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11. OKTOBER 2024 – Freitag

11.10.2024 | Tageskommentar

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Abschied von einem Solitär: Dirigent Leif Segerstam gestorben
Der international hoch geschätzte finnische Kapellmeister hat in Wien nicht zuletzt 1975 bis 1982 als Chef des damaligen ORF-Symphonieorchesters Wichtiges geleistet und gastierte noch 2023 beim Bruckner Orchester Linz. Allein seine Erscheinung war etwas Besonderes.
DiePresse.com

Nachruf
Komponist und Dirigent: Leif Segerstam gestorben
BR-Klassik.de

Wien
Theater an der Wien nach der Sanierung: Zwischen Himmel und Hölle
Das Theater an der Wien stellte sein frisch saniertes Interieur vor und eröffnet am kommenden Samstag.

Die Generalsanierung ist abgeschlossen, die Phrase „Bühne frei!“ mutet dennoch seltsam deplatziert an: Bis Anfang 2025 wird das Theater an der Wien, wie berichtet, keine szenische Oper zeigen können. Eine Reihe von Verzögerungen, nicht zuletzt ein Wassereinbruch im Sommer, hat dazu geführt, dass sich die Bühnentechnik nicht zeitgerecht an das Personal übergeben ließ: Drei Produktionen fallen diesem Schlamassel zum Opfer. Dennoch zieht nun wieder Leben im Haus ein. An diesem Samstag lädt das städtische Opernhaus zu einem musikalischen Festakt mit den Wiener Symphonikern, wenige Stunden später wird ein – an sich szenisch geplanter – Idomeneo ohne Ausstattung und Bühnenaktion gezeigt.
DerStandard.at.story

Wien/ Theater an der Wien
#111 Projekt Theater an der Wien – ein Opernhaus, eine Baustelle
Ausgabe #111 ist das Ergebnis einer gemeinsamen Recherche mit Fabian Burstein, dem Host des Podcasts „Bühneneingang“. Die Recherche führt ins rote Wien und da zu den Vereinigten Bühnen Wien. An diesen hängt das Theater an der Wien, das in den vergangenen zweieinhalb Jahren saniert und modernisiert wurde. Doch es gab Probleme mit der Baustelle. Die Projektkosten stiegen von 60 auf vorerst 81 Millionen
podcast.apple

Wiener Staatsoper: Umbesetzung. Anastasia Bartoli singt am 12.10. die Lady Macbeth in Verdis „Macbeth“

Anastasia Bartoli singt am 12. Oktober die Rolle der Lady Macbeth.

Anastasia Bartoli. Foto: Youtube

Anastasia Bartoli: Artist of the week

Anastasia Bartoli „La luce langue“, Macbeth – G.Verdi

YOUTUBE-VIDEO

ERSTAUFFÜHRUNG von KURTÁGS »FIN DE PARTIE« AN DER WIENER STAATSOPER
 Premiere der auf Becketts Endspiel basierenden Oper am 16. Oktober

Philippe Sly (Hamm) und Georg Nigl (Clov) © Wiener Staatsoper / Sofia Vargaiová
 
Vier Gestalten, die, teils stark bewegungseingeschränkt, in einer lebensfeindlichen, unwirklichen und fast unbewohnbaren Welt vegetieren und auf »das Ende« warten, die sich hassen, quälen und die sich letztlich doch gegenseitig brauchen, hat Samuel Beckett in seinem 1957 in London uraufgeführten Stück Fin de Partie (Endspiel) auf die Bühne gebracht.

Am Donnerstag, 16. Oktober 2024 feiert die gleichnamige Oper von György Kurtág Premiere und gleichzeitig Erstaufführung an der Wiener Staatsoper – in einer Inszenierung von Herbert Fritsch, dirigiert von Simone Young und mit Haus- und persönlichen Rollendebüts in der schauspielstarken Besetzung: Philippe Sly ist Hamm, Georg Nigl Clov, Charles Workman Nagg und Hilary Summers Nell.

Wiener Staatsoper: DON GIOVANNI am 7.10.2024
„Männerfreundschaft“

Vom „Don Carlo“ zum „Don Giovanni“ – das „Textilinstitut“ wird mit einer kargen Felslandschaft getauscht. Wahrscheinlich ist Barrie Kosky aber näher an Mozart dran, als Kirill Serebrennikov an Verdi, doch solche Unterschiede zählen derzeit wenig. Denn die Nachwehen der „Don Carlo“-Premiere sind noch gar nicht verdaut.

