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25. JÄNNER 2025 – Samstag

25.01.2025 | Tageskommentar

 

Julian Prégardien (Tamino). Foto: Wiener Staatsoper/Michael Pöhn

Wiener Staatsoper. Premiere von Mozarts Meisterwerk am 27. Jänner 2025

Sie ist Wolfgang Amadeus Mozarts wohl populärstes Werk, das geprägt ist von Gegensätzen und von Vielfalt, das entführt in eine märchenhafte Welt und das Erkenntnis- und Weisheitsanspruch mit Lebensfreude, Heiterkeit und Komik verbindet: Die Zauberflöte.

1791 in Wien uraufgeführt, ist die Oper fixer Bestandteil im Spielplan der Staatsoper – am 27. Jänner 2025 kommt sie nun in einer Neuinszenierung heraus:

Es dirigiert Staatsopern-Ehrenmitglied Bertrand de Billy, Regie führt Barbora Horáková. Die Premiere bringt die Hausdebüts von Julian Prégardien (Tamino) und Ludwig Mittelhammer (Papageno) mit sich; an ihrer Seite geben u. a. Serena Saénz (Königin der Nacht), Slávka Zámečníková (Pamina), Ilia Staple (Papagena) und Matthäus Schmidlechner (Monostatos) ihre Rollendebüts am Haus. Georg Zeppenfeld singt den Sarastro.

ZUM LEADING TEAM
 
 
Bertrand de Billy ist der Wiener Staatsoper seit fast 30 Jahren eng verbunden. Er zählt zu den bedeutendsten Dirigenten sowohl auf der Opernbühne als auch auf dem Konzertpodium, gastierte u. a. in Wien, Berlin, München, London, Paris, New York, Los Angeles, bei den Salzburger Festspielen und arbeitete mit zahlreichen international renommierten Orchestern zusammen. An der Wiener Staatsoper leitete er bisher über 280 Aufführungen, darunter Premieren von Dialogues des CarmélitesFaustDon CarlosLa traviataManon sowie viele Wiederaufnahmen und musikalische Neueinstudierungen.
 
Die international gefragte Regisseurin Barbora Horáková zeigt mit der Zauberflöte ihre erste Inszenierung an der Wiener Staatsoper. Sie kam sehr früh zur Oper und sammelte Erfahrungen u. a. als Sängerin, Spielleiterin und Dramaturgin, bevor sie als Regisseurin u. a. in Basel, Oslo, Lyon, London, Dresden und Wien arbeitete. Für Bühne und Video zeichnet Falko Herold verantwortlich, für die Kostüme Eva Butzkies (Debüts an der Wiener Staatsoper); das Lichtdesign stammt von Stefan Bolliger.
 
Zu den Kritiken über Pagliacci schreibt Leserin Barbara Horstmann an den Rezensenten Walter Nowotny: Sehr geehrter Herr Nowotny! In Ihrer Kritik zu ‚Cavalleria rusticana/Pagliacci‘ in der WSTO am 22.1.2025 beziehen Sie sich auf das Video von Jonas Kaufmann, in dem er erklärt, warum er in dieser Serie den Prolog singt. Sie schreiben aber nur die Hälfte. Dadurch entsteht der Eindruck, Jonas Kaufmann hätte sich den Prolog von sich aus ‚unten den Nagel gerissen‘. Da s ist schlicht und einfach falsch!!! Tatsächlich hat, wie Herr Kaufmann das in der 2. Hälfte des Videos erklärt, der Bariton, Herr Adam Plachetka selbst,  gefragt, ob er den Prolog übernehmen würde, und „war sehr froh, dass er ein paar Takte weniger singen muss“. Jonas Kaufmann hat das übrigens auch beim Autogrammeschreiben beim Bühnentürl genau so erklärt. Es ist ziemlich nervend, wenn immer nur die halbe Wahrheit geschrieben wird. Denn dadurch entsteht ein völlig falscher Eindruck.

