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INFOS DES TAGES (DONNERSTAG, 28. NOVEMBER 2024)

28.11.2024 | Aktuelles

INFOS DES TAGES (DONNERSTAG, 28. NOVEMBER 2024)

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Christian Thielemann © Wiener Staatsoper / Michael Pöhn

DIE WIENER STAATSOPER IM DEZEMBER

Demnächst eröffnet das NEST – die neue Spielstätte der Wiener Staatsoper. Ab dem 7. Dezember wird dort ein breit gefächertes Programm (Opern, Ballette, Konzerte, aber auch zahlreiche Workshops, Quiz- und Diskussionsveranstaltungen) speziell für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und Familien angeboten; worüber wir Sie in Kürze nochmals gesondert informieren werden.

Im Haupthaus stehen im Dezember zwei Wiederaufnahmen auf dem Programm: Hans Pfitzners Palestrina unterer der musikalischen Leitung von Christian Thielemann und Jacques Offenbachs Les contes d’Hoffmann.

Darüber hinaus kehren in diesem Monat Tosca, Rigoletto, Hänsel und Gretel, Die Fledermaus sowie das Ballett Dornröschen in der Choreografie von Ballettdirektor und Chefchoreograf Martin Schläpfer auf die Bühne des Hauses am Ring zurück; abgerundet wird der Spielplan durch ein Solokonzert mit Erwin Schrott sowie der Matinee der Ballettakademie der Wiener Staatsoper.

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Szenenfoto »Palestrina« © Wiener Staatsoper / Axel Zeininger

Wiederaufnahme PALESTRINA von Hans Pfitzner

Musikalische Leitung Christian Thielemann
Inszenierung Herbert Wernicke

mit u. a. Günther Groissböck (Papst Pius IV.), Michael Nagy (Giovanni Morone), Wolfgang Bankl (Kardinal Christoph Madruscht), Wolfgang Koch (Carlo Borromeo), Adrian Eröd (Graf Luna), Michael Spyres (Giovanni Pierluigi Palestrina), Kathrin Zukowski (Ighino, sein Sohn), Patricia Nolz (Silla, sein Schüler)

Herbert Wernickes Inszenierung kam 1999 zur Premiere an der Wiener Staatsoper und wurde zuletzt 2001 aufgeführt. Nun bringt Christian Thielemann das Werk zur Wiederaufnahme:

»So wie Wagner oder Richard Strauss besaß auch Pfitzner eine ungeheuerliche Meisterschaft in der Personencharakterisierung – verbrämt mit einer Portion an galligem Humor. Wie er beispielsweise die Wandlung des einflussreichen Kardinals Carlo Borromeo hinbekommt – vom säuselnden Bittsteller, der Palestrina als Komponisten einer alles entscheidenden Messe gewinnen möchte, hin zum absoluten Monstrum, der seine Macht spielen lässt – ist einfach großartig!«, so der Dirigent.

Auf der Bühne sind u. a. in ihren internationalen Rollendebüts Michael Spyres als Giovanni Pierluigi Palestrina, Michael Nagy als Giovanni Morone, Günther Groissböck als Papst Pius IV. und Adrian Eröd als Graf Luna zu erleben. Weiters singen Wolfgang Bankl (Kardinal Christoph Madruscht), Wolfgang Koch (Carlo Borromeo), Kathrin Zukowski (Ighino, Hausdebüt) und Patricia Nolz (Silla).

Zu dieser Wiederaufnahme findet am 1. Dezember eine von Staatsoperndirektor Bogdan Roščić moderierte Einführungsmatinee statt, bei der Christian Thielemann, Michael Spyres, Günther Groissböck, Kathrin Zukowski, Wolfgang Koch, Jendrik Springer, Prof. Dr. Konrad Paul Liessmann und die Vienna Chamber Singers Einblicke in das Stück geben werden.

Termine und vollständige Besetzung → Palestrina
5./ 8. / 12. & 15. Dezember 2024

Einführungsmatinee: 1. Dezember 2024, 11.00 Uhr

 weitere Informationen

 

TOSCA von Giacomo Puccini

Musikalische Leitung Pier Giorgio Morandi
Inszenierung Margarethe Wallmann
mit u. a. Lise Davidsen (Floria Tosca), Freddie De Tommaso (Mario Cavaradossi), Alexey Markov (Baron Scarpia)

Puccinis Klassiker ist ein Fixpunkt im Repertoire der Wiener Staatsoper. In dieser Serie singen erstmals an der Wiener Staatsoper Lise Davidsen die Tosca, Freddie De Tommaso den Cavaradossi und Alexey Markov den Scarpia. Es dirigiert Pier Giorgio Morandi.

