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TTT – Wertewandel + Theaterreform: Politik, Gesellschaft und Oper

09.02.2023 | Themen Kultur

TTT – Wertewandel + Theaterreform: Politik, Gesellschaft und Oper

bern

 

TTT: Definiert sich Musiktheater-Publikum durch kognitives Interesse und Hinterfragen gesellschaftspolitischer Umstände und Subkulturen?  –  Geht es um intellektuelle Aufnahme von diskussionsnötigen, problembeladenen Themen, einem verkommenen heutigen Alltag nahegerückt?

Könnte es doch entgegen üblicherweise vorherrschender bastadisiert vergeistigter, oft verirrter Realitätsbewältigung der Musiktheater-Macher um sinnlich kulinarisch lustvoll genussvolles Erleben gehen, mit intelligentem Blick auf Menschliches, allzu Menschliches. Könnte solche Berücksichtigung in Deckungsgleichheit von Musik, Text und dramatischer Aussage des Librettos eine Aufführung optimieren?

Über einige Aspekte des Zusammenhangs von Politik, Gesellschaft und Oper im 20. Jahrhundert (aus:  Oper im 20. Jahrhundert: Entwicklungstendenzen und Komponisten)

Udo Bermbach (empfohlene Seiten 4 – 44)

https://books.google.de/books?hl=de&lr=&id=H6G8DQAAQBAJ&oi=fnd&pg=PA3&dq=politik+und+Oper&ots=cTkxy3LBUc&sig=9fjJZEqESNcixlHbTTEs-Qeh0LM#v=onepage&q=politik%20und%20Oper&f=false

… ein Jahrhundert der Unübersichtlichkeit, gegenläufiger und zugleich auch paralleler Tendenzen, der Rückwendung zur Tradition ebenso wie der ausschließlichen Zuwendung zu einer zu imaginierenden Zukunft in den großen totalitären Bewegungen der Zeit, … Diese Unübersichtlichkeit prägt die Politik …  ebenso wie die Opernproduktion, Es ist aussichtslos, den Versuch unternehmen zu wollen, dieses Jahrhundert auf einfache Interpretationslinien zu bringen, es sei denn auf die Formel der Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen.

Udo Bermbach   (* 1938 Berlin) deutscher Politikwissenschaftler, Professor Universität Hamburg   https://www.wikiwand.com/de/Udo_Bermbach                                                                                                          

2000 übernahm er bei den Bayreuther Festspielen die Konzept-Dramaturgie für Wagners „Der Ring der Nibelungen“ in der Inszenierung von Jürgen Flimm.

Politische Operninszenierungen lehren uns nichts – FAZ

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buehne-und-konzert/politische-operninszenierungen-lehren-uns-nichts-13987619.html

Bilder von einer Penis-Amputation haben in Hannover den „Freischütz“ von Carl Maria von Weber für einen Theaterbesuch mit Kindern unbrauchbar gemacht. In der Inszenierung von Kay Voges stirbt eine Migrantin mit Kopftuch an der verirrten Freikugel; der Jägerchor tritt auf als Gruppe von Pegida-Anhängern. Immer wieder wird die Musik unterbrochen. … Kann man auf diese Weise das schmale und überstrapazierte Kernrepertoire einer vierhundert Jahre alten Kultur mit dem Heute verknüpfen?

Tim Theo Tinn

 
 

 

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