NEW YORK – WIEN / Die Met im Kino / Cineplexx Cinemas:
ARABELLA von Richard Strauss
22. November 2025
Ottis „Old School“
Zweimal Auftrittsapplaus für ein Bühnenbild, für den ersten und zweiten Akt von „Arabella“ an der Metropolitan Opera in New York. Günther Schneider-Siemssen hat mir aller Akribie das Wien der Gründerzeit auf die Bühne gebracht – natürlich, denn Otto Schenk hätte sich nie eingebildet, klüger zu sein als ein Librettist und ein Komponist und folglich ihre Werke in andere Zeiten versetzt oder sonst irgendwie verschandelt. Sein Vertrauen, dass sie ihre Geschichte gültig auch für uns erzählen, wenn man sie ohne betriebsamen Zeitgeist-Subtext (oder „Überschreibungen“) darbietet, war unerschütterlich.
In den in der Met üblichen Pausengesprächen (den „Host“, Ryan Speedo Green, kennen wir aus seinen Staatsopern-Zeiten, wo er weit weniger reüssiert hat als nun in Amerika) konnte man etwas von der Wertschätzung erfahren, die man Otto Schenk auch posthum noch für seine 16 Inszenierungen an der Met entgegenbringt. Zwar bezeichnete Dylan Evans, der die Produktion von 1983 nun revitalisierte, diese Inszenierung als „Old School“ („So macht man es heute nicht mehr“), aber er tat es gewissermaßen mit liebevoller Bewunderung.
Wiener „Arabella“-Aficionados werden mit der Met-Besetzung nicht schrankenlos glücklich gewesen sein, da trösten auch die Dekorationen – das überladene Hotel, der luxuriöse Ballsaal, das Treppenhaus – nicht wirklich, auch wenn Schenks Fähigkeit, die Massen zu bewegen bewahrt wurde und einzelne Figuren (etwa die drei Verehrer Arabellas, die in Wien meist versinken) dort sehr schön herausgearbeitet wurde…
…Der Australier Nicholas Carter (mit starkem Österreich-Bezug, vor allem Kärnten) ist im Rahmen seiner internationalen Karriere nun an der Met gelandet und sagte in der Pause viel überzeugend Bewunderndes über die Arabella-Partitur. Man weiß, dass die Met ein vorzügliches Orchester hat, und wahrscheinlich ist es einfach Wiener Lokalpatriotismus, wenn man meint, bei den Philharmonikern klänge es doch schöner..
Die New Yorker im Met-Zuschauerraum waren begeistert, und auch das Wiener Kino war voll.
Neuer Lohengrin: Junge Helden braucht die Opernwelt
Christopher Sokolowski, junger US-Tenor, Jahrgang 1991, begeisterte soeben als strahlender „Lohengrin“ an der Staatsoper in Budapest – und ist am Sprung zur großen Karriere im dramatischen Fach. „Ich glaube, Sie sind ein Heldentenor.“ Magische Worte in der noch jungen Karriere von Christopher Sokolowski. Ausgesprochen von einem Casting Direktor, als er hörte, wie sich der aus dem Hudson Valley bei New York stammende Tenor mit lyrischen Rollen abmühte. „Für mich war das alles, was ich hören musste. Ich habe mich immer zu Sängern wie Jonas Kaufmann, Giuseppe Giacomini und Mario Del Monaco hingezogen gefühlt. Bei ihnen habe ich genau verstanden, wie sie singen.“
Neuer Lohengrin – Junge Helden braucht die Opernwelt | krone.at
21.11.2025 Stadttheater Klagenfurt: JUAN DIEGO FLÓREZ, VINCENZO SCALERA
Kaum wurde der Kartenverkauf für den Liederabend von Juan Diego Flórez am Stadttheater Klagenfurt eröffnet, hieß es nach wenigen Minuten „ausverkauft!“ Der Glanz und die Anziehungskraft seiner Stimme ist seit fast 30 Jahren ungebrochen. Und das zu Recht.
Auch in Klagenfurt servierte Flórez ein klug ausgewähltes, vielseitiges Programm, das das breite Spektrum seiner Meisterschaft zum Klingen brachte.