Termine und vollständige Besetzung → Tosca
7. & 10. Dezember 2024

 

Wiederaufnahme LES CONTES D’HOFFMANN von Jacques Offenbach

Musikalische Leitung Bertrand de Billy
Inszenierung Andrei Serban

mit u. a. John Osborn (Hoffmann), Alma Neuhaus (Muse/Nicklausse), Alex Esposito (Lindorf/Coppélius/Miracel/Dapertutto), Thomas Ebenstein (Andrès/Cochenille/Frantz/Pitichinaccio), Serena Sáenz (Olympia / Giulietta), Nicole Car (Antonia) 

1993 brachte Regisseur Andrei Serban seine Inszenierung von Les contes d’Hoffmann, die seither im Repertoire des Hauses am Ring ist, an die Wiener Staatsoper. In der Wiederaufnahme ist John Osborn, soeben zum »Sänger des Jahres« gekürt (Magazin Opernwelt), in der Titelpartie zu erleben. Ihre persönlichen Rollendebüts geben Alma Neuhaus als Muse/Nicklausse, Alex Esposito als Lindorf/Coppélius/Miracel/Dapertutto, Serena Sáenz die Olympia/Giulietta und Nicole Car die Antonia; Andrès/Cochenille/Frantz/Pitichinaccio verkörpert erneut Thomas Ebenstein.

Am Dirigentenpult: Bertrand de Billy, der am 22. Dezember nach der Vorstellung auf offener Bühne zum Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper ernannt wird.

Termine und vollständige Besetzung → Les contes d’Hoffmann
13./ 16. / 19. & 22. Dezember 2024

 

HÄNSEL UND GRETEL von Engelbert Humperdinck

Musikalische Leitung Axel Kober
Inszenierung Adrian Noble

mit Jochen Schmeckenbecher (Peter Besenbinder), Regine Hangler (Gertrud), Szilvia Vörös (Hänsel), Florina Ilie (Gretel), Norbert Ernst (Knusperhexe), Ileana Tonca (Sandmännchen/Taumännchen)

Unter der musikalischen Leitung von Axel Kober singen in Adrian Nobles Produktion von Hänsel und Gretel Szilvia Vörös (Staatsopernrollendebüt) den Hänsel und Florina Ilie die Gretel. Ihre Eltern Peter Besenbinder und Gertrud verkörpern Jochen Schmeckenbecher (Staatsopernrollendebüt) und Regine Hangler; Norbert Ernst ist die Knusperhexe (Staatsopernrollendebüt) und Ileana Tonca das Sandmännchen/Taumännchen.

Termine und vollständige Besetzung → Hänsel und Gretel

26. / 28. / 30. Dezember 2024 & 2. Jänner 2025

 

DIE FLEDERMAUS von Johann Strauss

Musikalische Leitung Bertrand de Billy
Inszenierung Otto Schenk

mit u. a. Georg Nigl (Gabriel von Eisenstein), Hanna-Elisabeth Müller (Rosalinde), Wolfgang Bankl (Frank), Daria Sushkova (Prinz Orlofsky), Jörg Schneider (Alfred), Clemens Unterreiner (Dr. Falke), Ilia Staple (Adele), Michael Niavarani (Frosch)

Traditionsgemäß zum Jahreswechsel kommt Die Fledermaus an die Wiener Staatsoper zurück. Unter der musikalischen Leitung von Bertrand de Billy singen u. a. Georg Nigl (Gabriel von Eisenstein), Hanna-Elisabeth Müller (Rosalinde; internationales Rollendebüt), Wolfgang Bankl (Frank), Daria Sushkova (Prinz Orlofsky), Jörg Schneider (Alfred), Clemens Unterreiner (Dr. Falke) und Ilia Staple (Adele).

