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MUSI & EDELBRAND VOM ATTERSEE

16.08.2015 | REISE und KULTUR

MUSI & EDELBRAND VOM ATTERSEE

Musik und Kultur, Rausch und Räusche in Oberösterreichs Attergau


Das Mahler-Komponierhäuschen am Ufer des Attersees. Foto: Attersee-Touristik

Gustav Mahler hat am Ufer des Attersees sein Komponierhäuschen geliebt. Lang schon ist´s her. Friedrich Gulda gab sich hier seiner Musizierlust hin. Auch schon einige Jährchen vorbei. Pianist Jörg Demus, nun bereits ein ehrenwerter 87jähriger, lebt hier in seinem Klavierpalast auf Bergeshöhe mit grandiosem Blick auf den See und bemüht sich immer noch, kleinen Japanerinnen die Klaviermusik der Wiener Klassik nahe zu bringen. Und seine hier ausgestellten zahllosen wertvollen historischen Klaviere? Aus verständlichen Gründen muss er nun doch an Veräußerungen denken. Dirigent Franz Welser-Möst gibt seinen Besitz am Bergrücken über Litzlberg als Hauptwohnsitz an. Na ja, und wenn auch kein Musiker: der Name Gustav Klimt steht in der regionalen Tourismuswerbung an oberster Stelle.

Die kreativen Jahre von anno dazumal scheinen allerdings nun längst vorbei zu sein. Die diversen kleineren Festivals, etwa der Attersseer Kultursommer, bemühen sich um gepflegte Klassik und auch um gehobene Unterhaltungswerte. Doch von so einem richtigen Musikrausch ist wenig, eigentlich gar nichts, zu merken. Allerdings, weniger kreativ doch höchst aktiv bemühen sich die regionalen Landesmusikschulen um lebendiges Musizieren in den Gemeinden. Der Zuspruch zur Volksmusik kennt hier keinen Stillstand. Alte Traditionen werden belebt, und ins heimatliche Tuten und Blasen mischt sich so manche schräge oder jazzige Spielerei. Die ländlichen Musikkapellen können sich über einen Mangel an Musikanten nicht beklagen, und die Musikschulen des Landes Oberösterreich werden ihrem guten Ruf gerecht – die Besten in Österreich zu sein (am anderen Ende, ganz negativ: die der Stadt Wien).

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Rosi Huber. Foto: privat

Sind wir nicht so ganz fündig auf der Suche nach schöpferischem Wirken rund um den Attersee? Nun, da bleibt wohl nur mehr der Weg zur Rosi Huber am Seedorf-Ufer von Weyregg, zur erfolgreichen heimischen Edelbrandsommelière. Der www.brennerin.at . Nicht mehr gewaltige Mahlerische Musikrausch-Klänge, doch so manch angenehmes Spirituosen-Schwipserl wird es hier schon öfters gegeben haben. Mit Gold-, Silber-, Bronze-Medaillen der Internationalen Destillata kann Rosi Huber aufwarten. Etwa mit der „Goldmedaille Likör Frucht 2014 für Dörrzwetschken Likör“. Und sie sucht „Sachen zu brennen, um die sich die Leute nicht kümmern.“

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Rosi Hubers Erzeugnisse. Foto: privat

Wie ihr 1. Gin vom Attersee, wie ihr Ingwer Geist. Und gerade gebrannt wird der Heu Geist: ganze Kräuter direkt von der blühenden Gustav Klimt-Wiese, no na!, am Gahberg geholt; von Kamille über Lavendel, alle Blumen, Gräser – ja, das ergibt einen richtigen Heustadelschnaps! Und weiter als ein spezielles Leichtprodukt im Entstehen, geplant bereits für 2020, für die große „Pfahlbauten“–Landesausstellung in Attersee – Seewalchen – Mondsee: der „Apfelbrand mit eingelegtem Bernstein“. Na, welch köstliches Räuscherl könnte so eine Kreation wohl vermitteln? Und zu hoffen bleibt, dass sich dann auch die diversen Musiktage rundum dazu etwa Hallstattkultur original recomposed oder neolithische Klangräusche in moderner Manier einfallen lassen.

Meinhard Rüdenauer

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