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INFOS DES TAGES (FREITAG, 26. JULI 2024)

26.07.2024 | Aktuelles

INFOS DES TAGES (FREITAG, 26. JULI 2024)

BAYREUTHER FESTSPIELE: TRISTAN UND ISOLDE – Premiere am 25. Juli 2024

 Antiquitäten-„Tristan“…

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Andreas Schager, Olafur Sigurdarson. Foto: Enrico Nawrath/Bayreuther Festspiele

 Nach dem sehr gelungenen „Interims“-„Tristan“ von Roland Schwab, den die Bayreuther Festspiele relativ kurzfristig als fast chorloses Stück in der Pandemie einschoben, um ihn bei möglichen Corona-Attacken auf den Chor alternativ spielen zu können, war manchem unklar, dass nach nur zwei Jahren eine weitere Neuinszenierung von „Tristan und Isolde“ stattfinden sollte. Die Verträge mit dem isländischen Regisseur und Bayreuth-Debutanten Thorleifur Örn Arnasson waren allerdings schon länger vorher geschlossen. Umso gespannter war man nun, was da an einer möglichen neuen Lesart der „Handlung in drei Aufzügen“ kommen würde, und man wurde doch zu große Teilen enttäuscht.

Örn Arnasson mit Bühnenbildner Vytautas Narbutas, Kostümbildnerin Sibylle Wallum, dem Licht von Sascha Zauner mit dramaturgischer Unterstützung von Andri Hardmeier stellt vor allem auf die Vergangenheit von Tristan und Isolde ab, auf ihre Vorgeschichte, die sich vor langer langer Zeit bereits einmal in einem kurzen glücklichen Momente kennen und damals schon lieben gelernt hätten, bzw. tatsächlich haben. „Er sah mir in die Augen…“ wird somit zum Keyword der Produktion, aus der Erzählung Isoldes an Brangäne aus dem 1. Aufzug über ihr erstes Zusammentreffen mit Tristan. Daraus folgt nun eine Optik und Dramaturgie, die stark rückwärtsgewandt ist.

Während im 1. Aufzug noch bisweilen recht langweiliges Stehtheater auf der Bayreuther Riesenbühne geboten wird, mit durchaus schlüssigen Assoziationen auf eine Schiffsüberfahrt mit dicken Tauen von der Decke, Bühnennebel und Wasserspielen, so blickt man im 2. Aufzug in einen verrosteten Schiffstorso mit einer Unzahl an Kulturelementen und -assoziationen fast jeder Art, ein regelrechtes Antiquitäten-Panoptikum. Da ist von alten Marmorstatuen aus der Römerzeit über dicke Bücher, Spiegel, Zahnräder, Lampen, Koffer und was immer man in alten und umsatzschwachen Antiquitäten-Läden so findet, dabei. Die beiden Protagonisten und später auch Marke wuseln nun in diesem Szenario herum, ohne dass man immer klar erkennen könnte, wo sie grade sind, zumal Leuchten im Schiffsrumpf Gegenlicht erzeugen. Die Rolle der drei Protagonisten wird damit eher heruntergefahren, als dass sie hervorgehoben wird, wie das Roland Schwab in seiner Inszenierung gemacht hatte und Örn Arnasson ja auch will. Die Handlung verflacht, meist singen Tristan und Isolde weit voneinander entfernt – sich nicht ansehend  – vor sich hin. Personenregie, höchst bedeutsam in diesem unübersichtlichen Umfeld, ist eher Mangelware. Was gemacht wird, machen offensichtlich die Künstler weitgehend mit ihrer Erfahrung selbst. Das hatten wir schon im „Ring“ von Tankred Dorst.

Im 3. Aufzug ist der Schiffsrumpf auf kleine Teile geschrumpft. Tristan siecht auf einem nun zusammengeräumten Haufen von Antiquitäten vor sich hin, in den auch Kurwenal und Marke steigen müssen. Das an sich gute Regie-Konzept, auf die Vergangenheit der beide Liebenden und damit ihre Vorgeschichte abzustellen, versandet und bleibt gar unklar in der zu plakativen Darstellung von Vergangenheit symbolisierenden Antiquitäten – eine „dramaturgische Vergangenheitsbewältigung“ findet also nicht statt… Als das Regieteam relativ spät vor den grauen Schlussvorhang trat, gab es einen veritablen Buhsturm und stark abnehmenden Applaus. Einer wollte schnell die Sänger hinzuholen, was aber eine lange Weile dauerte…

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Applaus nach Akt 1. Copyright: Klaus Billand

