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BADEN-BADEN: MESSIAH von Händel – The King´s Consort & Choir

18.12.2017 | Konzert/Liederabende

Baden-Baden: „MESSIAH“ – 17.12.2017

Passend zum 3. Advent präsentierte das Festspielhaus eine festliche Aufführung von Georg Friedrich Händels „Messiah“ in erstklassig authentischer Besetzung mit The King´s Consort & Choir. Am Pult waltete sehr umsichtig der Leiter der 1980 gegründeten exquisiten Institution Robert King und verhieß akustische Händel-Wonnen der besonderen Art.

In packender Instrumentation agierte das renommierte englische Kammerorchester, versprühte zu transparenter Plastizität der ästhetischen Ansätze im Verlauf eine enorm fesselnde Innenspannung. King gelang somit in Kombination seines vortrefflichen Ensembles zu melesmatischen Orchestrierungen, anmutig moderner Händel-Deutung.

In affektreichen Abstufungen traf King stets vorzüglich die Balance zwischen intimen Soli zum kraftvoll interpretierten Gesamtkomplex dieser farbenreichen Komposition.

Homogenen Chorklang voll Intensität und vokaler Prachtentfaltung boten die zehn Damen und zwölf Herren in organischer Phrasierung und ließen in effektvoll, frischer natürlicher Vokalise das Volumen eines großen Chores total vergessen. Gleich ob zu den teils schwebenden hohen Sopranstimmen oder den dunklen Männertönungen, fanden sie mutabel zu spezifisch intensiver Chorausdeutung.

Prächtig in Deklamation und hoher Musikalität formierten sich die vier Gesangssolisten, allen voran der Tenor Joshua Ellicott bezauberte bereits zu Beginn mit Comfort ye, my people, saith your God strahlend schön, herrlich auf breitem Atem ausgesungen sowie im weiteren Verlauf für nachhaltig glanzvolle Furore.

Weich strömend schenkte der wohltimbrierte Alt (Hilary Summers) ihren Parts warmen vokalen Wohlklang und sorgte u.a. mit der Arie O thou that tellest god tidings to Zion für Gänsehauteffekt.

Hell im Silberklang erstrahlte der Sopran von Lorna Anderson während der Rezitative und Arien, fehlte es ihrer Stimme an voluminöser Kraft, verstand es die Sängerin mit feinen Nuancen bestens zu überzeugen.

Weniger klangvoll und stimmschön, jedoch sonor und durchschlagend polternd absolvierte der Bassbariton Henry Waddington die umfangreichen tiefen Gesangsparts.

Bravochöre und fünf Minuten prasselnder Beifall des begeisterten Publikums belohnten alle Akteure dieser ausgezeichneten Wiedergabe.

Gerhard Hoffmann

 

 

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