Zum Bericht von Sabine Längle
Frankfurt/ Oper: Boris Godunow in klarer Bildsprache
Foto: Barbara Aumüller
In einer Ära, in der Imperien wanken und neue Despoten aus den Trümmern klettern – von den Kremlkorridoren bis zu den Boardrooms der Konzerne –, bleibt Modest Mussorgskis „Boris Godunow“ ein unerbittliches Spiegelbild unserer kollektiven Torheit und Hybris. Die Oper Frankfurt hat mit Keith Warners Neuproduktion (besuchte Vorstellung am 21. November 2025) nicht nur eine der längsten und komplexesten Partituren der Operngeschichte ausgegraben, sondern sie in der seltenen, vollständigen Schostakowitsch-Orchestrierung von 1939/40 auf die Bühne gebracht – inklusive des vielgeschmähten Polen-Akts. Fast fünf Stunden, zehn Bilder, zwei Pausen: ein kühnes Unterfangen, das sich lohnt, aber nicht überall zündet.
Keith Warner schafft eine werkdienliche, ideenreiche Inszenierung, die sich jedoch in manchen ihrer Bilder ein wenig zu sehr gefällt. Der Grundgedanke ist deutlich und bleibt durchgehend stark: ein kreisförmiger, ummauerter Raum, ein gigantisches Panoptikum der Überwachung und Unterdrückung. Eine Drehbühne zeigt permanent Vorder- und Rückseite der Macht; darüber thront ein überdimensionales Uhrwerk – als gigantische Projektion über Boris‘ Schreibtisch –, das unbarmherzig tickt und die Figuren zu Zahnrädern im Getriebe der Geschichte macht, ein unaufhörliches Räderwerk, das Verluste ignoriert. ..
Zum Bericht von Dirk Schauß
Wiener Volksoper: Vor der Premiere von ASCHENBRÖDELS TRAUM – Uraufführung am 29. November 2025
ROM/ TEATRO DELL OPERA: LOHENGRIN (Premiere 24. November 2025) – INVITO, 24 NOVEMBRE ORE 19: PRESENTAZIONE DELLO SPETTACOLO ‚LOHENGRIN‘ E DEL NUOVO NUMERO DI “CALIBANO”
Brünn/ Janacek.Theater
Sa., 22. November 202 (Janáček-Theater): Leoš Janáček, Jenůfa / Její pastorkyňa
Auch wenn ich mich zum späten Janáček bekenne (das „Füchslein“, die „Sache Makropulos“ und das „Totenhaus“ sind für mich das Beste, das jemals für die Opernbühne geschrieben worden ist), halte ich „Jenůfa“ für eine ganz besonders geniale Oper: Es gibt nur sehr wenige andere Opern, die eine so berührende Handlung und eine so großartige Musik haben, und „Jenůfa“ sollte in Wien unbedingt zum Standardrepertoire gehören, was leider nicht der Fall ist.
forumconbrio.com
Dresden
Leonard Evers’ Erfolgsoper »Gold!« erstmals an der Semperoper
Am Mittwoch, den 17. Dezember, feiert Gold! auf Semper Zwei seine Dresdner Premiere.Nach der gefeierten Science-Fiction-Oper „humanoid“ ist erneut ein Werk vonLeonard Eversauf Semper Zwei zu erleben: Gold! verbindet poetische Erzählkunst mit musikalischer Experimentierfreude und entführt das Publikum jeden Alters in magische Klangwelten voller kindlicher Fantasie. Mit Gold! präsentiert die Semperoper Dresden in dieser Spielzeit eine weitere ebenso fantasievolle wie berührende Kammeroper für junges Publikum und Erwachsene, in der die Kraft der Vorstellung und das Entdecken neuer Perspektiven im Mittelpunkt stehen. Während das Grimm’sche Märchen Vom Fischer und seiner Frau den Blick traditionell auf die Elterngeneration richtet, verschieben Komponist Leonard Eversund LibrettistinFlora Verbrugge den Fokus vollständig auf ein Kind.
https://kulturfreak.de/leonard-evers-erfolgsoper-gold-erstmals-an-der-semperoper
Karlsruhe: Der Schützer von Brabant kommt aus dem Publikum: Lohengrin in Karlsruhe
Das ist mal ein Coup im neuen Lohengrin in Karlsruhe. Nach dem zweiten Appell des Heerrufers gibt es einen kurzen Moment banger Erwartung – dann erhebt sich im Saal ein junger Mann in der dritten Reihe und steigt zur Bühne hinauf: Ein Nobody will Elsas Retter sein! Das wirkt zuerst befremdlich, doch bald wird klar, der Regiekniff hat Methode. Er öffnet Wagners romantischer Oper eine neue Dimension. Dieser Mann ohne Namen ist kein Schwanenritter, der aus mystischem Nebel kommt, sondern jemand aus der Realität. Fortan muss man sich von hergebrachten Lohengrin-Bildern verabschieden. Vielmehr öffnet die Inszenierung Fenster in neue Perspektiven auf diese Oper, die aber allesamt vom Text gedeckt sind.