Als Frosch konnte für die kommende Vorstellungsserie der vielseitig talentierte Kabarettist, Autor und Schauspieler Michael Niavarani gewonnen worden. Er erklärt sein spätes Debüt im Haus am Ring: Ich verehre und liebe die Staatsoper, ich schätze Bogdan Roščić schon lange, aber kann man auf einer fremden Bühne auftreten, wenn Vorstellungen in den eigenen Theatern angesetzt sind? Zu Silvester?? Es ging also längere Zeit hin und her zwischen Bogdan und mir, bis ich meine Skrupel auch einigen befreundeten Philharmonikern nach einer Vorstellung im Simpl erzählte. Das war, ich weiß noch genau, im Café Engländer. Irgendwann im Laufe des Gesprächs fiel aber das Totschlagargument schlechthin: »Nia, dein Opa war Philharmoniker und hat so oft am 31. Dezember in der Staatsoper in der Fledermaus gespielt. Was glaubst du, wie er sich gefreut hätte, seinen Enkel als Frosch auf der Bühne erleben zu dürfen?« Darauf habe ich tief gerührt – ich glaube, ich hatte sogar Tränen in den Augen – beschlossen, zuzusagen. Ich werde allerdings nach der Vorstellung an der Staatsoper noch ins Simpl hinübereilen, um vielleicht noch in einer Nummer mitzuspielen, jedenfalls aber mit allen anstoßen.«

Die Vorstellung am 31. Dezember wird live auf ORF III sowie auf der Streaming-Plattform der Wiener Staatsoper play.wiener-staatsoper.at übertragen.

Termine und vollständige Besetzung → Die Fledermaus

31. Dezember 2024 / 1. & 4. Jänner 2025

Außerdem stehen im Dezember u. a. am Programm:

SOLOKONZERT ERWIN SCHROTT
Pianist Giulio Zappa

Termin → Solokonzert Erwin Schrott
3. Dezember 2024

Ballett DORNRÖSCHEN

Musikalische Leitung Robert Reimer
Musik Piotr I. Tschaikowski & Toshio Hosokawa
Choreografie Martin Schläpfer, Marius Petipa
mit Tänzerinnen und Tänzern des Wiener Staatsballetts

Termine → Dornröschen
9. / 11. / 14. / 23. / 27. Dezember 2024 / 3. & 5. Jänner 2025

RIGOLETTO von Giuseppe Verdi

Musikalische Leitung Carlo Rizzi
Inszenierung Pierre Audi
mit u. a. Dmitry Korchak (Herzog von Mantua, Rollendebüt am Haus), Amartuvshin Enkhbat (Rigoletto, Rollendebüt am Haus), Nina Minasyan (Gilda, Rollendebüt am Haus)

Termine → Rigoletto
18. / 21. / 25. & 29. Dezember 2024

MATINEE DER BALLETTAKADEMIE
mit Schülerinnen und Schülern der Ballettakademie
Termin → Matinee der Ballettakademie
15. Dezember 2024, 11.00 Uhr

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Berthold Schneider wird neuer Intendant am Staatstheater Cottbus
Stiftungsrat der Brandenburgischen Kulturstiftung Cottbus-Frankfurt (Oder) trifft Entscheidung zu Nachfolge von Stephan Märki ab 2026

Der Stiftungsrat der Brandenburgischen Kulturstiftung Cottbus-Frankfurt (Oder) hat auf seiner heutigen Sondersitzung einstimmig Berthold Schneider als neuen Intendanten am Staatstheater Cottbus/Chóśebuz ab der Spielzeit 2026/27 bestätigt. Der derzeitige Intendant Stephan Märki beendet sein Engagement im Sommer 2025. Für die Spielzeit 2025/26 übernimmt Hasko Weber übergangsweise für ein Jahr die Nachfolge von Stephan Märki, ab Sommer 2026 startet Berthold Schneider als neuer Intendant.

Dr. Manja Schüle, Kulturministerin des Landes Brandenburg und Vorsitzende des Stiftungsrates der Brandenburgischen Kulturstiftung Cottbus-Frankfurt (Oder): „Berthold Schneider ist ein vielfach ausgezeichneter Intendant, Regisseur und Dramaturg mit internationalem Profil und großer Erfahrung. Mit seinem Engagement in Wuppertal hat er eindrucksvoll gezeigt: Als kreativer Kopf und großartiger Netzwerker kann er Menschen, Ideen und Einrichtungen zusammenbringen. Damit passt er perfekt ins hochspannende und dynamische Cottbus. Denn das Staatstheater ist schon lange mehr als nur eine Spielstätte. Es ist einer der wichtigsten Kreativ-Motoren beim Strukturwandel, bei der Stärkung der regionalen Identität und der Entwicklung von Strahlkraft für die Lausitz.“

