Haben wir derzeit andere Sorgen als die Geschehnisse im Kulturbereich? Sollten wir ein schlechtes Gewissen haben, weil die „breite Öffentlichkeit“ den nächstjährigen Neujahrskonzert-Dirigenten zu wenig kennt oder weil uns interessiert, dass heute die Rolle der „Königin der Nacht“ an der Bayerischen Staatsoper umbesetzt werden muss?
Mitnichten! Österreich wird eine Regierung bekommen, so oder so. Dasselbe gilt auch für Deutschland! Meine persönliche Sorge ist unnötig wie ein Kropf! Wenn Sie sich Sorgen machen, will ich Sie daran nicht hindern, aber glauben Sie mir, Ihre Sorge hilft niemandem!
Wien
Neujahrskonzert 2026: Wer ist Yannick Nézet-Séguin?
Die Philharmoniker wählten einen hierzulande wenig bekannten Dirigenten für ihr nächstes Neujahrskonzert: Der 49-jährige Frankokanadier Yannick Nézet-Séguin ist Chefdirigent der Met. Selbst Klassik-Aficionados haben ihn nicht oft, wenn überhaupt je live am Pult erlebt. Und sie assoziieren ihn jedenfalls nicht mit den Wiener Philharmonikern. An der Staatsoper hat Nézet-Séguin jeweils zum Saisonstart 2014 und 2016 Wagner dirigiert (den „Fliegenden Holländer“ und „Lohengrin“). Er stand auch schon des Öfteren bei Konzerten am Pult des Orchesters. Wie so oft fungierte die Mozartwoche in Salzburg als Katalysator: 2010 kam es zur Erstbegegnung. In der Folge musizierten die Philharmoniker mit dem 1975 in Montreal geborenen Kanadier kaum je vor ihrem Wiener Stammpublikum, aber international auf Reisen und bei den Salzburger Festspielen.
DiePresse.com
Wien
Die Philharmoniker und das Dirigentinnenproblem beim Neujahrskonzert
Bald treffen sie Oksana Lyniv und Mirga Gražinytė-Tyla, dennoch sollte das Wiener Weltorchester die Kontakte zu Dirigentinnen intensivieren
DeStandard.at.story
Ich habe vermutet, dass dem Zug der Zeit entsprechend das nächste Neujahrskonzert von einer Frau geleitet wird. Damit bin ich falsch gelegen, die Philharmoniker haben lediglich heuer das Werk einer Frau gespielt und für nächstes Jahr wieder einen Mann nominiert. So können wir nur auf 2027 warten. Ob ich das noch erlebe?
BAYERISCHE STAATSOPER: HEUTE UMBESETZUNGEN BEI „DIE ZAUBERFLÖTE“
DIE ZAUBERFLÖTE
In der Vorstellung Die Zauberflöte am 4. Januar 2025 übernimmt Alina Wunderlin die Partie der Königin der Nacht anstelle von Jessica Pratt. Louise Alder übernimmt in derselben Vorstellung die Partie der Pamina anstelle von Ying Fang.
Foto: KSG/Bayerische Staatsoper
Alina Wunderlin
Alina Wunderlin studierte Gesang an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim. Ihre Ausbildung ergänzte sie durch Meisterkurse u. a. bei Rudolf Piernay, Elly Ameling, Robert Holl, Klesie Kelly, Anne Le Bozec, Graham Johnson, Axel Bauni, Jan Philip Schulze und Brigitte Fassbaender. Von 2018 bis 2020 war sie Mitglied des Internationalen Opernstudios der Oper Köln. Als Königin der Nacht gastierte sie bislang u. a. an der Komischen Oper Berlin, am Staatstheater Braunschweig, an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf, am Theater Dortmund, am Staatstheater am Gärtnerplatz in München, an der Volksoper Wien, am Salzburger Landestheater und in Glyndebourne. Ihr Repertoire umfasst außerdem Partien wie Blonde (Die Entführung aus dem Serail), Frasquita (Carmen), Adele (Die Fledermaus), Zerbinetta (Ariadne auf Naxos) und die Titelpartie von Strawinskys Nachtigall. Eine enge Zusammenarbeit verbindet sie mit dem Dirigenten Marc Minkowski. Weitere Engagements führten sie ins Festspielhaus Baden-Baden, ans Theater Bonn, ans Theâtre des Champs-Élysées, ans Teatro Real in Madrid, ans Teatre del Liceu in Barcelona, ans Teatro de la Maestranza in Sevilla und in viele große Konzertsäle. 2019 wurde sie in der Kritikerumfrage der Zeitschrift Opernwelt als „Nachwuchskünstlerin des Jahres“ nominiert. In der Saison 2024/25 debütiert sie als Ännchen in einer Neuproduktion von Webers Der Freischütz an der Hamburgischen Staatsoper und singt Morgana (Alcina) am Gärtnerplatztheater.