Bezüglich Uhrzeit (A ventitrè ore‘ Übersetzung mit ’19 Uhr‘): Im Programm auf Seite 87 ist genau erklärt, warum das so ist. Zitat Ende)

WIENER STAATSOPER: KOSTENLOSE STREAMS ALS ANDENKEN AN OTTO SCHENK

Otto Schenk bei einer Probe für »Der Rosenkavalier«, 2010 © Wiener Staatsoper / Michael Pöhn

Otto Schenk war für die Wiener Staatsoper mehr als ein Opernregisseur. Er war eine Institution. Unzählige Erlebnisse, Begegnungen und große Theatermomente verbinden ihn mit dem Haus am Ring, seine Liebe zum Metier, seine Leidenschaft, sein Wissen und seine künstlerische Ehrlichkeit sind legendär. Mehr als 30 Premieren schenkte er dem Haus, von Mozart bis zur Moderne.Man kann dem Andenken einer solchen Künstler-Persönlichkeit vielleicht nur dadurch gerecht werden, dass man seine Kunst selbst sprechen lässt. Wir haben uns daher entschlossen, eine Gedenkfeier der besonderen Art abzuhalten, aus Wien für die ganze Opernwelt: Beginnend mit Freitag, 24. Jänner 19 Uhr bis Freitag, 31. Jänner 19 Uhr werden wir insgesamt sieben Produktionen, die er für die Wiener Staatsoper kreiert hat, weltweit und kostenlos im Stream zur Verfügung stellen. 

Darunter befinden sich legendäre Vorstellungen wie etwa der Rosenkavalier aus dem Jahr 1994 unter der musikalischen Leitung von Carlos Kleiber oder eine Aufführung von Schenks Meistersingern unter Christian Thielemann aus dem Jahr 2009.
 
 »Ich bin ein Detaillist: eine Haltung, ein Gang, die Art, wie sich einer hinsetzt, alles verrät von seiner Biografie mehr als ein Gerede von drei Stunden über das Thema, was er für ein Mensch ist und wo er herkommt. Einer, der in der Nase bohrt, wird keine gute Erziehung genossen haben – das muss man nicht ausführlich besprechen. Die Biografie vermittelt sich im Detail!«
Otto Schenk

DIE PRODUKTIONEN IM DETAIL
 Gaetano Donizetti
L’ELISIR D’AMORE
Aufführung aus 2022
 
Es ist ein warmes, südliches Licht, in das Otto Schenk seine Liebestrank-Inszenierung taucht: Hier wird jene rührende Liebesgeschichte von Adina und Nemorino erzählt, die seit jeher zu Donizettis größten Erfolgen zählt. Seit der Premiere ist die Produktion beim Publikum ein Renner, mit liebevoller Hand zeichnet Otto Schenk die heitere Handlung nach. Es singen u.a. Maria Nazarova, Bogdan Volkov, Davide Luciano und Alex Esposito. Dirigent: Gianluca Capuano.
Stream »L’elisir d’amore«
 
  Johann Strauß
DIE FLEDERMAUS
Aufführung aus 2024
 Sie ist die berühmteste Operette der Welt, seit der Uraufführung 1874 in Wien und international ein Hit: Die Fledermaus. Brillant und leicht werden Witz und Lüge gemixt, bürgerliche Fassaden zum Einsturz gebracht. Und musikalisch jagt ein Ohrwurm den nächsten. Otto Schenks Inszenierung gehört seit der Premiere 1979 zur Wiener Silvestertradition: schwungvoll, burlesk, immer auf dem Punkt – und immer mit einem scharfen Blick in die Seelen der Figuren. Die Aufführung 2024 brachte einen neuen, sensationellen Frosch – der zugleich ein enger Freund Otto Schenks war: Michael Niavarani. Weiters zu erleben: Georg Nigl, Hulkar Sabirova, Wolfgang Bankl, Daria Sushkova, Jörg Schneider, Clemens Unterreiner; Dirigent: Bertrand de Billy.
Stream »Die Fledermaus«
 