bachtrack.com.de.lohengrin
Dingende Bitte: Retten Sie „Radio Stephansdom“
Wenn es Ihnen möglich ist, dann helfen Sie Radio Stephansdom
Retten Sie ihren Klassiksender!
Empfänger: STIFTUNG RADIO STEPHANSDOM
IBAN: AT74 1919 0001 3922 7440 BIC: BSSWATWWXXX
Axel Brüggemanns „Entführung aus dem Serail in Neustrelitz. Die erste Kritik liegt vor
Neustrelitz
„Die Entführung aus dem Serail“: Oper trifft auf Dönerladen
Das Landestheater Neustrelitz hat Mozarts „Die Entführung aus dem Serail“ inszeniert. Eine Besonderheit: Der bekannte Musikjournalist und Kritiker Axel Brüggemann führte erstmals Regie.
NDR.de.Kultur.brüggemann
London: Partenope (Händel) at English National Opera
Copyright: Lloyd Winters
London/ ENO
Handel: Partenope at English National Opera | Live Review
I don’t think I’ve experienced a Handel opera where I’ve felt so invested in every character
gramophone.co.uk.opera
Partenope at ENO
As frothy entertainment with queer sensibility, this Partenope delivers more hits than misses…with enough sparkle to sustain the evening. Seventeen years on, it remains a glorious show.
https://www.scenemag.co.uk/partenope-at-eno/
Don’t let anyone tell you Handel is a drag – this silly show is wonderful fun (Subscription required)
The return of the ENO’s Partenope comes with toilet jokes, tap dancing and parody costumes
https://www.telegraph.co.uk/opera/what-to-see/handel-partenope-london-coliseum/
English National Opera: Partenope – London Coliseum
https://www.thereviewshub.com/english-national-opera-partenope-london-coliseum/
Partenope review – edgy and erotic Handel update
TheGuardian.com.music.partenope
Cocteau-esque camp: Alden’s Partenope returns to English National Opera
bachtrack.com.de.englishnational.opera
Where Love is a Battlefield: Handel’s Partenope at English National Opera
operatoday.com.battleflield
Aktuelles aus „Neue Zürcher Zeitung“
Trump stellt der Ukraine ein Ultimatum bis Donnerstag, Selenski bereitet sein Volk auf eine folgenschwere Entscheidung vor: Die USA verlangen, dass Kiew dem neuen Friedensplan rasch zustimmt. Begleitet wird diese Forderung von massiven Drohungen. Derweil behält sich Russland vor, die Friedensbedingungen noch weiter nach oben zu schrauben.
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Donald Trump und Zohran Mamdani sind jetzt Freunde. Er dürfe ruhig «Faschist» zu ihm sagen, scherzt der Präsident beim ersten Treffen: «Man hat mich schon Schlimmeres genannt»Trump wollte die Wahl von Zohran Mamdani als New Yorker Bürgermeister verhindern. Doch nach dem Kennenlernen im Oval Office sind die Animositäten offenbar vergessen.
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Nach provokativem Video: Trump droht Demokraten mit dem Tod: Sechs Demokraten riefen Soldaten dazu auf, illegale Befehle des Präsidenten nicht zu befolgen. Donald Trump droht ihnen deshalb mit dem Tod. Die Abgeordneten fühlen sich durch die martialische Reaktion in ihrem Aufruf bestätigt.
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Nach Streit mit Trump: Hardlinerin Greene legt Amt nieder: Marjorie Taylor Greene gilt im Regierungslager als rechte Hardlinerin. Sie war glühende Unterstützerin Trumps – bis es wegen des Epstein-Skandals zu einem Bruch kam. Jetzt zieht sie Konsequenzen.
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Vor 50 Jahren erklärte die US-Regierung politische Morde zum Tabu. In Venezuela könnte es erneut gebrochen werden: Die amerikanischen Geheimdienste haben zahlreiche Attentate auf ausländische Staatschefs geplant und verübt. Im Umgang mit Nicolás Maduro flammt nun erneut eine Diskussion auf.
