Dalida pour toujours. Zum 30. Todestag der Sängerin und Schauspielerin Dalida
Von Andrea Maria Matzker
Paris, Palais Galliera, Poster zur Dalida-Ausstellung. Copyright: Andrea Matzker
Palais Galliera. Copyright: Andrea Matzker
Zum 30. Todestag der Sängerin und Schauspielerin Dalida hat das Pariser Modemuseum Palais Galliera drei Jahre lang eine außerordentlich umfassende Ausstellung zusammengestellt, die am 27. April im Beisein ihres Bruders Bruno Gigliotti, genannt Orlando, feierlich eröffnet wurde und noch bis zum 13. August zu sehen sein wird. Eine Hommage in dieser ausführlichen Art dürfte sehr selten sein und wird daher auch von Besuchern, die nicht als ausgesprochene Fans der Sängerin gelten oder speziell modebegeistert sind, als außerordentlich gelungen betrachtet. Das 1895 im italienischen Renaissance-Stil fertig gestellte Palais Galliera steht auf einem Untergestell der Firma Eiffel. Die Exposition ist in verschiedene Säle unterteilt, denen unterschiedliche Themenbereiche zugeordnet werden. Der erste Saal in hellblau zeigt neben vielen Fotos, Zitaten und Beschreibungen Kleider der jungen Künstlerin. Ein weiterer Saal mit vielen Gewändern zu diversen Sujets schließt sich an.
Copyright: Andrea Matzker
Dalida-Originalkostüm-zum-Titel-Salma-ya-salama-1977. Copyright: Andrea Matzker
Originalkostüm-zum-Titel-Comme-disait-Mistinguett-1980. Copyright: Andrea Matzker
Hintergrund bildet eine riesige Fotowand, die aus Schallplattentiteln als schier unendliche Collage zusammengestellt wurde. Dieser Seite gegenüber sind zauberhafte weiße Gewänder vor schwarzem Grund ausgestellt. Der große goldene Saal stellt Kostüm-Gruppen zu berühmten Chansons zusammen, die sich auf riesigen, sich langsam drehenden, goldenen Schallplatten mit Titel und Jahreszahl der großen Hits der Sängerin präsentieren. Dazu laufen Originalsongs und Interviews mit der großen Sängerin vom Band, Bildschirme zeigen ohne Pause Auszüge aus ihren Shows. Auch Anzüge aus Leder gehören zu diesem umfangreichen Fundus, Schuhe und Stiefel, Baskenmützen, Taschen, Handschuhe, Sonnenbrillen und Schmuck, allesamt nur von den größten Designern ihrer Zeit persönlich für Sie entworfen und erstellt, und alle nach Themen sehr geschmackvoll angeordnet.
Szene aus dem ägyptischen Spielfilm „Le Sixième Jour“ von Youssef Chahine. Copyright: Andrea Matzker
Der letzte Saal, bevor man das Museum verlässt, zeigt verschiedene Filmausschnitte mit ihr auf einer großen Leinwand, darunter auch ihre Darbietung als „Saddika“ im ägyptischen Spielfilm „Le Sixième Jour“ von Youssef Chahine, den sie 1986 kurz vor ihrem Tod drehte. Davor stehen die passenden Originalkostüme an hölzernen Mannequins wie lebende Figuren im Raum. Neben den obligatorischen Postkarten, dem Poster, Begleitheft und Katalog zur Ausstellung gibt es eine Sonderedition ihrer Titel und Interviews in einer Gesamtkassette und den erst kürzlich gedrehten Film zu ihrem Leben auf DVD.
Köln, im Juni 2017