INFOS DES TAGES (MONTAG, 9. DEZEMBER 2024)
Benjamin Bernheim und Gustavo Dudamel bei der Wiedereröffnung von Notre Dame in Paris
Benjamin Bernheim: I am filled with emotion and gratitude to be a part of this historic re-opening of Notre Dame! 2024 has been filled with so many incredible moments – it is very special to close the year with this one.
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Wiener Staatsoper: Fotos aus de ersten Vorstellung der Serie TOSCA (7.12.2024)
Würdiger Abschluss der Puccini-Aufführungen zum Gedächtnis des 100. Todestags
Jüngst war hier bei einer Tosca-Aufführung von der gefühlt einhundertsten Vorstellung die Rede, man könnte aber die aktuelle durchaus auch die schon eintausendste bezeichnen, so vertraut sind Bühne und Kostüme von Nicola Benois und die szenischen Abläufe in der längst zur Legende gewordenen Inszenierung Margarete Wallmanns…
Zum Bericht von Manfred A. Schmid
Lise Davidsen. Foto: Wiener Staatsoper/Michael Pöhn
Freddie de Tommaso. Foto: Wiener Staatsoper/Michael Pöhn
Alexej Markov, Lise Davidsen. Foto: Wiener Staatsoper/Michael Pöhn
Lise Davidsen (Tosca)
Freddie De Tommaso (Mario Cavaradossi)
Alexey Markov (Scarpia)
Lise Davidsen, Freddie de Tommaso. Foto: Wiener Staatsoper/Michael Pöhn
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Musikfest Berlin 2025: Erste Konzert- Highlights im Vorverkauf. 30. August bis 23. September 2025
Copyright: Berliner Festspiele/Fabian Schellhorn
Das Musikfest Berlin 2025 findet vom 30. August bis 23. September statt, veranstaltet von den Berliner Festspielen in Kooperation mit der Stiftung Berliner Philharmoniker. Acht Konzerte internationaler Gastorchester aus den Niederlanden, Frankreich und Italien sind veröffentlicht und gehen mit einer Rabatt-Aktion in den Vorverkauf (6. Dezember 14:00 Uhr).
Das Musikfest Berlin 2025 eröffnet im nächsten Jahr am 30. August in der Philharmonie Berlin mit einem Konzert des Royal Concertgebouw Orchestra und seines designierten Chefdirigenten Klaus Mäkelä. Dieses und sieben weitere Konzerte internationaler Klangkörper sind nun auf der Website veröffentlicht und gehen in den Vorverkauf. Als weiteres Orchester aus den Niederlanden und zum ersten Mal beim Festival zu Gast ist das Netherlands Radio Philharmonic Orchestra mit seiner Chefdirigentin Karina Canellakis. Ebenfalls sein Festivaldebüt gibt das Orchestre Philharmonique de Radio France geleitet von Mirga Gražinytė-Tyla. Außerdem kommen aus Frankreich das Orchestre de Paris unter der Leitung von Esa-Pekka Salonen und zwei der wichtigsten Ensembles historischer Aufführungspraxis: Les Siècles gibt zwei Konzerte, geleitet von Ustina Dubitsky und Franck Ollu, und das Orchestre des Champs-Élysées tritt mit dem Collegium Vocale Gent unter der Leitung von Philippe Herreweghe auf. Aus Italien reist an das Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia mit den London Voices und seinem neuen Chefdirigenten Daniel Harding. Auf den Konzertprogrammen stehen Kompositionen von Beethoven, Cherubini über Sibelius, Debussy und Rachmaninow bis hin zu Werken von den zwei großen Jubilaren der Musik des 20. Jahrhunderts, Pierre Boulez (*26.03.1925) und Luciano Berio (*24.10.1925) – beide wären im Jahr 2025 100 Jahre alt geworden.
Der Ticketvorverkauf für die ersten acht Konzerte startet heute, am 6. Dezember um 14:00 Uhr – als Aktion wird bei einer Buchung von mindestens 5 Konzerten ein Rabatt 20% eingeräumt. Die Aktion ist gültig bis 31. Januar 2025. Das Musikfest Berlin 2025 findet vom 30. August bis 23. September statt, das vollständige Programm erscheint im April. Die Akkreditierung startet im Juni.
