INFOS DES TAGES
(SAMSTAG, 9.AUGUST 2025)
Erfurt
Domstufenfestspiele 2025 starten in Erfurt: Alles zu Tickets, Programm, Parken
Foto: Domstufenfestival Erfurt/Edelhoff
Bei den Domstufen-Festspielen 2025 in Erfurt gibt es in diesem Sommer vom 8. bis 31. August Puccinis Oper „La Bohème“ zu erleben. Hier finden Sie Infos zu Tickets, Parken und wetterbedingten Ausfällen.
Bühnenbild: Eiffelturm steht mitten in Erfurt
Erfurt bekommt einen Eiffelturm. Er soll 16 Meter hoch über den Domstufen thronen und den Weg geleiten ins Paris des späten 19. Jahrhunderts.
Ein Hingucker dürfte auch eine 22 Meter lange Rutsche sein. Sie wird eine Rolle spielen, wenn das Geschehen im zweiten Akt der Oper in einen Freizeitpark führt. Sängerinnen und Sänger werden auf Teppichen über die Domstufen rutschen.
Domstufenfestspiele 2025 starten in Erfurt: Alles zu Tickets, Programm, Parken | MDR.DE
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SALZBURG/Festspiele: MITRIDATE, RE DI PONTO – 4. August 2025
Mozart komponierte Mitridate, re di Ponto, KV 87, auf seiner ersten Italienreise in der zweiten Hälfte des Jahres 1770. Den Auftrag erteilte Karl Joseph Graf Firmian, Statthalter Maria Theresias für die Lombardei, für die Saisoneröffnung 1770/71 des Teatro Regio Ducale in Milano. Das Libretto stammt von Vittorio-Amedeo Cigna-Santi und basiert auf der italienischen Übersetzung Giuseppe Parinis der von Jean-Baptiste Racine geschaffenen Tragödie Mithridate.
Foto: Salzburger Festspiele/Marco Borrelli
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Thomas Prochazka/ www.dermerker.com
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SALZBURGER FESTSPIELE: MITRIDATE, RE DI PONTO am 4. August 2025
Interessante Wiederbegegnung
Schlussapplaus. Foto: Marco Borrelli/Salzburger Festspiele
In seiner ersten Opera seria, die Mozart als 14-Jähriger komponierte, zeichnet er vor allem das Innenleben der Figuren mit seinem bereits so früh entwickelten musikdramatischen Gespür nach und überschritt damit zugleich die strenge Form dieser Gattung. Die Oper „Mitridate, Re di Ponto“, wurde bei den Salzburger Festspielen 2025 in semiszenischer Form als Mozart-Soiree ins Programm genommen, aufbauend auf der Tradition der Mozart-Konzerte der Wiener Philharmoniker und des Mozarteumorchesters bis in die 1990er Jahre, die wiederum auf den bereits 1921 von Bernhard Paumgartner eingeführten Serenaden aufbauten. Ádám Fischer hält die Opera seria aus heutiger Sicht nicht für eine Oper, sondern für ein Zwitterwesen zwischen Oper und Konzert. Dieses Profil werde gerade von „Mitridate, Re di Ponto“, erfüllt, der mit seiner Abfolge von Rezitativen und Arien ohne große Ensembles auskommt. Wichtig sei klarzumachen, dass während der Arien die Zeit stillsteht und hier die Sänger ihr Innerstes sowie ihre Emotionen preisgeben – die Veranstaltung werde zum Konzert.
Foto: Salzburger Festspiele/Marco Borrelli
Und dazu passte das semiszenische Format, in dem man „Mitridate“ an diesem Abend im Haus für Mozart aufführte. Das Orchester stand mit dem von Studienleiter Rupert Burleigh gespielten Hammerklavier auf der Bühne und wurde so in gewisser Weise Teil des szenischen Gesamtbildes mit einem großen goldenen Thron im Hintergrund. Um dieses Symbol absoluter Macht und der zu seiner Besteigung oft geführten Machtspiele und Kriege geht es ja thematisch bei den Salzburger Festspielen 2025. Die Begegnungen der handelnden Personen, also der Sängerdarsteller, geschahen um das Orchester herum. Selbst Maestro Ádám Fischer ließ es sich nicht nehmen, bisweilen humorvoll leicht an deren Aktionen teilzunehmen. Er schien am Pult des einmal mehr seine ausgezeichnete Mozartkompetenz offenbarenden Mozarteumorchesters ohnehin so etwas wie seinen dritten Frühling zu erleben, so engagiert und lebhaft dirigierte er das Ensemble und ging auf die Sänger ein. Die facettenreichen Farben der Partitur des jungen Mozart, gerade auch mit ihrer dramatischen Kraft, kamen bestens und eindrucksvoll zu Gehör.