ZUR VORSTELLUNG
Louise Alder
Louise Alder studierte am Royal College of Music in London. Sie gewann den Young Singers Award bei den International Opera Awards und den Joan-Sutherland-Publikumspreis beim Cardiff Singer of the World Gesangswettbewerb. Von 2014 bis 2019 war sie Ensemblemitglied an der Oper Frankfurt. Dort sang sie Partien wie Gilda (Rigoletto), Susanna (Le nozze di Figaro), Sophie (Der Rosenkavalier), Musetta (La bohème), Atalanta (Xerxes), Cleopatra (Giulio Cesare in Egitto), die Titelpartie in Das schlaue Füchslein, Despina (Così fan tutte) und Gretel (Hänsel und Gretel). Gastengagements führten sie u. a. an die Wiener Staatsoper, das Theater an der Wien, das Opernhaus Zürich, das Royal Opera House Covent Garden in London, die English National Opera, das Teatro Real in Madrid und zum Glyndebourne Festival. An der Bayerischen Staatsoper debütierte sie 2018 mit der Partie der Gretel (Hänsel und Gretel). Auf Marzelline (Fidelio) und Susanna folgte hier 2022/23 Fiordiligi in der Neuinszenierung von Così fan tutte in der Regie von Benedict Andrews und unter der Musikalischen Leitung von Vladimir Jurowski. In der Spielzeit 2023/24 sang sie Susanna in der Neuproduktion von Le nozze di Figaro und ist wieder als Fiordiligi zu erleben.
Berlin
Christian Thielemann verletzt sich auf offener Bühne, blutet
Beim Silvesterkonzert in der Staatsoper Unter den Linden zog sich der Stardirigent eine Schnittwunde zu. Eine Besucherin und eine Musikerin kamen zu Hilfe.
BerlinerZeitung.de
Neujahrskonzert mit Christian Thielemann: Tausend Takte Tingeltangel (Bezahlartikel)
An der Staatsoper Unter den Linden wird der Jahreswechsel diesmal mit Operetten- und Tonfilmschlagern aus den 1920 und 1930er Jahren gefeiert. Das funktioniert nur teilweise.
Tagesspiegel.de.Kultur
Wien/Konzerthaus
Marie Jacquot kredenzt Beethovens Meisterwerk mit Schwung und Esprit
Marie Jacquot, die die Wiener Symphoniker dirigierend durch den Abend führte, verlieh dem zweihundertjährigen Werk eine Frische und Spontanität, die das Publikum die gesamte Aufführungsdauer hindurch fesselte. Beethovens „Neunte“. Wiener Symphoniker, Wiener Singakademie, Simone Schneider, Sopran, Ekaterina Gubanova, Mezzosopran, Benjamin Bruns, Tenor, Mika Kares, Bass
Von Kathrin Schumann
Klassik-begeistert.de
Wien
„Ariadne auf Naxos“, die seltsamste aller Opern
Eigentlich sollte demnächst Anna Netrebko als Richard Strauss’ Ariadne an der Staatsoper debütierten. Die Diva hat abgesagt. Aber wir begeben uns trotzdem auf die Spuren dieser Oper, die eigentlich ein Amalgam aus einer Molière-Komödie und einer klassischen Oper darstellt: Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauss waren 1912 nicht erfolgreich mit diesem kühnen Konzept. 1916 kam in Wien eine Neufassung zur Uraufführung. Die kennt man gut. Wir begeben uns auf Spurensuche nach der Wiener Aufführungstradition und den erstaunlichen Entdeckungen, die man in der Urfassung des Werks machen kann.
