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BAD SPIES

26.08.2018 | FILM/TV, KRITIKEN

Filmstart: 30. August 2018
BAD SPIES
The Spy Who Dumped Me / USA / 2018
Regie: Susanna Fogel
Mit: Mila Kunis, Kate McKinnon, Justin Theroux, Gillian Anderson u.a.
Ehrlich – man würde sich einen Film dieser Art nicht unbedingt ansehen. Aber wenn Wien mitspielt? Da will man doch wissen, wie man in einer der üblich-dummen Hollywood-Komödien von der Leinwand kommt. Nun, die Heldinnen sitzen im Café Central, essen Torte mit Schlagobers und werden von einem verdächtigen Spion angesprochen. Dann gibt es im Schnelldurchlauf Gloriette, Parlament, Mozart-Denkmal. Ähnlich geht es später anderen Städten, die am Programm stehen, etwa Prag (natürlich mit Karlsbrücke).

Und wovon handelt der Film? Schwer zu sagen. Wer sind die beiden Girlies, die da in der typischen Buddie-Manier agieren – wenn Drew, der Freund von Audrey (eigentlich hat er sie ja sitzen lassen), ihr offensichtlich sterbend einen Stic mit Informationen anvertraut und Davonrennen angesagt ist, dann lässt Freundin Morgan sie nicht im Stich. Also – gemeinsam los, vor den Killern flüchten, die diesen Stic um jeden Preis wollen. Bitte, nicht nach irgendeiner Logik fragen, das ist nicht angesagt. Wieso sie hier und dort landen, wie sie das organisieren, finanzieren, damit gibt sich so ein Drehbuch nicht ab, das einfach eine kreischende, absichtsvoll irreale Komödie über zwei junge Frauen anbietet – begabte Komikerinnen, wenn auch nicht genuin, sondern die Künstlichkeit selbst.

Bei Spionage-Krimis, wo Revolver (oder Pistolen?) wirbeln, irgendjemand behauptet, er sei „MI 6“ und der Gute, geht es immer nur darum, möglichst schnell zu rennen, und der europäische Sightseeing-Faktor ist sicher nicht schlecht für Wien, auch wenn die Touristen hoffentlich nicht glauben, dass sie in unseren Straßen von Bösewichten gehetzt werden. Denn im Kino gehören ja auch Autojagden dazu.

Unsere Heldinnen, die zwischendurch mit den Eltern daheim telefonieren, verhalten sich sagenhaft blöde, am Ende stehen da zwei attraktive Männer (Sam Heughan als Brite und Justin Theroux als doch nicht toter Verlobter), und jeder behauptet, man könne nur ihm vertrauen, aber spannend ist das natürlich nie. Für Normalmenschen bestenfalls ermüdend. Na ja, vielleicht gibt es Männer im Publikum, die an Frauen-Prügeleien Geschmack finden. Auch wenn mit Susanna Fogel eine Regisseurin hinter der Kamera stand, um Frauenrechte und –würde zu verteidigen, wurde sie nicht engagiert…

Mila Kunis, geboren in der Ukraine und eine echte „östliche“ Schönheit, könnte auch als Glamour-Girl über die Leinwand huschen, aber sie hat sich schon seit einiger Zeit für krasse (und meist dumme) Komödien entschieden. Da ironisiert sie dann gewissermaßen ihren weiblichen Reiz und setzt auf Pointen – eine funktionierende Erfolgsmasche. Schon der Titel der „Bad Spies“ bezieht sich auf die „Bad Moms“, die nun schon zwei Filme lang an den Kassen erfolgreich waren…

„Gepaart“ wird sie hier mit Kate McKinnon, die aus der Crew der „Saturday Night Live“- Comedy Show kommt und auch schon bei der weiblichen Version von „Ghost Busters“ dabei war. Wie sie blöde Sprüche absetzt, das muss man schon können. Um zwei solche „Dummies“ auf die Leinwand zu bringen (um viel Geld zu verdienen) – dafür muss man vermutlich recht schlau sein…

Renate Wagner

 

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