INFOS DES TAGES (SONNTAG, 10. NOVEMBER 2024)
Wiener Staatsoper/ Nächster Stream: Ballett „THE WINTER’S TALE“ (Dienstag, 19. November 2024)
Premiere
https://play.wiener-staatsoper.at/
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VERONA 2025: Die Besetzungen stehen nun fest!
Die Festivalleitung der Arena in Verona hat nun auch die Besetzungen zu ihrem Spielplan für Sommer 2025 online gestellt:
Arena Verona
https://www.arena.it/de/arena-verona-opera-festival/vorstellungen/
Das Programm der Salzburger Pfingstfestspiele 2025
Lukas Link
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Bayerische Staatsoper: Zusatzvorstellung „Das Rheingold“ im Juli 2025
Nach der erfolgreichen Premiere von Richard Wagners Das Rheingold in der Inszenierung von Tobias Kratzer freuen wir uns, Ihnen eine zusätzliche Vorstellung von Das Rheingold im Rahmen der Münchner Opernfestspiele 2025 anbieten zu können.
ZUM VIDEO (Probenvideo) /etwa 10 Minuten
Doch vor den Festspielen im nächsten Sommer erwarten uns eine aufregende Spielzeit und vor allem einige zauberhafte Winterabende. Erleben Sie die festlichen Weihnachtskonzerte mit OperaBrass und lassen Sie sich durch die Geschenk-Abonnements der Bayerischen Staatsoper zu besonderen Geschenkideen inspirieren.
Herzliche Grüße
Ihr Team der Bayerischen Staatsoper
ZUSATZVORSTELLUNG „DAS RHEINGOLD“
Das Rheingold, der Vorabend zur Tetralogie Der Ring des Nibelungen von Richard Wagner feierte am 27. Oktober 2024 eine umjubelte Premiere im Nationaltheater. Wir freuen uns daher sehr, dass wir am Freitag, den 25. Juli 2025, eine zusätzliche Vorstellung der ersten Neuinszenierung dieser Spielzeit anbieten können. Karten für diese Vorstellung können ab sofort über das Online-Formular auf der Website bestellt werden.
Dies war jedoch nicht ganz ohne Änderungen im Spielplan möglich: Der Festspiel-Liederabend mit Jonas Kaufmann muss aus dispositionstechnischen Gründen auf Mittwoch, den 23. Juli 2025, verschoben werden. Die Vorstellung von Rusalka, geplant für Freitag, den 25. Juli 2025, wird auf Samstag, den 26. Juli 2025, verlegt. Bereits abgegebene Bestellungen werden nicht übernommen. Wenn Sie die jeweilige Vorstellung auch am neuen Termin besuchen möchten, bitten wir Sie nur diese neu zu bestellen. Alle anderen Bestellungen bleiben davon unberührt.
DAS RHEINGOLD
Freitag, 25. Juli 2025
Montag, 28. Juli 2025
Donnerstag, 31. Juli 2025
Nationaltheater
CLOSE-UP: „DAS RHEINGOLD“
Das neue Videoformat CLOSE-UP bietet spannende Einblicke in den Entstehungsprozess der Inszenierung. Während der Gott Wotan an seiner Unsterblichkeit leidet, weil er die ewige Gleichförmigkeit des Seins erkennen muss, treibt Alberich als sterbliches Wesen das Wissen über die eigene Endlichkeit an. Tobias Kratzer zeigt uns Wotans Reise in die menschliche Welt, zu der Wagner symphonisch-fulminante Zwischenspiele komponiert hat. Der ohnehin schon groß besetzte Orchesterapparat wird hier von 18 Ambossen verstärkt, die den Lärm der Welt ertönen lassen.
ZUM CLOSE-UP
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WIEN/ Odeon: EVA DUDA DANCE COMPANY mit „FRIDA“
Die „EVA DUDA DANCE COMPANY“ der vielseitigen ungarischen Künstlerin Eva Duda, sie macht Theater, Performances, Opern, Musicals, zeitgenössischen Tanz und ist Umwelt- und Menschenrechts-Aktivistin, ist nun im Rahmen einer groß angelegten internationalen Tournee, mit der sie ihr 15-jähriges Bestehen feiert, für zwei ausverkaufte Abende im Wiener Odeon zu Gast gewesen. In ihrem bejubelten Stück „FRIDA – the muse of life“ entführen sie in Leben und Werk der bekanntesten mexikanischen Malerin Frida Kahlo.