Die Presse.com
Hamburg
Ist Mozarts Zauberflöte ohne Schikaneders Libretto noch eine Zauberflöte?
Jette Steckels Inszenierung verfolgt die Grundidee, alles wegzulassen, was sie nicht in ihr übergestülptes Konzept einbinden kann. Früher wäre eine solche Zauberflötenaufführung wohl nicht goutiert worden. Eine eigentlich leichte Märchenhandlung mit Brüchen, wie sie von Kindern fraglos hingenommen und von Erwachsenen kritisch hinterfragt wird, wurde von Jette Steckel fast bis zur Unkenntlichkeit überkleistert. Insoweit hatte ich diesmal Verständnis für eine vor uns sitzenden Mutter, die ihrem Sohn ständig den zum Libretto konträren Handlungsverlauf erläuterte. Und die Bühne blieb, abgesehen von zahlreichen herabhängenden LED-Leuchtfäden, zumeist dunkel.
Von Dr. Ralf Wegner
Klassik-begeistert.de
New York/Metropolitan Opera:
Leserin W.B hat recherchiert, wie es nun mit der Met-Aida weitergeht. Für heute und dem 7.1. wurde der Radames umbesetzt, dann soll wieder Piotr Beczala übernehmen
New York
‘Aida’ Review: Glum Grandeur at the Metropolitan Opera
Starring Angel Blue and Piotr Beczała, Michael Mayer’s new staging of Verdi’s Egyptian classic favors monumentality at nearly every turn, but it struggles to come to fiery dramatic or musical life.
wsj.com.arts.culture
At the Met, a troubled new ‘Aida’ struggles to rediscover itself (Subscription required)
Soprano Angel Blue and tenor Piotr Beczala lead the first new “Aida” to reach the Metropolitan Opera stage in 40 years.
washington.Post.entertainment
Sydney
Cendrillon (Opera Australia & Sydney Festival)
Joy and wonder among the fun and laughter in Opera Australia’s fairytale 2025 season opener.
https://limelight-arts.com.au/reviews/cendrillon-opera-australia-sydney-festival/
BÜHNE BADEN: SOUTH PACIFIC, ab 25. Jänner an der Bühne Baden
Missy May und Gezim Berisha © Lalo Jodlbauer/Büro mit Aussicht
„Den Mann, den wasch‘ ich aus den Haaren mir raus“
Kann Liebe alle Vorurteile überwinden? Oder gibt es Grenzen, über die man trotz Zuneigung eben doch nicht gehen kann? In Rodgers‘ & Hammerstein’s Musical SOUTH PACIFIC, das ab 25. Jänner auf dem Spielplan der Bühne Baden steht, wird genau dieses komplexe Thema behandelt. 1950 wurde das selten gespielte Stück für neun Tony Awards nominiert – und es gewann sie alle.
Die erste Musicalproduktion des neuen Jahres bringt ein Wiedersehen mit Missy May, die das Publikum zuletzt im Musical TITANIC in Baden begeistert hat. In SOUTH PACIFIC ist Missy May als US-amerikanische Krankenschwester Nellie Forbush auf einer Insel im Südpazifik stationiert und verliebt sich in den Gutsbesitzer Émile (Gezim Berisha). Ihre Liebe droht jedoch an ihren eigenen Vorurteilen zu scheitern, als sie herausfindet, dass seine beiden Kinder eine Einheimische zur Mutter hatten. Sein Debüt in Baden gibt Musicalstar Dominik Hees, der sich als Lieutenant Joe Cable in Liat (Ran Takahashi/Kaori Morito) verliebt. Doch auch er kämpft mit seinen Vorurteilen, denn für einen US-amerikanischen Offizier ist es undenkbar, eine Einheimische zu heiraten… In weiteren Rollen sind Jens Janke, Akiko Nakajima, Thomas Weissengruber, Maya Kern/Zyra Le sowie Steven Ashton Ablog/Yimo Ding zu sehen.
Leonard Prinsloo legt in seiner Inszenierung besonderen Wert auf die Hintergründe der einzelnen Personen und arbeitet mit viel Fingerspitzengefühl deren innere Zerrissenheit heraus. Nicht zuletzt geht es ihm dabei auch um die Frage: Wie aktuell sind diese Themen heute, oder heute wieder? Alexandra Burgstaller (Bühne) und Natascha Maraval (Kostüm) holen die Stimmung einer südpazifischen Insel ins Stadttheater, ohne in die Postkarten-Kitschkiste zu greifen. Für die Choreografie zeichnet Sabine Arthold verantwortlich. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Christoph Huber.