 Camilla Nylund sang und spielte einen einnehmende Isolde mit ihrem farbigen lyrisch-dramatischen Sopran. Sie steckt zunächst in einem Brautkleid, das sie fast bewegungsunfähig erscheinen lässt, voll mit Schriftzügen zu ihrem Schicksal als kommende Braut Markes und ewige Geliebte Tristans. Andreas Schager spielte und sang einen depressiven Tristan mit seinem gewohnt intensiven Charisma, alles gebend, was er hat, auch stimmlich, und das ist viel! Dennoch verfiel er ab der zweiten Strophe des 3. Aufzug wieder in zu lautes Singen, um es diplomatisch zu sagen, was kleinere Einbrüche derselben im Finale zur Folge hatte. Dennoch, er gab eine äußerst packende und einnehmende Interpretation des Tristan. Günther Groissböck sang einen enttäuschten Marke mit seinem klangvollen Bass und berückendem Spiel. Christa Mayer war eine erstklassige Brangäne mit vollem Mezzo und eindrücklicher Rollengestaltung. Olafur Sigurdarson sang den Kurwenal mit kräftiger Stimme, aber etwas holzschnittartig. Birger Radde war ein sängerisch und darstellerisch hervorragender Melot und hat sicher in Bayreuth und anderswo noch Größeres vor. Daniel Jenz als Hirt, Matthew Newlin als Junger Seemann und Lawson Anderson als Steuermann rundeten das Ensemble klangvoll ab.

Semyon Bychkov leitete das Festspielorchester im 1. Aufzug zu zurückhaltend, eher begleitend als Akzente setzend, was dann im 2. Aufzog besser wurde. Insgesamt aber fehlte bei seiner Interpretation eine deutlichere musikalische Sprache und Intensität, wie man sie hier von anderen Dirigenten gewohnt ist – eine Wahrnehmung allerdings aus der 30. Reihe. Der wie immer von Eberhard Friedrich geleitete Festspielchor war gewohnt gut und intensiv.

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Schlussapplaus. Copyright: Klaus Billand

Eines muss man aber hervorheben. Es wird in diesem neuen „Tristan“ das Stück erzählt, es war zu jedem Moment wiederzuerkennen und weit weg von jeglicher regietheatralischer Verfremdung. Dieser „Tristan“ ist somit die erste Inszenierung am Grünen Hügel, neben dem nur pandemisch bedingten „Tristan“ von Roland Schwab, der nicht dem (zum Teil überzogenen) Regietheater zuzuordnen ist, wie zuletzt der „Ring“ von Valentin Schwarz und jener zuvor von Frank Castorf, der „Holländer“, der „Parsifal“, streckenweise auch der „Tannhäuser“. Wird damit am Grünen Hügel eine Phase der Rückkehr zu einem werkbezogeneren Inszenierungsstil, der die originären Ideen und Werkaussagen Richard Wagners wieder mehr in den Mittelpunkt rückt, eingeleitet?! Das wäre insbesondere im Hinblick auf das Jubliäumsjahr 2026 mit einem neuen „Ring“ sehr interessant.

Klaus Billand aus Bayreuth

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Bayreuth: Jubel für Sängerstars bei „Tristan und Isolde“

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Wagners „Handlung in drei Aufzügen“ ist ein Seelendrama fast ohne äußere Aktion, das diesmal besonders statisch und düster wirkte. Das Publikum feierte ersatzweise die Solisten, vor allem Andreas Schager und Camilla Nylund in den Titelrollen

https://www.br.de/nachrichten/kultur/bayreuth-jubel-fuer-saengerstars-bei-tristan-und-isolde,UJWlFGF

 

Bayreuther Festspiele: Thorleifur Örn Arnarsson inszeniert „Tristan und Isolde“

Sendung „Fazit“ von Jörn Florian Fuchs über die Premiere der Festspieleröffnungs-Neuinszenierung
deutschlandfunk.de

Tristan und Isolde: conducted by Semyon Bychkov (Sneak Peek)  Ein Video. 1 Stunde/52 Minuten
Zum Video

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Im Rahmen seines Festpielsommers zeigt 3sat „Tristan und Isolde“ von den Bayreuther Festspielen am Samstag, 27. Juli 2024, um 20.15 Uhr in Erstausstrahlung.
Richard Wangners „Tristan und Isolde“ wurde am 10. Juni 1865 im Königlichen Hof- und Nationaltheater München uraufgeführt.