 Ludwig van Beethoven
FIDELIO
Aufführung aus 2016
 Viele sehen in Fidelio – mit dem apotheotischen Schlussjubel, der die Ideale der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit verherrlicht – die Freiheitsoper schlechthin. Visionär zeigt Beethoven, dass Glaube, Liebe, Hoffnung aus dem Kleinen ins Große wirken – und selbst politische Systeme ins Wanken bringen können. Otto Schenks Inszenierung aus dem Jahr 1970 zeichnet das überbordende Glück der Befreiung aus der Unterdrückung durch das einfache, aber ungemein wirkungsvolle Bild einer sich öffnenden Zugbrücke nach. »Es ist ein Jubel, wie er in der Opernliteratur in dieser Länge und Intensität kaum existiert. Bei der Premiere hatten alle Chormitglieder Tränen der Rührung in den Augen«, erzählte der Regisseur später. Unter der musikalischen Leitung von Peter Schneider sangen u.a. Klaus Florian Vogt, Anja Kampe, Evgeny Nikitin und Stephen Milling.
Stream »Fidelio«
 

 Barbara Bonney & Anne Sofie von Otter in »Der Rosenkavalier«, 1994 © Wiener Staatsoper / Axel Zeininger
 
 Richard Strauss
DER ROSENKAVALIER
Aufführung aus 1994
 Es gibt exemplarische Produktionen, die den Zauber, das Wesen und den Grundton eines Werkes bis ins letzte Detail einfangen. Eine solche Inszenierung ist die Rosenkavalier-Arbeit von Otto Schenk. Liebevoll erforscht er die Herzensregungen der Figuren, lässt sie ganz Mensch, ganz plastisch sein. Keine Schwarz-Weiß-Bilder, sondern unendlich viele Farben, zwischen Melancholie, stürmischer Verliebtheit und reschem Humor. Dazu mit Carlos Kleiber einer der größten Dirigenten der Operngeschichte sowie eine außergewöhnliche Besetzung – man darf von einer Sternstunde sprechen! In der legendären Vorstellung erlebt man u.a. Felicity Lott, Kurt Moll, Anne Sofie von Otter, Gottfried Hornik, Barbara Bonney, Heinz Zednik und Waldemar Kmentt.
Stream »Der Rosenkavalier«
 
 Umberto Giordano
ANDREA CHÉNIER
Aufführung aus 2018
 Frankreich, rund um die Französische Revolution: Der revolutionär denkende Dichter Andrea Chénier gerät in die Fänge der Schreckensherrschaft Robespierres und wird als Konterrevolutionär verdächtigt. Sein Schicksal ist eng verwoben mit jenem der jungen Adeligen Maddalena Coigny sowie mit jenem des ehemaligen Kammerdieners Gérard: beide Männer lieben Maddalena, sie wiederum Chénier. Am Ende wartet der Tod: Gemeinsam besteigen Andrea Chénier und Maddalena Coigny das Schafott. Jonas Kaufmann singt die Partie des Dichters und tritt dabei in die Tradition großer Namen wie Bergonzi, Bonisolli, Corelli, Di Stefano, Domingo, Carreras, Pavarotti, Botha: war das Werk doch stets auch eine »Tenor-Oper«. An seiner Seite sind Anja Harteros als Maddalena und Roberto Frontali als sein Widersacher Carlo Gérard zu erleben. Es dirigiert Marco Armiliato.
Stream »ANDREA CHÉNIER«
 