Es sind weder die Lebensgeschichte der ikonografischen Malerin noch eine Werkschau auf der Bühne zu erleben. Die verletzungsbedingt nicht anwesende Eva Duda fokussierte sich in diesem 2022 entstandenen Tanzstück auf markante Wegstücke des wechselvollen und auch tragischen Lebens der Kahlo und deren damit einhergehende künstlerische Entwicklung. Duda komponierte wunderschöne, metaphorisch geladene, poetische, sinnliche und gefühlvolle Bilder aus Licht (József Pető), Tanz, Kostümen (Kató Huszár, Julcsi Kiss), Objekten (Bühnenbild: Eva Duda), Musik/Sound (Izsák Farkas, Tibor Molnár) und Video-Animationen (Gábor Karcis, Mátyás Fekete), verschränkt mit veränderlichen Ausschnitten von Werken der Frida Kahlo.
Eva Duda FRIDA (c) Tamas Leko
In mehreren auf der rückwärtigen Leinwand angekündigten, von Blackouts voneinander getrennten Kapiteln tauchen die elf TänzerInnen der Company tief ein in das Innere ihrer Titelheldin und ihres Lebens. In roten, individuell gestalteten Kostümen tanzt das Ensemble etwas wie die Vorstellung des sozialen und kulturellen Umfeldes der Frida Kahlo. Latino-Rhythmen, geschlechtsspezifische Rollenzuschreibungen und ein diese bedienendes intensives Leben. Doch eine, Frida, bleibt liegen.
Kinderlähmung mit sechs, sie behielt ein kürzeres Bein zurück, und ein Busunglück mit 18 Jahren, bei dem sich eine Stahlstange durch ihr Becken bohrte und sie schwer verletzte, was sie fürderhin zu einem immer wieder bettlägerigen Leben zwang, führten sie zur Malerei. „Broken Body“ beschreibt ihre physischen und psychischen Leiden in einer kalten, von weiß gekleideten Menschen um sie herum geprägten Umgebung. Entkleidet, in ein Korsett gezwängt und steif geworden wie ein Brett, unfähig zu handeln und zu eigenen Entscheidungen, wird sie im Spital herumgetragen und abgestellt. Die Musik dazu: Georg Friedrich Händels bereits 1705 komponierte, jedoch erst 1711 mit seiner Oper „Rinaldo“ uraufgeführte Arie „Lascia ch’io pianga“. Lass‘ mich beweinen mein grausames Schicksal und beseufzen die verlorene Freiheit. Hinten erste Selbstbildnisse. Mühevoll richtet sie sich auf. Selbstermächtigung.
Eva Duda FRIDA (c) Tamas Leko
Mit 22 heiratete sie den fast 21 Jahre älteren, damals schon weltweit berühmten Maler „Diego“ Rivera. Das ambivalente Verhältnis zu ihm tanzen Frida und Diego in einem Duett. Sie reißt ihn aus einer tiefen Versunkenheit, er hat seine Hand oft würgend an ihrem Hals. Liebe und Unterwerfung, Machtkämpfe und Umkehr der Dominanz, Leidenschaft und Erotik. Von Diego, der ihr häufig untreu war, ließ sie sich zehn Jahre später scheiden, um ihn ein Jahr danach wieder zu heiraten.
Vögel zwitschern. „Full of Love“. Das Ensemble tanzt in Gruppen- und Paar-Tänzen Leidenschaft, Begehren und Sehnsucht. Kahlo hatte mehrere Affären in ihrem Leben, so zu Leo Trotzki, auch Frauen waren darunter. Als hätte sie geträumt bleibt sie allein zurück. Riesige Sombreros, blaue Kostüme und Frida und Diego als Hochzeitspaar. In „Wedding“ sprüht die Lebensfreude. Diego geht am Ende fremd.
