Tschechiens Kulturtourismus 2026: Es lockt Gustav Mahlers „Symphonie der Tausend“

Mitglieder des Südböhmischen Theaters werben für Tschechien. Foto: E. Zöckl
Angekündigt wird: Eine einzigartige Aufführung! Beworben als Tschechiens kulturelles touristisches Highlight im Jahr 2026. Als Wunderwerk wird die „Symphonie der Tausend“, das ist Gustav Mahlers 8. Symphonie, beworben. 1910 in München uraufgeführt, von Mahler als „Botschaft der Liebe in liebloser Zeit“ heiß geliebt. Der Aufwand ist riesig: Vorgeschrieben sind an die 50 Streichinstrumente, 40 Bläser, 5 Harfen, Klavier, Mandoline und Pauken und, und … . Und ja, zwei hymnisch auftrumpfende große gemischte Chöre sowie ein Knabenchor und vor ihnen 7 Gesangsolisten ergeben zwar nicht tausend Mitwirkende, doch 600 werden es sein. Wohl klar, dass diese „Achte“, ein zweiteiliges Oratorium, keine richtige Symphonie, so gut wie nie zu hören ist. Die Aufführungen werden für 17. und 18. Mai unter Dirigent Christian Arming in der Konzerthalle von Ostrava angekündigt.
Tschechiens Kulturpflege ist weit stärker im eigen Boden verwurzelt als es sich extrem gegenteilig in Österreich entwickelt hat. Smetanas „Verkaufte Braut“ wird nicht wie in der Staatsoper in grellem Zirkusmilieu verkauft, sondern wird, vom Opernensemble des Südböhmischen Theaters aufgespielt, auf dem Dorfplatz des UNESCO-Weltkulturerbes Holasovice in Sommeratmospähre zu genießen sein. Smetana ist auch in seinem Geburtsort Litomysl unter freiem Himmel präsent. Und noch einmal das Budweiser Südböhmische Theater: Es bespielt auch das Freilichtheater im drehbarem Zuschauerraum im Schlosspark des historischen Cesky Krumlov. Und die Werbung dazu: „Ein Theater, dass Sie in seinen Bann zieht.“
Und als Lockvögel haben die Budweiser zur touristischen Werbung mehrere Mitglieder des Ensembles nach Wien gesandt. Mit einer stimmig vorgetragenen Kantate: Tschechische Edelmusik des 17. Jahrhunderts von Adam Michna z Otradovic – hier ein Unbekannter, über der Grenze wird er als barockes Genie geführt. Doch von Musikfreuden zu weiteren angebotenen Attraktionen: Schloß Telc mit früher Avantgardemalerei, das Internationale Iglauer Dokumentarfilmfestival, die 800 Jahre Feiern der Stadt Znaim, in Pilsen 100 Jahre Hurvinek-Marionetten, die neurekonstruierte Grabstätte von Marie Ebner-Eschenbach nahe Kromeriz, das Brünner Janacek-Festival …. reich bestückt ist die Kulturlandschaft der tschechischen Regionen. Und auch das Olmützer Quargelfest rühmt sich seiner Tradition.
Info: wien@czechtourism.com / www.visitczechia.com
Meinhard Rüdenauer

