INFOS DES TAGES (DONNERSTAG, 3. APRIL 2025)
Osterfestspiele Salzburg 2026: Start eines neuen »RING DES NIBELUNGEN« mit den Berliner Philharmonikern und Kirill Petrenko
Die Osterfestspiele Salzburg schlagen ab 2026 ein neues Kapitel auf: Mit den Berliner Philharmonikern kehrt das Gründungsorchester an die Salzach zurück.
Für die ersten fünf Jahre der Residenz präsentieren Intendant Nikolaus Bachler und Kirill Petrenko, seit 2019 Chefdirigent des Berliner Spitzenorchesters, die Neuinszenierungen von zwei Werken: Richard Wagners Tetralogie »Der Ring des Nibelungen« und Arnold Schönbergs einzige Oper »Moses und Aron«. Inszenieren wird den neuen »Ring« der russische Regisseur Kirill Serebrennikov, Christian Gerhaher gibt sein Rollendebüt als Wotan. Kirill Petrenko steht auch am Pult von Gustav Mahlers monumentaler 8. Symphonie, in den weiteren Konzerten sind unter anderem die Geigerin Janine Jansen und die Dirigenten Daniel Harding und Tugan Sokhiev zu Gast.
Ein Pressegespräch mit Kirill Petrenko, Nikolaus Bachler, Andrea Zietzschmann und Mitgliedern des Vorstands der Berliner Philharmoniker findet Anfang September 2025 in Salzburg statt.
©Mathias Vef
RICHARD WAGNER:
DER RING DES NIBELUNGEN – DAS RHEINGOLD
Musikalische Leitung Kirill Petrenko
Inszenierung Kirill Serebrennikov
Herbert von Karajan hatte bei der Gründung der Osterfestspiele 1967 Salzburg als einzigen Ort auserkoren, an dem die Berliner Philharmoniker im Operngraben zu erleben sind. Er wählte dazu Richard Wagners Tetralogie als erstes Opernwerk und inszenierte den ersten »Ring« der Festspielgeschichte selbst. Anstelle der »Walküre«, mit der das Festival 1967 begann, startet der neue »Ring« 2026 entsprechend der Chronologie des Werkzyklus, mit »Das Rheingold«.
Kirill Petrenko dirigierte seine erste Tetralogie 2001 bis 2004 am Meiniger Theater, es folgte der »Ring« in der Inszenierung von Frank Castorf bei den Bayreuther Festspielen 2013, 2014 und 2015. Zuletzt stand der »Ring« an der Bayerischen Staatsoper 2018 unter der Leitung von Kirill Petrenko, damals Generalmusikdirektor am Münchner Opernhaus.
Mit Kirill Serebrennikov konnte der »vielleicht musikalischste und zugleich einer der ideenreichsten, originellsten und kompromisslosesten Operndeuter der Gegenwart« (Nikolaus Bachler) als Regisseur gewonnen werden. Der gebürtige Russe hat schon zweimal in seiner Karriere Werke von Richard Wagner in Szene gesetzt: 2021 an der Wiener Staatsoper »Parsifal«, 2023 an der Opéra National de Paris »Lohengrin«. Kirill Serebrennikov und sein Team haben sich zum Ziel gesetzt, den »Ring des Nibelungen« in ein Mysterium der Mythenbildung zu verwandeln, das Künstlerinnen und Künstler aus verschiedenen Kulturen vereint. »Mir schwebt eine Art Welttheater vor, in dem sich aus den Bildern, die von der Volkskunst Afrikas, Asiens und Amerikas inspiriert sind, neue Glaubensvorstellungen formen; die Überreste des technologischen Erbes werden zu verlassenen Heiligtümern«, so Serebrennikov. »Die Linearität von Vergangenheit und Zukunft zerfällt in Mosaiksteine, die von Wagners Musik wieder zusammengefügt werden und von der Zukunft sprechen, die uns erwartet.«
Der deutsche Bariton Christian Gerhaher, zuletzt bei den Osterfestspielen Salzburg als Wolfram von Eschenbach in »Tannhäuser« 2023 und als Interpret von Brahms-Liedern 2024 umjubelt, gibt sein Rollendebüt als Wotan. Die Sängerriege setzt sich ganz nach Kirill Serebrennikovs Grundidee aus Sängerinnen und Sängern aus der ganzen Welt zusammen und verkörpert eine junge Generation an Wagner-Stimmen: Brenton Ryan als Loge, Leigh Melrose als Alberich, Catriona Morison als Fricka, Sarah Brady als Freia und Jasmin White als Erda.