  Richard Wagner
DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG
Aufführung aus 2008
 »Ich habe diese Oper zum ersten Mal gehört, als ich zwölf Jahre alt war, und sie hat mich gefangengenommen und geradezu in Trance versetzt. Plötzlich habe ich gewusst, worum es im Theater mit Musik geht: dass man nämlich die Sorgen der Menschen, die singen, versteht.« So erzählte Otto Schenk über seine erste Begegnung mit den Meistersingern. Das Werk begleitete ihn viele Jahre, 1975 inszenierte er die Wagner-Oper im Haus am Ring, fast 80mal erklang die Produktion. Die musikalische Neueinstudierung im Jahr 2008 unter Christian Thielemann geriet zum grandiosen Erfolg, Namen wie Johan Botha, Falk Struckmann, Ricarda Merbeth, Adrian Eröd und Michael Schade lassen die Herzen von Opernfreundinnen und -freunden höher schlagen.
Stream »DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG«
 
 Leoš Janáček
DAS SCHLAUE FÜCHSLEIN
Aufführung aus 2016
 Mit der Staatsopern-Erstaufführung von Leoš Janáčeks Das schlaue Füchslein im Jahr 2014 kehrte Otto Schenk nach mehr als 25 Jahren als Regisseur einer Neuproduktion an die Wiener Staatsoper zurück. Er sei verliebt in das Stück, schilderte er immer wieder – und alle Beteiligten denken gerne an die kleinen Schauspielmomente im Probenprozess zurück, in denen Otto Schenk die Tiere der Handlung plastisch skizzierte. Erzählt wird die Geschichte einer kleinen Füchsin, die bei Menschen aufwächst, in die Freiheit flieht, im Wald ihr Glück findet – und ihr Leben lassen muss. In verspielten Bildern zeigt Schenk das Leben im Wald und zeichnet lebhafte Tiercharaktere. Unter Dirigent Tomáš Netopil singen u.a. Chen Reiss, Roman Trekel und Hyuna Ko.
Stream »DAS SCHLAUE FÜCHSLEIN«
 
  IN MEMORIAM OTTO SCHENK
Alle oben genannten Streams stehen Ihnen kostenlos von Freitag, 24. Jänner 19 Uhr bis Freitag, 31. Jänner 19 Uhr unter folgendem Link zur Verfügung:
 
 ALLE STREAMS – IN MEMORIAM OTTO SCHENK
 Wir wünschen Ihnen viel Freude mit den Erinnerungen an einen wahrlich großen Künstler.
 Ihr Team der Wiener Staatsoper

Kommentar
Handys statt Applaus: Die trügerischen Reflexe des Theaterpublikums Hinaufklatschen oder aber gar nicht klatschen
– Bekundungen des Publikums sind seit Social Media und Pandemie nicht mehr treffsicher einzuordnen
DerStandard.at.story

Zürich‘
Das Opernhaus Zürich bringt einen reduzierten „Fidelio“ auf höchstem Niveau
Typisch Zürich und typisch Opernhaus Zürich: perfekt und ästhetisch bis ins Detail, höchst originell und eigenwillig, und im selbstverständlichen, luxuriös-diskreten Chic und spröden Charme der nahen Zürcher Milliardärs-Meile Bahnhofstraße.
Von Dr. Charles Ritterband
Klassik-begeistert.de

Berlin/Deutsche Oper
Premiere an der Deutschen Oper“Frau ohne Schatten“ von Richard Strauss
Andreas Göbel berichtet von der Premiere
radiodrei.de

Premiere am 26.01. an der Deutschen Oper
„Die Frau ohne Schatten“: Oper beleuchtet das Konstrukt der Elternschaft
Der international gefeierte Regisseur Tobias Kratzer hat für die Deutsche Oper das Stück „Die Frau ohne Schatten“ neu inszeniert und aus einer modernen, schwulen Perspektive beleuchtet. Dabei versucht er die kunstmärchenhafte Darstellung zu lösen und konkret in die heutige Zeit zu interpretieren
https://www.siegessaeule.de/magazin/oper-die-frau-ohne-schatten-konstrukt-elternschaft/

BÜHNE BADEN: HEUTE PREMIERE „SOUTH PACIFIC“

Plötzlich unter Leuten, siehst du eine Fremde…“

Missy May und Ensemble. Foto: Christian Husar

Ein selten gespieltes Musical mit traumhaft schönen Melodien und einer bewegenden Geschichte feiert am kommenden Samstag Premiere an der Bühne Baden: In Rodgers‘ & Hammersteins Musical SOUTH PACIFIC müssen die Protagonist*innen erkennen, dass das Leben nicht immer nach Plan läuft und man manchmal auch die eigenen Sichtweisen hinterfragen muss. Kann Liebe alle Grenzen überwinden?  

