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INFOS DES TAGES (MITTWOCH, 19. FEBRUAR 2025)

19.02.2025 | Aktuelles

INFOS DES TAGES (MITTWOCH, 19. FEBRUAR 2025

Das „NORMA-TEAM“ de Wiener Staatsoper (Premiee ist am Samstag 22.2.)

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Wien/ Musiktheater an der Wien: Nach der „Norma“-Premiere

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Auf dem 4. Foto ist  Isabelle Huppert mit der Asmik Grigorian

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Wien: Anmerkungen zu „Norma“ im Musiktheater an der Wien – Generalprobe (13. Februar 2025)

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Asmik Grigorian.

   Nach den vielen Rezensionen, die man – so unterschiedlich sie auch sein mögen – zu großen Teilen nachvollziehen kann,  möchte auch die Eindrücke  der Generalprobe ganz kurz wiedergeben. Erstaunlich für mich die stimmliche Souveränität von Asmik Grigorian – diese Frau kann fürwahr singen, und zwar auch diese besondere Rolle. Brava! Das sage ich mit Überzeugung, obwohl  ich kein „Fan“ der sehr „gehypten“ Sängerin bin. Aigul Akhmetshina hat einen vollen, satten Mezzo und wird hoffentlich doch noch Zeit haben, ein wenig an Differenzierung und Raffinesse zu arbeiten – ihr Terminkalender ist ja schon jetzt voll. Die Duette der beiden gelangen ausgezeichnet. Freddie di Tommaso war ein ausgezeichneter, heldischer Pollione mit viel squillo, Attacke und sogar zusätzlichen „acuti“ – sehr gut passend zu den Frauenstimmen! Das verlangt das Werk, keine Säusler oder Herumziselierer! 

Aufhorchen ließ die junge Victoria Leshkevich: eine derart präsente Clotilde  mit apartem Timbre und voluminösen Stimme  habe ich noch kaum in dieser Partie gehört. Außerdem war sie auch szenisch hervorragend und schaffte es dieser kleinen Rolle erstaunliches Profil zu verleihen  und mit Persönlichkeit zu Punkten! Hocherfreulich!

  Herr ( Grigorian) Berkhatov ist ein Mann mit Gespür für Dramatik, exzellente Personenführung und versucht immer das Werk zu erzählen ( sein „Eugen Onegin“ etwa in Wiesbaden und Bonn war exzellent! ) diesmal scheiterte er allerdings. Ohne „Priesterin“ Norma ist es zumindest nach der Pause vorbei mit dem Sinn des Ganzen. Man bewundert szenisch nur mehr die großartige, persönlichkeitsstarke Grigorian. Warum sollte eine Fabriksarbeiterin im ehemaligen Ostblock ( so sahen die Gwandeln aus, warum man Pollione als  unseligen Adolf herrichtetee weiß wohl niemand, passte auch zeitlich nicht dazu ) ein Keuschheitsgelübde abgelegt haben?  Der Vater  Oroveso wurde völlig zu einer Randfigur degradiert, seine wichtige – auch vokale – Rolle im Finale geriet dadurch völlig daneben. 

Der „rogo“ wurde zum Fabriksofen zum Brennen der Ton- oder Keramikfiguren, in den Norma per Wägelchen hinein fahren sollte – wo aber Pollione nicht miteinstieg, sondern sie herunterriss – niemanbd starb oder ging ins Feuer. Schön, oder?   Aber eben nicht „Norma“!

Trotz spannender, packender Szenen Szenen (etwa Finale Akt eins).  Dafür wurde man aus dem Graben entschädigt, mit einer differenzierten, packenden Wiedergabe durch die Symphoniker unter dem wahren „Maestro“ Francesco Lanzillotto, der den Abend vom ersten Ton an im Griff hatte, die Sänger behutsam begleitete und den großen, dramatischen Bogen über das Werlk spannte!

Michael Tanzler
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MUSIKVEREIN FÜR STEIERMARK/ GRAZ

  1. Philharmonische Soirée
    Mo | 24. Feb. 2025

Uhrzeit: 18.00-20.00 Uhr
Ort: Kammermusiksaal

Vassilis Christopoulos
Grazer Philharmoniker
Karl Vorraber, Violine

Winterimpressionen
 Beim zweiten Termin in der Reihe „Klassik um 6“ steht der Winter im Mittelpunkt des Programmes.  Karl Vorraber interpretiert „L’inverno“, das dem Winter gewidmete Violinkonzert aus Antonio Vivaldis berühmten „Vier Jahreszeiten“. Vassilis Christopoulos und die Grazer Philharmoniker sorgen mit der Filmmusik zu Hitchcocks Horrorklassiker „Psycho“ für Gänsehaut. Ebenso am Programm: Joseph Haydns Symphonie Nr. 26, deren Musik schon auf die österliche Liturgie verweist, sowie Edvard Griegs bekannte Tanzsuite „Aus Holbergs Zeit“. Nach dem einstündigen, moderierten Konzert laden Ensembles der Grazer Kunstuniversität zur Jazz Lounge ins Foyer.