Einen wichtigen Unterschied zu früheren »Ring«-Produktionen in Salzburg gibt es: 2028 wird der Zyklus durch eine Aufführung von Arnold Schönbergs »Moses und Aron« unterbrochen. Neben der Verbundenheit mit der Tradition soll damit auch dezidiert der Blick nach vorne gerichtet werden – mit einer Oper, die noch nie bei den Osterfestspielen Salzburg auf dem Programm stand und die von zeitloser Modernität ist. Beide Werke sind zweifellos zentral für das Schaffen ihrer Komponisten, und sie eint sowohl ihr Status als Gesamtkunstwerk als auch das Revolutionäre in ihren musikalischen Mitteln. Sie beschreiben Gesellschaftsentwürfe für eine Welt, deren geistige Fundamente zerschellt sind oder die im Laufe der Handlung zugrunde gehen. Durch diese spannende Kombination wird sich die Inszenierung des »Ring« nicht nur über vier, sondern fünf Osterfeste erstrecken.
KONZERTE
CHORKONZERT I: HAYDN
Dirigent Daniel Harding
Sopran Hanna-Elisabeth Müller Tenor Andrew Staples Bass Konstantin Krimmel
Chor des Bayerischen Rundfunks
Berliner Philharmoniker
Im ersten Chorkonzert erklingt mit Joseph Haydns Oratorium »Die Schöpfung« ein Jahrhundertwerk über die Erschaffung der Welt aus dem Chaos. Daniel Harding, Chefdirigent des Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia, ist seit seinem Debüt als 21-Jähriger den Berliner Philharmonikern inzwischen fast drei Jahrzehnte künstlerisch eng verbunden.
CHORKONZERT II: MAHLER
Dirigent Kirill Petrenko
Sopran Jacquelyn Wagner / Golda Schultz / Liv Redpath Alt Beth Taylor / Fleur Barron Tenor Benjamin Bruns Bariton Gihoon Kim Bass Le Bu
Rundfunkchor Berlin, Bachchor Salzburg, Salzburger Festspiele und Theater Kinderchor
Berliner Philharmoniker
Das Programm der Osterfestspiele 2026 bietet gleich zwei Chorkonzerte: Im zweiten interpretiert Kirill Petrenko erstmals mit den Berliner Philharmonikern Gustav Mahlers monumentale 8. Symphonie, auch als »Symphonie der Tausend« bekannt. Mit acht Solistinnen und Solisten, drei Chören und riesig besetztem Orchester geht Mahler hier über alles bisher Dagewesene hinaus. Nach 15 Jahren bringen die Berliner Philharmoniker das spektakuläre Werk zuerst in der Philharmonie Berlin, dann bei den Osterfestspielen unter der Leitung von Kirill Petrenko wieder auf die Bühne.
ORCHESTERKONZERT: BRAHMS-BRUCH / BERLIOZ
Dirigent Tugan Sokhiev
Violine Noah Bendix-Balgley Violoncello Bruno Delepelaire (Brahms)
Violine Janine Jansen (Bruch)
Berliner Philharmoniker
Hector Berliozʼ »Symphonie fantastique« steht im Mittelpunkt der beiden Konzerte mit Tugan Sokhiev. Im ersten Programm erklingt dazu das Doppelkonzert von Johannes Brahms, die Soloparts übernehmen mit dem ersten Konzertmeister Noah Bendix-Balgley und dem ersten Solocellisten Bruno Delepelaire zwei Berliner Philharmoniker.