 Tobias Schick, Oberbürgermeister der Stadt Cottbus/Chóśebuz und stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsrates der Brandenburgischen Kulturstiftung Cottbus-Frankfurt (Oder): „Ich freue mich sehr, dass Berthold Schneider in Cottbus/Chóśebuz die Intendanz übernimmt. Wir schätzen seine Expertise sowie sein herausragendes Engagement als tatkräftiger Teamplayer und Kommunikator. Überzeugt hat uns seine Vision, das Staatstheater Cottbus/Chóśebuz zukünftig durch Innovation und Exzellenz mit der Welt zu verbinden und die Stiftung gleichzeitig zu einer modernen und attraktiven Arbeitgeberin zu entwickeln. Seine Erfahrung aus der Transformationsregion Wuppertal wird ihm helfen, auch für unsere Stadt ein Programm zu etablieren, das das Publikum erreicht. In unserem Vierspartenhaus verspreche ich mir ein Wiedererstarken des Schauspiels. Ich bin überzeugt, dass die Interimsintendanz mit Hasko Weber den Boden bereiten wird für eine neue künstlerische Handschrift für das ehrwürdige Haus schon mit Blick auf den 120. Geburtstag des Theaters im Jahr 2028. Die Vorstellung des Neuen bei der Belegschaft wird umgehend erfolgen.“

 Stephan Märki, Intendant des Staatstheaters Cottbus: „Ich bin gespannt auf die Weiterentwicklung dieses wunderbaren Hauses mit Berthold Schneider und wünsche ihm Fortune, Fingerspitzengefühl und gutes Gelingen.“

 Iris Dönicke, Vorstandsvorsitzende der Brandenburgischen Kulturstiftung Cottbus-Frankfurt (Oder) und Kaufmännische Geschäftsführerin des Staatstheaters Cottbus und Ulrike Kremeier, Vorstandsmitglied der Brandenburgischen Kulturstiftung Cottbus-Frankfurt (Oder) sowie Direktorin des Brandenburgischen Landesmuseums für moderne Kunst (BLMK): „Wir freuen uns, Berthold Schneider als Intendanten des Staatstheater Cottbus und Vorstandsmitglied der Brandenburgischen Kulturstiftung ab der Spielzeit 2026/27 begrüßen zu dürfen. Mit seinem ganzheitlichen Theaterverständnis und seiner Erfahrung bringt er eine klare Vision für die Zukunft unseres Hauses mit. Schneider steht für eine Theater- und Kulturpraxis, die Traditionen und Aktualitäten der Gegenwart verbindet, interdisziplinäre Impulse setzt und künstlerische Experimente fördert. Seine Arbeit zeichnet sich durch gesellschaftliche Relevanz, innovative Inszenierungen und eine starke Verankerung in der lokalen Kulturlandschaft aus. Gemeinsam mit ihm wollen wir das Staatstheater Cottbus als lebendigen Ort des kulturellen Austauschs und der Inspiration weiterentwickeln sowie die Schnittstellen zur Bildenden Kunst und dem Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst ausloten.“

 Berthold Schneider, designierter Intendant am Staatstheater Cottbus ab der Spielzeit 2026/27: „Ich freue mich sehr darauf, gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen aus den unterschiedlichen Abteilungen und im Verbund mit dem Landesmuseum ein spannendes und unverwechselbares Programm ‘Made in Cottbus‘ entwickeln und präsentieren zu dürfen. Wichtig für meine Entscheidung für das Staatstheater waren unter anderem das hohe professionelle Niveau auf und hinter der Bühne, die spektakuläre Schönheit des Jugendstil-Theaters sowie das dynamische Umfeld einer Stadt und Region im Wandel.“

