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24. JUNI 2024 – Montag

24.06.2024 | Tageskommentar

 

Wiener Staatsoper: „COSI FAN TUTTE“-Stream auf heute/ Montag verschoben

Zum Play TV

https://play.wiener-staatsoper.at/event/1c71f2ad-fafb-4879-b4a9-23883e06f4f6

Verdis gewichtigster Opernheld im buntstiftbunten Wiener Zauberland
Giuseppe Verdis „Falstaff“ an der Staatsoper punktet mit Luca Salsi in der Titelpartie, der sofort die Herzen des Publikums erobert
DerStandard.at.story

Falstaff: Punktesieg für Verdis „Lustige Weiber“ (Bezahlartikel)
Verdis „Falstaff“, erstmals mit Luca Salsi als feistem Schwerenöter: kein makelloser, aber ein inspirierter, heiterer Abend, auf Linie gehalten von Thomas Guggeis.
https://www.diepresse.com/18595240/falstaff-punktesieg-fuer-verdis-lustige-weiber

Die Wiener Staatsoper bekommt eine 500 Quadratmeter große PV-Anlage
O sole mio: Das Solarkraftwerk soll ab 2025 nur aus der Vogelperspektive zu sehen sein
DerStandard.at.story

Salzburg
Cecilia Bartoli: „Verzeihen ist leider nicht in den Genen“
Die gefeierte Sängerin über die Salzburger Pfingstfestspiele, ihre Intendanz in Monte-Carlo, die Gastspiele in Wien und Operndirektoren, die wenig von Musik verstehen
Kurier.at

Wiener Volksoper: Eröffnungspremiere CARMEN am 21. September

 

Bereits 1905 hielt Carmen unter der Musikalischen Leitung von Alexander von Zemlinsky und in der Regie von Rainer Simons Einzug in das Repertoire der Volksoper. Nun widmet sich Lotte de Beer für die Eröffnungspremiere der Saison am 21. September 2024 Georges Bizets Oper und fragt: „Ist Carmen tatsächlich die freie, unabhängige Frau, für die wir sie halten, oder ist sie vielmehr die Gefangene des Mythos von der freien, unabhängigen Frau?“ Unter der Musikalischen Leitung von Musikdirektor Ben Glassberg debütiert Ensemblemitglied Katia Ledoux als Carmen, Nikolai Schukoff kehrt als Don José und Josef Wagner als Escamillo an die Volksoper zurück.

FASZINATION UND TRAGIK – BIZETS CARMEN

Die Bohemienne Carmen, eine der Arbeiterinnen in einer Zigarettenfabrik in Sevilla, hat ein Auge auf den jungen Soldaten Don José geworfen. Bei einem Kampf verletzt sie eine Kollegin mit einem Messer und ausgerechnet Don José soll sie verhaften. Sie überredet ihn dazu, sie gehen zu lassen. Dies führt zu seiner eigenen Festnahme. Carmen nimmt inzwischen den Stierkämpfer Escamillo ins Visier. Als Don José freigelassen wird, trifft er Carmen wieder, gerät mit seinem Vorgesetzten in einen Streit und taucht bei Carmen und einer Schmuggelbande unter. Carmen aber weist ihn zurück – da schwört Don José Rache …

An der Volksoper wurde Carmen in fünf verschiedenen Inszenierungen bisher 727 Mal gezeigt. Nach vier Jahren Pause widmen sich nun Lotte de Beer und Musikdirektor Ben Glassberg dem Werk und stellen der Tragik die Lebensfreude und die Komik hinzu:
„In den ersten beiden Akten wirkt Carmen wie eine Operette: farbenfrohe Lieder mit folkloristischen Zügen, gesprochene Texte, Humor, Ohrwürmer … Aber im dritten Akt kündigt sich die Tragödie an, die sich im vierten Akt entfaltet. Und dann erkennen wir im Nachhinein, dass es sich eigentlich gar nicht anders hätte entwickeln können. Das ist die Kraft dieses Stücks“, so die beiden. Ben Glassberg hat Bizets Oper alleine im Herbst 2023 an verschiedenen Häusern dirigiert (in Rouen, am Théâtre des Champs-Élysées und an der Deutschen Oper Berlin). Ihm ist es bei dieser Oper besonders wichtig, die richtige Balance zwischen Leichtigkeit und Schwere zu finden, „alles muss präzise sein, aber mit einem Klang, der uns überwältigt.“

