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MAILÄNDER SCALA 2023/24: Programpräsentation

05.09.2023 | Reflexionen-Festspiele
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Dominique Meyer, Stefano Beltrame und Andre Comploi (Pressechef der Mailänder Scala). Alle Fotos: Teatro alla Scala

Dominique Meyer präsentiert Programm 2023/24 des Teatro alla Scala im Metternich-Palais in Wien

Gestern präsentierten Botschafter Stefano Beltrame und der Intendant der Mailänder Scala, Dominique Meyer, in der Italienischen Botschaft das Programm der Saison 2023/2024 des weltberühmten Opernhauses. An der Präsentation nahmen einige der bedeutendsten Vertreter der internationalen Opernszene und Sänger der kommenden Mailänder Saison teil, unter ihnen die Sopranistin Anna Netrebko, die Elisabetta der Eröffnungspremiere von Don Carlo im Dezember und die Titelheldin in der ebenfalls TurandotNeuinszenierung sowie der österreichische Bass Günther Groissböck, der im nächsten Jahr im Rosenkavalier den Ochs singen wird (Zusammenarbeit mit den Salzburger Festspielen).

Das geladene Publikum aus Journalisten, Experten der Kulturszene und Diplomaten wurde mit Musik eines exzellenten Streichtrios (Mozart) und Streichquintetts (mit Verdis „La donna e mobile“ und dem „Intermezzo“ aus Cavalleria rusticana) verwöhnt.

Im italienischen Fach wird neben Giuseppe Verdi, von dem außer Don Carlo auch Simon Boccanegra (Neuproduktion) auf dem Spielplan steht, auch Rossinis Guillaume Tell und Don Pasquale von Donizetti aufgeführt. Giacomo Puccini ist anlässlich seines 100. Geburtstags ein weiterer Schwerpunkt gewidmet. Neben der bereits erwähnten Oper Turandot gibt es auch eine Neuproduktion von La rondine. Weitere Premieren sind Médée von Cherubini, Il capello di paglia di Firenze von Nino Rota, Massenets Werther (mit Benjamin Bernheim), L’Orontea von Antonio Cesti und Wagners Rheingold mit Michael Volle als Wotan.

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Beifall für das Mozart-Streichtrio, ausgeführt von Musikern der Orchester des Teatro alla Scal.a

Unter den sieben Balletten gibt es drei Neuproduktionen: Coppélia von Léo Delibes, den nach den Choreographen benannten Ballettabend Smith/León und Lightfoot/Valestro, mit Musik von Philip Glass, Gioacchino Rossini und Max Richter é David Lang.

Bei den Konzerten treten als Dirigenten u.a. Riccardo Chailly mit Schuberts 4. Symphonie und Schönbergs Gurre-Lieder (zum 150. Geburtstag des Komponisten), Ingo Metzmacher mit der 4. Symphonie von Dmitri Schostakowitsch, Daniele Gatti mit Mahlers Neunter und Daniel Harding mit Mozarts Requiem auf. Dazu kommen acht weitere „Außerordentliche Konzerte“ u.a. mit Mischa Maisky und Martha Argerich, Lisette Oropesa und Benjamin Bernheim sowie Anna Netrebko und Jonas Kaufmann.

In Liederabenden gastieren Juan Diego Flórez, Christian Gerhaher, Elina Garanca, Rosa Feola, Lisette Oropesa und Roberto Alagna. Als Pianisten sind u.a. Helène Grimaud und Maurizio Pollini zu erleben. Dazu kommen weiters Gastorchester wie das Royal Concertgebouw Orchestra und das Chicago Symphony Orchestra, Kammermusik sowie zahlreiche Musikveranstaltungen für Kinder.

Einen hohen Stellenwert nehmen die Gastspiele im Ausland ein. Mit dem gestrigen Konzert im Wiener Konzerthau, mit Chören, Sinfonien und Balletten aus den Opern von Giuseppe Verdi, so der sichtlich stolze Dominique Meyer, erreicht die Scala ihre 900. Auslandsvorstellung seit ihrer ersten Tournee in Paris im Jahr 1878. Die aktuelle Tournee, die bereits in Verona und Grafenegg Station gemcht hat, wird in Hamburg, Amsterdam, Aalborg, Brüssel, Luxemburg und Paris fortgesetzt.

Am Schluss der Veranstaltung präsentierte Meyer die jüngste Errungenschaft des Hauses: LaScalaTv. Der Kanal, der im Februar 2023 eröffnet wurde, überträgt Opern, Ballette und Konzerte live aus der Scala sowie Kindersendungen, Proben und Dokumentationen. Nach den ersten Monaten, in denen man nur einzelne Aufführungen kaufen konnte, werden ab Januar 2024 Abonnements angeboten, die ab Anfang November erhältlich sind. Es gibt für alle neuen Produktionen Untertitel in fünf Sprachen: Italienisch, Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch. Untertitel in Mandarin seien in Vorbereitung. Unter den abrufbaren Titeln befinden sich auch Aufführungen für Kinder und Schulen. Es wurde ein Projekt mit mehreren Schulen ins Leben gerufen, die von ihrem Standort aus per Internet an den Proben und Aufführungen teilnehmen können.

Manfred A.Schmid

 

 

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