In Baden ist SOUTH PACIFIC als österreichische Erstaufführung in einer vollszenischen Produktion zu sehen – und das in absoluter Top-Besetzung: Missy May verliebt sich als US-amerikanische Krankenschwester Nellie Forbush auf einer Insel im Südpazifik in den französischen Plantagenbesitzer Emile (Gezim Berisha). Ihre Liebe droht jedoch an ihren eigenen Vorurteilen zu scheitern, als sie herausfindet, dass seine beiden Kinder eine Einheimische zur Mutter hatten. Zum ersten Mal in Baden zu sehen ist Musicalstar Dominik Hees, der sich als Lieutenant Joe Cable in die Einheimische Liat (Ran Takahashi/Kaori Morito) verliebt. Doch auch er kämpft mit seinen Vorurteilen, hat er doch von Klein auf gelernt, dass ein US-amerikanischer Offizier niemals eine Frau heiraten kann, die nicht ähnlicher Herkunft ist. Jens Janke mischt die Insel als umtriebiger Luther Billis gewaltig auf, und Akiko Nakajima versucht als berühmt-berüchtigte „Bloody Mary“ ihre eigenen Vorteile aus der Anwesenheit der amerikanischen Seeleute zu schlagen. In weiteren Rollen sind Thomas Weissengruber, Maya Kern/Zyra Le sowie Steven Ashton Ablog/Yimo Ding zu sehen.

Leonard Prinsloo scheut in seiner Inszenierung auch heikle Fragen nicht: Wie sehr sind wir von unserer Erziehung und unserer Herkunft beeinflusst? Kann man angelernte Vorurteile überwinden? Was macht diese Zerrissenheit mit den einzelnen Menschen? Und, nicht zuletzt, auch das: Wie aktuell sind diese Themen heute, oder heute wieder? Alexandra Burgstaller (Bühne) und Natascha Maraval (Kostüm) zaubern Südseeflair auf die Bühne des Stadttheaters, ohne dabei die kritische Distanz aus den Augen zu verlieren. Die flotten Choreografien stammen von Sabine Arthold, für die musikalische Leitung zeichnet Christoph Huber verantwortlich.

Premiere ist am 25. Jänner um 19.30 Uhr im Stadttheater.      
Weitere Vorstellungstermine: 26. Jänner 2025

1., 2., 7., 8., 13., 15., 16., 21. & 28. Februar 2025 

  1. & 15. März 2025
    Hier der Link zu den Szenenfotos:

Österreichische Gesellschaft für Musik: Einführungsvortrag zur „doppelten Norma“

 

HEUTE: Die Met im Kino: Aida
18:30 – ca. 22:00 Uhr (1 Pause)

 

Gesungen in Italienisch (mit deutschen Untertiteln)
Ägypten zur Zeit der Pharaonen. Aida ist eine äthiopische Königstochter, die als Geisel nach Ägypten verschleppt wurde. Der ägyptische Heerführer Radamès muss sich entscheiden zwischen seiner Liebe zu ihr und seiner Loyalität dem Pharao gegenüber beziehungsweise der Hochzeit mit dessen Tochter Amneris. Die Erhabenheit des Themas vermitteln gewaltige Chöre, allen voran der berühmte Triumphmarsch, im Wechsel mit berückenden Arien.
Dirigent/in
Yannick Nézet-Séguin
Inszenierung
Michael Meyer
Sänger/innen
Angel Blue, Judit Kutasi, Piotr Beczała, Quinn Kelsey