Das Bühnenbild stammt von Christof Hetzer und die Kostüme von Jorine van Beek.
 

→ MEHR INFOS ZUM STÜCK GIBT’S HIER

WIEN/ Volksoper: DIE REISE ZUM MOND –  ein Vergnüglicher  Abend in der Volksoper 

DIE REISE ZUM MOND am 20.Juni

Endlich ein neue Produktion im Haus am Gürtel, bei der man sich nicht ärgern musste.. Die Regie von Laurent Pelly entspricht dem eigentlich belanglosem Sujet, hat dabei eine Reihe guter Einfälle. Die Musik ist typischer Offenbach –  ohne eine wirkliche Zugnummer zu haben. Ich kann mich eigentlich nur an das „es schneit“ gut erinnern oder an einen Marsch, der dem von Radetzki ähnelte oder ihn persiflierte, und auch auf einen kurz auftauchenden Walzer…..leider doch ein wenig zu viel Dialog, was halt nicht ideal ist, wenn die beiden Protagonisten die Deutsche Sprache nur mangelhaft beherrschen. Jaye Simmons hat das nötige Volumen und auch ein gewisses Timbre für eine Hauptrolle. Ihr Partner Stanislaw Napierala kann da nicht voll mithalten, obwohl er intonationsrein singt; sieht aber gut aus und spielt sympathisch. Mit Carsten Suess und Paul Schweinester zum Tenortrio vereint klang es nicht wirklich berauschend.    Wirklich sehr gut der Kinderchor, BRAVO.! 

Zum Bericht von „alcindo“

BERLIN / Staatsoper Unter den Linden – LA FANCIULLA DEL WEST; 22.6.2024

Grandios: Puccinis Edel-Liebes-Western mit Anja Kampe, Brandon Jovanovich und Tomasz Konieczny

Schlussvorhang. Copyright: Dr. Ingobert Waltenberger

Am 13. Juni 2021 feierte diese im besten Sinne werkgetreue (nicht realistische) Produktion in der Regie von Lydia Steier und in den atmosphärisch dichten, an die Ästhetik des Kinos angelehnten Bühnenbilder/Kostüme von David Zinn Premiere. In den fünfziger Jahren angesiedelt und u.a. von David Lynch sowie der US-amerikanischen Krimi-Drama-Fernsehserie „Breaking Bad“ von Vince Gilligan inspiriert, funktioniert die von der Personenführung her brillante Inszenierung in den vielen kleinen Genreszenen wie im Großen dank einer engagierten Abendspielleitung (Kompliment an Caroline Staunton und Tabatha McFadyen) wie am ersten Tag.

Historischer Hintergrund: Der kalifornische Goldrausch Mitte des 19. Jahrhunderts: Abenteurer und Spieler, Säufer und Banditen, Gescheiterte allesamt auf der traumverlorenen Suche nach einem besseren Leben, das es so nicht geben wird. Bis 1855 sind es mehr als 300.000 solcher Glücksritter und Frauen, die in Kalifornien nach Gold schürfen bzw. vom Hype profitieren wollen. Heute geht das anders. Da ist niemand mehr mit Schaufel und Sieb unterwegs, man schürft nach Krypto-Token, hortet Coins diverser Krypos oder versucht, mittels Lotterien bzw. an der Börse an das große Geld heranzukommen. Da findet der „spekulative Goldrausch“ aus ähnlichen Beweggründen statt, aber dafür mit Aussicht auf wirklich hohe Gewinne im Vergleich zu den Metalljägern des 19. Jahrhunderts. Die Banditen sind heute diejenigen, die schamlos Insiderwissen nutzen oder zielgerichtet die Kurse zu ihrem Vorteil manipulieren…

