntnis des Themas vor – nicht nach – genauem Studium des Drehbuchs. Als mehrfacher Oscar-, Globe- und Emmy-Preisträger ist Hans Zimmer längst zur Nummer Eins der Filmmusik geworden. Für mehr als 200 Filme hat er den Soundtrack geschrieben. Seinen ersten Oscar gewann er für „Der König der Löwen“ (1995), seinen zweiten Oscar für „Dune“ (2022).
Das Publikum erfährt in der Show interessante Hintergrund-Storys zu Hans Zimmers Arbeitsweise. So veränderte er mit seiner Musik den Anfang von Ridley Scotts Gladiator komplett oder integrierte im Gesangstext zu König der Löwen eine Botschaft gegen Apartheid.
In der Show lernt das Publikum auch viel Spannendes und Überraschendes über den Werdegang des Musikgenies Hans Zimmer:
Hans Zimmer wurde 1957 in Frankfurt am Main geboren. Seine Mutter war eine klassisch ausgebildete Musikerin. Daher erlernte Hans Zimmer als Kind das Klavierspiel im Elternhaus. Er hatte nur für ganz kurze Zeit einen Klavierlehrer, da er sich dessen Disziplin hinsichtlich der Grundregeln für einen Pianisten nicht unterwerfen wollte. Eine akademische musikalische Ausbildung durchlief er nicht! Anfang der 1990er Jahre wurde Zimmer vor allem wegen seiner innovativen Kombination von Orchester- und Synthesizer-Klängen bekannt. Seine Inspiration kommt vielfach aus Ethnomusik, spezifischen traditionellen Instrumenten und elektronischer Musik. Seine Soundtracks sind jedenfalls keine Hintergrundbegleitung der Filme, sondern gestalterische Elemente.
Hans Zimmer lebt und arbeitet seit vielen Jahren in Los Angeles und zählt zu den erfolgreichsten und einflussreichsten Filmkomponisten der Hollywood-Geschichte. Auch Österreich darf auf Pioniere der Filmmusik stolz sein. Hervorragende Komponisten wie die Wiener Max Steiner oder Erich Wolfgang Korngold prägten die Filmmusik-Produktion in den USA von Anfang an. Regisseure wie Luchino Visconti sind allerdings bei klassischer Musik fündig geworden wie Musik von Gustav Mahler für „Tod in Venedig“ (1971).
Das Kulturformat STADT:KULTUR bietet auch in seiner 14. Spielsaison ein vielseitiges Programm. Nicolas Hold, der Geschäftsführer der HSG Events GmbH, hat mit der Sommerarena, der Burg Perchtoldsdorf und dem At the Park Hotel großartige Schauplätze gefunden, wünscht sich aber eine dauerhafte Bühne für Baden. Viel Glück!
Elisabeth Dietrich-Schulz