Ist Anna Netrebko noch zu helfen? Sie posiert in der derzeitigen politischen Situation mit einem Maschinengewehr! Wollen die Züricher Theatermacher bewusst provozieren?
Vorweg, ich stehe im Netrebko-Bashing an der Divas Seite, ohne sie persönlich zu kennen. Ich glaube, dass sie eine intelligente Frau ist, sonst hätte sie diese Karriere nicht geschafft, vor allem könnte sie diese nicht so lange halten. Bedenken wir, wer aller neben ihr schon verglüht ist. Warum aber hat sie sich gegen diese Fotos nicht gewehrt. Was ist mit der Züricher Opernintendanz los? Soll bewusst in Erwartung der Quote provoziert werden? Also ich verstehe es nicht!
Zürich: Kriegsdonner und klingende Zärtlichkeit
Politik rund um die Opernbühne: Anna Netrebkos Auftritt in Zürich wird von Protesten begleitet. Doch als Leonora in Verdis „La Forza del Destino“ gewinnt sie das Publikum für sich. Überzeugend auch das Orchester und die kleinen Partien. Dafür verzettelt sich die Regie.
BR.Klassik.de
Anna Netrebko als „Leonora“ in Verdis „Macht des Schicksals“ in Zürich
Audio von Jörn Florian Fuchs (5,25 Minuten)
deutschlandfunk.de.audio
Zürich
Opernstar in Zürich – Umstrittene Netrebko bejubelt – Kontroverse ohne einfache Antwort
srf.ch.news.netrebko
Premiere im Opernhaus Zürich: «Ich gehe in die Oper, nicht zu Netrebko»
Im Opernhaus tritt die umstrittene Sopranistin Anna Netrebko vor vollen Rängen auf. Ukrainerinnen und Ukrainer demonstrierten am Abend vor dem Eingang – und stiessen dabei auf viel Verständnis.
Tagesanzeiger.ch.anna.netrebko
Anna Netrebko posiert mit Maschinengewehr in Zürich Bezahlartikel
Das Opernhaus Zürich wartet mit einer Starbesetzung auf, inklusive der umstrittenen Sopranistin Anna Netrebko. Trotzdem ist «La Forza del Destino» ein verkorkster Opernabend.
Anna Netrebko mit Maschinengewehr: «La Forza del Destino» in Zürich will zu viel
In der Schweiz bricht ein Krieg aus – und Anna Netrebko triumphiert: Bei der Premiere von Verdis «Die Macht des Schicksals» gibt es Proteste vor dem Opernhaus Zürich, die Aufführung selbst geht störungsfrei und unter grossem Jubel über die Bühne. War die Produktion die Aufregung um die russische Primadonna wert?
Jetzt lesen/NZZ
Das sind gesammelte Zürcher Kritiken. Man könnte diese auchunter „Viel Lärm um sehr wenig“ übertiteln!
Klassikwoche: Von Wahnsinn, Wirren und Wuffis
Willkommen in der neuen Klassik-Woche heute mit ein bisschen Kultur-»Wuff-Wuff« aus dem Kanzleramt, mit einer neuen Ausrichtung des Musikrats, einer weiteren Episode der endlosen Salzburger Geschichten und einer Hymne an die so genannte »Provinz«!..
…Florian Lutz‘ Aida in Kassel : Aktuelle Kritik bei BackstageClassical: Johannes Mundry über Florian Lutz‘ Aida in Kassel, die auf dem Schiff AIDA angesiedelt ist. »An Bord der AIDA erkennen wir Wolodymyr Selenskij als Radamès, Bundespräsident Steinmeier als den König Ägyptens (Ian Sidden), die Priesterin (Daniela Vega) als Ursula von der Leyen, die einem Nebenjob als Animateurin nachgeht. Damit nicht genug: Oberpriester Ramfis (Sebastian Pilgrim) mutiert am Ende zu Donald Trump, der wiederum in einer Imitation der legendären Szene im Oval Office Radamès/Selenskij zum Tode verurteilt, weil er keinen Anzug trägt.« Die ganze Kritik: hier.