Nicole Car  (Donna Elvira), Davide Luciano (Don Giovanni). Foto: Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn

Zum Bericht von Dominik Troger/ www.operinwien.at 

http://www.operinwien.at/werkverz/mozart/adong38.htm

Theater Basel: Wagner: «Götterdämmerung» – Premiere am  6.10.2024


Nathan Berg als Wotan, Photo © Ingo Höhn

 Der vierte Teil des Basler Rings beginnt wie die drei vorigen: Mit Brünnhildes Stimme aus dem Off, welche die Familiensaga in lamentierenden Rückblenden erzählt. Nun holt die Geschichte die Erzählerin aber langsam ein.

Zum Bericht von Alice Matheson

Basel
«Ring»-Finale in Basel: Wotan und Alberich sind jetzt alte weiße Männer (Bezahlartikel)
NeueZürcherZeitung.ch

Deutsche Oper Berlin: Gottfried Pilz  21. September 1944 – 3. Oktober 2024
 
Es gehe ihm bei seinen Arbeiten nicht um Dekoration, sondern um die Sichtbarmachung dessen, was hinter einer Wand stehe, was jenseits der Grenzen liege, hat Gottfried Pilz einmal bekannt. Und tatsächlich spiegelte jedes der Bühnenbilder, die Pilz im Laufe seiner langen Karriere schuf, diese Auseinandersetzung mit dem Wesen und der Botschaft des zugrundeliegenden Werks wider: Egal, ob sie das Geschehen konkret verorteten wie sein Entwurf für die Berliner Inszenierung von Meyerbeers DIE HUGENOTTEN, die er 1987 in einer Berliner Kriegsruinenlandschaft spielen ließ, oder ob er einen jener abstrakteren, sparsam möblierten, durch Licht- und Farbwechsel bestimmten Räume schuf wie für seine Berliner Inszenierungen von Poulencs DIALOGUES DES CARMÉLITES oder Enescus OEDIPE…

Den gesamten Nachruf lesen Sie in den „Infos des Tages!

Linz: „Bruckner 9. im Originalklang“ – Konzert im Brucknerhaus Linz, Großer Saal, 10. 10.2024

Les Siècles unter Jakob Lehmann

Jakob Lehmann, Jan David Schmitz,  Foto: Petra und Helmut Huber

Vergöttern“ lautete das Motto des letzten Konzertes der Serie „alle Symphonien Bruckners im Originalklang“, die Jan David Schmitz für das Fest zum 200. Geburtstag des musikalischen Revolutionärs aus Ansfelden organisiert hat. Hier wird die symphonische Vollendung eines Mozart derjenigen Bruckners gegenübergestellt: Symphonie Nr. 41 in C-Dur KV 551 und die (unvollendete) Symphonie Nr. 9 in c-Moll WAB 109, die eine 30 Jahre nach ihrer Entstehung 1788 von Impresario J. P. Salomon für ein Konzert in Edinburgh erstmals „Jupiter“ genannt, die andere lt. angeblicher Aussagen des Komponisten gegenüber seinem Arzt als Widmung „der Majestät aller Majestäten, dem lieben Gott“ geplant – wozu es freilich durch Bruckners gesundheitlichen Verfall in den letzten Lebensjahren nicht mehr kam…

Zum Bericht von Petra und Helmut Huber/ Linz

Stuttgart
Krank nach Opernbesuch: In der Oper gewesen, gekotzt
In Stuttgart müssen sich Besucherinnen und Besucher einer Operninszenierung der österreichischen Performancekünstlerin Florentina Holzinger übergeben. Was ist da los?
FrankfurterAllgemeine.net

Nürnberg
Mao Fujita in Nürnberg: Oktavendonner und technischer Aberwitz
BR-Klassik.de

Nancy
Wohin? – Die Opéra de Lorraine kombiniert „Sancta Susanna“, „Herzog Blaubarts Burg“ und „La danse des morts“
NeueMusikzeitung/nmz.de

WIEN / Theater in der Josefstadt: BIEDERMANN UND DIE BRANDSTIFTER von Max Frisch
Premiere: 10. Oktober 2024,
besucht wurde die Generalprobe

Foto: Theater in der Josefstadt

Des Bürgers Unterwerfung

Es war natürlich reine Koketterie von Max Frisch, sein Stück „Biedermann und die Brandstifter“ als „Lehrstück ohne Lehre“ zu bezeichnen. Wenn es je eine Lehre gab, dann diese – wie naiv, dumm und hirnlos sich der Bürger darauf einlässt, sich seine eigenen Vernichter ins Haus zu holen…

In dem Stück von Frisch brennt es allerorten, aber der reiche Großbürger, schlechten Gewissens ob seines Wohlstandes, wirft jene Vernunft und Vorsicht von sich, wenn er zwei verdächtige Gestalten ja doch bei sich wohnen lässt – und alle völlig offen da liegenden Anzeichen des unvermeidlichen Untergangs einfach nicht sehen will.

