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INFOS DES TAGES (FREITAG, 9. MAI 2025)

09.05.2025 | Aktuelles

INFOS DES TAGES (FREITAG, 9. MAI 2025)

WIEN/ Volksoper: LE NOZZE DI FIGARO. Premiere am 24. Mai 2025

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Eine Komödie über Sex und Macht: Am 24. Mai 2025 feiert Lotte de Beers Inszenierung von Mozarts Le nozze di Figaro Premiere an der Volksoper. Die für das Festival d’Aix-en-Provence 2021 kreierte Produktion beleuchtet die Themen Sex und Macht aus der Sicht unterschiedlicher Figuren, und präsentiert die vier Akte der Oper jeweils aus einem anderen Blickwinkel: Graf, Susanna, Gräfin und Barbarina und Marcellina. Unter der Musikalischen Leitung von Omer Meir Wellber, der die Vorstellung vom Hammerflügel aus dirigiert, stehen Michael Arivony als Figaro, Lauren Urquhart als Susanna und Annelie Sophie Müller als Cherubino auf der Bühne. Matilda Sterby und Daniel Schmutzhard  schlüpfen in die Rolle der Gräfin und des Grafen, Barbarina und Marcellina werden gesungen von Jaye Simmons und Ulrike Steinsky.

LE NOZZE DI FIGARO IM MAI 1786 – 1945 – 2025
Beaumarchais’ Stück Der tolle Tag oder Die Hochzeit des Figaro wurde wegen seiner scharfen politischen Anspielungen in Wien verboten: Kaiser Joseph II. hatte erklärt, das Stück enthalte zu viel Anstößiges. Nichtsdestotrotz bat Mozart Lorenzo Da Ponte, das Stück in ein Libretto zu verwandeln. Da Ponte übernahm zentrale gesellschaftskritische Elemente, milderte jedoch zahlreiche Passagen ab, die für die Zensur problematisch waren. So gelang es, die offizielle Genehmigung des Kaisers für die Opernfassung zu erhalten. Die Uraufführung von Le nozze di Figaro fand am 1. Mai 1786 im Burgtheater in Wien statt, es war die erste von drei Kooperationen zwischen Mozart und Da Ponte, gefolgt von Don Giovanni und Così fan tutte.
An der Volksoper wurde Le nozze di Figaro seit 1905 meist unter dem deutschen Titel Die Hochzeit des Figaro 365 Mal in sechs verschiedenen Inszenierungen aufgeführt.
Zeitgeschichtlich besonders interessant: Am 1. Mai 1945 fand in der Wiener Volksoper auf Befehl des Russischen Stadtkommandanten eine Aufführung von Mozarts Oper Die Hochzeit des Figaro statt. Diese erste Vorstellung nach dem Zusammenbruch des NS-Terrorregimes in den letzten Tagen des zweiten Weltkrieges war ein symbolischer Akt des Neubeginns in einer Zeit der Zerstörung und ist ein Beleg für die identitätsstiftende Bedeutung der Kunstform Oper in der jüngeren österreichischen Geschichte. Rund 80 Jahre später feiert nun die siebte Inszenierung dieses Meisterwerks Premiere – in der Regie von Direktorin Lotte de Beer.
EINE KOMÖDIE ÜBER SEX UND MACHT
Figaro, der Diener des Grafen, hat sich mit Susanna, der Kammerzofe der Gräfin, verlobt. Susanna wird jedoch vom Grafen gestalkt. Die Gräfin leidet unter der Untreue ihres Mannes. Figaro heckt einen Plan aus, den Grafen in seine Schranken zu weisen. Nach einem „tollen Tag“ (so der Titel des Beaumarchais-Stücks) voller Verkleidungen, Missverständnisse und anderer komischer Verwicklungen, bekommt Figaro seine Susanna, und dem Grafen bleibt nichts anderes übrig, als sich bei der Gräfin zu entschuldigen. 
 
Lotte de Beer und ihr Team kreierten die Produktion von Le nozze di Figaro für das Festival d’Aix-en-Provence 2021 unter der künstlerischen Leitung von Pierre Audi. Der französisch-libanesischer Theaterregisseur, der das Festival seit 2018 leitete, verstarb Anfang Mai völlig überraschend. Diese Inszenierung von Le nozze di Figaro wird nun für die Bühne, das Ensemble und das Publikum der Volksoper neu interpretiert.