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ORF  : Salzburger Festspiele 2024 im ORF: Trimediales Kulturfeuerwerk mit rund 100 Stunden Programm

Ab 26. Juli: Live-Eröffnung, neuer „Jedermann“, Opern, Konzerte, „kulturMontag Spezial“, Dokus, Magazine, aktuelle Berichterstattung

Wien (OTS) – Am Freitag, dem 26. Juli 2024, werden die 104. Salzburger Festspiele durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen offiziell eröffnet. Zum Auftakt eines rund 100 Programmstunden umfassenden TV- und Radio-Schwerpunkts zum weltberühmten Kulturfestival überträgt der ORF live ab 11.00 Uhr in ORF 2 und 3sat (sowie auf ORF ON) den feierlichen Festakt aus der Felsenreitschule. Bereits ab 10.40 Uhr gibt es unter dem Titel „Salzburger Festspiele 2024 – Vor der Eröffnung“ einen, ebenfalls vom ORF Salzburg produzierten, Live-Bericht mit u. a. Künstlergesprächen vom Ort des Geschehens.

Zu den weiteren Highlights des Eröffnungswochenendes in TV und Radio (und auf ORF ON) zählen die ebenfalls am Freitag, dem 26. Juli, in Ö1 live gesendete Opernpremiere der Saison, die konzertante Aufführung von Richard Strauss‘ „Capriccio“ (19.00 Uhr), weiters die restlos ausverkaufte szenische Neuausrichtung des „Jedermann“ mit Philipp Hochmair in der Titelpartie (Samstag, 27. Juli, 20.15 Uhr, ORF 2), außerdem die erste von vier Ausgaben „JedermannJedefrau – Das Salzburger Festspielmagazin“ (26. Juli bis 16. August, freitags, 18.30 Uhr, ORF 2, Dacapos ab 28. Juli, sonntags, 19.50 Uhr, ORF III) sowie das traditionelle „kulturMontag Spezial“ aus Salzburg (29. Juli, live, 22.30 Uhr, ORF 2).
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Oberösterreichische Stiftskonzerte:

Liebe Freundinnen und Freunde der OÖ. Stiftskonzerte,
 
nehmen Sie es mir nicht übel, wenn ich schon wieder schwärme, aber ich kann nicht anders. Die vergangenen drei Konzerte waren jedes für sich ein ganz besonderes Erlebnis!

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Anastasia Kobekina · Foto: Reinhard Winkler
 Am Freitag begeisterte die jugendliche Cellistin Anastasia Kobekina mit dem Kammerorchester Basel im Kaisersaal des Stiftes Kremsmünster. Ihre musikalische Reise nach Venedig war mit so viel Spielfreude und Virtuosität vorgetragen, dass sich die gute Laune über das funkensprühende Zusammenspiel auf der Bühne ganz von selbst auf die Zuhörenden übertrug.

-> zur Fotogalerie

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ACCENTUS MUSIC VERÖFFENTLICHT BACHS  „ENGLISCHE SUITEN“ MIT ZHU XIAN-MEI (4. Oktober)

die legendäre Pianistin Zhu Xiao-Mei veröffentlicht in Zusammenarbeit mit Accentus Music einen weiteren Höhepunkt ihrer Bach-Aufnahmen:  Am 4. Oktober erscheint ihr neues Doppelalbum mit Johann Sebastian Bachs Englischen Suiten.

Zhu Xiao-Mei ist heute eine der bedeutendsten Interpretinnen Bachs Musik. Nach einer sechsjährigen Pause kehrt sie mit einer sehr persönlichen und meisterhaften Aufnahme der Englischen Suiten zurück. Dieses Projekt ist das Ergebnis jahrelanger, akribischer Vorbereitung und einer innigen Beziehung zur Musik. Zhu Xiao-Meis Herangehensweise zeichnet sich durch eine tiefe Verbindung zu jedem Werk aus, die es ihr ermöglicht, die Feinheiten und Nuancen herauszuarbeiten, die Bachs Schaffen so zeitlos machen. 

Im Booklet finden Sie ein schönes und aufschlussreiches Gespräch über diese Aufnahme zwischen der Pianistin und dem Journalisten Michel Mollard. 