Birgit Kajtna-Wönig schuf eine dezente szenische Einstudierung, die ihre Schwerpunkte in einer hervorragenden Personenregie hatte und mit mehreren von Mara Wild gestalteten Texttafeln und passend szenenbezogenen Videos harmonierte. Bernadette Salzmann schuf Kostüme im Design unserer Tage, was die ganze Handlung noch mehr für die Situation der heutigen Welt relevant erschienen ließ. Vorrangiges Ziel von Kajtna-Wönig war es, die Figuren in ihrer Authentizität zu zeigen, wobei die Arien natürlich wesentlich sind, ihrer Meinung nach aber die Koloraturen – ein Markenzeichen der Opera seria – nicht nur vokale Virtuosität bieten, sondern vor allem Ausdruck innerster Gefühle sind. Der Zuseher solle gewissermaßen als Voyeur einen intimen Einblick in den seelischen Zustand einer Figur erhalten.
Ein exzellentes Sänger-Ensemble wusste diese Vorgaben nicht nur mit einnehmendem darstellerischem Engagement, sondern auch stimmlich erstklassig und das Publikum begeisternd umzusetzen. Allen voran die drei Damen Sara Blanch als Aspasia, Elsa Dreisig als Sifare und Julie Roset als Ismene. Nach ihrer begeisternden Zerbinetta in Wien im Januar und ihrer ebenso beeindruckenden Musetta in Torre del Lago im Juli war die katalanische Sängerin Sara Blanch nun auch eine hervorragende Aspasia, Verlobte des Mitridate und gleichzeitig von seinen Söhnen Sifare (Hosenrolle) und Farnace begehrt. Damit stand Blanch im Mittelpunkt des Dramas und füllte diese zentrale Funktion nicht nur schauspielerisch mit ihrem großen Bühnentalent, sondern auch stimmlich facettenreich mit ihrem herrlichen Koloratursopran aus. Ähnlich eindrucksvoll gab Elsa Dreisig den Sifare mit ihrem ebenso klangschönen Sopran und stimmlicher Gestaltungsvielfalt. Darstellerisch war sie aufgrund des Rollenprofils etwas zurückhaltend. Das große Duett mit Aspasia wurde zu einem Höhepunkt des Abends. Julie Roset sang zum Schluss mit viel Herz eine wundervolle Arie, ebenfalls ein ganz großes Talent. Der samoanische Tenor Pene Pati gab den Mitridate mit großer Souveränität und auch diktatorischer Autorität mit kraftvollem Tenor, aber nicht immer ganz stabilen Höhen. Paul-Antoine Bénos-Djian war ein lyrisch klangvoll intonierender Countertenor als Farnace, und Iurii Iuskevich gab mit ebenfalls sehr gutem Countertenor die kleine Rolle des Arbate. Seungwoo Simon Yang sang den Unruhe stiftenden Römer Marzio mit kraftvollem Tenor.
Es war eine beeindruckende Wiederbegegnung mit dieser Frühoper Mozarts bei den Salzburger Festspielen!
Klaus Billand
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Herzlich willkommen zur 629. Veranstaltung der Internationale Ignaz J. Pleyel Gesellschaft IPG
Freiluftkonzert am Samstag, dem 23.08.2025 um 19:00 Uhr am Pleyel Bergerl des Pleyel Kulturzentrums
Ehrenschutz von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Landeshauptmann a.D. Dr. Erwin Pröll
KÜNSTLERINNEN: Bläsersextette unter der Leitung von Markus Holzer
Martin Stöger, Klarinette
Markus Holzer, Klarinette
Stefanny Leandro, Fagott
Markus „Max“ Lidauer, Fagott
Davide de Ferrari, Horn
Katharina Zeller, Horn
PROGRAMM:
Ignaz Joseph Pleyel (1757 Ruppersthal – 1831 Paris)
Bläsersextett für 2 Klarinetten, 2 Fagotti und 2 Hörner
– Allegro Agitato, Rondeau
Ignaz Joseph Pleyel (1757 Ruppersthal – 1831 Paris)
Quartett für 2 Klarinetten, Horn und Fagott in B-Dur, 1786, Ben 311 (arr. Markus Holzer)
– Allegro
Wolfgang Amadé Mozart (1756 – 1791)
Bläsersextett in Es-Dur, KV 375, 1781
– Allegro Maestoso, – Menuetto, – Adagio, – Finale
PAUSE
Ignaz Joseph Pleyel (1757 Ruppersthal – 1831 Paris)
Streichquintett, 1788, in F-Dur, Ben 283
– Allegro con brio, – Romanze, – Menuetto.Trio, – Rondo.Allegro
bearbeitet für Bläsersextett für 2 Klarinetten, 2 Fagotti und 2 Hörner
Ludwig van Beethoven (1770 – 1827)
Sextett op. 71 für 2 Klarinetten, 2 Fagotti und 2 Hörner, 1796
– Adagio.Allegro, – Adagio, – Menuetto, quasi Allegretto, – Rondo.Allegro
Zugabe; Änderungen sind der IPG vorbehalten!