Auf den Punkt 41: Hang loose, James!
Wenn Dirigenten an ihrer Karriere arbeiten, trägt manche PR-Agentur dick auf. Da wird erstmal aufgelistet, wo der Klient schon mal zu Gast war. Im Falle von James Gaffigan fand sich im Programmheft zum NDR Abonnementkonzert eine stolze Liste:
Von Jörn Schmidt
Klassik-begeistert.de

WIEN / Volkstheater: KRANKHEIT ODER MODERNE FRAUEN von Elfriede Jelinek
Premiere: 24. Jänner 2025

Foto: Marcel Urlaub

Elfriedes Spielwiese …

Claudia Bauer hat am Volkstheater zuerst  Ernst Jandl (sehr erfolgreich: „humanistää!“) und dann Ingeborg Bachmann inszeniert (weit weniger überzeugend: „Malina“), und ist nun bei Elfriede Jelinek gelandet. Allerdings hat sich das Theater keinen der zahlreichen neuen Texte der Autorin gesichert (von denen man viele hierorts noch nicht gesehen hat), sondern auf ein immerhin vier Jahrzehnte altes Werk zurück gegriffen, das 1990 an diesem Haus seine skandalumwitterte österreichische Erstaufführung erlebt hat:

„Krankheit oder moderne Frauen“ regt heute natürlich niemanden mehr auf, obwohl es erstaunlich ist, wie viel von der Wut und dem Haß, ja, der wahren Raserei der Jelinek angesichs der Geschlechterfrage (die heute knieweich in sich zusammen gebrochen ist) immer noch spürbar wird. Tatsächlich wirkt dieser Rundumschlag immer wieder wie der Verzweiflungstext einer von Rachegelüsten gegen die Männerwelt getriebenen Autorin…

Wie man weiß, schreibt Elfriede Jelinek nie Stücke, sondern Texte, mit denen die Regisseure machen können, sollen, was sie wollen, kurz gesagt, eine Spielwiese für ihre Interpretation vorfinden. Claudia Bauer hat die Herausforderung so radikal, ja geradezu rabiat wie möglich aufgegriffen. Wo die Männer Schweine sind und die Frauen aus Gründen der Selbstverteidigung zu Hyänen, vielmehr in diesem Fall zu Vampiren werden, waltet in mehr als zwei pausenlosen Stunden im Volkstheater keine Gnade.

Apropos Skandal von einst – man kann sich schon vorstellen, dass man damals, in weniger robusten Zeiten, doch noch die Energie für Protest aufgebracht hat, wenn einer Frau auf einem Gynäkologischen Stuhl ein Kind aus dem Leib gerissen und in der Luft herumgeschmissen wird. Heute gibt es für das und alle andere nur Beifall…

Das Ganze ist eine wüste Grotesk-Show, die immer wieder aufzufordern scheint, dass man sie nicht ernst nehmen sollte. Dennoch, wahre Unterhaltung ist das nicht. Also  strikt für Fans, und die wird die Jelinek wohl haben. Wer sich als Normalmensch outet und möglicherweise bei der Darstellung von zelebrierter Widerlichkeit zur Übelkeit neigt, sollte dem Ganzen fern bleiben.

Zum Premierenbericht von Renate Wagner

Film: Paul Newman wäre 100: Der Tausendsassa, der mit Hollywood haderte
100 Jahre Paul Newman. Ein Mann mit Charisma und Charakter. Dabei wäre seine Karriere beinahe gescheitert.
Kurier.at

Aktuelles aus „Neue Zürcher Zeitung“

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Zitat Ende „Neue Zürcher Zeitung“

Der Kommentar ist so umfangreich, dass ich Ihnen und mir die Niederungen aus Ösi-Land erspare! Der Herr Benko sitzt übrigens!

Ich wünsche einen schönen Tag!

A.C. 

 

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