https://backstageclassical.com/10062-2/
Berlin/ Staatsoper Unter den Linden
Mussorgskys “Chowanschtschina” von Claus Guth als eine Meditation über russische Geschichte inszeniert
So geht modernes Regietheater! In seiner Inszenierung der Oper “Chowanschtschina” von Modest Mussorgsky realisiert der Regisseur Claus Guth eine packende Projektion des Konfliktes, der Ende des 17. Jahrhunderts um den Zarenthron entbrannt war. Dank einer exzellenten Sängerriege, eines großartig aufspielenden Orchesters und eines fulminanten Chores, alle unter der musikalischen Leitung von Timur Zangiev, erlebt man eine fesselnde Wiederaufnahme des komplizierten Werkes, das der Komponist durch seinen frühen Tod nicht selber fertigstellen konnte. Die Staatsoper Berlin spielt die von Dmitri Schostakowitsch instrumentierte Fassung.
Von Jean-Nico Schambourg
Klassik-begeistert.de
DIE AUSFLÜGE DES HERRN BROUCEK“ 2.11. (Premiere) – glänzende szenische Umsetzung
Foto: Nurith Wagner-Strauss
Es hat Seltenheitswert, dass beim Verbeugungsritual nach der Vorstellung das Regieteam den stärksten Applaus einheimsen kann – und das diesmal zu Recht. Regisseur Tobias Ribitzki, Ausstatter (B + K) Stefan Rieckhoff, Videokünstler Paul Barritt sowie Lichtdesigner Florian Weisleitner beglückten das Publikum mit einer szenisch äußerst gelungenen Umsetzung von Leos Janaceks satirisch-phantastischer Oper um den Prager Kleinbürger Matèj Broucek, der tagein, tagaus sein Stammlokal aufsucht, um sich an den kulinarischen Spezialitäten wie Bier, Würste und Sauerkraut zu delektieren sowie über die säumigen Mieter seiner Wohnungen zu ereifern. In seinem Alkoholdusel erträumt er sich einmal auf den Mond, ein anderes Mal in die Zeit der Hussitenkriege.
Für seine 5. Oper nahm sich der „Opernspätzünder“ Janacek ungewöhnlich viel Zeit (1907 – 1918), die Uraufführung fand 1920 in Prag statt und gestaltete sich als eher verhaltener Erfolg. Die deutschsprachige Erstaufführung fand erst 1959 in München mit einem erlesenen Ensemble (Lorenz Fehenberger, Wilma Lipp, Fritz Wunderlich – welch ein Besetzungsluxus!) statt, ein Live-Mitschnitt ist auf CD erschienen.
Es ist der Leitung des TLT hoch anzurechnen, dieses selten aufgeführte Werk auf den Spielplan zu setzen und dafür ein ideales Leading Team zu verpflichten. Ribitzki verzichtet gottlob auf Modernismen und lässt das alte Prag mit seinem Charme auferstehen. Die Personenführung zeichnet sich durch viel Liebe zum Detail aus, das Kafkaeske der Randszenen kommt ebenso zum Tragen wie die zauberhafte Sequenz auf dem Mond und das Kriegerische beim Ausflug in das frühe 15. Jahrhundert.
