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11. NOVEMBER 2024 – Montag

11.11.2024 | Tageskommentar

Staatsoper Berlin: Gounods Roméo et Juliette. Elsa Dreisig, Amitai Pati. Foto: Monika Rittershaus

Staatsoper Berlin: Gounods Roméo et Juliette
Mariame Cléments Neuinszenierung Unter den Linden schrammt hart am Regie-Totalausfall vorbei, bekommt aber zuletzt ganz ordentlich die Kurve. Sängerisch und darstellerisch bietet Elsa Dreisig eine anrührende Juliette. Amihai Pati ist ihr kantabler Tenor-Lover. Am Pult der Staatskapelle gefällt Stefano Montanari mit einer flüssig-leichten Leitung.

Die Inszenierung hat einen Vorteil: Sie wird besser.

Denn zu Beginn der Premiere verbreiten Ideenarmut und dünne Personenregie gepflegte Inszenier-Öde. Prompt schallt nach dem ersten Akt das erste Buh. Je näher der Doppelselbstmord in der Capulet-Gruft allerdings rückt, umso überzeugender wird der Abend. Sage und schreibe vier Liebesduette werden zuvor gesungen. Gounods drame lyrique Roméo et Juliette ist in Deutschland eher unbekannt, das Libretto verarbeitet Shakespeares Romeo und Julia. Opernfans kennen den irren Walzer Je veux vivre, Nadine Sierra, Diana Damrau oder Callas-Caballé singen oder sangen das. Auf melodischen Ausdruck ausgerichtet, konzentriert sich Gounods Roméo ganz auf die beiden Liebenden.

konzertkritik.opernkritik.berlin.blog

Staaatsoper Berlin probt „Roméo et Juliette“

The first great love – when everything around you disappears.

In Romeo and Juliet’s case, it’s the moment when they confess their love for the first time: the famous balcony scene! Everyone knows it for sure.

This special scene will be one of the many highlights in our premiere of Gounod’s opera Roméo et Juliette on Sunday – in a production by the wonderful Mariame Clément.
It is the second new production for us this season, with Amitai Pati as Roméo and Elsa Dreisig as Juliette, as well as the Staatskapelle, the Staatsopernchor and under the musical direction of Stefano Montanari. Further performance dates: November 13, (with Maria Kokareva as Juliette), 20, 22 and 24.

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WIEN/ Konzerthaus: Benjamin Bernheim -Konzert am 14.11.2024

Per Video macht Benjamin Bernheim auf seinen am kommenden Donnerstag, 14. November, im Wiener Konzerthaus stattfindenden Liederabend aufmerksam. Er wird Lieder von Duparc, Gounod, Berlioz, Hahn aber auch Clara Schumann und Giacomo Puccini singen. Es gibt noch Restkarten über die Homepage des Konzerthauses.

https://www.instagram.com/wienerkonzerthaus/reel/DBeQOnJtK6o/

Lukas Link

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GRAZ / Opernhaus: Wiederaufnahme von Peter Konwitschnys LA TRAVIATA am 10. November 2024 (Derniere)


Galina Cheplakova (Violetta), Alexey Neklyudov (Alfredo).  Foto: Oper Graz / Werner Kmetitsch

Verdis La Traviata in kaum mehr als einer Stunde und 45 Minuten. Kann das gutgehen? Seit dem 22. Jänner 2011 weiß man es: Das geht, wenn ein Könner wie Peter Konwitschny am Werk ist, der in seiner Grazer Inszenierung den Fokus ganz auf Violetta Valery richtet, die Oper von Ballast befreit und auf den Maskenchor und das Ballett sowie einige Wiederholungen verzichtet. Auch eine Pause ist nicht erforderlich, da es keine Umbauarbeiten gibt: Die Bühne von Johannes Leiacker besteht nur aus einem Stuhl und einem kleinen Stapel von Büchern, auf den sich Alfredo Germont einmal niederlässt, ein unelegant gekleideter Büchernarr und realitätsferner Außenseiter in einer oberflächlichen Gesellschaft, die voyeuristisch den Niedergang Traviatas, der vom Weg Abgekommenen, verfolgt. Dazu kommen noch mehrere Bühnenvorhänge. Für Konwitschny stehen sie für die Zeit, die der todkranken Kurtisane Violeta noch zur Verfügung steh: Bis zu der herzergreifenden Szene, wenn Violeta und ihr Geliebter verzweifelt mit ihren hochgereckten Händen Vorhänge zuziehen wollen, die es längst nicht mehr gibt. Violeta stirbt schließlich allein auf der Bühne. Auch Alfredo ist über die Seitenbalkone in den Zuschauerraum geflüchtet, wo er im Mittelgang, an der Seite seines Vaters und Doktor Grenvils, mehr oder weniger betroffen Zeuge wird, wie sie im Dunkel verschwindet. (Diese Demaskierung eines lüsternen, skandalgeilen Publikums, hier dramaturgisch nachvollziehbar vorgeführt, hat jüngst Lotte de Beer in ihrer Carmen-Inszenierung an der Volksoper Wien am falschen Objekt und mit unzulänglichen Mitteln zu wiederholen versucht und ist dabei kläglich gescheitert.)…