Am zweiten Termin spielt die für ihre feinsinnigen Interpretationen bekannte Geigerin Janine Jansen, Trägerin des Herbert-von-Karajan-Preises der Osterfestspiele Salzburg, das Violinkonzert von Max Bruch. Tugan Sokhiev ist seit 2010 ein regelmäßiger musikalischer Partner der Berliner Philharmoniker.
KAMMERKONZERTE / LATE NIGHT CONCERTS
Eine weitere musikalische Tradition kehrt zu den Osterfestspielen zurück: das reichhaltige Kammermusik-Angebot mit Mitgliedern der Berliner Philharmoniker. Programmatisch geht es um Gegensätze und Kontroversen. Die Kammerkonzerte zeigen, mit welch unterschiedlichen Konzepten Komponisten gegeneinander antraten, sei es in der Gegenüberstellung von Mozart und Salieri, Brahms und Bruckner oder Schostakowitsch und Schönberg. Neben den regulären Kammerkonzerten gestalten die Ensembles auch zwei Late-Night-Formate. Die Konzerte finden im Großen Saal und im Solitär des Mozarteums sowie in der Szene Salzburg statt. Damit wird das Ziel des Orchesters verwirklicht, nicht nur im Festspielbezirk, sondern auch an anderen Orten der Stadt präsent zu sein.
SONDERKONZERT BE PHIL
Dirigent Tugan Sokhiev
Mitglieder der Berliner Philharmoniker
Be Phil Orchestra Salzburg Easter Festival 2026
Für die Berliner Philharmoniker ist ihr Education-Programm eine Herzensangelegenheit. Nun lädt das Orchester Hobbymusikerinnen und -musiker aus Österreich und den angrenzenden Ländern ein, sich für die Teilnahme an einem ganz besonderen Projekt zu bewerben: Das Be Phil Orchestra Salzburg Easter Festival 2026. Unter dem Motto »Be yourself – Be music – Be Phil« suchen die Berliner Philharmoniker rund 100 Laienmusikerinnen und -musiker aus Österreich, Italien, Tschechien, Slowenien, Ungarn, Liechtenstein, Deutschland, der Schweiz und der Slowakei.
Dirigent ist Tugan Sokhiev, der gemeinsam mit Mitgliedern der Berliner Philharmoniker ab 29. März auch die Proben in Salzburg leiten wird. Das Abschlusskonzert findet am 2. April 2026 im Großen Festspielhaus statt. Auf dem Programm steht Antonín Dvořáks 8. Symphonie sowie Wolfgang Amadeus Mozarts Sinfonia concertante für vier Bläser und Orchester mit Mitgliedern der Berliner Philharmoniker in den Solopartien.
Die Bewerbung erfolgt über Videos, die ab dem 6. Mai 2025 auf der die Website der Berliner Philharmoniker hochgeladen werden können.
Informationen zum Bewerbungsverfahren unter: berliner-philharmoniker.de/bephil
Für die Unterbringung der Mitglieder des Be Phil Orchestra werden noch Gastgeberinnen und Gastgeber vor Ort in Salzburg gesucht. Mehr dazu unter dem oben genannten Link.
TANZ:
PLANET [WANDERER]
Choreographie Damien Jalet
Szenographie Kohei Nawa
Österreichische Erstaufführung
Er ist einer der gefragtesten Choreographen der Tanzwelt und bringt erstmals eines seiner Werke nach Salzburg: gemeinsam mit dem japanischen bildenden Künstler Kohei Nawa beschäftigte sich Damien Jalet mit dem fragilen Verhältnis des Menschen zur Erde und erschuf mit »Planet [wanderer]« eine monumentale Installation aus Körpern. Inspiriert von der Etymologie des Wortes »Planet« aus dem Griechischen (»planaomai« bedeutet »umherschweifen«), formen sie ein Universum, in dem der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind. Dabei verschieben sie die Grenzen zwischen Tanz und Bildender Kunst und schaffen Skulpturen in Bewegung oder skulpturalen Tanz.