Zum Premierenbericht von Dietmar Plattner
Verhaltener Applaus für Janácek-Premiere in Innsbruck
Die Oper „Die Ausflüge des Herrn Brouček“ von Leoš Janáček hat am Sonntagabend im Großen Haus des Tiroler Landestheaters in der Regie von Tobias Ribitziki und unter der musikalischen Leitung von Matthew Toogood ihre Premiere gefeiert. Die Inszenierung des selten gespielte Werks schmückte die in der Oper angelegten Parallelwelten reichhaltig aus und ließ damit filmische Qualitäten aufkommen. Das Publikum reagierte aber äußerst verhalten.
https://www.vol.at/verhaltener-applaus-fuer-janaek-premiere-in-innsbruck/9778457
Berlin/ Deutsche Oper: Tristan und Isolde: eine synästhetische Installation
Während die Reduktionsregie von Michael Thalheimer in Wagners „Tristan und Isolde“ statisch und spannungslos bleibt, könnte man den scheidenden Generalmusikdirektor an der Bismarckstraße bald vermissen: Donald Runnicles und sein Orchester stehen nach dieser Premiere im Zentrum des Rampenlichts. An einem langen Seil schleppt sich Isolde zum Vorspiel, geführt von ihrer Dienerin Brangäne, von rechts nach links. Schwer wiegt die Last auf den Schultern der irischen Königin, die sich in Tristan verliebte, als sie ihn heilte, anstatt sich dafür zu rächen, dass er ihren Verlobten Morold im Zweikampf getötet hatte, und sich nun König Marke als Braut zuführen lassen muss. Erschöpft bricht sie in der Mitte der Bühne zusammen. Die dramatische Vorgeschichte zu Wagners Liebesdrama „Tristan und Isolde“ spiegelt sich in dieser schlichten Choreografie bewegend wider. Die daran geknüpften Hoffnungen auf einen bewegenden Premierenabend an der Deutschen Oper Berlin erfüllen sich jedoch leider nicht. Vielmehr gilt es eine höchst statische, künstlich anmutende Produktion zu erleben, die nur zum Vorspiel des dritten Akts die Regie-Idee vom Anfang sinnvoll noch einmal aufgreift, als Tristan auf seinem Weg vom Diesseits zum Jenseits ein Seil hinter sich herzieht.
Von Kirsten Liese
Concerti.de.liese
Österreich
Ukrainische Rockband in Wien: Kritik an Kurienberufung von Currentzis
Der Frontman von Okean Elsy äußert programmatische Hoffnung und Kritik. Im Rahmen einer verspäteten Europatournee zu ihrem 30-jährigen Jubiläum hat die führende ukrainische Rockband Okean Elsy am Freitagabend im Wiener Gasometer etwa 2000 Fans begeistert. Während Frontman Swjatoslaw Wakartschuk im Konzert Hoffnungen erwecken wollte, zeigte er sich im Interview ambivalent zur Situation in der Ukraine. Solange Russlands Krieg laufe, müsse zudem russische Softpower bekämpft werden, sagte er auch in Bezug auf Teodor Currentzis.
PS.: Interessant die Leserbriefe dazu
DerStandard.at.story3000000ukrainische
Herbert hört hin 6: Das Drama in der Dirigentenwüste
Inspiriert durch den superben Artikel des großartigen Heinz Sichrovsky schreibe ich heute meinen Meinungs-Beitrag zu diesem Thema – Dinge, die mir schon lange am Herzen und vor allem im Magen liegen. Link zum Artikel von Herrn Sichrovsky (https://www.news.at/menschen/spitzentoene-teodor-currentzis-ehrenzeichen). Nun ist im lustigen Österreich wieder ein „Kataströphchen“ angesagt. Der Vizekanzler der Alpenrepublik, der auch für Kulturagenden zuständig ist, hat doch glatt die Frechheit besessen, den phantastischen und charismatischen russischen Maestro Teodor Currentzis für das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst, der höchsten Kulturauszeichnung des Landes, vorzuschlagen. Das ist offenbar Anlass genug für die „Kultur-Schickeria“ in blankes Entsetzen zu verfallen – wahrscheinlich sind bei diesen die Kruzifixe (so vorhanden) von den Wohnzimmerwänden gefallen. Um die Geschichte zu konkretisieren: Currentzis wird (so wie übrigens Valery Gergiev auch) eine besondere Nähe zu Wladimir Putin nachgesagt und das ist Grund genug, die mit Russlandbezug tätigen Maestri in die kulturelle Verbannung zu schicken.