Zum Bericht von Dr. Ingobert Waltenberger

Bari/ Teatro Petruzzelli: RIGOLETTO

„Sia l’umo felice ch’or vado a salvar“ – Rigoletto am Teatro Petruzzelli Bari, Dernière dieser Serie am 13.06.2024

Copyright: Clarissa Lapolla/ Teatro Petruzzelli

Als Giuseppe Verdis Rigoletto am 11. März 1851 im Teatro Fenice zur Uraufführung kam, war dies bereits seine 17. Oper und er war durch Werke wie Nabucco (1842), Macbeth (1847) und Luisa Miller (1849) als Opernkomponist bereits höchst anerkannt und etabliert. Als Ergebnis der darauf folgenden und von Verdi betitelten Galeerenjahre, in welchen er schuftete, um sich als Privatmann aufs Land zurückziehen zu können, entwickelte er mit jenen Werken auch seinen eigenen Stil. Dieser kündigte sich bereits in Macbeth an, war von starkem Realismus (jedoch noch keinem Verismus) geprägt und stellte keine Programmatik in den Mittelpunkt seiner Werke, sondern den Mensch mit seinen tragischen Erfahrungen, intrinsischen Treibern, psychischen Zwängen und der daraus resultierenden Gefühlswelt. 1851 brachte Verdi diese ihm eigene Musikästhetik dann erstmals zur Formvollendung: Rigoletto war nicht nur der Auftakt der bis heute an allen Theatern zum Pflichtrepertoire gehörenden „Trilogia popolare“ (zu der noch der Trovatore und die Traviata aus dem Jahr 1853 gehören). Verdi nutze die moderne Bühnentechnik des Fenice zur Gänze aus, um ein atmosphärisches und musikalisches Gesamtwerk auf die Bühne zu bringen: Die Blitze des Gewitters tauchten nicht zufällig auf, sondern waren mit dem Takt der Musik abgestimmt. Erstmals wurden in Italien statt gemalten Kulissen und Prospekten dreidimensionale Bühnenbauten gezeigt. Das Wirtshaus im dritten Akt war zwar zum Zuschauerraum hin offen, in sich aber in zwei Etagen unterteilt, so daß gleichzeitig voneinander getrennte Handlungsebenen gezeigt werden konnten. Die Uraufführung wurde zum bejubelten Erfolg, schon im ersten Akt musste das Duett von Rigoletto und Gilda wiederholt werden, ebenfalls jenes von Gilda und dem Duca, während des dritten Akts schließlich konnte Duca Raffaele Mirate nicht die zweite Strophe seiner Arie beginnen, da der Applaus des Publikums nicht enden wollte. In vielfacher Hinsicht also ein wegweisendes Werk für die Operngeschichte, das bis heute durch seine düstere Atmosphäre, seinen melodramatischen Plot und Verdis meisterhafte Komposition bewegt, begeistert und zu Recht als eine der italienischen Opern schlechthin gilt…

...Zu Recht schließt der Abend nach einem bewegenden Sterbeduett mit langem Applaus und zahlreichen Bravi, da in jeder Hinsicht herausragende Leistungen auf der Bühne und im Orchestergraben geboten wurden. Einmal mehr beweist uns das Teatro Petruzzelli, mit klugen Besetzungen, sowie einer einnehmenden und durchdachten Inszenierung (die ohne weiteres repertoiretauglich ist), daß es zu den besten Opernhäusern Italiens und Europa gehört. Es bewahrt nicht nur das Weltkulturerbe der italienischen Oper, sondern weiß es quicklebendig auf die Bühne zu bringen. Bravi, bravissimi tutti!

