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INFOS DES TAGES (MITTWOCH, 10. SEPTEMBER 2025)

10.09.2025 | Aktuelles

INFOS DES TAGES (MITTWOCH, 10. SEPTEMBER 2025

50 Jahre Operngeschichte: Österreichischer Musiktheaterpreis ehrt Ferruccio Furlanetto für sein Lebenswerk 

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Der Sonderpreis für das Lebenswerk beim Österreichischen Musiktheaterpreis geht in diesem Jahr an den italienischen Bass Ferruccio Furlanetto. Die Auszeichnung wird dem Weltstar im Rahmen der festlichen Gala in Kooperation mit Johann Strauss Wien 2025 überreicht.

Wien (LCG) – Seit fünf Jahrzehnten schon prägt Ferruccio Furlanetto die großen Opernbühnen der Welt und gilt als Inbegriff stimmlicher Autorität sowie charismatischer Bühnenpräsenz. In diesem Jahr feiert der Weltstar sein 50-jähriges Bühnenjubiläum – ein Meilenstein in einer Karriere, die Musikgeschichte geschrieben hat – und wird am 17. September 2025 im Zuge der Gala des Österreichischen Musiktheaterpreis in Kooperation mit Johann Strauss Wien 2025 mit dem Sonderpreis „Lebenswerk“ bedacht.

„Ferruccio Furlanetto ist ein Sänger von Weltrang, der Generationen von Opernfreunden inspiriert und geprägt hat. Sein künstlerisches Schaffen ist ein Geschenk an das internationale Musiktheater, weshalb es uns mit besonderem Stolz erfüllt, ihn für sein außergewöhnliches Lebenswerk ehren zu dürfen“, so Karl-Michael Ebner, Initiator und Präsident des Österreichischen Musiktheaterpreises.

Leben und Wirken
Geboren 1949 in Sacile in der Nähe von Treviso, studierte Ferruccio Furlanetto zunächst klassische Philologie und Naturwissenschaften, bevor er sich ab 1972 dem Gesang widmete. Sein internationaler Durchbruch gelang ihm 1986 als Philipp II., König von Spanien, in Verdis „Don Carlo“ bei den Salzburger Osterfestspielen unter Maestro Herbert von Karajan. Im selben Jahr glänzte er bei den Salzburger Sommerfestspielen als Titelheld in Mozarts „Le nozze di Figaro“. Zuvor hatte er bereits an den größten Opernbühnen debütiert – 1979 an der Mailänder Scala, 1980 an der Metropolitan Opera in New York und 1985 an der Wiener Staatsoper.

Für sein künstlerisches Schaffen wurde Furlanetto vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem „Premio alla Carriera“ 2019 sowie dem Ehrentitel „Cavaliere di Verdi“. Darüber hinaus ist er Ehrenbotschafter der Vereinten Nationen, seit 2001 Kammersänger und seit 2007 Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper – Ehrungen, die seinen Rang als eine der prägendsten Bass-Stimmen der Gegenwart unterstreichen.

Weitere Informationen auf musiktheaterpreis.at

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Neue Chefdirigentin der Oper Bern feiert Einstand mit grosser Puccini-Oper

Der Saisonauftakt bei Bühnen Bern steht ganz im Zeichen starker Frauenfiguren: Alevtina  Ioffe, die mit Beginn der Saison ihre Stelle als Chefdirigentin der Oper Bern antritt, übernimmt die musikalische Leitung von Manon Lescaut in der Regie von Anna Bergmann, die erstmals an der Oper Bern inszeniert. Gemeinsam nehmen sie sich Giacomo Puccinis Klassiker an und erzählen die Geschichte der tragischen Heldin in einer Welt, in der Frauen keine Autonomie zugestanden wird. Die Neuproduktion eröffnet am Samstag, 20. September um 19:30 Uhr im Stadttheater Bern, die neue Spielzeit der Oper Bern.