Der deutsch-belgische Choreograph und Tänzer Damien Jalet wird international für seine monumentalen Choreographien verehrt, wie zum Beispiel die »Chiroptera« (2023), die an der Fassade der Opéra Garnier in Paris unter Beteiligung von 153 Tänzern aufgeführt wurde. Darüber hinaus hat er Choreographien für Madonna (Tourneen »Madame X« und »Celebration«) und die Filme »Suspiria« von Luca Guadagnino, »Anima« von Paul Thomas Anderson und »Emilia Pérez« von Jacques Audiard erarbeitet.
Zur Programmübersicht
Service
RING-CIRCLE
Das neue Partnerprogramm der Osterfestspiele Salzburg
Mitglieder im neuen Ring-Circle erhalten exklusive Einblicke in die Regiearbeit rund um die Entstehung der Neuinszenierung von Richard Wagners »Der Ring des Nibelungen«, treffen Künstlerinnen und Künstler während des Probenprozesses und erleben hautnah, wie eine Neuproduktion entsteht. Zusätzlich genießen Ring-Circle-Mitglieder bei der Kartenbestellung bevorzugte Behandlung und haben jährlich garantiert Zugang zu den besten Sitzplätzen. Je nach Mitgliedschaft besteht Anspruch auf zwei bis sechs Kaufkarten pro Vorstellung. Mehr Informationen unter osterfestspiele.at/ring-circle
KARTENPREISE
Die Kartenpreise der Osterfestspiele sind seit mehr als zehn Jahren nicht erhöht worden. Die Preisanpassungen für 2026 beschränken sich auf die obersten beiden Kategorien der Opernaufführungen. Ab Kategorie III bleiben die Preise unverändert.
Bei den Konzerten konnten die Kartenpreise – dank des neuen Premium Partners Visit Qatar – sogar reduziert werden. Insgesamt wird es ca. 30 % mehr Karten um oder unter 100 EUR geben.
ERMÄSSIGUNGEN
Abo to go: »Ein Trio für Dich« – auch 2026 wieder im Programm: ein Abo zum Sonderpreis, ausschließlich erhältlich am Schalter des Kartenbüros in der Wiener-Philharmoniker-Gasse 3. Dieser spezielle Zyklus mit 30% reduzierten Preisen umfasst:
Chorkonzert I HAYDN (4. April)
Orchesterkonzert BRUCH / BERLIOZ (5. April)
»Das Rheingold« (6. April)
in drei Kategorien. Maximal zwei Abonnements pro Person, solange der Vorrat reicht.
Das »Trio für Dich« ist ab dem 1. Oktober 2025 erhältlich, eine Vorbestellung ist nicht möglich. Es können maximal zwei Abonnements pro Person erworben werden, die Anzahl ist limitiert.
U27: Ab dem 3. November 2025 (10:00 Uhr) gibt es für alle unter 27 Jahren in Kooperation mit der Ticket Gretchen App ein exklusives Kontingent an vergünstigten Karten.
Förderer der Osterfestspiele: -10 % auf Kammerkonzerte & Late Night Concerts
S-Pass. Die Salzburger Jugendkarte: -10 % auf Orchesterkonzert, Chorkonzert I, BE PHIL Sonderkonzert
Ö1 Club-Mitglieder: jeweils -10 % auf Orchesterkonzert, Chorkonzert I und BE PHIL Sonderkonzert
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Online-Merker-Rezensent Dr. Manfred A. Schmid gestorben
Nach kurzer, aber schwerer Krankheit ist Dr. Manfred A. Schmid gestorben. Dr. Schmid war auch Präsident der „Gottfried von Einem und Lotte Ingrisch-Gesellschaft“ und auch selbst als Komponist tätig! Manfred war in seinen Ausführungen immer fair und hat die Staatsoper sehr geschätzt. Ich kann mich an keinen einzigen Verriss erinnern! Seine letzte Rezension ist im Dezember des Vorjahres, also vor weniger als vier Monaten, erschienen.
Wir werden ihn stets ein ehrendes Angedenken bewahren, ersetzen können wir ihn nicht!
