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MARRAKESCH/Ausgewählte Gärten: JARDIN ANIMA – LE JARDIN SECRET

16.04.2025 | REISE und KULTUR

MARRAKESCH/Ausgewählte Gärten: JARDIN ANIMA – LE JARDIN SECRET

Besuch am 16.03.2025

Marrakesch ist eine Stadt der Gärten und Parks, die meisten sind öffentlich zugänglich wie der Jardin Majorelle, der Cyber Park, der Parc El Harti, der Jardin de Bab El Khmiss oder der Parc Lalla Hasna. Der älteste ist der Menara-Garten. Er stammt aus dem 12. Jahrhundert und wurden von den Almohaden errichtet. Sehr berühmt ist der Jardin Majorelle, angelegt im Jahr 1923 und im Jahr 1980 vom französischen Modedesigner Yves Saint Laurent und seinem Lebensgefährten und Geschäftspartner Pierre Bergé gekauft, reaktiviert und heute von der Stiftung „The Majorelle Trust“ verwaltet und vermarktet.

Alle Gärten beherbergen eine große Vielfalt an Pflanzen wie Bambus, Yucca- Palmen, Papyrus, Palmen, Zypressen, Philodendron, Rosensträucher, Bougainvillea, Pinien und verschiedene Arten von Kakteen. Im Sommer herrschen oft Temperaturen von über 40 Grad Celsius, im Hintergrund sind die lange schneebedeckten Gebirgszüge des Hohen Atlas mit dem 4167 Meter hohen Jbel Toubkal zu sehen.

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© Dietrich-Schulz

Viele Österreicher und Österreicherinnen kommen nach Marrakesch, um den Garten ANIMA von André Heller zu erleben. 2008 begann André Heller, österreichischer Multimediakünstler, im Ourikatal etwa 27 Kilometer südlich des Zentrums von Marrakesch auf zwei Hektar fruchtbaren Bodens mit dem Aufbau eines lebendigen Kunstwerks, des Jardin Anima. Im April 2016 wurde der Garten eröffnet! Anima hat er den Park genannt: „Seele“. Arbeiten von Künstlern wie Keith Haring, Igor Mitoraj, Monika Gilsing, Abderrahim Hamza und vielen weiteren sind in die unglaublich vielfältige subtropische und tropische Pflanzenwelt integriert, Skulpturen vom „Denker“ Auguste Rodins bis zur Keramik von Pablo Picasso.

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© Dietrich-Schulz

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© Dietrich-Schulz

Der Garten ist oft Teil des Programms von Busreisen. Es wird daher empfohlen, den Besuch für den Vormittag einzuplanen und sich genügend Zeit zu gönnen, um mehrere Runden durch das Areal zu „drehen“. Vieles entdeckt man erst beim zweiten oder dritten Durchgang. Man wandelt zwischen riesigen Kakteen und Bambushainen, Agaven, Blumengärten und weit verzweigten Bäumen. Immer wieder wird ein Kunstwerk darin sichtbar, mal ganz versteckt, ein anderes Mal spektakulär im Mittelpunkt. Dann wieder sieht man vieldeutige Malereien auf Palmenstämmen. Auch eine eiserne Arche Noah liegt im Garten vor Anker. Viele schattige Bänke laden zum Verweilen ein. Vögel tränken sich an kleinen Brunnen davor. Und es gibt auch ein kleines Museum mit Malereien von Hans Werner Geerdts, einem langjährigen Freund Hellers, sowie ein Restaurant und ein Beduinen-Zelt zum Ausruhen. Hellers Phantasie ist ansteckend und anregend.

Für Marrakeschbesucher, die sich im Stadtzentrum bewegen, gibt es auch einen Gartentipp: den Jardin Secret in der Rue Mouassine 121 direkt in der hektischen Medina. Arabische Häuser haben im Regelfall alle einen Garten im Inneren des Gebäudes, geschützt vor den Blicken von Fremden, als eine Oase der Ruhe und Erholung. Wasser ist das wichtigste Lebenselement in allen heißen Ländern, daher hat sich über die Jahrtausende eine Technik des sparsamen Verbrauchs von Wasser bei maximaler Kühlung entwickelt. Das Wasser kommt über Kanäle aus dem Atlasgebirge. Selbst inmitten der geschäftigen Altstadt findet sich eine ruhige Stelle für Innehalten und Krafttanken: der Jardin Secret.

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© Dietrich-Schulz

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© Dietrich-Schulz

Elisabeth Dietrich-Schulz

 

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