Die leidenschaftliche Musik der Puccini-Oper weckt grosse Gefühle. Intensiv und dramatisch erklingt die Zerrissenheit der Heldin Manon, die am Scheideweg zwischen Liebe und Sicherheit steht. Für vollen Orchesterklang, grosse Melodiebögen und zarte Intimität sorgt Alevtina Ioffe am Pult des Berner Symphonieorchesters. Das Berner Publikum begeisterte die Dirigentin bereits beim Neujahrskonzert des Berner Symphonieorchesters und zu Saisonstart beim grossen Open-Air-Konzert auf dem Bundesplatz.

Regisseurin Anna Bergmann, sechs Jahre lang Schauspieldirektorin am Staatstheater Karlsruhe, stellt sich mit Manon Lescaut zum ersten Mal dem Berner Publikum vor und inszeniert die Geschichte mit einem Fokus auf das Ringen der Heldin um Eigenständigkeit. Obwohl der Stoff mit dem Roman von Abbé Prevost aus dem Jahr 1731 fast 300 Jahre alt ist, stellt er bis heute drängende Fragen nach gesellschaftlicher Stellung und den Zwängen von Frauen in der Gesellschaft. Die Heldin Manon ist dabei hin­ und hergerissen zwischen der grossen Liebe und finanzieller Sicherheit, zwischen Freiheit und Abhängigkeit.

Manon Lescaut ist in dieser Inszenierung Kiandra Howarth, die bereits in der letzten Spielzeit in der Titelrolle in Strauss` Arabella auf der Bühne des Stadttheater Berns stand. Zum ersten Mal in Bern singt der international gefragte Tenor Andeka Gorrotxategi den Chevalier Des Grieux. Die Ensemblemitglieder der Oper Bern Jonathan McGovern und Christian Valle sind als Lescaut und Geronte di Ravoir zu erleben.

Weitere Informationen finden Sie hier: Manon Lescaut | Bühnen Bern

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Österreichische Nationalbibliothek: DAS BESONDERE OBJEKT

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Federkiel und Kreideduft: Die Österreichische Nationalbibliothek präsentiert einen Einblick in die kaiserliche Ausbildung um 1810
 
Passend zum Schulstart bieten die Blätter mit Schreib- und Rechenübungen von Kronprinz Ferdinand (1793−1875), dem späteren Kaiser Ferdinand I. von Österreich, einen einzigartigen Einblick in seine Schulausbildung. Sie sind derzeit im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek als das neue „besondere Objekt“ zu sehen. Ein Expertenvortrag dazu findet am Dienstag, 9. September 2025 statt.
 
Der älteste Sohn von Kaiser Franz II./I. begann aufgrund seiner körperlichen Einschränkungen erst spät mit dem Lernen. Zum Entstehungszeitpunkt der beiden Übungsblätter – um 1810 – war Kronprinz Ferdinand bereits etwa 17 Jahre alt. Die Rechenaufgaben demonstrieren verschiedene Wege, einfache Multiplikationen zu lösen. Die Schreibübungen bestehen aus zwei Sinnsprüchen, die Ferdinand in deutscher, französischer und italienischer Sprache abschreiben musste. Diese Sprüche lauten: „Mensch! Verliehre deine Lebenszeit nicht!“ sowie „Jeder Augenblick sey dir kostbar und einem Schaze gleich“ und sollten an die Bedeutung von Zeit erinnern.
 
Im Rahmen der Reihe „Das besondere Objekt“ zeigt die Österreichische Nationalbibliothek außergewöhnliche Werke aus ihren Beständen, die aus konservatorischen Gründen nur selten präsentiert werden können. Die Objekte werden dabei immer von einem breiten Publikum online ausgewählt und für jeweils zwei Monate ausgestellt. Die „Schreib- und Rechenübungen des Kronprinzen Ferdinand“ sind bis 19. Oktober 2025 im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek neben der aktuellen Ausstellung „Ein Jahrhundert in Bildern. Österreich 1925–2025“ zu sehen.
 
Der Expertenvortrag zu diesem besonderen Objekt findet am Dienstag, 9. September 2025 um 18 Uhr statt. Dr. Thomas Huber-Frischeis, wissenschaftlicher Mitarbeiter in Bildarchiv und Grafiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek, präsentiert dabei spannende Details zum Objekt.
 
