Eine Rarität zum Anbeißen 23.1.2016
Die Handlung der selten gespielten Operette „Die gold’ne Meisterin“ von Edmund Eysler steckt voll von Liebe, Verwirrung, Täuschung und natürlich gibt es ein Happy End.
Regisseurin Karina Fibich inszenierte das Ganze als quirlige, spritzige Komödie, die allerdings auch die Tiefgründigkeit nicht völlig ausspart. Wunderschön anzusehen ist die kreative Ausstattung von Roswitha Wilding-Meisel. Michael Kropfs schwungvolle Choreografien ernteten Szenenapplaus.
Mit einem herrlich warmen Sopran überzeugte Elisabeth Flechl in der Titelpartie. Mit seiner Leichtigkeit in der Höhe bestach Reinhard Alessandri als ihr Geselle Christian. Von ihrer komödiantischen Seite gaben sich Beppo Binder als Ritter Fridolin v. Gumpendorf und Andreas Sauerzapf als Graf Jaromir v. Greifenstein. Den frechen Lehrbub Friedel sang die entzückende Katrin Fuchs. Eine Klasse für sich ist die hervorragende Renée Schüttengruber als Portschunkula. Als 3.-Akt-Komiker erwiesen sich Artur Ortens (Bruder Ignatius), Franz-Josef Koepp (Bruder Peregrinus) und Walter Schwab (Bruder Severin) als Glücksfall und ernteten Lachsalven. Ebenfalls vom Publikum gefeiert wurde Sylvia Rieser als Contessa Giulietta. Ein gelungenes Debüt feierte Tobias Reinthaller als Wenzel. Wieder einmal vermochte der Badener Publikumsliebling Franz Födinger (Altgeselle Franz) zu begeistern.
Das Orchester und der Chor der Bühne Baden spielten und sangen unter der detaillierten Leitung von Michael Zehetner in Höchstform.
Jubel und Applaus für das ganze Ensemble.
Fazit: Wer Raritäten schätzt, sollte sich diese Aufführung nicht entgehen lassen.
Sebastian Kranner