Ein Meinungsbeitrag von Herbert Hiess
Klassik-begeistert.de
Basel
Grand Finale – Philipp Stölzl inszeniert neues Geistermusical in Basel
Audio von Jörn Florian Fuchs (9,50 Minuten)
deutschlandfunk.de.audio
Berlin/ Deutsche Oper: Die Berliner erweisen Kirsten Harms’ Tannhäuser die letzte Ehre
Als Kirsten Harms, Intendantin der Deutschen Oper Berlin von 2004 bis 2011 und Regisseurin des Abends, zum Schlussapplaus auf die Bühne ihrer früheren Wirkungsstätte kommt, stehen die ohnehin bereits den Sängerstars des Abends zujubelnden Berliner von ihren Plätzen auf. Das Zeichen ist deutlich: Wir wollen hier zumindest einige der alten und bewährten, immer wieder gern gesehenen Inszenierungen behalten. Meine Sitznachbarn und Pausenbekanntschaften sprechen allesamt die Sorge an, dass mit der neuen Intendanz ab 2026/2027 die alten Inszenierungen sämtlich verschwinden werden.
Von Sandra Grohmann
Klassik-begeistert.de
Opernregisseurin Christiane Lutz„Ich bin sehr gerne Frau Kaufmann, aber …“
Opernregisseurin Christiane Lutz über ihr Leben als Partnerin des Klassikweltstars Jonas Kaufmann, als freischaffende Künstlerin, Working-Mom und Hundemensch, der in München gerade eine Katzen-Oper inszeniert.
sueddeutscheZeitung.de
Wiener Konzerthaus: Stimmungsvolle Konzerte im Advent
Wenn sich die Stadt im Lichterglanz zeigt und der Duft von Winter in der Luft liegt, ist Advent. Musik ist das Herzstück dieser besonderen Zeit: Im Wiener Konzerthaus erklingen vielfältige Konzerte, die innehalten lassen, berühren und festliche Vorfreude schenken.
Elina Garanca. Foto: Wiener Konzerthaus
Das Gabetta Consort und die Trompeter Gábor Boldoczki und Sergei Nakariakov eröffnen die Adventzeit mit barocken Klängen voller Strahlkraft. Die Company of Music führt auf eine faszinierende Reise zwischen Orient und Okzident. Ein Höhepunkt ist das Adventkonzert mit Starmezzosopranistin Elīna Garanča mit Werken von Händel, Bizet, Wagner u. a. Pastorale Klänge und stimmungsvolle Erzählungen präsentieren Blockflötistin Dorothee Oberlinger, das Ensemble 1700, Li Piffari e le Muse und Matthias Brandt. Gekrönt wird die Vorweihnachtszeit schließlich mit Bachs Weihnachtsoratorium, gespielt von den Wiener Symphonikern unter der Leitung von Fabio Biondi.
Weiterlesen in den „Infos des Tages“
Kassel/ Staatstheater: Auf hoher See
Das Staatstheater Kassel eröffnet seine imponierend gelungene Interimsspielstätte mit Verdis „Aida“ – beim regieführenden Intendanten Florian Lutz als Kreuzfahrt. Mit Lust am Kalauer hätte man im neuen Kassler Opernhaus auch mit der Wagner-Oper anfangen können, in der es in einer Auftrittsarie heißt: „Dich, teure Halle, grüß’ ich wieder“. Wagnertradition hat das Staatstheater Kassel, aber weder das teuer, noch das wieder in Elisabeths Auftaktarie für den zweiten „Tannhäuser“-Aufzug würde wirklich stimmen.