» Text und Bild

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The Music Director of Opera Marek Šedivý and Intendant Jiří Nekvasil cordially invite you to special opera performances of the National Moravian-Silesian Theatre, Ostrava, Czech Republic

Philipp Glass: PROCESS

You are warmly invited to attend any of the nine performances of the opera The Trial, presented at the Church of St. Wenceslas in the city centre of Ostrava. The dates are listed below.

Libretto by Christopher Hampton (1946) after the novel by Franz Kafka (1883–1924) from 1914

Conductor Bruno Ferrandis
Stage director Jiří Nekvasil
Sung in English

Philip Glass is a contemporary opera composer whose works are most frequently performed in the world. His illustrious career began in the late 1960s, when he emerged as a leading figure in the development of repetitive minimalism.

Glass’ landmark work of 20th-century opera emerging from composer’s deep interest in music theatre is Einstein on the Beach composed in 1976, and his operatic catalogue has since grown to include more than thirty titles. After adapting Kafka’s short story In the Penal Colony, Glass returned to the author’s world with The Trial, a ‘pocket’ opera for eight singers and twelve instrumentalists.

Christopher Hampton’s libretto follows Josef K., who is arrested without explanation and becomes trapped in an incomprehensible judicial system. The novel’s chilling portrayal of bureaucracy and existential helplessness is vividly echoed in Glass’s music, with its hypnotic patterns and underlying tension. Thomas Mann once described Kafka’s writing as “the irrational and oppressive folly of dreams”—a description that aptly suits this atmospheric score.

The opera premiered on 10 October 2014 at London’s Royal Opera House (Linbury Theatre). Our production will be presented in the atmospheric setting of St. Wenceslas Church in Ostrava, with just twelve performances over fifteen days—a rare opportunity to experience this haunting work in a unique space.

Premieres on 9 and 10 October 2025 at St. Wenceslas Church

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 „Bauhaus Music Weekend“

Vollständiges Programm mit Uraufführung wiederentdeckter Oper und Symposium 19.–21. September 2025

Im Rahmen seines Festivalwochenendes vom 19.–21. September feiert das Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung auch den Höhepunkt seines Forschungs- und Musikprojekts „Bauhaus Music“. Im Rahmen des Bauhaus-Baustellenfestes, das gleichzeitig den Führungswechsel im Haus markiert und die Amtszeit von Dr. Annemarie Jaeggi als Direktorin beschließt, werden die Ergebnisse erstmals umfassend vorgestellt. Präsentiert werden ein wissenschaftliches Symposium, ein neu erschienenes Handbuch, Konzerte sowie eine hochinteressante Uraufführung. Den Abschluss bildet die Premiere von Marc Blitzsteins bislang ungespielter kubistischer Oper Parabola and Circula (1929/30) am Sonntag, 21. September, in der Berliner Philharmonie – eine gemeinsame Veranstaltung der Berliner Festspiele / Musikfest Berlin und des Bauhaus-Archivs. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird die Uraufführung mit seiner Anwesenheit würdigen und ein Grußwort sprechen. Deutschlandfunk Kultur überträgt die Oper am 25. September um 20 Uhr. Eine weitere Aufführung findet am 25. September in Norrköping (Schweden) statt, zudem ist eine Einspielung geplant.

Den Auftakt macht am Freitag, 19. September, das internationale Symposium „Das Bauhaus und die Oper“. Das Symposium findet von 14 bis 17 Uhr im Neubau des Bauhaus-Archivs statt. Vorträge von Kai Hinrich Müller, Dietmar Schenk, Rebecca Schmid und Annette Schwarzer beleuchten die vielfältigen Verbindungen des Bauhauses zu Oper und Musiktheater – von der Berliner Kroll-Oper bis zu den transatlantischen Brücken nach New York. Parallel erscheint das Handbuch Musikerinnen und Musiker im Umfeld des Bauhauses, das erstmals die zahlreichen Musiker:innen in den Mittelpunkt stellt, die zwischen 1919 und 1933 mit dem Bauhaus verbunden waren. Der Essayband erscheint Ende September bei musiconn.publish im Open Access und ist zugleich als gedruckte Ausgabe erhältlich. Ergänzend dazu bietet das Bauhaus-Archiv ein frei zugängliches Online-Verzeichnis sämtlicher Musiker:innen im Umfeld des Bauhauses.