Letzte Schmid-Rezension für den „Online-Merker“
WIEN / Staatsoper: TOSCA
Würdiger Abschluss der Puccini-Aufführungen zum Gedächtnis des 100. Todestags
Wien / Staatsoper: TOSCA mit Rollendebüts in den drei Hauptrollen 653. Aufführung in dieser Inszenierung 7. Dezember 2024 Von Manfred A. Schmid Jüngst war hier bei einer Tosca-Aufführung von der gefühlt einhundertsten Vorstellung die Rede, man könnte aber die aktuelle durchaus auch die schon eintausendste bezeichnen, so vertraut sind Bühne und Kostüme von Nicola Benoin […]
8, Dezember 2024 (Manfred A. Schmid)Weiterlesen>
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Hundert Jahre Hans Rosenthal – das was Spitze!
Der legendäre Showmaster wäre heute einhundert Jahre alt geworden
Am 2.April 1925 vor hundert Jahren wurde Hans Rosenthal in Berlin geboren. Als Erfinder von „Dalli Dalli“ wurde er zur Legende westdeutscher Fernsehunterhaltung. Neben Hans Joachim Kulenkampff (Schauspieler und Fernsehmoderator) mit seiner Quizsendung „Einer wird gewinnen“ hatte Hans Rosenthal mit seiner Sendung die höchsten Einschaltquoten. Immerhin 75 Jahre „Dalli Dalli“ das war wahrlich Spitze!
Als deutscher Entertainer, Moderator, Regisseur und Abteilungsleiter im RIAS Berlin folgte sein weiterer Sprung in die Fernsehunterhaltungsbranche wo er zu den beliebtesten Quizmaster Deutschlands zählte. Ich war damals 10.Jahre alt, als ich ihn mit meiner Mutter (Sängerin) bei einer Mikroprobe im RIAS Berlin kennen lernte. Ich habe Rosenthal als äußerst sympathischen und freundlichen Menschen in Erinnerung. Für die Berliner war Rosenthal ein Markenzeichen des unvergleichbaren Humors und sie bezeichneten ihn als den ihren und nannten ihn liebevoll Hänschen Rosenthal. Hänschen Rosenthals Sendung dass in den heimischen Wohnstuben des Bürgers den tristen Alltag vergessen ließ, durfte man einfach nicht versäumen. Allein sein Sprung in die Luft wenn das Publikum antwortete das war „Spitze“ war legendär, so wie auch alle seine anderen Sendungen.
Denn schon 1955 mit den ersten Auftritten Hans Rosenthals in der Hörfunkreihe „Wer fragt, gewinnt“ gewann er an Sympathie und Aufmerksamkeit. Ein Jahr war er außerdem Unterhaltungschef bei der Bavaria Film. Dauerhafte Erfolge erreichte Rosenthal mit „Gut gefragt ist halb gewonnen“ wo dann neben Dalli Dalli, noch weitere Sendungen wie „Rate mal mit Rosenthal“ zu den beliebtesten Sendungen zählte.
Obwohl sein Betätigungsfeld überwiegend auf Deutschland konzentriert war, hatte Rosenthal auch einige Sendungen im Ausland produziert. Bereits im Jahre 1966 veranstaltete er im Paris Theatre in London die Sendung „Spaß muss sein“ anlässlich der Fußballweltmeisterschaft (eine Koproduktion zwischen der BBC – deutschsprachiger Dienst und dem RIAS, SFB, NDR und SDR), es folgten aus der Schweizer Halle in Tondern/ Dänemark „Wer fragt, gewinnt“ (April 1970) und „Spaß muss sein“ aus dem Brucknerhaus in Linz (1984), sowie jeweils jährlich zwei Sendungen von „Dalli Dalli“ aus Wien. Eine von ihm geplante Sendung in Israel kam durch seinen frühen Tod nicht mehr zustande. Der Großmeister der Unterhaltungsbranche starb am 10. Februar 1987 in Berlin wo er auf dem jüdischen Friedhof Heerstraße ein Ehrengrab erhielt.