Premiere ist am 25. Jänner um 19.30 Uhr im Stadttheater.
Weitere Vorstellungstermine:
26. Jänner 2025
1., 2., 7., 8., 13., 15., 16., 21. & 28. Februar 2025
7. & 15. März 2025
OPER FRANKFURT: Erste Wiederaufnahme MASKERADE. Komische Oper in drei Akten von Carl Nielsen
Text von Vilhelm Andersen nach der Komödie (1724) von Ludvig Holberg
Neue deutsche Fassung von Martin G. Berger auf der Grundlage der Linearübersetzung von Hans-Erich Heller
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Foto: Monika Rittershaus
Musikalische Leitung: Benjamin Reiners
Inszenierung: Tobias Kratzer
Szenische Leitung der Wiederaufnahme: Katharina Kastening
Jeronimus: Alfred Reiter
Magdelone: Juanita Lascarro
Leander: Magnus Dietrich / Michael Porter
Henrik: Liviu Holender
Arv: Theo Lebow
Leonora: Elizabeth Reiter
Pernille: Barbara Zechmeister
Mehr darüber in den „Infos des Tages“!
Oper Frankfurt unterstützt CARE Deutschland e.V. mit insgesamt 56.220,64 € für die Nothilfe in der Ukraine
Die Oper Frankfurt hatte ihr Publikum nach den Vorstellungen im Opernhaus vom 5. Dezember 2024 an bis einschließlich 1. Januar 2025 eingeladen, die Organisation CARE Deutschland e.V. mit einer kleinen Spende zu unterstützen. Die Zuschauer ließen sich am Ende der Aufführungen nicht lange bitten, und so kamen insgesamt 56.220,64 € für die Nothilfe in der Ukraine der Organisation CARE Deutschland zusammen.
Vor über 1000 Tagen begann Russland seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Seitdem hat sich die humanitäre Lage vor Ort gerade im Winter dramatisch verschärft. CARE verteilt unter anderem Hilfsgüter, führt Reparaturen an Wohnhäusern durch, und schafft Schutzräume für Frauen und Familien.
Die Oper Frankfurt und CARE bedanken sich beim Opernpublikum für diese großartige Unterstützung.
Filme der Woche
Filmstart: 2. Jänner 2025
BETTER MAN – DIE ROBBIE WILLIAMS STORY
Better Man / Großbritannien / 2024
Drehbuch und Regie: Michael Gracey
Mit: Robbie Williams (Stimme), Jonno Davies, Steve Pemberton u.a.
Österreichisches Prädikat: Wertvoll
Besuchen Sie Renate Wagners FILMSEITE
Das unwiderstehliche Affengesicht
Auch wenn man darüber schon gelesen hat, der erste Schock greift – auf der Leinwand ist ein junger Affe unter Menschen zu sehen. Beziehungsweise, wie sich schnell herausstellt, ein Mensch mit Affengesicht. Und erzählt wird die Geschichte des britischen Pop-Stars Robbie Williams. Am aller erstaunlichsten: Es funktioniert.
Ein Biopic über einen Star, der in seiner Welt gewaltig leuchtet – Robert Peter Williams, der als „Robbie“ reüssierte, heute gerade erst 50, aber schon mehr als drei Jahrzehnte „im Geschäft“. Geboren in bescheidene Verhältnisse, in einem englischen Provinzstädtchen. Vermittelt von seinem Vater (der sich gern als Laiensänger betätigte), waren Frank Sinatra und Dean Martin die Idole des kleinen Jungen, der in dem Film von Michael Gracey als wendiger Affenjunge vor uns steht, ein rebellischer Außenseiter, der sich von einer feindlichen Umwelt nicht unterkriegen lässt, zum Starruhm entschlossen.