Joseph Haydn: Symphonie Nr. 26 in d-Moll, Hob. I:26, Lamentatione
Antonio Vivaldi: Violinkonzert in f-Moll, RV 297, L’inverno
Bernard Herrmann: Suite aus Psycho
Edvard Grieg: Aus Holbergs Zeit, Suite im alten Stil, op. 40
 

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  1. Kammerkonzert

Do | 27. Feb. 2025
Uhrzeit: 19:30 Uhr
Ort: Musikverein Graz

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Pavel Hass-Quartett. Foto: Petra Hajská

Pavel Haas Quartet 
Veronika Jarůšková Violine
Marek Zwiebel Violine
Šimon Truszka Viola
Peter Jarůšek Violoncello

Romanze
Das tschechische Pavel Haas Quartet, benannt nach dem 1944 in Auschwitz ermordeten Komponisten, gilt weltweit als eines der renommiertesten Streichquartette. Das Ensemble vereint in seinem Schaffen große Hingabe zur Musik mit Heimatverbundenheit. So erklingt auch bei ihrem diesjährigen Gastspiel ein Werk Antonín Dvořáks, kombiniert mit Tschaikowskys 3. Streichquartett.

Antonín Dvořák: Streichquartett Nr. 11 in C-Dur, op. 61
Pjotr I. Tschaikowsky: Streichquartett Nr. 3 in es-Moll, op. 30

Zusätzlich findet vor dem Konzert um 19:10 der Musikalische Aperitif des Alinea Quartetts im Kammermusiksaal statt.

Information, Karten und Abonnements
Konzertkasse
Sparkassenplatz 3, 8010 Graz
Tel. 0316 82 24 55
tickets@musikverein-graz.at
www.musikverein-graz.at

MUSIKVEREIN GRAZ Pressekritiken Konzert Riccardo Muti
Arkadische Landschaft mit Felsen

Nobler Bruckner, routinierter Schubert:
Muti und die Wiener Philharmoniker.

Es ist gar nicht so einfach, Riccardo Mutis Dirigat von Anton Bruckners Symphonie Nr. 7 zu loben, weil man nicht weiß, wo man beginnen soll. Beim majestätisch musizierten Crescendo, das den Kopfsatz triumphal beschließt? Beim erst allmählich aus einem hauchzarten Urnebel hervortretenden ersten musikalischen Gedanken? Bei der Wärme, die Muti den Streichern der Wiener Philharmoniker im Adagio und im Trio des dritten Satzes entlockt? Bei der Anmut, die selbst Fortefortissimo-Ausbrüche noch haben? Bei der Sanftheit und edlen Klangkultur, die diese Interpretation durchziehen? Riccardo Mutis Beschäftigung mit den Symphonien Bruckners hat einen Reifegrad erreicht, der auf vielen Ebenen Staunen macht. Die Noblesse dieser Siebenten ähnelt einer arkadischen Landschaft, aus der immer wieder wilde Felsen herausragen.

Die vorbildlichen dynamischen Abstufungen sind als Resultat einer minutiösen Arbeit ja noch erklärbar, ein Miracle ist dagegen, wie Muti es schafft, die Musik, trotz der von ihm bevorzugten sehr breiten Tempi, nicht zu schwer klingen zu lassen. Die Wiener Philharmoniker zeigen sich von ihrer besten Seite, die Holzbläser bieten Lyrik vom Allerfeinsten, das Blech klingt fabelhaft.

Drei Mal steht dieses Programm außerhalb von Wien insgesamt auf dem Programm der Philharmoniker. Nach dem Konzert im Grazer Stefaniensaal wird Muti die Werke in den kommenden Wochen noch in der Mailänder Scala und in der New Yorker Carnegie Hall dirigieren. Bis dahin wird hoffentlich auch das zweite Werk des Abends, die vor der Pause gespielte Symphonie Nr. 4 von Franz Schubert, inspirierter klingen. Beim Grazer „Probelauf“ tönte es schön, aber doch eher routiniert.

Am Ende erhielt der Maestro die Ehrenmitgliedschaft des Musikvereins für Steiermark und versprach, zurückzukehren. Das Wiedersehen mit den Wiener Philharmonikern hat der Musikverein dagegen schon fixiert: Im September wird das Orchester mit Franz Welser-Möst Werke von Mozart und Tschaikowsky die Saison 2025/26 eröffnen.

Martin Gasser

Kronen Zeitung Steiermark
Graz, am 16.02.2025

Weihrauch, Weisheit und würdiges Alter
Grazer Musikverein: Riccardo Muti dirigiert die Wiener Philharmoniker

Neunzehn Jahre alt war Franz Schubert, als er seine 4. Sinfonie schrieb. 83 Jahre alt ist Riccardo Muti, als er sie in Graz dirigiert. Und es ist eher das würdige Alter als die feurige Jugend, die an diesem Abend die Regie führt.
Förmlich eingedickt klingen die Streicher in den Tonballungen des Orchesters. Getragenes Pathos lässt kaum Raum für frühromantische Frische. Fragen zum Kontext, etwa, ob Anspruch und Wirklichkeit eines 19-jährigen Burschen, der „tragisch“ klingen will, in der Sinfonie zusammengehen, lässt diese Ausführung nicht aufkommen.
Von ehrwürdiger Weisheit und heiligem Ernst ist dann auch Mutis Lesart der 7. Sinfonie Anton Bruckners durchdrungen. Manches, wie die spannungsarm gesetzte Szenenfolge des ersten Satzes, wirkt wie eine Marienprozession.

