Interview mit den beiden Jungschauspielern Angelo Margiol (13) und Tobias Margiol (16), die bereits in zahlreichen Produktionen u.a. an der Wiener Staatsoper, an der Volksoper, am Burgtheater, am Theater in der Josefstadt, am Theater an der Wien, am Stadttheater Baden und beim Musikfestival Steyr zu sehen waren.
Foto: (C) Claudia Margiol
Anton Cupak (Online-Merker): Angelo und Tobias, ihr habt heuer im August beim Musikfestival Steyr abwechselnd die Rolle des Piccolo in der Operette „Im weißen Rössl“ verkörpert. Was hat euch dabei am besten gefallen?
Angelo: Also mir hat gefallen, dass das Team wie eine große Familie war – und in dieser Theaterfamilie war Intendant Charly Ebner wie ein Vater für uns. Beim Proben war es auch immer urlustig.
Tobias: Es war ein tolles Gefühl mitzuerleben, wie die Regisseurin Susanne Sommer Anweisungen gab, die sich gemeinsam mit den spontanen Ideen der Mitwirkenden zu einem großen Ganzen fügten.
A. C.: Was macht ihr neben der Schauspielerei?
Angelo: Meine Hobbys sind Singen (klassische Gesangsausbildung), Fechten und verschiedene Sportarten, z.B. Einrad fahren.
Tobias: Ich spiele Klavier und Geige und liebe es zu tanzen (tapdance like Fred Astaire). Außerdem fahre ich gerne mit meinem elektrischen Einrad.
A. C.: Welche Produktionen sind euch am besten in Erinnerung geblieben?
Angelo: Zur Zeit „Das weiße Rössl“ – es ist eine wirklich schöne Rolle, die ganze Zeit auf der Bühne zu stehen und Schmähs zu reißen. Ich werde mich daran noch jahrelang erinnern.
Tobias: Für mich war „Medea“ die beeindruckendste Produktion, denn das war mein Einstieg in die Theaterwelt – das erste Mal auf der Bühne – grandios!
A. C.: Welche Rollen spielt ihr am liebsten?
Angelo: Also ich bin eher der Comedy-Typ, das heißt, der „Piccolo“ ist mir echt ans Herz gewachsen, weil er wirklich witzig und spontan ist.
Tobias: Ich spiele gerne verschiedene Rollen, denn jede Rolle ist eine Herausforderung und ich mag Herausforderungen. Je mehr ich auf der Bühne zu tun habe, desto besser. Mir gefällt jede Rolle, egal wie „schwierig“ oder wie „leicht“ sie ist.
A. C.: Wie leicht bzw. schwer fällt es euch, in eine fremde Rolle zu schlüpfen?
Angelo: Eigentlich leicht, denn man muss ja mit dem Herz und der Seele dabei sein und dann kann man auch jede Rolle gut rüberbringen.
Tobias: Ich finde, dass man als guter Schauspieler so überzeugend sein muss, dass man sieht, der ist jetzt wirklich glücklich, denn ich sehe in seinen Augen Regenbogen, Sterne – und wenn er traurig ist halt das Gegenteil.
A. C.: Was macht eurer Meinung nach einen guten Schauspieler aus?
Angelo: Er muss sympathisch, freundlich und lustig sein. Er muss hinter der Bühne genauso nett sein wie auf der Bühne.
Tobias: Man muss es in seinen Augen sehen, dass er gut ist. Die Augen sind wie das Tor zur Seele – man kann in ihnen ablesen, wie sich eine Person fühlt. Und wenn man das wirklich kann, dann ist man selbst auch ein guter Schauspieler.
A. C.: Wer sind eure Vorbilder?
Angelo: Mein Vorbild ist Michael Mittermeier, weil er Comedy macht genau wie ich. Und beim Singen ist es Bejun Mehta – ich finde er ist ein toller Mensch und ein echt toller Sänger.
Tobias: Gerhard Voss war/ist für mich einer der Größten. Ich hatte die Chance mit ihm auf der Bühne zu stehen (Tartuffe) und ich finde, er hat alles so gespielt, dass man die Gefühle in seinem Gesicht nachempfinden konnte.
A. C.: In welche Richtung würdet ihr euch gerne entwickeln? Was sind eure Pläne für die Zukunft?
Angelo: Ich möchte mich eher in Richtung Sprechtheater entwickeln, viele Sprachen lernen, wie z.B. Italienisch – und ich möchte sicher Comedy machen.
Tobias: Musik ist etwas, das mich im Innersten bewegt – und ich möchte mich damit auch in Zukunft beschäftigen.
A. C.: Vielen Dank für das Interview!