Zum Bericht von E.A.L. aus Bari

Briefe an die Redaktion – zum Thema-Cosi-Kritik von Thomas Prochazka:

Sheryl Cupps meint Jede(r) hat das Recht auf eigene Meinung und auch darauf, diese zu verteidigen. Aber man müßte aufpassen, um nicht abzuheben! Herr Prochazka hat sehr wohl mitgedacht … mit Da Ponte und Mozart, die sehr wohl konkrete Vorstellungen hatten und diese im Libretto und der Partitur verewigten. Wer sich im Opernbetrieb einigermaßen auskennt, weiß, ohne Videos oder Einführungen, wofür  Kosky – und andere Handwerker des Regietheaters – sich interessieren, nämlich sich selbst.
 Wenn Leserin Waltraud B. ihre „musikalisch großartigste Cosi“ in Paris unter Jourdan erlebte, wird wohl dieser eine persönliche Sternstunde geliefert haben, oder die Leserin Waltraud B. hat ihre Erwartungen auf ein ziemlich niedriges Niveau zurückgeschraubt. Auch ich habe Jourdan am Pult einer Cosi-Aufführung erlebt … und habe es bis zur Pause gerade noch ausgehalten, um erst dann wegen des Dirigats die Flucht zu ergreifen.
 Ähnliches erlebte ich dieser Tage in Zürich, wo Bieito Verdis Vespri siciliani ins Visier nahm. In beiden Fällen zeigte sich, wie hilflos bzw. einfach lächerlich Pseudo-Intellektuelle sind, wenn sie es mit einem Genie, sprich Mozart oder Verdi, aufnehmen. Im Gegensatz zu Wien stand in Zürich Ivan Repusic, ein echter Maestro, am Pult, der trotz schwierigster, die Verständigung zwischen Bühne und Orchestergraben störender Containers auf einer sich immer wieder drehenden Bühne, alles inkl. ein paar Wackelkontakte, im Griff hatte. Auch im Gegensatz zu Wien waren die Sänger bis auf ein paar Einschänkungrn ihren Aufgaben mehr als gewachsen. An anderer Stelle habe ich gelesen, das Wiener Publikum habe die Sänger freundlich empfangen, während Kosky und sein Team zum Sbhluß Buhs erhielten, aber ohne daß sich generelle Entrüstung ausgebreitet habe. In Zürich wurden die Sänger sowohl im Laufe der Vorstellung wie auch bei den Schlußverbeugingen bejubelt. Bieitos Ideen in Zürich riefen bereits während der Vorstellung Buhs hervor. Ein Sturm der Entrüstung entlud sich am Ende des Abends. Wie heißt es so hübsch? Wien ist anders. Ja, das stimmt … leider.
Ich würde Leserin Waltraud B. die Kritik auf bachtrack.com.de zu lesen.  Dort wird sie sich bestimmt zu Hause fühlen …

Hiermit schicke Ihnen nochmals mein Mail von heute Vormittag. Im Gegensatz zu Herrn Rademacher schreibe ich Ihnen nicht vor, wessen Kritiken sie führe sollen und welche nicht. Ich teile die Meinung von TTT, daß es eine Vielfalt von Ansichten geben soll, auch wenn ich nicht alle Meinungen teile.  Wenn Sie sich von Herrn Rademacher vorschreiben lassen, wie Sie den Online Merker betreiben sollen, dann machen Sie Ihren Sessel für Herrn Rademacher frei und gehen in eine bestimmt wohlverdiente Pension.
Sheryl Cupps 

(Zitat Ende)

Na ja , Frau Cupps, mein Ablaufdatum wird wohl von meiner Gesundheit bestimmt – und mit der steht es nicht sonderlich gut. Soll ich mir Sorgen bezüglich der Zeit nach mir beim Online-Merker machen? Es gibt wahrlich wichtigere Dinge auf der Welt!