Am Sonntag, 21. September, beginnt das Programm um 16 Uhr mit dem moderierten Kammerkonzert From Bauhaus to Broadway im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie (in Kooperation mit dem Musikfest Berlin). Das Programm enthält Werke von George Antheil, Paul Hindemith, Kurt Weill und Marc Blitzstein. Mitwirkende sind Camilla Tilling (Sopran), Sharon Kam (Klarinette), Cornelia Gartemann (Violine), Irena Josifoska (Violoncello) und Michal Friedländer (Klavier).

Um 19 Uhr beginnt dann im Großen Saal der Berliner Philharmonie die konzertante Uraufführung von Marc Blitzsteins Einakter Parabola and Circula (1929) – eine einzigartige „kubistische Oper“ mit geometrischen Figuren als Protagonisten, deren Uraufführung 1930 in Zusammenarbeit mit dem Bauhaus Dessau geplant war, jedoch nie zustande kam. Die Wiederentdeckung erfolgte im Rahmen des Projekts „Bauhaus Music“ am Bauhaus-Archiv. Karl-Heinz Steffens dirigiert das Norrköping Symphony Orchestra; die Hauptrollen übernehmen Aleksander Nohr (Parabola), Mari Eriksmoen (Circula) und weitere Solist:innen. Im zweiten Teil des Abends erklingt Leonard Bernsteins The Age of Anxiety mit Pianist Tzimon Barto.

Eine gemeinsame Veranstaltung des Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung und der Berliner Festspiele / Musikfest Berlin, gefördert durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), die Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt des Landes Berlin und die LOTTO-Stiftung Berlin.

Unterstützt von Fond of Music – Spende von Marianne und Lennart Lindqvist, Fonds für die künstlerische Entwicklung des Norrköping Symphony Orchestra.

Mehr zu „Bauhaus Music“ unter: bauhaus.de

Mehr zur Veranstaltung und Tickets unter: berlinerfestspiele.de

 

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 schoepfblog – Programm der 37. Kalenderwoche vom 08.09.2025 bis zum 15.09.2025

Montag:
Apropos: Allein aus dem Kultur- und Sportministerium wurde eine Liste mit 35.000 Förderungen bekannt. Wählerbestechung im großen Stil! (Alois Schöpf)

Dienstag:
Natur:  Überheblich sprechen wir vom Anthropozän, weil wir meinen, die Natur zu beherrschen. Doch wir sind nicht die unumschränkten Herrn, für die wir uns halten. (Reinhold Knoll)
Literatur:  Rudolf Lasselsberger zeigt mit Sinistra, Valentino, sinistra nicht nur den Weg zur Wirtshaus-Toilette, sondern auch zum Sommernachtstraum auf einer griechischen Insel. (Helmuth Schönauer)

Mittwoch:
Handel: Bettina König ist eine begeisterte Schnäppchenjägerin. Es gibt jedoch Verkäuferinnen, die einem die Lust daran verderben können.

Donnerstag:
Natur: Ein schweres Unwetter hat das Mühlendorf im  Gschnitztal zerstört. Idealisten wollen es zum Teil wieder aufbauen. (Bernhard Schösser)

Freitag:
Sterben: Das öffentliche Sterben des Niki Glattauer und die Verweigerung der Palliativmedizin, Sterbehilfe zu leisten, erinnert an die Kriminalgeschichte der Medizin. (Alois Schöpf)

Samstag:
Heimatkunde: Eine heitere Geschichte aus Osttirol von der Moar-Bäuerin aus Patriasdorf, meiner Urgroßmutter. (Elias Schneitter)

Sonntag:
Deutsche Sprache: Die Geschichte des Nationalsozialismus in einfacher Sprache wird zur Geschichte unserer aktuellen Selbstverblödung. (Helmuth Schönauer) 

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