Der langsame Satz? Eine kaum noch bodenverhaftete Weite fein geschwungener Weihrauch-Klänge.
Doch wie herrlich das alles gespielt wird! Bei den Wiener Philharmonikern wird man berauscht vom Klang, was im Zusammenspiel mit Mutis Bedächtigkeit zu großen Momenten führt: Fantastisch ist der weite Wagnerton bei Bruckner, der heißglüht und doch auf eine andere Welt verweist. Und auch manche Schubert-Stelle wirkt ungemein klug. Dessen Andante prägt Muti etwa in einer Fülle ein, indem er erst die Bläser zur überschwellenden Herz-Ausschüttung reizt, dann aber die Mollbrüche dynamisch zurücknimmt, um mehr Fokus auf die oft emotional überdeckten, hadernden Stimmungsbilder danach zu legen.

Zumindest hier geht Weisheit vor Jugend.

Felix Jureček

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TTT: Düsternis von – in – um Theodor Storm! Sein Werk – Wesen und Wirkung . Literarisches Sentiment versus blasser Theaterseele

Alternativen zur fehlenden Gefühlstiefe der Inszenierungsmiseren im Musiktheater!

storm

Miseren beschrieben in: „Mainstream + Usus + Affektives“

Hans Theodor Woldsen Storm * 1817  † 1888 Schleswig – Holstein, deutscher Schriftsteller, Jurist, u. a. Rechtsanwalt und Richter. Mit seiner Lyrik und Prosa gehört er zu den bedeutendsten Vertretern des „Poetischen Realismus“.

https://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Storm

Der sexuelle Trieb war Theodor Storm Antrieb     

Es gehört seit Langem zum Wissen der Forschung, dass Theodor Storm pädophil (sexuelle Erregung durch Kinder) veranlagt und tief fasziniert von Mädchen im Übergang zur Pubertät war. Aber dass dieser Umstand ihn befähigte, dem Elementarversagen anderer Menschen mit Verständnis zu begegnen, das ist noch nicht genügend berücksichtigt worden, …  ähnlich werkbestimmend und wahrnehmungsprägend wie die Homosexualität Thomas Manns oder Marcel Prousts. Natürlich wird man aus heutiger Sicht Homosexualität und Pädophilie nicht auf eine Stufe stellen wollen. Als quälendes Bewusstsein einer – damals – gleichermaßen zu unterdrückenden Neigung setzte es aber ähnliche Energien frei…

Weiterlesen unter https://onlinemerker.com/ttt-duesternis-von-in-um-theodor-storm-sein-werk-wesen-und-wirkung-literarisches-sentiment-versus-blasser-theaterseele/

TTT – Tim Theo Tinn
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  schoepfblog – Programm der 08. Kalenderwoche vom 17.02.2024 bis zum 23.02.2025

Montag:
Apropos: Der Blasmusik-Ikone Sepp Tanzer sollen die Orden aberkannt werden. Das erspart das Nachdenken über die braunen Schatten der Volkskultur. (Alois Schöpf)

Dienstag:
Sport: Das Skifahren wird nicht weniger beliebt, sondern erlebt die beste Saison seit langer Zeit. (Günther Aigner)
Literatur:  Friedrich Hahn bespricht Wolfgang Siegmund: Von der Sehnsucht nach dem Guten in der Kunst. Denkanstöße einer kleinen gemalten Figur.

Mittwoch:
Politik: Statt über die Rede des US-amerikanischen Vizepräsidenten empört zu sein, sollten die Europäer vor der eigenen Haustüre kehren. (Reinhard Walcher)
Literatur: Die junge Generation von Künstlern beschäftigt sich plötzlich wieder mit dem Nachkriegsdichter Wolfgang Borchert. Ein spannendes Projekt in Imst! (Johannes Sprenger)

Donnerstag:
Zeitgeist: Bettina König beschäftigt sich in ihrer Realsatire mit den Erfahrungen, die sie mit Dating-Apps gemacht hat.

Freitag:
Wissenschaft: Woher kommt die Wissenschafts-Skepsis. Versuch einer Erklärung anhand von Beipackzetteln. (Alois Schöpf)

Samstag:
Politik: Der schoepfblog-Krankenkassa-Spezialist Elias Schneitter über Besuch bei Wahlärzten, verbunden mit einem guten Rat und einer böse Frage.

Sonntag:
Musik und Politik: Vor Jahrzehnten wurden gegen die Beatles Schallmauern errichtet. Inzwischen sind wir bei politischen Brandmauern gelandet. (Helmuth Schönauer)

Vergnügliche Lektüre auf https://www.schoepfblog.at/
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