Williams selbst hat sich als „performing monkey“ bezeichnet, und es ist absolut erstaunlich, wie schnell und fugenlos diese Art von Geschichte funktioniert, wie sehr man als Kinobesucher das Affengesicht annimmt, ja, geradezu lieb gewinnt. Wobei man anerkennen muss (was ja auch Filme wie der letzte vom Planet der Affen gezeigt haben), wie ausgefeilt die digitalen Techniken heute sind, Künstliches als „echt“ zu verkaufen…
Zur Filmbesprechung von Renate Wagner
Aktuelles aus „Neue Zürcher Zeitung“
Jetzt wird es in den Wohnungen kalt: Die Moldau bekommt Russlands hybride Kriegsführung zu spüren: Seit dem 1. Januar erhält die Moldau kein Gas mehr aus Russland. Das trifft zwar die prorussischen Separatisten in Transnistrien am stärksten, bringt aber auch die Regierung in Chisinau in Bedrängnis.
Jetzt lesen
China reisst die Türen für ausländische Besucher weit auf. Sie kommen tatsächlich: Staatsangehörige von über 50 Ländern können mittlerweile ohne Visum nach China reisen. Die Massnahme zeigt erste Erfolge – gleichzeitig hat aber die Zahl der Einwanderer abgenommen.
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In Österreich scheitern die Verhandlungen für eine Mitte-links-Regierung – die grosse Profiteurin ist Kickls FPÖ. Die liberale Partei Neos hat sich aus den Gesprächen mit Konservativen und Sozialdemokraten zurückgezogen, weil sie jeglichen Reformwillen vermisst. Nun ist vieles möglich, bis zu vorgezogenen Neuwahlen.
Jetzt lesen
Argentinien: Wie man den Staat radikal umbaut: In nur einem Jahr hat er Tausende Gesetze überprüft, angepasst oder ganz abgeschafft: Federico Sturzenegger ist der Mann, der für Javier Milei den argentinischen Staat zerlegt.
Jetzt lesen
«Wir haben gewonnen», schreien Anhänger von Südkoreas Präsident Yoon. Dieser verschanzt sich vor einer Verhaftung: Tausende Demonstranten und ein loyaler Sicherheitsdienst schützen den suspendierten Präsident Yoon vor der Festnahme. Wann findet Südkorea aus der Staatskrise?
Jetzt lesen
Die klaffende Wunde des Krieges – die Russin Katerina Gordejewa hat verstörende Stimmen zum Schrecken in der Ukraine eingefangen
Gleichermassen vom Krieg gezeichnet und doch nicht gleich: Für ihre Interviewsammlung «Nimm meinen Schmerz» hat die russische Journalistin sowohl Ukrainer als auch Russen zum Krieg befragt.
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Angela Merkels Russlandpolitik orientierte sich an Utopien statt an nüchternen Analysen. Das endete in einem Scherbenhaufen: Der Einmarsch Russlands in der Ukraine besiegelte das Scheitern der deutschen Haltung zu Russland. Die Ursachen dafür werden kontrovers diskutiert. Aber meist nicht deutlich genug benannt.
Jetzt lesen
Daniel Clowes zeigt die USA als klaustrophobisches Wimmelbild: Im Irrsinn von Hippie-Sekten keimten Verschwörungstheorien heutiger Bubbles: In seiner Graphic Novel «Monica» sucht die Titelheldin nach der Wahrheit über ihre Hippie-Mutter. Der Comicautor Daniel Clowes deckt dabei Kontinuitäten im amerikanischen Obskurantismus auf.
Jetzt lesen
Zitat Ende „Neue Zürcher Zeitung“
Österreich: Koalition geplatzt
FPÖ zählt Nehammer an, Doskozil nicht unglücklich. Nachdem die NEOS am Freitagvormittag überraschend erklärt hatten, aus den Regierungsverhandlungen zwischen Schwarz, Rot und Pink auszutreten, steht für die FPÖ der Schuldige für das Fiasko fest. „Es ist Zeit für Ihren Rücktritt, Herr (Anm.: Bundeskanzler Karl) Nehammer!“, erklärte FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz. Im Burgenland zeigte man sich hingegen „nicht unglücklich“ über das Aus der Gespräche.
https://www.krone.at/3642612
NEOS steigt aus Koalitionsverhandlungen aus
NEOS hat am Freitag in einer überraschend angesetzten Pressekonferenz das Ende der Koalitionsgespräche mit ÖVP und SPÖ verkündet. In einer ausführlichen Rede begründete Parteichefin Beate Meinl-Reisinger den Schritt mit mangelndem Reformwillen bei den Verhandlungspartnern ÖVP und SPÖ. Es seien „keine relevanten Fortschritte, sondern viel mehr Rückschritte“ in den Gesprächen erzielt worden.
https://orf.at/stories/3380630/
SPÖ empört: „Neos sollen nie mehr das Wort Verantwortung in den Mund nehmen“
Laut SPÖ hätten ÖVP und Neos massive Einschnitte bei Beamten und Pensionisten vorgehabt und die Reichen schonen wollen.