Leserin W.B. zur „Rücktirittsaufforerung: Lassen Sie sich von diversen Supergescheiten bloß nicht in die Pension schicken. So eine kontinuierlich ausgewogene Arbeit soll eine(r) davon mal hinlegen!. Deren totalitäre Vergangenheits-Anbetung und das WSO-Bashing ist nicht von Belang! Zum beschimpften Dirigenten:der eine mag Thielemann, die andere Jourdan (und andere). Wie tolerante Menschen wissen: oft, ja meistens ist es Geschmackssache, was einem ans Herz geht, ungeachtet jeglicher Doktorate in Musik oder (erfolgloser) Gesangsstudien……. Musik ist für die Menschen gemacht, die sich berühren lassen und keineswegs für die Kritisierer. (Zitat Ende)

Frankfurt
Der religiöse Wahnsinn, wie von Fromental Halévy in seiner Oper “La Juive” gezeichnet, ist auch heute noch immer aktuell
An diesem Donnerstag findet nicht nur der zweite Spieltag der Fußball-EM in Frankfurt statt mit der Begegnung England gegen Dänemark, sondern auch die 2. Aufführung der Oper “La Juive” von Fromental Halévy. Während die Fußballfans beider Nationen gemeinsam dem Fußballgott huldigen, zerstreiten sich in der Oper Christen und Juden darüber, wessen Gott der größte sei. Dabei geht es in Wahrheit um Macht und nur in zweiter Linie um Religion, die nur das “Opium des Volkes” ist, wie schon unser guter alter Trierer Freund Karl Marx richtig bemerkte.
Von Jean Nico Schambourg
Klassik-begeistert.de

Berlin
„Nixon in China“ in Berlin: Küsschen für die Atomrakete
BR-Klassik.de

Sturm aus Buhs und Bravos nach „Nixon in China“
https://www.bz-berlin.de/unterhaltung/nixon-in-china-deutsche-oper-kritik

Nixon in China: Opernpremiere mit Kitsch und Leerlauf (Bezahlartikel)
Der Buhsturm überwältigt am Ende der Premiere von John Adams‘ Minimal-Music-Oper „Nixon in China“ in der Deutschen Oper den Jubel
BerlinerMorgenpost.de

Deutsche Oper Berlin: Großkopf-Propaganda (Bezahlartikel)
John Adams’ Oper „Nixon in China“ erzählt vom Staatsbesuch des einstigen US-Präsidenten bei Mao Tse-tung. Das Regiekollektiv „Hauen und Stechen“ macht daraus in Berlin ein grelles, bildgewaltiges Politshow-Spektakel.
SueddeutscheZeitung.de

23 CD-Box. Kiri Te Kanawa – A Celebration (Complete Recital Recordings for Decca and Philips); DECCA

Hommage zum 80. Geburtstag der neuseeländischen Diva

 

Einer Nonne, nämlich Schwester Maria Leo in Auckland, sei unendlicher Dank. Die gab der jungen Elevin den ersten Gesangsunterricht, was offenbar auf so fruchtbaren Boden fiel, dass dieses von den Te Kanawas adoptierte und geförderte Kind rasch Fortschritte in Richtung einer professionellen Karierre erzielte. Ihre biologischen Eltern – der Vater ein Maori, die Mutter irischer Abstammung – lernte sie nie kennen.

Ausführlicher in den „Infos des Tages“ bzw. in unserer CD-Rubrik

KÖLN: Helene und Wolfgang Beltracchi auf dem internationalen Philosophiefest phil.COLOGNE
Von Andrea Matzker und Dr. Egon Schlesinger

Beltracchi in Köln-14.6.24. Für jeden Autogrammjäger hat der Künstler ein nettes Wort oder-gar einen Scherz. Foto: Andrea Matzker

