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BADEN/ Bühne: „SOUTH PACIFIC“ – eine Südseereise hinein in den 2. Weltkrieg.

27.01.2025 | Operette/Musical

Bühne Baden: “South Pacific“ – eine Südseereise hinein in den 2. Weltkrieg     (26.1.2025)

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Missy May und Ensemble: Foto: Christian Husar

Die weite Reise von der Bühne Baden zu einer Insel im Pazifik kommt wahrscheinlich nicht so ganz genau am Ziel an. Doch das reife Badener Publikum in der Nachmittagsvorstellung nach der Premiere hat sich einigermaßen dankbar erwiesen. Rodgers & Hammersteins   „South Pacific“ ist 1949 einer der ganz, ganz großen, endlos lang gespielten Erfolge am New Yorker Broadway dieser frühen Musical-Jahre geworden. Nicht so auf europäischem Boden. Doch die Verfilmung 1958 hat besonders die wunderbare Musiknummer „Some Entchanted Evening“ dieses Musical Play bekannt gemacht.

So ein richtiger Südsee-Zauber ist im Badener Stadttheater nicht zu erleben. Nach einer von James A. Michener erzählten WK II-Aufarbeitung –  die Pearl Harbour-Katastrophe, US-Soldaten auf Inseln nahe in Wartestellung, dazu in den Liebesgeschichten Rassenproblematik – gibt es hier zu viele und nicht gerade übermässig interessante Dialoge und US-Army-Sequenzen. Spannung wird dabei keine angekurbelt. Regisseur Leonard Prinsloo fällt es auf der Einheitsbühne mit dezentem Palmenschmuck nicht leicht, das viele Geplauder und die gefälligen Musikeinschübe abzustimmen. Das Problem: Das klein besetze Orchester klingt wohl zwangsweise laut und grell, das Arrangement kann jedoch Richard Rodgers pompigem Musical-Sound nicht nahe kommen.   Auch das sympathische Hauptpaar Missy May und Gezim Berisha – trotz kleiner Turbulenzen doch ein Happy End – dürften keine stimmlichen Idealbesetzungen sein. Somit ein „Bali Ha’i“ noch dazu – nun ja, Rodgers seinerzeitige Südseeinsel-Hits können ein bisschen nachklingen.

Meinhard Rüdenauer

 

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