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OPER FRANKFURT: PARSIFAL. Premiere am 18. Mai 2025

Premiere vom 18. Mai 2025

Bühnenweihfestspiel in drei Akten von Richard Wagner
Text vom Komponisten
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Musikalische Leitung: Thomas Guggeis
Inszenierung: Brigitte Fassbaender
Bühnenbild und Kostüme: Johannes Leiacker
Licht: Jan Hartmann
Choreografie der Zaubermädchen: Katharina Wiedenhofer
Chor: Gerhard Polifka
Dramaturgie: Konrad Kuhn


Ian Koziara (Parsifal) umringt von Klingsors Zaubermädchen. Foto: Monika Rittershaus

Amfortas: Nicholas Brownlee
Titurel: Alfred Reiter
Gurnemanz: Andreas Bauer Kanabas
Parsifal: Ian Koziara
Klingsor: Iain MacNeil
Kundry: Jennifer Holloway
Erster Gralsritter: Kudaibergen Abildin
Zweiter Gralsritter: Sakhiwe Mkosana
Erster Knappe: Idil Kutay
Zweiter Knappe: Nina Tarandek
Dritter Knappe: Andrew Bidlack
Vierter Knappe: Andrew Kim
Klingsors Zaubermädchen: Clara Kim, Idil Kutay, Nina Tarandek;
Nombulelo Yende, Julia Stuart, Judita Nagyová
Stimme aus der Höhe: Katharina Magiera

Chor und Kinderstatisterie der Oper Frankfurt
Frankfurter Opern- und Museumsorchester

Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper


Andreas Bauer Kanabas (Gurnemanz), Jennifer Holloway (Kundry) und Ian Koziara (Parsifal). Foto:  Monika Rittershaus
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DI 20. MAI 2025 | 19:30 Uhr

EIN SOMMERNACHTSTRAUM

William Shakespeares beste Szenen mit Musik Shakespeares berühmtes Lustspiel entführt das Publikum schon seit vielen Jahrhunderten in eine magische Welt voller Intrigen, Liebesspiele und Feenwesen. Marie-Luise Stockinger, Michael Maertens und Daniel Keberle gestalten einen fulminanten Shakespeare-Abend und lassen die heitersten Szenen mit zauberhaften Verwirrungen und tiefsinnigen Monologen aus der Komödie zwischen anti-kem Athen und angrenzendem Zauberwald zu einem schillernden Mosaik verschmelzen. Kombiniert mit der wunderbaren, feenleichten Musik von Felix Mendelssohn Bartholdy, gespielt vom Klavierduo Silver-Garburg.

Übersetzung von AUGUST WILHELM SCHLEGEL, ergänzt und erläutert von LUDWIG TIECK, bearbeitet und gekürzt von DANIEL KEBERLE, mit der Schauspiel-Musik op. 61 von FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY, Fassung für Klavier zu vier Händen

Michael Maertens Oberon
Marie-Louise Stockinger Titania und Elfe
Daniel Keberle Puck
Sivan Silver und Gil

MEHR I
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Deutsche Oper am Rhein: Premiere für Tschaikowskys „Eugen Onegin“ im Theater Duisburg

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Foto: Andreas Etter

Am Samstag, 24. Mai 2025, 19.30 Uhr, feiert die Deutsche Oper am Rhein die nächste Opernpremiere im Theater Duisburg: In der Regie von Michael Thalheimer kommt Peter Iljitsch Tschaikowskys „Eugen Onegin“ auf die Bühne. Nach bereits sehr erfolgreichen Aufführungen im Opernhaus Düsseldorf übernimmt Chef­dirigent Vitali Alekseenok auch hier die musikalische Leitung und erarbeitet die Partitur nun mit den Duisburger Philharmonikern und dem neu besetzten Ensemble.

Als Eugen Onegin (Richard Šveda) in Tatjanas geordnetes Leben tritt, erscheint er ihr wie eine Gestalt aus ihren Romanen. Hals über Kopf verliebt sich die junge, unerfahrene Frau (Luiza Fatyol) in den weltgewandten Lebemann. Doch dieser wehrt ihre Zuneigung ab – sein rastloser Lebenswandel eigne sich nicht für eine langfristige Bindung. Jahre später begegnet er der gereiften und mittlerweile verheirateten Tatjana wieder und erkennt, dass sie doch die Richtige für ihn gewesen wäre. Doch jetzt ist es sie, die seine leidenschaftlichen Bekenntnisse zurückweist.

Mit feinem psychologischem Gespür konturiert Peter I. Tschaikowsky in seinen „Lyrischen Szenen“ die unerfüllten Sehnsüchte einer sich selbst überdrüssigen Gesellschaft. „Wie eine Malerei mit sehr feinem Pinsel­strich“, beschreibt Chefdirigent Vitali Alekseenok die fast kammermusikalische Intimität der Musik: „Alles ist sehr sensibel und detailreich gezeichnet.“ Dieser Spur folgt auch Regisseur Michael Thalheimer: ,,In jeder dieser modernen Figuren kann man etwas finden, womit man sich identifizieren kann, sei es die fröhliche Lebenslust Olgas, Onegins Sinnsuche, Tatjanas Liebes­sehnsucht, Lenskis Selbstzweifel, Larinas Resigna­tion oder das Altersglück des Fürsten Gremin. Das macht die Oper so universell: Sie behandelt Themen, die alle Menschen bewegen und die wir zu jeder Zeit, überall auf der Welt nachempfinden können.“

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