WEITERE INFORMATIONEN ZUM PROGRAMM
Zu seinem 100. Jubiläumsjahr ist dem italienischen Komponisten Luciano Berio ein Fokus im Programm des Musikfest Berlin 2025 gewidmet. Seine Musik wird in den Kontext zu Werken von Sibelius, Ravel und Debussy gestellt: Am Eröffnungsabend des Musikfest Berlin 2025, am 30. August, mit dem Royal Concertgebouw Orchestra und Dirigent Klaus Mäkelä, wird Berios „Rendering“, eine „Ricomposizione“ von Schuberts unvollendeter 10. Sinfonie erklingen, gefolgt von Béla Bartóks Konzert für Orchester. Esa-Pekka Salonen und das Orchestre de Paris präsentieren am 1. September „Requies“, eine Totenmusik von Berio, in Gedenken an die US-amerikanische Ausnahme-Sängerin und Komponistin Cathy Berberian geschrieben. Am 2. September erklingt beim Konzert des Orchestre Philharmonique de Radio France, geleitet von Mirga Gražinytė-Tyla, die Komposition „Voci“, in der Luciano Berios Verehrung für die Musiktradition Siziliens zum Ausdruck kommt. Das Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia spielt schließlich unter der Leitung ihres neuen Chefdirigenten Daniel Harding und mit den London Voices am 7. September „Sinfonia“, Berios Liebeserklärung an die Musik Gustav Mahlers und einer Art „Voyage à Cythère“ auf dem Meer der abendländischen Kunstmusik mit Zitaten aus Beethovens 6. Sinfonie, Bergs „Wozzeck“, Claude Debussys „La Mer“ und vielen anderen Werken. In seinem Liederzyklus „Folk Songs“ reist der Komponist musikalisch von Amerika über Sizilien, Sardinien und Frankreich bis nach Armenien und Aserbaidschan. Als Solistin ist die Mezzosopranistin Magdalena Kožená zu erleben.
Mit dem Konzert des Netherlands Radio Philharmonic Orchestra und des Netherlands Radio Choir gemeinsam mit der Chefdirigentin Karina Canellakis beginnt der Blick auf die Musik von Pierre Boulez anlässlich seines 100. Geburtstages. Bei diesem Konzert wird eine Komposition des 22-jährigen Boulez, die Kantate „Le soleil des eaux“, in Kontrast gesetzt zu der ersten Orchesterkomposition mit dem Titel „Les offrandes oubliées“ seines Lehrers Olivier Messiaen sowie der Deutschen Erstaufführung der Kantate „L’Azur“ auf das gleichnamige Gedicht von Stéphane Mallarmé, die der niederländische Komponist Robin de Raaff zu Ehren Pierre Boulez’ schrieb. Der berühmte und epochemachende Mallarmé-Zyklus von Pierre Boulez, „Pli selon pli“ für Sopran und Orchester, ist mit dem für seine historischen Interpretationen und einzigartige Bandbreite seines Repertoires gefeierte Ensemble Les Siècles mit der Sängerin Sarah Aristidou und dem Dirigenten Franck Ollu am 6. September zu erleben. Den Konzertabend startet das Orchester unter der Leitung von Ustina Dubitsky und mit Isabelle Faust als Solistin musikgeschichtlich 150 Jahre früher, mit der Interpretation von Musik der Wiener Klassik und der großen Sinfonik der Romantik auf den Originalinstrumenten der jeweiligen Zeit. Zu den wichtigsten Protagonisten der historischen Aufführungspraxis gehört Philippe Herreweghe, der beim diesjährigen Musikfest Berlin mit dem Orchestre des Champs-Élysées und dem Collegium Vocale Gent zwei besondere Werke mit nach Berlin bringt: Das Requiem in c-Moll von Luigi Cherubini und Ludwig van Beethovens 3. Sinfonie „Eroica“.
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Das Theater dell’Opera di Roma eröffnet die Saison mit der Premiere von Simon Boccanegra (27.11.2024)
Von Andrea Matzker und Dr. Egon Schlesinger
Teatro dell Opera di-Roma vor der Premiere und mit neuer Beleuchtung von AVEA. Foto: Andrea Matzker
Funkelnde Palmen vor der Oper. Foto: Andrea Matzker
Die Premiere mit-Simon Boccanegra im-Teatro dellOpera di Roma. Foto: Andrea Matzker
Zwölf ganze Minuten durchgehender Applaus für die großartige Glanzleistung aller Beteiligten. Nicht umsonst wurde die wahrscheinlich politischste Arbeit Verdis zu dieser bedeutsamen Premiere der Hauptstadt Italiens ausgesucht. Simon Boccanegra gilt fürwahr nicht als „leichter Stoff“ und verlangt nach ausgezeichneten Sängern und Darstellern, die sich bereits im Verdi-Fach ihren Namen gemacht haben. Vor allem aber ist das Thema absolut aktuell, ebenso wie in der sogenannten zweiten Hauptstadt Italiens, Mailand, die Macht des Schicksals an der Scala zur Premiere gewählt wurde mit ihrer wahrscheinlich bekanntesten Arie „Pace…“. Fast genau zeitgleich, als eine Ursula (von der Leyen) „bis“ (auf den italienischen Titelseiten) bestätigt wird, der kommende amerikanische Präsident feststeht, eine Kriegspause eingelegt wird, und sich die ganze Welt vor allem nach Frieden sehnt, allen voran der Papst, passen diese Opern genau in den Kontext. So trägt die berühmte Titelfigur Simon Boccanegra die Verantwortung, der Regierung eine Möglichkeit des Friedens, der Vergebung, ohne soziale Barrieren und ohne Gewalttätigkeit zuzutrauen. Aber es geht auch um die Dramen in der Familie, einen Vater, der seine Tochter verliert, das Schicksal der Waisen und die brutalen Folgen der politischen Intrigen, die Familien, Menschen und ihre Charaktere zerstören. Das kleine Mädchen mit den Locken und dem hellblauen Kleidchen, dass die allererste Szene eröffnet und ganz am Ende wieder auftaucht, wirft darauf einen anderen Blick, der die Einsamkeit eines Waisenkindes oder die eines Vaters, der ein tragisches Schicksal erleidet, beleuchtet. Diese Szenerie enthält viel Melancholie und macht nachdenklich.
