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BADEN/ Sommerarena: DER FIDELE BAUER – "quietschfidel"

11.07.2015 | Operette/Musical

BADEN: DIESER BAUER IST QUIETSCHFIDEL

 1907 wurde die Operette „Der fidele Bauer“ von Leo Fall in Mannheim uraufgeführt. In der Sommerarena Baden hatte dieses Werk am 10. Juli 2015 Premiere und es gelang ein wirklich eindrucksvoller, toller Operettenabend.

 Es stimmte einfach alles. Die musikalische und die szenische Seite.

 Eigentlich geht es um ganz ernste Themen. Ein armer Bauer spart, damit sein Sohn studieren kann. Dieser verweigert nach dem Studium und der Heirat mit einer feinen Berlinerin allerdings seine Herkunft und seine Familie. Doch am Schluss gibt es natürlich ein Happy End.

 Die Inszenierung von Christa Ertl ist optisch in der Entstehungszeit der Operette angesiedelt und bleibt dabei dem Text und der Musik treu. (Durchaus opulent: die Bühne von Helmut Ludwig). Die schönen Kostüme von Maria Kappeter fügen sich gut ein. Mit vielen klugen Ideen schafft es die Regisseurin, die witzigen, ebenso wie die tiefgründigen Stellen originell in Szene zu setzen. Das Ballett der Bühne Baden (Choreografie: Marcus Tesch) sowie der Chor (Leitung: Michael Zehetner) spielen in ihrem Konzept eine tragende Rolle.

 Auch die Besetzung ist sehr überzeugend. Hans-Günther Müller zeigt mit seiner ansprechenden Spielweise, wie man die Rolle des „Fidelen Bauers“ Matthias Scheichelroither trotz der tiefsinnigen Aspekte auch sehr komödiantisch anlegen kann. Sein Sohn Stefan wurde von David Sitka mit wohlklingend lyrischem Tenor dargeboten. Laura Scherwitzl als Annamirl bestach vor allem in der Höhe. Großartig: Maximilian Mayer als Vincenz. Der Lindoberer von Helmuth Wallner wurde vom Publikum mit Lachsalven gefeiert. Auch Beppo Binders Raudaschl und Franz Födingers Endletzhofer gehören zur Haben-Seite dieser Aufführung. Entzückend wurde das Heinerle von Jonas Peter Zeiler gesungen. Iva Schell brillierte als Friederike.

 Famos spielte das Orchester der Bühne Baden unter der Leitung des 1. Kapellmeisters Oliver Ostermann.

 Großer, großer Jubel für das gesamte Ensemble.

 Fazit: Diese hinreißende Produktion besticht durch eine gelungene Inszenierung und mit einer großartigen musikalischen Leistung.  

 Sebastian Kranner

 

 

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