Obwohl an dem Abend des Freitags, dem 14.6.2024, das lang ersehnte Eröffnungsspiel der Europameisterschaft stattfand, und somit ganz Köln Kopf stand, war der rote Saal der Comedia Colonia in der Kölner Südstadt mit seinen 380 Sitzplätzen bereits seit langer Zeit vorher restlos ausverkauft. Kein Wunder! Denn wer wäre derzeit eher prädestiniert dazu unter den internationalen Künstlern, als Wolfgang Beltracchi, wenn es um das Thema „Kunst und Kunstfälschen im Zeitalter der KI“ geht? Zweifelsohne der Meister, der sich auf einzigartige Art und Weise in jeden Maler jeder Epoche einzufühlen vermag und dank seiner Schulung „von der Pike auf“ und seiner lebenslangen Erfahrung auch in dessen Stil malen kann oder, was viele Experten an den Rand der Verzweiflung gebracht hat, sie sogar noch übertrifft an Können. Insofern ist auch die allgemeine Bezeichnung dieses Genies, nämlich der sogenannte „Kunstfälscher“, ausgesprochen unpassend, denn Beltracchi hat noch nie ein Werk gefälscht oder gar kopiert, was ihm auch viel zu langweilig wäre, sondern er ist der Herausforderung nachgegangen, sich mit einer ganz besonderen Periode des Lebens und Wirkens eines weltbekannten Künstlers, der ihm persönlich auch zusagen und gefallen musste, zu identifizieren und dann in dessen Stil vom ursprünglichen Künstler nicht verwirklichte, aber womöglich angedachte Werke zu produzieren. Somit schloss er quasi Lücken in dessen Gesamtwerk. Das Einzige, was ihm als sogenannte „Fälschung“ vorgeworfen werden konnte, ist, dass er, anstatt die Bilder mit „Beltracchi“ oder einem anderen eigenen Namen zu signieren, die Signatur der berühmten Künstler (außerordentlich gekonnt, so dass es niemandem auffiel und bis heute meist noch nicht auffällt) unter sein Werk setzte. Außerdem wurden Etiketten und Fotos, die eine glaubwürdige Provenienz beweisen sollten, erfunden oder bemüht. Allerdings in solch guter Qualität, dass man erst nach sehr langer Zeit und auch nur durch einen Zufall darauf kam…

Beltracchi? Das ist doch der geniale Bilderfälscher! Ein Meisterwerk so nachzumalen, dass selbst Expeten es für das Original halten, das ist ganz goße Kunst!

