Österreichische Nationalbibliothek: Von Gärten und Menschen. Gestaltete Natur, Kunst und Landschaftsarchitektur
Sonderausstellung im Prunksaal vom 30. März bis 5. November 2023
Aussichtsturm im Rosenbaum’schen Garten in Wien, kolorierter Kupferstich, Joseph und Eduard Gurk, 1824 – © Österreichische Nationalbibliothek
Ausstellung in der Österreichische Nationalbibliothek: Traumlandschaften … Gärten und Parklandschaften aus feudalen Zeiten
Von ‚Gärten und Menschen‘ erzählt eine Ausstellung in der Österreichischen Nationalbibliothek. Ja, Gärten, ausgedehnte Gartenanlagen, Parklandschaften sind für die herrschenden Noblen durch die früheren Jahrhunderte ihre Paradiese gewesen. Auch heute rufen solche Natur-Kultur-Visionen Glücksgefühle und Sehnsüchte hervor. Doch von Noblesse ist im Spiel mit gestalteter Natur heutzutage kaum mehr etwas zu merken. Trotz vielem politischem Positiv-Gerede wird ohne jegliche poesievolle Kreativität gestaltet – der Reihe nach ist in Wien auf Negativbeispiele der aktuellen Platzgestaltung hinzuweisen: Etwa die Umgestaltung des Neuen Marktes mit den Pflanzungen in ihren nüchternen Betongefängnissen. Oder als bei der Planung des Museum Quartiers nicht der Vorschlag aufgenommen wurde, die Weite des Hofes nicht zu versiegeln sondern so eine ähnliche Parkidylle wie anno dazumal zu versuchen. Hätte jetzt als Metamorphose den hier Rastenden schon sehr gut und wohl getan / als Beispiel: der Entwurf für einen Renaissancegarten Ende des 16. Jahrhunderts.
Somit in der Ausstellung der Nationalbibliothek zurück zu Landschaftsarchitektur aus verflossenen Tagen mit fürstlich-höfischer Schönheit – vergessen wir aber dabei nicht die Nöte des gemeinen Volkes während der Machtkämpfe, der Kriege zwischen Europas Herrscherhäuser. Während vierhundert Jahren wurden traumhafte Gartenlandschaften gestaltet. Renaissance: französischer Stil / Barock: Mode auf italienisch / oder naturbelassen in englischer Manier. Auch in Wien wie im ganzen Reich der Habsburger sind auf den Domänen etwa der Liechtensteiner solche Blüten gewachsen und so manche sind auch verblieben. Gepflegt: Schönbrunn, Augarten, Laxenburg …. Aber auch verschwunden: Galitzin´sches Landgut, der Rosenbaum´sche Garten, der Garten des Palais Althan, viele mehr. Immerhin, die restlichen Schrebergärten scheinen der heutigen Gesellschaft doch richtiger angepasst.
Meinhard Rüdenauer