Vertreter dieser Welt ist Herr Biedermann, in dessen Namen Frisch ganz bewusst (es ist ein mit Absicht vordergründiges Stück) sowohl Jedermann wie Biedermeier eingebaut hat, „will nicht so sein“, nicht immer das Schlimmste denken, nicht andere ausgrenzen, möchte auch beweisen, dass er trotz seines Wohllebens nicht hochmütig ist, – es gibt so viele Gründe (heute schreibt man sie den „Gutmenschen“ zu), sich nicht abzuschotten. Und wenn die anderen einem dann zu nahe gekommen sind – dann ist da einfach die blanke Angst, die die logische Verhaltensweise verhindert, endlich einmal entschlossen Nein zu sagen.

Man hat die Ideologie, um die es gehen könnte, in jeder Epoche anders definiert…

…„Biedermann“ ist (anders als Ionescos „Nashörner“, die ihre politische Botschaft gerader an das Publikum bringen) vielfach anwendbar. Die Josefstadt weiß natürlich, was sie damit gerade jetzt sagen will.

Zum Bericht von Renate Wagner

MAINZ: Samstag Radioausstrahlung der Oper GUNLÖD von Peter Cornelius (posthum vollendet) am 12.10. um 20 h SWR2

Andreas Hauff aus Mainz schreibt: Heute kam – ziemlich kurzfristig  – die Meldung über die Radiosendung von Peter Cormelius‘ postum vollendeter „Gunlöd“-Oper aus Mainz, über die ich im Merker-Heft berichtet habe. Es wäre sehr schön für das Theater, das den Mut zu dieser Rarität hatte, und wohl auch für viele Wagner-Freunde, wenn Sie die Pressemeldung in geeigneter Weise prominent platzieren könnten.

 

Stockholm
Südkoreanerin Han Kang gewinnt Literaturnobelpreis 2024
Kritische Stimme in ihrem Land. Ihr Roman „Die Vegetarierin“ wird im Mai 2025 am Akademietheater zum Theaterstück. Sie wurde „für ihre intensive poetische Prosa, die sich mit historischen Traumata auseinandersetzt und die Zerbrechlichkeit des menschlichen Lebens offenbart“, ausgezeichnet. „Ihre zunehmend aufgeladene metaphorische Sprache verstärkt ihre körperliche Empathie für extreme Lebensgeschichten.“ Sie habe „ein einzigartiges Bewusstsein für die Zusammenhänge zwischen Körper und Seele, Lebenden und Toten und ist in ihrem poetischen und experimentellen Stil zu einer Innovatorin der zeitgenössischen Prosa geworden.“
Kurier.at

Nobelpreis für Literatur 2024 geht an Südkoreanerin Han Kang
DerStandard.at.story

Der Literaturnobelpreis hat eine miese Trefferquote
Er bringt das größte Geld, aber warum den größten Ruhm? Die Schwedische Akademie liegt überdurchschnittlich oft daneben. Und das hat viel mit Sprachkompetenz zu tun.
DiePresse.com

Film

Ansteckendstes Lachen
Liselotte „Lilo“ Pulver feiert den 95. Geburtstag
Es gilt als das ansteckendste Lachen der deutschen Filmgeschichte: Die Schweizer Schauspielerin Liselotte Pulver hat das Publikum mit ihren Glucksern aus tiefster Kehle seit den 1950er-Jahren umgarnt. In den 80er-Jahren verzauberte sie Kinder mit ihrem ansteckenden Humor in der Sesamstraße. Am 11. Oktober wurde sie 95 Jahre alt.
https://www.krone.at/3551253