Obwohl Hans Rosenthal Mitglied im Direktorium des Zentralrats der Juden war, und als Mitglied 1973 seines Direktoriums, in der jüdischen Gemeinde, sich ebenso auch für soziale Projekte engagierte, so sprach er über seine jüdische Vergangenheit nur selten. Er war neben seinem Bruder Gert der einzige der den Holocaust überlebte.
Hans Rosenthal war zunächst in einem jüdischen Ausbildungslager in Jessen bei Sommerfeld in der Niederlausitz. Nach dessen Verbot wurde er ab 1940 von den Nationalsozialisten zu Zwangsarbeit herangezogen, wo er unter anderem als Totengräber im Auftrag für das Landwerk Neuendorf bei Fürstenwalde/Spree, später als Akkordarbeiter in einer Blechemballagenfabrik in Berlin – Weißensee und Torgelow herangezogen wurde. Jedoch nachdem Rosenthal die Flucht gelang und er im März 1943 in einer Kleingartensiedlung im Bezirk Lichtenberg untertauchen konnte, war es doch einzig allein nichtjüdischen Berlinern zu verdanken, die ihn unterstützten und sein Versteck geheim hielten.
Erst durch die Befreiung der Roten Armee in der Schlacht um Berlin am 25.April 1945, konnte Rosenthal, sein während der ganzen Kriegszeit, geheimes Versteck, endlich wieder verlassen, wo er zu den wenigen zählte die den Holocaust überlebt hatten.
Zu seinem 100. Geburtstag widmen ihm nun deutsche Fernsehanstalten ein Gedenken. An einen der beliebtesten deutschen Fernsehmoderatoren der wahrlich zur Legende wurde. Außerdem widmet ihm das ZDF zu diesem Anlass einen Film mit dem Titel „Rosenthal“ wo sein bewegendes und so tragisches Leben uns noch einmal verdeutlicht wird. Als Holocaustüberlebender war es geradezu ein Wunder das Rosenthal, auch später trotz seiner schweren Krankheit seinen unvergleichbaren Humor behielt. Denn immer lächelnd und immer vergnügt präsentierte er sich vor und hinter der Kamera…doch wie es in seinem Herzen ausschaute kannte offenbar nur seine Familie, die seinem Leben Geborgenheit und Halt gaben. Denn auch obwohl seiner erfolgreichen Karriere stand für Rosenthal seine Familie immer an erster Stelle.
„Nach dem frühen Tod meiner Eltern, dem noch heute schmerzenden Verlust meines Bruders und dem Tod meiner Großeltern, hatte ich praktisch aufgehört, eine Familie zu haben. Familie – das ist für mich Geborgenheit, eine Schutzzone der Ruhe und des Miteinanders. Ich habe meine Familie in den schwersten Jahren meines Lebens verloren. Das ich jetzt wieder eine Familie habe, ist für mich vielleicht das Schönste an meinem neuen Leben.“
(Hans Rosenthal)
Ja, diese Worte sind wahrlich bewegend – sprechen aber auch eine große Bewunderung aus für einen Menschen der niemals aufgab und sein Publikum zeit seines Lebens begeisterte.
Hans Rosenthal mit Monika Sundermann, seiner Assistentin im TV
Manuela Miebach
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MUSIKVEREIN GRAZ: Pressestimmen
Kleine Zeitung
Unabhängige Tageszeitung
Graz, am 28.03.2025
MUSIKVEREIN GRAZ
Bilder in Blech
The Philharmonic Brass im Grazer Musikverein.
Bereits das dritte Mal eroberte die glänzende Formation den Grazer Stefaniensaal.
„The Philharmonic Brass“ wurde 2022 gegründet und vereint Bläser und Schlagwerk verschiedener renommierter Orchester wie der Wiener und Berliner Philharmoniker. Die 20 Musiker ließen den Saal mit zwei Ouvertüren von Schostakowitsch und Borodin erstrahlen und erzittern. Unter der Leitung des Dirigenten Tugan Sokhiev, der gerade auch die neueste Staatsopernproduktion „Iolanta“ verantwortet, standen zwei bildhafte Werke im Zentrum des Abends: „Romeo und Julia“ sowie „Bilder einer Ausstellung“.
