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BAD BENTHEIM/. Shakespeare DER STURM – viel Beifall für ein neues Musical

16.09.2017 | Operette/Musical

Viel Beifall für neues Musical: Shakespeares „Der Sturm“ in Bad Bentheim klangvoll auf die Bühne gebracht (Premiere 15.9.2017)

Prospera (li.) und ihre Tochter
Prospera (links) und ihre Tochter. Copyright: Veranstalter

BAD BENTHEIM.   Das Burg-Gymnasium Bad Bentheim und die Musik-Akademie Obergrafschaft luden am 15. und 16. September zu einer neuen Musical-Produktion ins Forum an der Professor-Prakke-Straße ein. William Shakespeares Werk „Der Sturm“, gepaart mit moderner Musik, wurde klangvoll auf die Bühne gebracht. Rund 700 Zuschauer besuchten zwei Aufführungen und spendeten viel Beifall.  

Mit der neuen Inszenierung knüpften die Musiktheater-Arbeitsgemeinschaften an eine Tradition der Theaterarbeit am Burg-Gymnasium an: Behutsam gekürzt, wurde ein klassischer Theatertext umgesetzt; gefragt wurde nach der Aktualität und Bedeutung seiner Themen. Denn es geht in Shakespeares letztem, um 1611 entstandenem Drama um Fragen von ungebrochener Wichtigkeit: Macht und Machtverzicht, die Vision von einer gerechten Gesellschaft, Allmacht und Ohnmacht, Rebellion und Unterordnung, Vorurteil und Menschlichkeit.

Phillip Diekel als Ferdinand
Philipp Diekel als Ferdinand. Copyright: Veranstalter

Die Handlung ist kompliziert, aber schnell erzählt: Die entmachtete Herzogin Prospera beschwört mithilfe ihrer magischen Dienerin einen Sturm herauf, um ihre Feinde auf ihre Insel zu locken und sich grausam an ihnen zu rächen – und um ihre Tochter mit einem Prinzen zu verkuppeln. Der Plan ist klar, die Ausführung zauberhaft: Mit vielen magischen Tricks entfesselt Prospera ein Illusionsspiel sondergleichen und entgeht dabei souverän den Attacken versoffener Schiffbrüchiger und wilder Eingeborener. Unterstützt vom Luftgeist Ariel, jagt Prospera die Umherirrenden durch die Wildnis und lässt sie in all ihrer ungebrochenen Machtlust und Verschlagenheit, ihrer Gier und ihrem Neid aufeinanderprallen – als Gefangene ihrer selbst. Die Insel wird zum Freiluftlabor menschlicher Beziehungen.

Eine wichtige Aufgabe hatte dabei die Musik. Eingebaut in die Handlung,   unterstützten moderne Songs aus Pop und Rock die Stimmung einer Szene, das Lebensgefühl einer Figur oder brachten diese erst zum Ausdruck. Der musikalische Leiter Bodo Wolff (Musik Akademie Obergrafschaft) hatte Musik von Led Zeppelin, Biffy Clyro, Clueso, Ed Sheeran, Coldplay und anderen für die fünfzehnköpfige Band der Schule neu arrangiert und seinen jungen Musiker auf den Leib geschrieben. Regie führte Studiendirektor Dr. Thomas Füser. Gefördert wurde die Zusammenarbeit von Burg-Gymnasium und Musik Akademie Obergrafschaft aus Mitteln des Projektes „Schule:Kultur!“ (Kultusministerium und. Ministerium für Wissenschaft und Kultur in Niedersachsen).

Die Hauptrollen wurden von zwei ehemaligen und fünf aktuellen   Schülerinnen gespielt: Nina Steinert,   Nadine Elfering, Ann-Katrin Eden, Merle Weber, Anna Burlon, Ravana Oruclu und Anna Ohlsen. Zur Band gehörten unter anderen Lena Poppenborg, Thilo Voss, Liselotte Huizinga und Mathis Graf von Harteneck. Um die Kostüme und die Requisiten kümmerte sich Sabine Niehaus. Licht und Ton wurden von Kris Lucas, Alexander Hill, Paul Grothaus, Max Euskirchen, Ole Grobbe, Nils Kock und Philip Ottenschot gestaltet.

Herrmann Schulze-Berndt

 

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