Aktuelles aus „Neue Zürcher Zeitung“

Über 20 Tote bei israelischem Luftangriff auf Beirut: Ein israelischer Angriff im Zentrum Beiruts vom Donnerstagabend galt offenbar dem Hizbullah-Kader Wafik Safa. Im Viertel Basta, welches sowohl von Schiiten, aber auch von Sunniten bewohnt wird, trafen die Schläge mehrere Gebäude. Laut libanesischem Gesundheitsministerium sollen mindesten 22 Menschen getötet und mindestens 117 verletzt worden sein. Wafik Safa, der für die externe und interne Kommunikation des Hizbullah zuständig ist, hat laut ersten Meldungen überlebt.
Zum Bericht
Italien kündigt Wiederaufbau-Konferenz für Ukraine an: Laut Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni soll die Konferenz am 10. und 11. Juli 2025 in Rom stattfinden. Meloni sicherte dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski zudem die fortgesetzte Unterstützung Italiens zu. Ziel dessen sei es, die Ukraine in die Lage zu versetzen, einen gerechten Frieden zu erreichen.
Zu den neusten Entwicklungen
Zahlreiche Schengen-Staaten wollen mehr Rückführungen: Die Innen- oder Justizminister der EU- und Schengen-Staaten – darunter der Schweizer Bundesrat Beat Jans – haben über die Rückschaffung von abgewiesenen Asylbewerbern diskutiert. Dabei haben 17 Staaten einen «Paradigmenwechsel» gefordert. Wer kein Bleiberecht habe, müsse zur Rechenschaft gezogen werden. Nichtkooperation müsse «Konsequenzen haben und sanktioniert werden».
Zum Bericht
Rumänische Richter sperren Präsidentschaftskandidatin: Die Rechtsaussenpolitikerin Iovanovici-Sosoaca macht mit kruden Verschwörungstheorien von sich reden. Ihre illiberalen, fremdenfeindlichen und oftmals unverhohlen antisemitischen Auslassungen sind legendär. Nachdem das Verfassungsgericht ihre Präsidentschaftskandidatur untersagt hat, gibt es Diskussionen über die Unabhängigkeit der Justiz.
Zum Bericht
Der 37. America’s Cup verspricht viel Spannung: Am Samstag beginnt das prestigeträchtigste Segelrennen der Welt. Ineos Britannia fordert Titelverteidiger Neuseeland heraus. In der 173 Jahre alten Geschichte dieses Wettbewerbs konnte noch keine englische Mannschaft den America’s Cup gewinnen. Team New Zealand will derweil den Hattrick schaffen, was ebenfalls ein Novum in der modernen Cup-Geschichte wäre.
Zum Bericht

Zitat Ende „Neue Zürcher Zeitung“

Rauchverbot im Schanigarten: „Sagen’s uns bald, wann wir schlafen dürfen?“
Der EU-Vorschlag für ein generelles Rauchverbot in Außenbereichen von Lokalen kommt in bei einer Umfrage in Wien nicht gut an.
Kurier.at

Österreich
Bursche (13) frech zu Richterin: „Red ich Latein?“
Während andere Kinder in der Schule sitzen, sind mehrere 13-Jährige in einem Raubprozess geladen. Ein zierlicher Bursche mit weiter Hose, der den Stimmbruch noch vor sich hat, ist der Haupttäter bei dem Verbrechen in Wien. Weil er unmündig ist, ist er in der Verhandlung gegen seinen 14-jährigen Mittäter nur Zeuge – und entpuppt sich als frech und respektlos.
https://www.krone.at/3553709

Fußball
Klopp und Red Bull: Eine Liebesbeziehung mit Verspätung
Warum Jürgen Klopp 2008 Red Bull noch einen Korb gab, der Kontakt aber nie wirklich abriss.
Kurier.at

Tennis
Einer der Allergrößten: Adios! Rafael Nadal beendet glorreiche Karriere
„Ich bin hier, um euch mitzuteilen, dass ich vom professionellen Tennis zurücktrete“, sagte der 38-Jährige. „Die Realität ist, dass es seit einigen Jahren schwierig war, vor allem die letzten beiden Jahre.“ Immer wieder hatte der Sandplatz-König mit Verletzungen zu kämpfen.
Kurier.at

„Alt“ ist relativ. Ein Profitennisspieler ist mit 38 bereits zu alt und muss seine Kariere beenden. Ich gehe davon aus, dass er sein Vermögen gut angelegt hat. Ich war mit 38 noch fit genug Fußballspiele zu leiten und immer wegen meiner überduchschnittlichen Laufbereitschaft gelobt zu werden. Heute gehe ich mit einer Krücke, habe kaputte Knie und eine ebensolche Hüfte. So wird unsereins „alt“!

Ich wünsche einen schönen Tag!

A.C. 

 

 

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