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PUBLIKUMSMAGNET TRALLALA  in der Wiener Volksoper

16.04.2024 | Reflexionen-Festspiele

PUBLIKUMSMAGNET TRALLALA  in der Wiener Volksoper

Wenn man den Vorverkauf der Vorstellung vom,  28.4. anschaut,  kann man bemerken, dass zur Zeit, wenn überhaupt, nur ca 15% der Plätze verkauft sind; da wird man aber viel wattieren müssen….Wen interessiert eigentlich heute noch die  Fritzi Massary so besonders?  Wahrscheinlich vor allem die Frau Staatssekretärin und die Frau Direktor  mit ihrer feministisch politischen Programmation in der mit einem unschönen Rosa bemalten Volksoper – im 5.Bezirk gibt es so etwas ähnliches –  und noch dazu musste die Massary ja emigrieren……..Beide Damen scheinen nie begriffen zu habern, welches das Kernpublikum der VO war: die VO war immer mit Erfolg das Opernhaus  der gesellschaftlichen Mittelschicht, und auch der  „kleinen“ Leute. Vor allem aber war die VO das erste Operettentheater weltweit. Die Operettenpremieren, die es in dieser Direktion schon gegeben hat, haben wenig mit dem Begriff und Flair „Wiener Operette“ zu tun, sind mit Revuecharakter versehene Produktionen, die es genauso in Brüssel, Amsterdam, Barcelona oder Genf geben könnte. Wie sollte denn auch eine französische Regisseurin, die stolz behauptet, dass sie die Lustige Witwe überhaupt nicht gekannt hatte und höchstwahrscheinlich noch kaum eine Operette inszeniert hatte, mit „Wiener Operette“ etwas anfangen??  Wo bleibt eigentlich die Deutsche Spieloper, die in der VO immer gepflegt wurde, und die die Frau Direktor entweder nicht kennt oder ignoriert. Die Verkaufte Braut, Zar und Zimmermann, der Evangelimann, usw passen viel besser in die VO als eine umgemodelte Rondine. E.A.L. hat ja in seiner Kritik sehr treffende Bemerkungen gemacht, und auch bei der Rondine, einer Neuproduktion,  ist der Vorverkauf bemerkenswert schwach…Man scheint auch nicht zu wissen, dass vor Jahren ein Hauptkontingent der Besucher mit Autobussen aus dem Umkreis von Wien in die VO kam, oft konnte man 10 oder 15 Autobusse , die die Besucher abholten, sehen. So änliches gibt es  jetzt nur noch bei der West Side Story….Aber diese Publikumsschicht hat man durch die Regiekapriolen und „zeitgemässe“ Bearbeitungen vergrämt, es bleibt immer mehr aus. Auch gab es Publikumslieblinge, heute gibt es in der VO recht gute Sänger,  aber für einen  grossen Teil ist Deutsch dann eine  Fremdsprache…von Wienerisch nur mehr wenig Spur. Die können auch schwer zu Publikumslieblingen werden, weil viele von ihnen bald wieder weg sind, und neue auftauchen.  Ohne Publikumslieblinge und ohne Wienerisch wird die Wiener  Operette in Wien schwer gehen….Viele sind in die VO gegangen um den Fred Liewehr, Dallapozza oder Peter Minich wieder einmal zu sehen…oder die Renate Holm, oder noch einmal die Welitsch in einer Nebenrolle.

alcindo

 

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