concerti.de.aida
Kassel
Diese Schiffsfahrt war nicht lustig
Kassel feiert sich und sein opulente neue Ersatzspielstätte. Die Eröffnungspremiere »Aida« geriet allerdings zu einem unsortierten Wirrwarr, wie Johannes Mundry berichtet.
https://backstageclassical.com/diese-schiffsfahrt-war-nicht-lustig/
Es geht rund in Kassel: Eine „Aida“ auf der „Aida“ (Podcast)
Das neue „Interim“, die Ersatzspielstätte für das sanierungsbedürftige Kasseler Opernhaus, hat bühnentechnisch einiges zu bieten, und die drehbare Publikumstribüne, die Gerüste und Leinwände, werden in dieser „Aida“, die Intendant Florian Lutz inszeniert hat, ausgiebig genutzt. Die Produktion spielt auf dem gleichnamigen Kreuzfahrtschiff, dabei wird der Stoff aus der Zeit der Pharaonen ins Hier und Jetzt verlagert und mit aktuellen Konflikten und Diskursen anspielungsreich überblendet. Musikalisch ein starker Abend, nicht nur wegen der nuancenreichen Titelpartie…
hr2.de.podcast.aida
Kassel eröffnet Interimsspielstätte – Aida auf der Aida
https://www.fr.de/kultur/verdi-oper-aida-eroeffnet-interim-spielstaette-in-kassel-94017572.html
Nürnberg
Kritik Oper „Innocence“ in Nürnberg: Aufwühlende Amoklauf-Aufarbeitung
Es kommt selten vor, dass ein neues Musikdrama so schnell und häufig nachgespielt wird: Das Werk der 2023 gestorbenen finnischen Komponistin Kaija Saariaho über die Aufarbeitung eines blutigen Amoklaufs in einer Schule ist von beklemmender Wucht. Auch in Nürnberg gelang eine überzeugende und spannungsgeladene Inszenierung.
BR-Klassik.de.news.innocence
Ins Reich der Erinnerung: Kaija Saariaho: Innocence
https://www.die-deutsche-buehne.de/kritiken/nuernberg-saariaho-innocence-herzog/
London
‘I’m good at doing pain’: soprano Ausrine Stundyte on trauma, adrenaline and playing a 300-year-old woman
As she prepares to star in Janáček’s The Makropulos Case for the Royal Opera, the great singer explains that she does not play ‘the happy, jumping, sexy lady’
TheGuardian.com.music.november03
Dead Man Walking review – searing honesty and humanity in ENO’s staging of Heggie’s compelling opera
TheGuardian.com.music.jake.heggie
Dead Man Walking at London Coliseum: ‚worth the 25-year wait to see this opera finally staged in London‘
English National Opera gives popular show based on Death Row memoir its first full staging in London
Standard.co.uk.culture
This extraordinary show has the most shocking spectacle I’ve seen in opera (Subscription required)
Dead Man Walking, Jake Heggie’s opera about death row, packs an enormous emotional punch
https://www.telegraph.co.uk/opera/what-to-see/dead-man-walking-review-english-national-opera/
Dead Man Walking – London Coliseum
https://www.thereviewshub.com/dead-man-walking-london-coliseum/
Dead Man Walking at English National Opera: a superb execution
bachtrack.com.de.deadman
Sprechtheater: Salzburger Festspiele prüfen Vorwürfe von Davydova gegen Hinterhäuser
Die Aussagen von Ex-Schauspielchefin Marina Davydova über den Intendanten Markus Hinterhäuser schlagen ordentlich Wellen. Mitte Dezember soll sich nun ein Kuratorium genauer mit den Vorwürfen befassen.
Salzburger Festspiele prüfen Vorwürfe von Davydova gegen Hinterhäuser – DiePresse.com
Bochum
Theaterpremiere in Bochum: Die Kriegstüchtigkeit des Herzens
Ein Schlüsseltext des zwanzigsten Jahrhunderts und eine fulminante Zumutung auf der Bühne: Jette Steckel inszeniert „Das große Heft“ nach Ágota Kristóf am Schauspielhaus Bochum.