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Sogar Elvis Presley war von ihnen hingerissen – die Kessler-Zwillinge scheiden gemeinsam aus dem Leben: Die Entertainerinnen Alice und Ellen Kessler strahlten bereits in den biederen 1950er Jahren internationale Grandezza aus. Sie wurden mit ihren Tanzshows zur eigenständigen Marke. Dabei waren sie von Geburt an unzertrennlich. Nun sind die Zwillinge 89-jährig gestorben.
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«Was will man als Vater noch mehr?» – Der CH-Media-Verleger Peter Wanner übergibt an seine Kinder: Die AZ Medien AG entscheidet mit einer Mehrheit von 65 Prozent an der CH Media Holding über rund 70 verschiedene Schweizer Medientitel. Nun geht das Unternehmen in fünfter Generation vom Vater an die Kinder weiter
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Zitat Ende „Neue Zürcher Zeitung“
Politik: Trumps Friedensplan für die Ukraine: EU soll zahlen, nur mitreden soll sie nicht
Die EU als Nettozahler – eine größere Rolle billigt Trump den Europäern nicht zu. Beim Geld für den Wiederaufbau der Ukraine sollen Deutschland und Co. gleich doppelt in die Tasche greifen.
Kurier.at.friedensplan
Kurz vor dem entscheidenden Treffen in Genf ändert sich der Ton in Washington
Donald Trump sprach erst davon, die Ukraine habe „keine Karten“ mehr. Dann erklärte er den knallharten Friedensplan auf einmal für „nicht endgültig“. Auch sein Außenminister gibt laut Medienberichten widersprüchliche Signale an die Ukraine und die Europäer.
DieWelt.de.friedensplan
Politik Österreich: Sie drohen Mädchen mit dem Tod- Sittenwächter im Visier: Plakolm geht nun knallhart vor
Burschen wollen an Schulen über Mädchen wachen. Mit dem Kopftuchverbot greift die Politik nun durch und schafft Maßnahmen gegen die „Sittenwächter“. Sie radikalisieren sich auf TikTok und Instagram, bekommen durch salafistische Influencer ein völlig verzerrtes Bild von Ehre und Scham vermittelt und predigen es dann auch selbst. Die Rede ist von sogenannten Sittenwächtern in Schulen.
Heute.at
Kälte-Schock in Österreich: Bricht der Polarwirbel? Uns könnte Dauerfrost drohen
Prognosen deuten darauf hin, dass der Polarwirbel teilweise zusammenbrechen könnte. Welche Auswirkungen das hätte, ordnet Meteorologe Peter Wick ein.
Heute.at.polarwirbel
Eine Covid-Impfung verlängert das Leben von Krebspatienten. Das bringt uns auch einer Krebsimpfung näher
Eine unerwartete Entdeckung aus Klinikdaten sorgt für Aufsehen. mRNA-Impfstoffe könnten künftig zu den wirksamsten Werkzeugen gegen Krebs werden.
Podcast «NZZ Quantensprung»
Formel1-Autorennsport/Las Vegas
Norris verpatzt Start! Verstappen siegt in Vegas
Max Verstappen hat den Großen Preis von Las Vegas gewonnen. Der Red-Bull-Pilot profitierte dabei von einem groben Patzer von Lando Norris in der Startphase. Der Brite bewies anschließend aber Moral und sicherte sich so den zweiten Platz. Bis auf den Start ein fast weltmeisterlicher Auftritt des McLaren-Piloten. Verstappen bewahrt mit seinem Sieg seine (kleine) Titelchance. Oscar Piastri hingegen konnte mit der Spitze erneut nicht mithaltend – dank einer Strafe gegen Mercedes-Rookie Kimi Antonelli wurde es immerhin noch der vierte Rang. Dritter wurde George Russell im Mercedes.
https://www.krone.at/3966247
Verstappen ist ein Phänomen – und Norris praktisch Weltmeister!
Ich wünsche einen schönen Tag. Warnung: Bis in den Wienerwald liegt Schnee. In meiner Familie war heute Schneeschaufeln angesagt. Bei mir in Wien ist es nur leicht angezuckert. Was Wetter hat sich geirrt – Weihnachten ist am 24. Dezember, nicht am 23. November.
A.C.