Anmerkung: Die Oper Graz ist um mehrere Produktionen Peter Konwitschnys zu beneiden. In Wien reichte es all die Jahre nur zu einer einzigen Konwitschny-Inszenierung: der französischen Fassung von Verdis Otello. Aber auch die hat es in sich.

Zum Bericht von Manfred A. Schmid

WIEN / Staatsoper: DON PASQUALE – gänzlich neu besetzt und revitalisiert
52. Aufführung in dieser Inszenierung

…Ein insgesamt mitreißender, revitalisierter Opernabend, zu dem auch der erst im letzten Akt, dann aber intensiv eingreifende Chor seinen gefälligen Beitrag leistet.

Zum Bericht von Manfred A. Schmid

Erwin Schrott (Don Pasquale), Davide Luciano (Malatesta). Foto: Wiener Staatsope/Michael Pöhn

Erwin Schrott (Don Pasquale)
Edgardo Rocha (Ernesto)
Davide Luciano (Malatesta)
Pretty Yende (Norina)

Wien/Staatsoper:
Der Don Pasquale ist eine neue Paraderolle für Erwin Schrott
Jubel für den uruguayischen Bassbariton Erwin Schrott, der erstmals in Wien in die Titelrolle von Donizettis Buffa „Don Pasquale“ schlüpft – und für seine glänzenden Partner.
DiePresse.com

Wien/ Staatsoper
10. November 2024: Benjamin Britten, Billy Budd
Die Aufführungsserie von „Billy Budd“ (das heimliche Highlight der aktuellen Staatsopernsaison) steigerte sich von Abend zu Abend, und heute war eine insgesamt sehr gute Aufführung zu hören. Leider ist die Serie jetzt schon wieder vorbei (und man weiß nicht, wann die ausgezeichnete Produktion von Willy Decker wieder kommt, hoffentlich bald), denn angesichts der heutigen Darbietung hätte ich nichts dagegen, noch weitere viermal hinzugehen.
forumconbrio.com

Wien
Laute Stimmen im Netz. Künstler sollen am Weihnachtsmarkt „für lau arbeiten“
In Wien kehrt mit der Eröffnung der Christkindlmärkte wieder weihnachtliche Stimmung ein. Allerdings herrscht unter den Musikern und Chören große Wut. Diesbezüglich machte auf Facebook ein Screenshot der besagten Nachricht die Runde. In der soll das Team des Weihnachtsmarkts Schloss Schönbrunn interessierten Künstlern Folgendes mitgeteilt haben: „Leider haben wir in diesem Jahr kein Budget für Gagen, aber wir hoffen dennoch, dass ihr die Möglichkeit nutzen möchtet, Euer Können und Eure Leidenschaft vor einem stimmungsvollen Publikum in der einzigartigen Kulisse von Schönbrunn zu präsentieren.“
Heute.at

Eigentlich ist das eine Frechheit. Auf jedem Christkindlmarkt verdienen sich nicht nur die Punschhändler mit ihren „Gschlader“ krumm und dämlich – und die Künstler sollen dort gratis auftreten! Viele werden es dennoch tun und einen umgedrehten Hut oder eine Mütze aufstellen. Bedenken Sie also, dass die Künstler nicht bezahlt werden und tragen Sie zur Füllung des Hutes bei! 