FrankfurterAllgemeine.net.feuilleton
Filme der Woche
Filmstart: 6. November 2025
THE CHANGE
Anniversary / USA / 2025
Regie: Jan Komasa
Mit: Diane Lane. Kyle Chandler: u,a.
Man soll Angst bekommen
Es beginnt wie ein Familienfilm, und am Ende war es eine zwar vordergründige, aber beeindruckende und auch beängstigende Polit-Parabel. Sie ist zwar mit grobem Stift gezeichnet und wird ein wenig zum zeigefinger-schwenkenden Lehrstück, aber man erkennt sehr viel Wahres in der Geschichte. Dass sie im Trump-Amerika ins Kino kommt, ist kein Zufall – alle Befürchtungen einer von ihm erwarteten faschistischen Wende in den USA (die in ihren Formen übrigens genau so eine kommunistische sein könnte…), kommen hier lebhaft zum Ausbruch.
Universitätsmilieu, alles vibriert von Politik. Mama Ellen Taylor ist Professorin an der Georgetown-Universität. Tochter Anna gibt sich als Comedienne in jeder Regierung systemkritisch. Tochter Cynthia ist Anwältin für Umweltfragen und stolz, die gute Sache zu vertreten. Die jüngste Tochter Birdie will als Naturwissenschaftlerin einmal die Welt verbessern. Sie alle fühlen sich auf der richtigen Seite, bei den „Guten“. Das ist jenes woke-linke-intellektuelle Universitäts-Milieu, das Donald Trump so hasst…
Zur Filmbesprechung von Renate Wagner
Aktuelles aus „Neue Zürcher Zeitung
Mit Black Hawks direkt an die Front: Der ukrainische Militärgeheimdienst greift mit einer waghalsigen Kommandoaktion in die Schlacht um Pokrowsk ein: Die Lage in der belagerten Stadt im Donbass wird für die Verteidiger immer schwieriger. Doch die ukrainische Militärführung lehnt einen Rückzug ab. Sie geht hohe Risiken ein, um die Russen zurückzudrängen.
Jetzt lesen
Alexander Gauland: «Ich habe wegen der AfD praktisch alle meine Freunde verloren und einen Teil meiner Familie»: Alexander Gauland zieht Bilanz über sein Leben. Im Privaten hat ihm das Engagement für die AfD stark geschadet. Schrille Aussagen aus der Vergangenheit bezeichnet er als Fehler, und die Russland-Verklärer in der eigenen Partei ermahnt er: Deutschland gehöre in die Nato.
Jetzt lesen
Vor dreissig Jahren wurde der israelische Ministerpräsident Yitzhak Rabin ermordet – mit ihm ist auch der Friedensprozess gestorben: 150 000 Menschen gingen am Wochenende in Israel auf die Strasse, um Yitzhak Rabin zu gedenken. Vom nüchternen Realismus seiner Politik ist jedoch kaum etwas geblieben – das Land hat den Glauben an Kompromisse verloren.
Jetzt lesen
Zohran Mamdani: Sozialist, Hobby-Rapper, Polizistenschreck – und vielleicht bald Bürgermeister von New York: Der 34-jährige demokratische Sozialist mit indisch-ugandischen Wurzeln hat im Wahlkampf um das Bürgermeisteramt vor allem junge Wähler mitgerissen – mit Charisma und viralen Videos. Er geht als Favorit in die Wahl am Dienstag.
Jetzt lesen
Blutige Bilanz nach heftigen Protesten während der Präsidentschaftswahl in Tansania: Womöglich haben tansanische Sicherheitskräfte Hunderte Menschen getötet, die gegen den Wahlsieg der Präsidentin protestierten. Die Lage bleibt unklar. Jetzt lesen
Gipfeltreffen auf dem Gletscher: Der Ski-Weltverband FIS will nachhaltiger sein als bisher und gleichzeitig wachsen. Geht das?
