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Musikszene Wien: TAKE 5 hilft mit ! /Juni 2023)

20.05.2023 | Reflexionen-Festspiele

Musikszene Wien: TAKE 5 hilft mit !

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Hartmut Schulz und Janing Cui interpretieren Schumanns „Dichterliebe“  Credit: John Morris

Eine wichtige Privatinitiative! Philippe Loward, längst heimischer Belgier in Wien, hat mit seiner in ambitionierter Eigenregie kreierten Kunst- und Kulturplattform TAKE 5 ins Volle gegriffen. Das ‚Volle‘ = junge, jüngere Musiker, mehr weiblich als männlich, überwiegend welche nach Wien zum Studium gekommen oder auch hier geblieben sind und auch, völlig klar, solistisch oder in Kammermusikensembles nach Auftrittsmöglichkeiten suchen. Denn so selbstbewusst man sich hier als alte Musikstadt in die Brust wirft – so locker und angenehm ist es in der Realität nicht. Wer von den nachrückenden Musikern nicht in den Abonnements von Musikverein oder Konzerthaus seinen Platz findet, sich nicht einkaufen kann (nicht billig), hat es so gar nicht leicht die passende stimmungsvolle Stätte zum Konzertieren (und die nötige Werbung dazu) zu finden. Der so positiven Initiative TAKE 5 wird natürlich auch von Sponsoren geholfen: Etwa das Klavierhaus Förstl, die MA 7 oder die Kanzlei WS LAW. Die Bezirksfestwochen sind dankbar für Lowards Mitarbeit, und es gibt hier auch so etwas wie ‚Der Belgier‘ … eine Bierbrauerei. 

Monsieur Loward ist da! TAKE 5 / fünf Sinne / hat in Zusammenspiel mit diversen anderen bemühten Kulturorganisationen mit der Zeit ein verblüffend dichtes Netz aufgezogen. Etwa in diesem Monat stehen in Wien zehn Musikevents in verschiedenen Sälen, größeren wie kleineren, am Programm. Ein offenes, vielseitiges. Wir finden darunter ‚Nostalgia Italiana‘, ‚Klavier im Spiegel der Zeit‘, Antonio Vivaldis ‚Stagioni‘ mit dem Streichquartett VIVACE. Oder auch neue Klänge gibt es zu hören, suspekte etwa? Bitte: ‚Sounds of Spheres Colloding‘. 

Bariton Hartmut Schulz ist Mitgestalter und als Liedinterpret führte er mit ‚Musik für die Heiligen‘ in die sakrale Welt des Mittelalters oder präsentierte Robert Schumanns „Dichterliebe“ in einer feinst geschliffenen Wiedergabe. Seine junge Klavierbegleiterin Janing Cui, aus China nach Wien gekommen, geleitete ausdrucksmäßig wie technisch perfekt zu den romantischen Wohlgefühlen eines Frédéric Chopin, Franz Liszt. Nur bitte, aufpassen, eitles Musikwien, wie viel heimischen Eigenbau finden wir in diesem großen Aufgebot an einer hingebungsvollen Musikerschar? Im Wiener Staatsballett ist nur mehr jedes zwanzigste Mitglied so etwas wie ein echter Wiener. Und hier, in der jüngeren Musikerszene …. nun ja, wohl so ähnlich!

Info: www.vereintake5.wien

Meinhard Rüdenauer 

 

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