Schweiz: Davos Klosters entschädigt für fehlenden Sonnenschein, 23.02.2016
Von Ursula Wiegand
Teil I: Ausstellung im Kirchner Museum Davos
Blick aufs verschneite Davos mit Kongresszentrum. Copyright: Ursula Wiegand
Das Wetter spielt in diesem Winter verrückt, daheim und oft auch im Urlaub. Mal lacht die Sonne, mal macht sie sich rar. Gut, wenn es dann kulturelle Alternativen gibt. Diese bietet die feine Graubündner Urlaubs- und Skidestination Davos Klosters mit dem weit über die Landesgrenzen hinaus bekannten Kirchner Museum Davos.
Kirchner Museum Davos mit aktueller Ausstellung. Copyright: Ursula Wiegand
Der aufs Wesentliche reduzierte Glas-Beton-Stahl-Bau von 1992, geplant vom seither international tätigen Zürcher Architektenduo Annette Gigon & Mike Guyer, ist die passende Hommage für den deutschen Expressionisten Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938). Ab 1917/18 lebte und malte er zunächst in Davos und von 1923 bis zu seinem Freitod im nahe gelegenen Dorf Wildboden.
Margreth, Dorothe und Elsbeth Rüsch vor der Scheune. Copyright: Ursula Wiegand
Die aktuelle Ausstellung zeigt Kirchners bisher weniger bekannte Seite. Ihr Titel:
„Der Künstler als Fotograf. Ernst Ludwig Kirchners fotografisches Werk“
Kirchners Zeiss-Ikon-Fotoapparat. Copyright: Ursula Wiegand
Diesbezüglich kann das Museum aus dem Vollen schöpfen, besitzt es doch etwa 5.000 fotografische Werke aus den Jahren 1908-1938. Neben den Negativen zählen dazu auch Vintage Prints (von Kirchner selbst hergestellte Abzüge) und Modern Prints (spätere Abzüge). Auch sein Zeiss-Ikon-Fotoapparat ist ausgestellt.
Fünf Frauen auf der Straße, 1913. Copyright: Ursula Wiegand
Kirchner kam 1908 zur Fotografie und war wie andere von den neuen Möglichkeiten fasziniert. Er nutzte sie zur Dokumentation seiner Gemälde und Plastiken, so dass einige dieser Schwarz-Weiß-Fotos sofort an seine farbstarken Bilder erinnern.
Skulptur Eva, 1921, vor der Scheune. Copyright: Ursula Wiegand
Außerdem nahm Kirchner die Fotos als Vorlage, Gedächtnisstütze und Hilfsmittel, um fotografische Prinzipien, wie Weitwinkel und Nahaufnahme, in seiner Kunst umzusetzen.
Brandenburger Tor, 1915. Copyright: Ursula Wiegand
Gezeigt werden rd. 300 fotografische Werke, darunter zahlreiche Akte sowie Atelierszenen, Porträts, Landschaften und Sachfotografien. Auffällig ist dabei die unterschiedliche Darstellung des fast gleichen Sujets im Laufe der Zeit, zu erkennen an zwei Fotos vom Brandenburger Tor.
Brandenburger Tor, 1929. Copyright: Ursula Wiegand
Deutlich wird auch der Motivwechsel durch den Umzug nach Graubünden. Landschaften sowie Porträts von Bauern, von Besuchern und seiner Lebensgefährtin Erna gewinnen an Gewicht.
Hirte, ca. 1919. Copyright: Ursula Wiegand
Speziell bei den Porträts zeigt sich das Auge des Künstlers, der auch mit der Kamera das Wesentliche und Besondere eines Gesichtes erfasst.
Erna Kirchner (Schilling) ca. 1934. Copyright: Ursula Wiegand
Infos: Ausstellungsdauer bis 1. Mai 2016. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 11-18 Uhr, montags geschlossen. Öffentliche Führungen dienstags und sonntags um 16 Uhr. Anmeldung für private Führungen: Tel. 0041-(0)81 4106300. Weiteres unter www.kirchnermuseum.ch
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Teil II: Auch die Skiläufer werden bei fehlender Sonne entschädigt
Parsenn, erste Skiläufer nach Sonnenaufgang. Copyright: Ursula Wiegand
Sonnenskilauf im Frühjahr ist das Schönste, und nichts geht über die ersten Abfahrten auf der Parsenn gleich nach Sonnenaufgang. Und wenn sich die Sonne versteckt? Für solche Fälle hat sich die weltbekannte Wintersportdestination Davos Klosters gerade ein Schmankerls einfallen lassen: den „Money Back Deal“. Auf Deutsch: „Sonne oder Geld zurück“.
Parsenn-Abfahrt im Nebel. Copyright: Ursula Wiegand
Falls also die Sonne in der Zeitspanne vom 29.2. bis 18.3.16 sowie vom 4.4. bis 17.4.16 weniger als drei Stunden täglich scheint, erhalten die Gäste einen Gutschein im Wert von 100 CHF pro gebuchtem Zimmer. Der „Money Back Deal“ muss spätestens bis 14 Tage vor Antritt der Reise gebucht werden!
Inbegriffen sind drei Übernachtungen, Basis Zimmer + Frühstück, inklusive Skipass. Außerdem ist im Hotel- und Skipasspreis bereits ein Rabatt von 30 % inkludiert. Im Höchstfall erhält der Gast 300 CHF pro gebuchtem Zimmer zurück. Der „Money Back Deal“ gilt aber nur unter der Woche, d.h. von Sonntag bis Freitag.
Parsenn, Bergrestaurant Weissfluhjoch und Lawinenforschungsinstitut. Copyright: Ursula Wiegand
Die Sonnenstunden werden auf der offiziellen Messstation Weissfluhjoch (Skigebiet Parsenn Gotschna) von MeteoSchweiz gemessen. Wenn dort oben die Sonne lacht, ist also kein Gutschein fällig. Die Skiläufer sind darüber sicherlich nicht traurig.
Die Gutscheine sind eh nicht sofort verwendbar. Vielmehr werden sie den Gästen innerhalb von 14 Tagen nach Abreise per Post zugestellt und sind bei allen Leistungsträgern – Hotels, Restaurants, Bergbahnen und Shops – einlösbar. Ein Anreiz zum Wiederkommen – sei es zum Skilaufen oder zum Gang durchs Kirchner Museum Davos.
Buchung dieser Pauschale unter www.davos.ch/moneybackdeal oder unter www.klosters.ch/moneybackdeal.
Sonstige Infos bei Schweiz Tourismus, Tel. 00800 100 200 30 (gebührenfrei) sowie unter www.MySwitzerland.com
(U.W.)