Ordenswettbewerb „Fest in Gold“ (Januar 2023)
Von Andrea Matzker und Dr. Egon Schlesinger
In diesem Jahr werden gleich zwei Jubiläen gefeiert: 200 Jahre organisierter Karneval in Köln und 66-jähriges Jubiläum des Vereines „Fest in Gold“. Jährlich werden die besten Arbeiten des Ordenswettbewerbs „Fest in Gold“ ausgewählt und gekürt. Im Rahmen einer Festveranstaltung während des Karnevals werden sie schließlich an prominente Persönlichkeiten aus der Kölner Stadtgesellschaft vergeben. Bis dahin werden sie in einer Ausstellung der Kreissparkasse am Neumarkt zu sehen sein. Nun wurden die ausgewählten Werke der Praktikanten, Gesellen und Auszubildenden im Goldschmiedehandwerk in der sogenannten „Guten Stube“ der Kreissparkasse erstmals gezeigt. Zufälligerweise handelte es sich diesmal um sieben junge Damen, die prämiert wurden. Zum ersten Mal hat man den Produktionsprozess der Arbeiten auf Social Media sichtbar gemacht. Daher wurde auch ein erstmaliger Community-Preis ausgelobt.
Paula von Bonin: Ov krüzz oder que-e-r“ (zu deutsch: „Ob kreuz oder quer“. Foto: Andrea Matzker
Diesen Preis erhielt Paula von Bonin, die sich am Sessionsmotto „Ov krüzz oder que-e-r“ (zu deutsch: „Ob kreuz oder quer“) orientierte und die Vielfalt und die Eigenarten Kölns darstellt, darunter natürlich neben dem Rhein mit dem Dom auch den Kölner „Gürtel“.
Katharina Czambor: Ein Haufen bunter Vögel. Foto: Andrea Matzker
Den ersten Preis in der Klasse „Exzellentes Handwerk“ erhielt Katharina Czambor für ihre Arbeit „Ein Haufen bunter Vögel“, womit sie die Gemeinschaft komischer Käuze und extravaganter Paradiesvögel der Stadt Köln darstellen möchte. Die kunstvoll in Emaille gearbeiteten bunten Vögel gelangen erst beim dritten Anlauf. Jeder dieser Orden ist ein einmaliges Kunstwerk und zeugt von der Fantasie der jungen Berufsanfänger. Dieser Orden gewann gleich zwei Preise.
Hannah Bueckner: Kaleidoskop: Foto: Andrea Matzker
Ebenso zweifach wurde das fantasievolle Design von Hannah Bückner prämiert, die ein tatsächliches Kaleidoskop entwickelte, in dem man immer neu zusammengewürfelte Kölner Insignien miteinander vermischen kann, mit dem Zweck der Aussage: Egal, was passiert, wir lassen nicht ab vom Karneval. Demnach vergab der Präsident des Festkomitees des Kölner Karnevals von 1823 e. V., Christoph Kuckelkorn, als Preis auch die höchste Ehre für jeden Kölner, nämlich auf seinem Wagen im Kölner Rosenmontagszug mitfahren zu dürfen.
Emilia Timmer: Klapporden. Foto: Andrea Matzker
Pauline Pohlack: Koelle, I Allaf you. Foto: Andrea Matzker
Emilia Timmer steuerte einen klappbaren Orden mit der Skyline von Köln bei, Pauline Pohlack machte Köln eine Liebeserklärung mit „I Allaf you“ und dem Symbol der berühmten Eisenbahnbrücke vor dem Kölner Dom.
Linda Paffenholz: Jede Jeck es anders. Foto: Andrea Matzker
Linda Paffenholz zeigte, dass über viele Jahrhunderte der Dom der „Mittelpunkt der Welt“ sei, mit Rücksicht auf den Regenbogen und die Vielfalt der Kölner Bürger, versinnbildlicht durch Lapislazuli aus Afghanistan und Koralle aus dem Mittelmeer, und Chiara Niehl entwickelte eine kunstvolle hohle Goldkugel mit zwei Flügeln. Der Kölner Kreishandwerksmeister Nicolai Lucks lobte die Arbeiten mit den Worten: „Was wollen Sie mit einem tausendfach existierenden Cartier-Anhänger, wenn Sie ein selbst entworfenes und handgefertigtes Unikat dieser Art bekommen können (ungefährer Wortlaut)!“ Hans-Peter Wollseifer, der Präsident der Handwerkskammer zu Köln, forderte bei dieser Veranstaltung deutlich, mit dem sogenannten „Kölner Hammer“ in der Hand, dass die Berufsausbildung und die akademische Ausbildung gleichberechtigt sein und beide gleichermaßen gefördert werden müssen.
Die Preisträgerinnen mit Juroren und Veranstaltern. Foto: Andrea Matzker
Andrea Matzker und Dr. Egon Schlesinger