Die Person des Simone gilt als eine der komplexesten Figuren Verdis, und findet in Luca Salsi ihren absoluten Meister, denn er kann von politischen Dialogen bis zu den feinsten Empfindungen eines Vaters jede Variante stimmlich und gesanglich ausdrücken. Nicht umsonst gilt er ja wahrscheinlich zurzeit als einer der besten Verdi-Baritone der jüngeren Generation. Aber wer nun gedacht hätte, dass die anderen Sänger nicht seinem Niveau entsprächen, liegt völlig falsch, denn all seine Kollegen konnten ihm das Wasser reichen. Insofern war es eine ausgesprochen ideale Interpretation dieser schwierigen und ansonsten so selten zu hörenden Oper. Eleonora Buratto ist eine ebenso facettenreiche Sängerin und Darstellerin wie er und begeistert in jeder Hinsicht. Michele Pertusi gibt einen musikalisch und dramatisch großartigen Jacopo, und Stefan Pop lässt gar in manchen Szenen an den jungen Pavarotti erinnern. Alle weiteren Sänger, Chor und Orchester sind hervorragend unter dem erfahrenen Dirigenten Michele Mariotti, der bereits 2007 Simon Boccanegra in Bologna dirigierte. Regie (Richard Jones), Bühnenbild und Kostüm sind, wie immer, geschmacksabhängig, aber was ausgesprochen positiv zu bewerten ist: Sie stören in keinster Hinsicht die professionelle Arbeit aller Beteiligten.
In der Königsloge wohnte der Premiere neben dem Bürgermeister Roms Roberto Gualtieri die 94-jährige Holocaust-Überlebende und Senatorin auf Lebenszeit des italienischen Senats Liliana Segre bei, auch ein unbedingtes politisches Zeichen. Unter den Gästen befanden sich weiterhin viele Sponsoren, wie zum Beispiel die Firma Avea, die sämtliche Brunnen der Stadt sowie das Opernhaus beleuchtet, und neben vielen Politikern, Künstlern und namhaften Römern auch einige Berühmtheiten aus dem gesellschaftlichen Leben Roms. Bruno Vespa, der die Oper auch unterstützt, musste parallel zur Premiere eine Livesendung im Fernsehen moderieren, dafür waren aber seine Kollegen Corrado Augias und Contessa Marisela Federici anwesend.
Im Anschluss an die Premiere wurde im noblen The St. Regis zur Premierenfeier geladen.
Andrea Matzker/ Dr. Egon Schlesinger
Contessa Marisela Federici. Foto: Andrea Matzker
Fernsehlegende, Journalist und Autor Corrado Augias. Foto: Andrea Matzker
Kurz vor Beginn der Premiere mit Liliana Segre in der Königsloge. Foto: Andrea Matzker
Szenenapplaus für Luca-Salsi als Dogen. Foto: Andrea Matzker
Schlussapplaus für Tenor Stefan Pop. Foto: Andrea Matzker
Schlussapplaus für die Sopranistin Eleonora Buratto. Foto: Andrea Matzker
Schlussapplaus für den Titelrollensänger. Foto: Andrea Matzker
12 Minuten durchgehender Schlussapplaus. Foto: Andrea Matzker
Teatro dellOpera di Roma. Foto: Andrea Matzker
Die Bühne nach der Premiere. Foto: Andrea Matzker
Stilvolle Premierenfeier im The-St. Regis Rome, einer der feinsten Adressen der Stadt. Foto: Andrea Matzker
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