Gießen
„Ich, ich, ich!“ – Eine komische Oper von Raquel García-Tomás in Gießen
Audio von Jörn Florian Fuchs (5 Minuten)
deutschlandfunk.de

Wiesbaden
Lachtränen garantiert: Anna Weber inszeniert Offenbachs „Fantasio“ in Wiesbaden
Sendung „Fazit“. Audio von Jörn Florian Fuchs (etwa 7 Minuten)
deutschlandfunk.de

Berlin/Staatsoper
Claus Guths wegweisende Frau-ohne-Schatten-Regie setzt dieses Werk auf die aktuellste Tagesordnung
Ausgerechnet vier Tage nachdem ein quasi-Barak in ein welteinflussreiches Amt gewählt wurde, setzt Berliner Staatsoper mit Claus Guths genialer, die Frau ohne Schatten aus der Märchenoper-Ecke befreiender Regie ein starkes Zeichen in der Straussschen Spitzenliga. Ein durchwegs souveränes Gesangsensemble komplettiert das künstlerische Gesamtkunstwerk, einzig ein undifferenziertes Orchester konnte mit diesem haushohen musikalischen Niveau nicht mithalten.
Von Johannes Karl Fischer
Klassik-begeistert.de

MONTE CARLO – Schlussbeifall nach „La Bohème“

Nino Machaidze: What a wonderful night we had yesterday 💖 It has been so magical and sooo much fun 💖 What a team, what a huge happiness and what a success 💖 I remembered how much fun is to sing and play Musetta 😁😎🤩🥳😍🎉💃🏻💖 Just Love it 😍😍 Congratulations to this amazing team of incredible artists that are also a wonderful colleagues and great friends for this triumphant Opening night of our La Bohème and Merci Beaucoup to a fantastic audience of Monte-Carlo for this big love 💖 We are a super happy team 💖 See you tomorroooow again at beautiful Grimaldi Forum for our second performance with fantastic

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GG auf Tour!

„Great Voices“ im Linzer Musiktheater Pianist Florian Krumpöck, Günther Groissböck nach der „Winterreise“

Linz
Konzertkritik: Das Überwältigende an Franz Schuberts Kleinod „Die Winterreise“ Bezahlartikel
Bass-Weltstar Günther Groissböck und Pianist Florian Krumpöck begeisterten zum Auftakt der „Great Voices“-Reihe 2024/25.
OberösterreichischeNachrichten.at

GG schreibt: War gestern echt eine ganz besonders intensive WINTERREISE … wahnsinns-Publikum auch🤗🙏
So : 4 Tage- 3 Städte(Stockholm, Graz, Linz), 3 Programme, 3 Pianisten
Musikverein Graz war am Donnerstag: Programm LIEBE-KIND DER FREIHEIT (Schubert, Loewe, Brahms, Mahler-Lieder) mit Alexandra Goloubitskaia
und Konserthuset Stockholm-Liederabend war am Mittwoch mit Magnus Svensson am Klavier.

Staatsoper Stuttgart: „DER FREISCHÜTZ“ 8.11.2024 – frisch und animierend wie am ersten Tag

Starke Kontrahenten: David Steffens (Kaspar) und Kai Kluge (Max). Foto: Martin Sigmund

Ein Kuriosum in unseren Zeiten kurzlebiger, teils trashiger und am Stück vorbei gehender Inszenierungen: gut 44 Jahre nach der Premiere im Oktober 1980 erweist sich Achim Freyers in Personalunion als Regisseur, Bühnen- und Kostümbildner geschaffene und über zahlreiche Wiederaufnahmen liebevoll im Detail gepflegte Arbeit als Fels in der Brandung, der wie in dieser 186. Vorstellung deutlich zu vernehmen war, nach wie vor Jung und Alt begeistert. Einst sehr umstritten, heute als wertvolles Dokument geschätzt, reiht sie sich in eine Reihe von Kult gewordenen Produktionen der Operngeschichte ein. Dabei hatte Freyer den Stoff keineswegs brav erzählt, vielmehr mit einiger Ironie, übertrieben geschminkten Gesichtern und einer zeichenhaften Gestik gearbeitet, aber die Handlung in ihrer angestammten Jägerwelt belassen. Manches mag immer noch Geschmackssache sein, doch ist die Geschichte auch für  Uneingeweihte unmittelbar verständlich, woran es heute leider vielen Inszenierungen mangelt…

Zum Bericht von Udo Klebes

WIEN / Burgtheater: KÖNIG LEAR von William Shakespeare
Eine Produktion des Schauspiels Köln
Neuübertragung und Einrichtung für sechs Personen Auf der Grundlage der Übersetzung des Grafen Baudissin von Arnt Knieriem
Premiere: 10. November 2024 