Zum Bericht
Die Regulierungs-Illusion: Warum im Zeitalter der künstlichen Intelligenz Eigenverantwortung wichtiger denn je ist.
Zum Editorial des «NZZ am Sonntag»-Chefredaktors Beat Balzli«Streiten kann man beim Erben immer, auch wenn es perfekt geplant ist»: In der Schweiz werden in diesem Jahr schätzungsweise 100 Milliarden Franken vererbt. Vier Erbrechts-Expertinnen und -Experten nennen Fälle, die ihnen besonders in Erinnerung geblieben sind, und erklären, wie sich Konflikte beim Erben vermeiden lassen.
Zum Bericht
Neue Lösungen in der Migration: Der Migrationsexperte Gerald Knaus ist der Architekt des erfolgreichen Flüchtlingspakts mit der Türkei im Jahr 2016. Nun hat er einen neuen Plan. Er nennt ihn Project Zero. Damit will er alle Migrantinnen und Migranten, die auf irregulären Wegen nach Europa kommen, stoppen. Und zwar auf humane Art.
Zum Interview
Der Sozialist und die Reichen: Wenn die Upper East Side die Oberlippe von New York City ist, dann zittert diese gerade vor Sorge. Zohran Mamdani, der in Downtown Manhattan und Brooklyn als politischer Superstar gefeiert wird und am Dienstag der erste sozialistische Bürgermeister der Stadt werden könnte, rüttelt an den Werten der konservativen Oberschicht. Ein Stimmungsbericht aus New York.
Zum Bericht
Zitat Ende „Neue Zürcher Zeitung“
Österreich
Eine Ausnahme: Wo du immer noch kein Pfand zahlen musst
Die meisten Österreicher dürften sich längst an das Pfand gewöhnt haben. Doch immer noch gibt es Bereiche, in denen Unklarheit herrscht. Wie bei so vielen rechtlichen Fragen lautet auch hier die Antwort: Es kommt drauf an. Denn laut Pfandverordnung gibt es eine zentrale Ausnahme. Gastgewerbebetriebe, aus denen in der Regel keine Flaschen/Dosen mitgenommen werden, müssen für Einweggetränkeverpackungen, die vor Ort bleiben, kein Pfand vom Konsumenten einheben und ausbezahlen.
Heute.at
Ich möchte Ihnen nichts einreden, Sie nur zum Test animieren. Pfandflaschen verlieren ihren Pfandwert, wenn sie nicht völlig unversehrt sind. Sind sie zerknittert, streikt das Gerät. Jetzt behaupte ich, dass die Pfandflaschen besonders dünn sind, einen Vergleich mit den früheren Flaschen nicht standhalten. Im Klartext, sie sind leicht zu beschädigen/zerknittern. Der Sinn dahinter. Das Pfand (25 Cent) ist weit mehr wert als die zurückgegebene Flasche! Ein neuer Trick, den Konsumenten das Geld aus der Tasche zu ziehen. Beobachten, vergleichen Sie bitte – ich rede Ihnen nichts ein!
Nostalgisches: Maxi Böhm in „Lohengrin, der fliegende Freischütz vom Wolfgangsee“ (1972)
Youtube-Video aus 1972
Bei meinen Recherchen für die Presseschau stoße ich manchmal auf Nostalgisches, so wie im konkreten Fall auf eine Opernparodie mit Maxi Böhm. Ich möchte Ihnen diese nicht vorenthalten und empfehle sie Ihnen. Besonders unseren deutschen Nachbarn, die aber oft einen ganz anderen Humor als wir Ösis haben. Besonders im Norden Deutschlands komme ich mit dem Humor dort nicht zurecht. Umgekehrt wird es vermutlich ebenso sein. Testen Sie!
Ich wünsche einen schönen Tag!
A.C.