Die Auszüge aus Sergej Prokofjews Ballettmusik waren besonders im Kampf der Montagues und Capulets in dieser neuen Besetzung eindrucksvoll. Das Arrangement von Paul Archibald bewies auch in der Abschiedsszene des Liebespaares stimmungsvolle Raffinesse.
Im musikalischen Galeriestreifzug Modest Mussorgskys (Arr. Elgar Horwath) bewiesen die Musiker die klangliche Vielfalt ihres Instrumentariums. Insbesondere das 4-fach besetzte Schlagwerk verlieh dem Arrangement auch Konturen und Akzente. Der Bogen zog sich von der massiven Wucht des schweren Ochsenkarrens bis zu den trippelnden Schritten der tanzenden Küken, um mit einer mitreißenden Strahlkraft im finalen großen Tor von Kiew zu enden.
Katharina Hogrefe
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GRAMOLA Winter & CO bringt auf den CD-Markt: Friedrich Gulda/ Kurt Weill – KONZERTE FÜR VIOLINE UND BLASORCHESTER. Benjamin Schmid, Salzburg Wind Philharmonic, Hansjörg Angerer
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Zum Selbstbestellen
Buchbar ab sofort online auf www.musicalvienna.at
An den Tageskassen der VBW (Ronacher, Raimund Theater und MusikTheater an der Wien), am Wien Ticket Pavillon neben der Staatsoper und telefonisch bei Wien Ticket unter 01/58885-111, jeweils mit dem Aktionscode „Maskenball“.
Nähere Informationen zum Musical finden Sie unter phantom.musicalvienna.at
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für alle verfügbaren Vorstellungen am
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DAS PHANTOM DER OPER
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DAS PHANTOM DER OPER zählt mit mehr als 160 Millionen Besucher*innen zu den erfolgreichsten Musicals aller Zeiten. Es erzählt die spannende und geheimnisvolle Geschichte des Phantoms, das in den unheimlichen Katakomben der Pariser Oper lebt und seiner großen Liebe zur jungen Sängerin Christine Daaé. Erleben Sie Cameron Mackintoshs spektakuläre Neuproduktion von Andrew Lloyd Webbers DAS PHANTOM DER OPER und einen außergewöhnlichen Musical-Abend voller großer Emotionen, unsterblicher Liebe und packender Leidenschaft.
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schoepfblog – Programm der 14. Kalenderwoche vom 31.03.2025 bis zum 06.04.2025
Montag:
Apropos: Am Beispiel des geplanten Gewerbegebiets in St. Johann: Wenn sich repräsentative und direkte Demokratie gegenseitig torpedieren, ist das Ergebnis Stagnation. (Alois Schöpf)
Dienstag:
Erster April: Vorschlag zu einem neuen Orden für besondere Putin-Versteher und Russland-Freunde: die Oberst-Redl-Medaille. (Reinhold Knoll)
Literatur aus Tirol: Helmuth Schönauer bespricht die Erinnerungen der Marie Theres Foidl, geb. v. Meer. Lacknerbäuerin 1900-1963 in St. Johann.
Mittwoch:
Migration: Dietger Lather war jahrelang führend in der Deutschen Flüchtlingshilfe tätig. Seine These: Auch Österreich braucht Migration.
Donnerstag:
Indien: Lena Hallbruckers Bericht aus Indien, 2. Teil: Kirche – Pondicherry – Vinnarsi und dramatische Klassenunterschiede.
Freitag:
Politik: Meditation über die grandiose Wortschöpfung Hans Rauschers im „Der Standard“: Der „Beide Seiten Quatsch“. (Alois Schöpf)
Samstag:
Politik: Das Pendel in der Geschichte: Hoffentlich geht´s bald wieder in die andere Richtung! (Elias Schneitter)
Sonntag:
Medien und Verkehr: Der ORF Tirol fungiert als nachgeordnete Dienststelle der jeweiligen Landesregierung. Am Beispiel Fernpass. (Helmuth Schönauer)
Vergnügliche Lektüre auf https://www.schoepfblog.at/
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