Lesen Sie mehr darüber in den „Infos des Tages“

Aktuelles aus „Neue Zürcher Zeitung“

Das 1:1 gegen Deutschland lässt die Schweiz träume:  Dank einem Tor von Dan Ndoye in der ersten Halbzeit konnten die Schweizer lange auf eine Überraschung gegen den EM-Gastgeber hoffen. Doch dann glich der deutsche Joker Niclas Füllkrug in der 92. Minute zum 1:1 aus und sicherte Deutschland den Gruppensieg. Gegen wen die Schweiz als Gruppenzweiter am Samstag in Dortmund spielt, ist noch offen. Allerdings wird der rechte Aussenspieler Silvan Widmer nach seiner zweiten Verwarnung an dieser Europameisterschaft gesperrt fehlen.
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Javier Milei wirbt in Deutschland für den Liberalismus: Der argentinische Präsident ist in Hamburg mit der Medaille der Hayek-Gesellschaft ausgezeichnet worden. In seiner Dankesrede gab er Einblicke in seinen Werdegang als Ökonomieprofessor, der die Politik von innen verändern will. «Die Ideen der Freiheit sind so stark, dass sie gewinnen werden, auch wenn zuerst alle dagegen sind», erklärte Milei.
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EU und China wollen über Strafzölle auf E-Autos verhandeln: EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis und Chinas Handelsminister Wang haben vereinbart, über die von Brüssel erwogenen Strafzölle auf Elektroautos aus China zu verhandeln. Die EU-Kommission hatte angekündigt, ab 4. Juli provisorische Strafzölle von bis zu 38,1 Prozent zu erheben. China soll laut EU die gesamte Branche mit unzulässigen Subventionen fördern.
Zum Bericht
Sorgen um Frankreichs Wirtschaft wegen Parlamentswahlen: Am Sonntag findet die erste Runde der Parlamentswahlen statt. Die Rechtsnationalen wie auch das neue Linksbündnis machen den französischen Wählern derzeit grosse Versprechungen, wie Lohnerhöhungen um bis zu 10 Prozent. Auch wichtige Reformen wie die Erhöhung des Rentenalters könnten wieder rückgängig gemacht werden.
Zum Bericht
Tote nach Anschlag auf Synagoge im Nordkaukasus: Mit einem Antiterroreinsatz hat die Polizei eine Anschlagsreihe gegen Kirchen und Synagogen in der islamisch geprägten russischen Teilrepublik Dagestan im Nordkaukasus nach mehreren Stunden beendet. Mindestens zehn Menschen wurden getötet, darunter acht Polizisten. Mindestens sechs Attentäter seien getötet worden.
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 Gewalt in Mexiko gefährdet Export von Avocados in die USA: Die US-Regierung hat Inspektionen in der wichtigen mexikanischen Agrarregion Michoacán ausgesetzt. Dort mischt das organisierte Verbrechen in der Landwirtschaft mit. So soll die Bande La Familia Michoacana bereits 2005 in das lukrative Avocado-Geschäft eingestiegen sein. Immer öfter vertreiben die Kriminellen dabei die Produzenten.
Zum Bericht

Zitat Ende „Neue Zürcher Zeitung“

Fußball-EM:
Es geht um sein Alter: Wegen „Wunderkind“: Saftige EM-Strafe für Spanien?
Für den erst 16-jährigen Spanier Lamine Yamal gilt bei der EM das deutsche Jugendschutzgesetz. Da er nach dem Spiel gegen Italien noch nach 23 Uhr Interviews gab, könnte das als Arbeit gelten, die Behörden ein Bußgeld von bis zu 30.000 Euro verhängen.
https://www.krone.at/3429796

Die Schrecksekunde des gestrigen Fußballabends war der Zusammenprall zwischen dem schottischen Tormann Gunn und Ungarns Stürmer Barnabas Varga (der auch in Österreich gespielt hat- bei Eberau im Amateurbereich und bei Mattersburg und Lafnitz als Profi): Varga soll ziemlich schwer verletzt sein (mehrere Brüche im Gesicht). Sofort wird den Sanitätern die Schuld gegeben, weil sie so lange gebraucht haben, um den Verletzten zu versorgen. Nun, so einfach ist die Sache nicht. Die Sanis dürfen nicht das Spielfeld stümen, sondern müssen warten, bis sie gerufen werden. Rufen muss sie der Schiedsrichter, der aber war mit Small-Talk mit Torhüter Gunn befasst. Aber was sollen die Schuldzuweisungen? So ein Zusammenprall passiert im heutigen Fußball, in dem man keine Zehntelsekunde zurückstecken kann. Österreichs Fußballlegende Herbert Prohaska wurde jüngst gefragt, ob er in so eine Situation mit höchsten Risiko überhaupt hineingehen wäre. Prohaska hat ehrlich geantwortet: „Ich hätte den Anlauf so getimt, dass ich um die entscheidenden Zehntel zu spät gekommen wäre„. Das ist eben der Unterschied zu heute! Barnabas Varga darf nicht zurückstecken, in dem Fall hätte er seinen Beruf verfehlt! Ich wünsche ihm baldige Genesung. Übrigens, der für Vaga ins Spiel genommende Ersatzmann hat dann in letzter Minute das ungarische Siegestor erzielt. Vor lauter Glück hat er dann bitterlich geweint!

Ich wünsche einen schönen Tag!

A.C.

 

 

 

 

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