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Alexander MEDEM – mit 34 Jahren der wohl jüngste Staatsopern-Regisseur

Alexander MEDEM im Gespräch mit Peter Dusek (17.10.2015)

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Alexander Medem. Copyright: Luis Casanova Sorolla

Dusek: Herr Medem, Sie haben für die Undine-Produktion der Staatsoper im Zelt nur positive Kritiken erhalten. Was haben Sie, was andere Regisseure der Ära von Dominique Meyer nicht oder zu wenig haben?

Medem: Ja es stimmt. Es gab nur positive Kritiken. Zum einen, weil Sie das Stück kaum kennen. Und die Stimmung während der Proben war ebenfalls ausgezeichnet! Ich hoffe, dass dies auch nach der Übersiedlung in die Walfischgasse so bleibt.

D: Herr Medem, Sie sind mit 34 Jahren einer der jüngsten Staatsopern-Regisseure; wer hat Sie denn entdeckt?

M: Ich bin dem damaligen Oberspielleiter René Zisterer bei einer Theater-Arbeit in der Drachengasse aufgefallen. Und Dominique Meyer war von meinen Modell-Beispielen angetan.

D: Gibt es Fortsetzungspläne?

M: Ich soll dem Operndirektor demnächst neue Vorschläge unterbreiten…

D: Wie wurden Sie Opernregisseur? Schildern Sie ihren familiären „Background“

M: Ich lebe seit langem in Wien, geboren wurde ich in Mailand. Meine Vorfahren kommen aus Deutschland, Peru und Russland. Und studiert habe ich in London und Wien und zwar Musikwissenschaft und Theaterwissenschaft. Meine erste Opernregie versuchte ich in Oxford mit Gianni Schicchi! Ich habe denn sowohl als Theaterregisseur wie als Opern-Regisseur erste berufliche Erfahrungen gesammelt. Und auch als Regie-Assistent war ich tätig. Etwa bei der Peter Michael Konwitschny-Inszenierung des Don Carlos an der Staatsoper.

D: Welche gelungen Inszenierungen des oft „gescholtenen“ Regietheaters fallen Ihnen spontan ein?

M: Traviata von Willy Decker mit Netrebko und Villazon in Salzburg; Parsifal mit Christine Mielitz und Thomas Quasthoff und der vorhin genannte Don Carlos. Wichtig ist für mich, dass durch die Regie die Phantasie  nicht zu sehr eingeengt wird.

D: Haben Sie Zeit für Hobbies?

M: Ich habe vor kurzen erst geheiratet, meine Frau hat nichts mit Oper oder Theater am Hut. Also baue ich meine Kochkünste aus. Echte Hobbies: Reisen, Sport und Krimis. Im Moment verschlinge ich die Griechischen Sagen nacherzählt von Michael Köhlmeier.

D: Und was kommt nach der Wiederaufnahme der Undine?

M: Ein Kindermusical in Mödling – die Weihnachtsgeschichte von Dickens.

D:Ich danke für das Gespräch

 

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