Kurier.at
Kurz-Comeback mit eigener Liste?
Plan für Kurz-Comeback wird immer konkreter. ÖVP-Länder und Bünde loten bereits Szenarien für Rückkehr aus. Aber Kurz-Umfeld liebäugelt bei Neuwahl mit eigener Liste.
oe24.at
Ampel-Eskalation – SPÖ und NEOS fetzen sich auf Twitter
Nach dem Ampel-Aus liegen die Nerven in der SPÖ blank. In einem Wut-Posting auf Twitter attackierten sie die NEOS – diese konterten eiskalt.
Heute.at
Dreierbündnis geplatzt: „Ösi-Lindner“: So zerreißt Ausland unsere Politik
Die Verhandlungen für eine Dreierkoalition von ÖVP, SPÖ und NEOS im Bund sind am Freitag geplatzt. Auch im Ausland ruft das Scheitern medial ein großes Echo hervor. Der Schweizer „Blick“ sieht Österreich in einer „Regierungskrise“, für die „NZZ“ ist FPÖ-Chef Herbert Kickl davon der große Profiteur und die „Bild“ vergleicht Beate Meinl-Reisinger mit FDP-Chef Christian Lindner.
https://www.krone.at/3643099
Wie ich eingangs erwähnt habe, Sorgen würde ich mir an Stelle der Herren Nehammer und Babler nicht machen. Erstens haben ÖVP und SPÖ rein rechnerisch noch immer die Möglichkeit einer Zweierkoalition, die Neos waren nur zur Absicherung gedacht. Ein echter Polit-Zampano könnte sich nun in den Reihen von Neos und Grünen zwei oder drei „Verbündete“ suchen und entsprechend belohnen, die notfalls für die Absicherung sorgen könnten. Ein versierter Taktiker weiß, wie man das macht! Die Herren müssten sich nur selbst einig sein, dann ist nichts passiert. Beeindruckend war allerdings die „Abschiedsrede“ der Neos-Chefin Meinl-Reisinger schon, das war bereits Wahlkampf pur! Herr Nehammer braucht nun Nerven wie Stahl, ob er die hat, weiß ich nicht!
Aber nun zu einem anderen Thema, das ebenso dramatischer ausschaut, als es ist:
Wien
Sekt-Gigant: Nach 182 Jahren: Aus für Wiener Traditionsbetrieb
Paukenschlag in Wien! Die Hauptstadt verliert einen weiteren Traditionsbetrieb. Der beliebte Schlumberger-Sekt wird nicht mehr in Döbling hergestellt. Die Kellerwelten in der Heilgenstädterstraße sind weit über die Landesgrenzen bekannt. Die Produktion zieht Schlumberger aber bis 2025 komplett aus Wien ab. Während das Besucherzentrum erhalten bleiben soll, wird an einem modernen Produktionsstandort im Burgenland gearbeitet. Der beliebte Sprudel wird künftig in Müllendorf hergestellt. Nach 182 Jahren wird der Sekt also nicht mehr in Wien hergestellt. Die berühmten Gewölbe in Heilgenstadt sind sogar über 300 Jahre alt.
Oe24.at
Schlumberger-Sekt ist nicht pleite, die Firma lagert nur einen wesentlichen Produktionsteil nach Müllendorf im Burgenland aus. Offenbar findet sie dort bessere Bedingungen vor als in Wien. Den Schlumberger-Sekt werden wir jedoch weiter genießen können! Sollte Herr Nehammer tatsächlich gute Nerven haben, wäre Schlumberger-Sekt für ihn weiter ein Thema, wenn nicht, ist er ohnehin fehl am Platz!
Ich wünsche einen schönen Tag!
A.C.