Mit Accentus Music hat Zhu Xiao-Mei die wichtigsten Bach-Zyklen veröffentlicht, darunter Die Kunst der Fuge (2014), die Inventionen und Sinfonien (2015), die Goldberg-Variationen (2016), sowie die Französischen Suiten (2017). 
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ARTE STREAMING-TIPPS: 1. Augusthälfte 2024: Die Mafia mordet nur im Sommer | Kamala Harris | Vorsicht Verführung | NatureOne

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https://www.arte.tv/de/videos/102310-000-A/kamala-harris/

 KINO | FERNSEHFILME | SERIEN 
WEB ONLY

Die Mafia mordet nur im Sommer
Serie – Ab 2. August auf arte.tv
Palermo, 1979: Der 10-jährige Salvatore wetteifert mit seinem Schulfreund Fofò um die Zuneigung seiner neuen Klassenkameradin Alice. Doch über allem liegt der Schatten der Mafia und ihrer Verbrechen. Zunehmend verwebt sich das Familienleben Salvatores mit den polizeilichen Ermittlungen und der allgegenwärtigen Korruption. Der Junge stellt das verkommene System infrage und sucht Halt bei Vertretern der Erwachsenenwelt, die sich dagegen auflehnen. Mit Humor blickt die bewegende Erfolgsserie auf ein blutiges Kapitel sizilianischer Geschichte.
Vorab auf ARTE Presse

WEB ONLY

Die Fernsehfilme von Michael Haneke
Filmreihe – Ab 1. August auf arte.tv
Ab 1. August gibt es drei Fernsehfilme des österreichischen Regisseurs Michael Haneke auf arte.tv zu entdecken:  „Drei Wege zum See“, das Porträt einer von der Vergangenheit geplagten Frau nach der Novelle von Ingeborg Bachmann, der Zweiteiler „Lemminge“, ein Porträt der österreichischen Nachkriegsgeneration und „Die Rebellion“, ein satirischer Blick auf die österreichische Gesellschaft der 1920er Jahre nach dem Kurzroman von Joseph Roth. Weitere Werke von Michael Haneke gibt es hier zu entdecken.
Vorab auf ARTE Presse
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ORF : Olympische Sommerspiele Paris 2024: Eröffnungsfeier mit 600.000 Fans an der Seine live im ORF

 Am Freitag, dem 26. Juli, ab 17.55 Uhr in ORF 1 und auf ORF ON

Wien (OTS) – Auch wenn um die Showacts ein großes Geheimnis gemacht wird, eines steht schon jetzt fest – die Eröffnung der Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris bieten eine Weltpremiere: Erstmals wird ein solcher Event nicht in einem Olympia-Stadion, sondern Mitten in der Stadt an der Seine stattfinden. Ehe sich Boris Kastner-Jirka ab 19.25 Uhr live von der Eröffnungsfeier meldet, begrüßt Karoline Rath-Zobernig um 17.55 Uhr zum „Olympia Studio“ aus dem neuen Sportstudio. Beide Sendungen sind in ORF 1 und auf ORF ON zu sehen.

Und das erwartet die Zuschauer:innen bei „Olympia Live – Die Eröffnung“: Schon der Einzug der Athletinnen und Athleten wird einzigartig – jede einzelne Länder-Delegation wird sich auf den insgesamt knapp 100 Booten präsentieren, die mit Kameras ausgestattet sind und damit das Geschehen hautnah vermitteln. Die Flussparade folgt dem Verlauf der Seine von Ost nach West über eine Strecke von sechs Kilometern. Sie startet um 19.30 Uhr an der Austerlitz-Brücke neben dem Jardin des Plantes und wird um die beiden Inseln in der Mitte der Stadt, die Île Saint Louis und die Île de la Cité, führen. Von den Booten aus werden die Sportlerinnen und Sportler einige der offiziellen Spielstätten wie La Concorde, die Esplanade des Invalides, den Grand Palais und schließlich die Iéna-Brücke sehen können. Die Parade wird vor dem Trocadéro enden und die Zeremonie damit abschließen. 120 Staatsoberhäupter und Regierungschefinnen und -chefs werden als Gäste erwartet. Das Publikum in Paris benötigt übrigens keine Tickets, um Zugang zu den oberen Kai-Bereichen zu erhalten, mindestens 600.000 Zuschauer:innen werden bei der Eröffnungsfeier erwartet.

Traditionellerweise geheimnisvoll geben sich die Veranstalter, was die erwarteten Showacts betrifft: Von Lady Gaga über Celine Dion bis zum französischen Superstar Aya Nakamura sind einige überaus prominente Namen im Gespräch. Ebenfalls bereits in Paris gesichtet – Snoop Dogg.

sport.ORF.at und ORF ON schnüren ein multimediales Angebot, das es allen Sportfans ermöglicht, sich via Storys, Streams, Live-Blogs etc. laufend und schnell einen Überblick über das gesamte Geschehen bei den Olympischen Spielen in Paris zu verschaffen – Details unter presse.ORF.at.
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