Foto: Tommy Hetzel

Theater ohne Gnade

Bei William Shakespeare ist alles da. Familienaufstellungen, die nach trügerisch-verlogener Harmonie das Gift von allen Seiten spritzen lassen. Das absurde Theater und das Theater der Grausamkeit. Und die Haupt- und Staatsaktion, in der sich Politisches und Privates blutig mischt. Kurz – „König Lear“, das berühmte Stück über den alten Mann, der den fatalsten aller Fehler begeht, sich im Vertrauen auf menschliche Anständigkeit seiner Macht zu entkleiden hat das alles… (Dass Menschen nichts von den Dichtern lernen, hat man nicht nur bei „Biedermann und die Brandstifter“ gemerkt, sonst säßen wir heute nicht dermaßen in der Bredouille. Zu „Lear“ fällt einem Reinhold Messner ein, der sein Vermögen schon zu Lebzeiten unter seinen Kindern verteilt hat, in der irrigen Hoffnung, alle mögen glücklich und zufrieden sein – und nun hat er die größte Familienfehde, die sich noch dazu an seiner Person abarbeitet: Auch die größte Bergsteiger-Karriere schützt vor lear’scher Dummheit nicht…)

Nun kann das Burgtheater in den letzten Jahrzehnten auf zwei luxusbesetzte „Lear“-Aufführungen zurück blicken: 2007 war es Gert Voss in der Titelrolle in der Regie von Luc Bondy (mit Birgit Minchmayr als Narr), 2013 Klaus Maria Brandauer in der Regie von Peter Stein (mit Michael Maertens als Narr). Man hätte das Stück, zumal es bei aller Meisterschaft immer ein langer und trockener Brocken ist, also nicht unbedingt gebraucht. Aber Stefan Bachmann wollte auch diese Produktion aus Köln mitbringen, zumal Martin Reinke, der 30 Jahre lang geschätztes Ensemblemitglied in Köln war, ja am Burgtheater seit Jahren ein vertrautes Gesicht ist. Im übrigen wurden nur die beiden „bösen Schwestern“ mit Burgschauspielerinnen umbesetzt, der Rest der Besetzung ist derselbe wie in Köln und bietet mehrere Interpreten, die ins Wiener Ensemble mitgekommen sind…

Was war es nun? Am Ende hat es dreidreiviertel Stunden gedauert, viel von dem Stück vermittelt, in düsterer Atmosphäre geschwelgt und einen soliden Theaterabend ergeben. So richtig glanzvolles Burgtheater war es wohl nicht, aber viel Beifall gab es dennoch.

Zum Premierenbericht von Renate Wagner

Ausstellungen/ Kunst/ Boston: Technologie: Ein Renoir auf dem Klo? So einfach geht das
Von TikTok bis zur Künstlichen Intelligenz: Wie Technologie Museen helfen soll, neues Publikum zu gewinnen und ihre Sammlungen digital zu vermitteln. Das Isabella Stewart Gardner Museum hebt sich von anderen Museen durch eine Spezialität ab: Es ist weniger bekannt für die Kunstwerke, die es dort zu sehen gibt, denn für die, die es nicht mehr zu sehen gibt.
Kurier.at

Politik: Trump telefonierte bereits am Donnerstag mit Putin
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat einem Medienbericht zufolge bereits am Donnerstag mit Wladimir Putin telefoniert. Dabei habe er dem russischen Präsidenten empfohlen, den Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht zu eskalieren.
https://www.krone.at/3588588

Angeblich soll die Ukraine vom Telefonat informiert worden sein, aber aus Kiew kommt ein Dementi.

Österreich: Kommen vermögensbezogene Steuern? AK-Chefökonom ist sich „ziemlich sicher“
Arbeiterkammer-Chefökonom Markus Marterbauer hält Einsparungen, aber auch Steuererhöhungen für nötig, um das Budget zu sanieren.
Kurier.at

Österreich: „Demonstrant:innen“: Shitstorm für Kogler nach Amsterdam-Posting
In Amsterdam attackierten propalästinensische Randalierer israelische Fußballfans. Grünen-Chef Werner Kogler spricht von „Demonstrant:innen“ – und erntet einen Shitstorm.
oe24.at

Werner Kogler hat bewiesen, dass er nicht denkt, bevor er spricht. Dass keine Demonstrantinnen zur Jagd angesetzt haben, leuchtet wohl jedem ein. In seinem Genderwahn hat Kogler aber nicht nachgedacht. Gefährlich, immerhin ist Herr Kogler noch Vizekanzler der Republik Österreich. 

Ich wünsche einen schönen Tag!

A.C.

 

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