Eva Duda FRIDA (c) Tamas Leko
Ihre Verzweiflung ob ihrer durch die Verletzung verursachte Kinderlosigkeit tanzt Frida in einem weißen Nachthemd. Viele Kerzen auf einem Altar, Sehnsüchte und der würgende Schmerz. Hinten ein doppeltes Selbstbildnis. Die Spaltung der Persönlichkeit als Ausweg aus der Unerträglichkeit des Leides. Und ihr Kopf auf einem Reh im Wald. Den ihr zugeschriebenen Surrealismus lehnte sie selbst stets ab. Auf der Leinwand regnet es Haarlocken. Sie erscheint mit kurzem Haar.
„Carneval“. Zu Maurice Ravels „Boléro“ tanzt die Company ineinander fließende Soli und Duette in von Totenmasken und Schwarz dominierten Kostümen. Jeder Einzelne erhält Gelegenheit, seine/ihre tänzerische Meisterschaft und Ausdrucksstärke zu zeigen. Zwei Frauen spiegeln sich, tanzen die Lüsternheit des Todes. 18 Mal wird das immer gleiche musikalische Thema in wechselnder Instrumentierung wiederholt. Das stetige Crescendo der Musik führt schließlich in einen hoch dramatischen, aufwühlenden Ensemble-Tanz, der den unwiderstehlich nahenden Tod der Kahlo mit ständig steigendem Energieniveau inszeniert. Das emotionale Highlight dieses Stückes.
Eva Duda FRIDA (c) Tamas Leko
„Farewell“, der finale Part, ist angelegt wie der im Sterbeprozess ablaufende Lebensfilm. Frida und Diego dampfen wie Geister aus ihren schwarzen Mänteln. Ihr Duett taucht noch einmal ein in ihre so komplexe wie komplizierte Beziehung mit der ganzen Bandbreite an Emotionen. Liebe, Schmerz, Begehren, Ablehnung, Verletzung, Unverständnis, Tragik. Umgekleidet in blaue Bluse und bunten Rock, auf der Leinwand hinter ihr ein Selbstbildnis mit dem Tod, steht sie als stolze Mexikanerin im Spot.
Die EVA DUDA DANCE COMPANY zeigt in diesem Gastspiel ihre einzigartige Klasse, ebenbürtig mit den Großen der internationalen zeitgenössischen Tanz-Szene. Die Ehrlichkeit ihrer Performance ist berührend. Die Ganzheit aus dem Tanz der exzellenten und doch so bescheidenen Mitglieder der Company, der großartigen Choreografie, dem feinfühlig gesetzten Licht, der die emotionale Wirkung des Stückes wesentlich unterstützenden Musik und der Video-Installation begeistert.
Eva Duda FRIDA (c) Eva Duda Dance Company
Durch ihre Rolle als Frida herausgehoben, erhält insbesondere die gebürtige Italienerin Eleonora Accalai viel Gelegenheit, ihr tänzerisches und darstellerisches Können zu zeigen. Den Part des Diego, Frida Kahlos deutlich älteren Liebhabers, zweimaligen Ehemannes, Gönners und Seelen-Peinigers, meistert Tibor Kováts souverän. Wie aus einem Traum erwacht man am Ende. Man kehrt zurück aus einer exotischen Welt, in der doch die selben Gesetze zu wirken scheinen wie in der unseren.
Die Situation der ungarischen KünstlerInnen ist äußerst schwierig. Die Orban-Regierung stellt nur einen Bruchteil der für den Kunstbetrieb benötigten Mittel zur Verfügung, kritische Stimmen (nicht nur) aus der Kunst werden diskriminiert und verfolgt. Vor diesem Hintergrund erhält „FRIDA“ eine weitere, vielleicht die wesentlichste, aktuellste Ebene hinzu. Mit diesem Stück beschreibt Eva Duda gleichnishaft auch das Schicksal der ungarischen Kunstschaffenden in ihrem komplexen Verhältnis zu ihrem Land und seiner reichen Kultur und ihren Kampf um ihr künstlerisches und persönliches Überleben.
EVA DUDA DANCE COMPANY mit „Frida“ am 04.11.2024 im Wiener Odeon.
Rando Hannemann
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