ABHOLUNG
Gerne holen wir unsere Besucher vom Bahnhof in Großweikersdorf ab und bringen Sie dorthin auch wieder zurück! Bitte rufen Sie JOE“s Taxi, Tel: 0664 833 833 0. Sie organisieren, und wir bezahlen das Taxi! Tickets: 02955/70645, M: 664/4953727, M: adolf.ehrentraud.pleyel@aon.at, I: www.pleyel.at Wir wünschen Ihnen schöne Stunden im Geburtsort Pleyels und freuen uns schon auf Ihren Besuch. Ihre IPG
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LECH AM ARLBERG/Konzertsaal Lechwelten: Lech Classic Festival: „Nordischer Abend“ 5. August
Der „Nordische Abend“ steht ganz im Zeichen der Liebe der beiden Komponisten Edvard Grieg und Jean Sibelius zur Natur und ihrer Heimatverbundenheit, welches musikalisch passend ausgedrückt wird. Zuerst steht die „Peer Gynt Suite Nr. 1 op. 46“ am Programm mit dem Japaner Tetsuro Ban am Pult, der stets Ruhe ausstrahlt und seine Übersicht und Struktur an das Lech Festival Orchester überträgt – ob mit oder ohne Dirigierstab.
Die Querflöte leitet den Morgen (in einem Hochgebirge – wie in Lech/Arlberg) mit dem bekannten Thema ein und sanft und mit wiegender Melodik wiederholen die Musiker, sodass eine idyllische Atmosphäre eingefangen wird. Im Folgesatz „Åses Tod“ musizieren die Streicher gekonnt reduziert, unheilvoll und mit dunklen Klängen ertönt eine trauermarschähnliche Melodie, an deren vorerst wuchtigen, sich dann niedersenkenden Ende der Tod steht. Der 3. Satz „Anitras Tanz“ lädt mit zarten, kecken pizzicato-Tönen zum Mitschwingen ein. Mit Leichtigkeit kann der erotische Tanz zum Liebesabenteuer verführen. Nach dem langsamen Beginn im Schlusssatz können die Musiker Tempo und Energie gehörig und äußerst intensiv steigern, die Trolle scheinen wild und lebendig zu werden bis beim bedrohlichen 4. Satz „In der Halle des Bergkönigs“ zuletzt alles zusammenbricht.
In der Folge präsentiert Elisabeth Brauß Griegs Klavierkonzert A-Moll op. 16 mit Feuer und Begeisterung. Es ist ein Jugendwerk des Komponisten und das einzige, das er vollendet hat. Die junge Pianistin aus Deutschland, im silbrigen Glitzeroberteil, setzt nach einem mächtigen Trommelwirbel beherzt ein und überzeugt durch kraftvolle Spielfreude. Das folgende adagio gefällt mit orchestraler Einleitung mit dominanten Hörnern und langem passionierten Klaviersolo am Steinway-Flügel. Der abschließende Satz in allegro, ma non tanto bildet nach munteren Akkorden und aufbrausenden Aufbau zu einem wirkungsvollen Kontrast mit vollkommener Glückseligkeit, bevor wieder härtere Klavierpassagen anklingen und mit brausenden Tutti-Abschnitt ein melodienreiches Finale ertönt.
Als Zugabe bleibt die Künstlerin mit raschen Fingern und humoristischen Elementen bei der kurzen Sibelius-Etude op.76 dem Thema „Norischer Abend“ treu.
Nach der Pause stellt sich Florina Ilie mit Griegs „Solveigs Lied“ aus der Peer Gynt Suite Nr. 2 dem Lecher Publikum vor. Die Rumänin ist seit 2023 Ensemblemitglied an der Wiener Staatsoper und singt mit schwermütigem Sopran, klaren Spitzentönen und guter Deutsch-Intonierung über die leidgeprüfte Solveig, deren liebster Peer sie – wieder einmal – verlässt. Man darf auf ihren Auftritt am Haus am Ring als Marzelline bei der „Fidelio“-Premiere im Dezember neugierig sein.
Den Schlusspunkt setzt Ayana Tsuji mit dem Violinekonzert D-Moll op.47 von Sibelius. Die Geigerin hat 2016 mit diesem Werk die Montreal International Competition mit 18 Jahren gewonnen und man bemerkt sofort, dass sie sich in die Musik des finnischen Komponisten perfekt hineinfühlen kann und mit technischer Brillanz, hingebungsvoller Konzentration und in schön getragener Harmonie mit den Orchestermusikern musiziert. Im weißen Spitzenkleid kann die Japanerin markante Akzente setzen und vielfältige Farben wie zarte Lieblichkeit in pianissimo, Erhabenheit, warme romantische Stimmungen und kraftvolle und dramatische Klänge aus ihrem edlen Instrument, eine Violine von Giovanni Battista Guadagnini aus 1748, hervorzaubern. Der begeisterte Schlussapplaus bewirkt eine da capo-Interpretation von „Isolation Rag“ von Scott Wheeler.
Susanne Lukas