Der 1965 in Marburg geborene Berthold Schneider arbeitete nach Abschluss seines Klavierstudiums an der Musikakademie Kassel und seinem Master-Abschluss in Opernregie an der University of Iowa (USA) zunächst als Musikdramaturg, unter anderem an den Theatern in Braunschweig, Münster und Mannheim. Von 1999 bis 2004 war er Künstlerischer Leiter der Freien Spielstätte ‘staatsbankberlin‘ am Berliner Gendarmenmarkt. Von 2006 bis 2012 war er Operndirektor des Saarländischen Staatstheaters, anschließend International Cooperation Manager an der English National Opera in London. Von 2016 bis 2023 war er Intendant der Oper Wuppertal. Hier initiierte er unter anderem das Festival ‘Sound of the City‘ sowie das ‘Internationale Opernstudio NRW‘ – eine Kooperation der Opernhäuser in Essen, Dortmund, Gelsenkirchen und Wuppertal. Berthold Schneider ist zudem Mitbegründer des ‘Opernforums deutschsprachiger Theater‘ – einem Zusammenschluss von 30 Opernintendantinnen und -intendanten in Deutschland. Der Intendant, Regisseur und Dramaturg erhielt mehrfach Preise für seine Arbeit, darunter den Preis für das beste Opernprogramm und den Theaterpreis des Bundes. Für die von ihm konzipierte Werbekampagne ‘Wir lieben WOpertal‘ wurde Berthold Schneider mit dem Designpreis ‘Lisa 2018‘ ausgezeichnet.

Das im Jugendstil gebaute Cottbuser Theater wurde 1908 eröffnet. Im Jahr 1992 wurde das Cottbuser Stadttheater zum Staatstheater ernannt. Seit 2004 ist es – neben dem Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst – Teil der Brandenburgischen Kulturstiftung Cottbus-Frankfurt (Oder). Es ist das einzige Mehrspartentheater mit Musiktheater, Philharmonischem Orchester, Schauspiel und Ballett im Land Brandenburg. Das Land fördert die BKC-F mit jährlich rund 17 Millionen Euro, die Stadt Cottbus/Chóśebuz mit jährlich rund 6 Millionen Euro und die Stadt Frankfurt (Oder) mit rund 250.000 Euro. Weitere 7 Millionen Euro kommen aus dem Brandenburgischen Finanzausgleichsgesetz.

Weitere Informationen: www.staatstheater-cottbus.de

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Preisermäßigte Eintrittskarten für Wiener Musikverein am 21. Dezember (15,3o h), David Afkham, Dirigent, Matthias Goerne, Bariton. Bruckner Orchester Linz

Zum Selbstbestellen

Ermäßigungscodes „BOL-24“ bei der Buchung €19 Karten in allen Kategorien (ausgenommen Kategorie 1)

Die Kartenbestellung erfolgt ausschließlich unter der eMail-Adresse tickets@musikverein.at

telefonisch beim Kartenbüro des Wiener Musikvereins unter 01 505 81 90, persönlich vor Ort in der Bösendorferstraße 12, 1010 Wien oder online unter dem folgenden Link:

https://www.musikverein.at/konzert/?id=0005ceeb

Musikverein Wien  |  Goldener Saal  |  21. Dezember 2024  |  15:30 Uhr

David Afkham, Dirigent
Matthias Goerne, Bariton
Bruckner Orchester Linz

PROGRAMM

Hugo Wolf (1860–1903): Ausgewählte Lieder in Fassung für Singstimme und Orchester
Richard Strauss (1864–1949): Eine Alpensinfonie op. 64 Sinfonische Dichtung (1915)

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Im Portrait: Timoor Afshar, Solotänzer im Wiener Staatsballett

Berührend als Armand Duval und grandios als Prinz Siegfried: Timoor Afshar begeistert das Publikum mit seinen intensiven Rollengestaltungen ebenso wie mit seiner feinen Technik. Der gebürtige Amerikaner ist seit der Saison 2023/24 im Wiener Staatsballett als Solotänzer engagiert.

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Timoor Afshar als Prinz Siegfried in Rudolf Nurejews „Schwanensee“ © Ashley Taylor

Geboren in Indianapolis und aufgewachsen in Fishers im Bundesstaat Indiana, ließen ihm seine Eltern die Freiheit, sich in vielen Sportarten zu erproben, da er ein sehr aktives Kind war. Seine kunstsinnige Mutter war Chemikerin und folgte nach ihrer Karriere in der Pharmaindustrie ihrer künstlerischen Begabung. „Sie malt seither Aquarelle und hat damit ihre eigentliche Berufung gefunden. Sie hat mich mit ihrem Interesse an Kunst sehr geprägt und ich habe eine besondere Beziehung zu ihr. Mein Vater beschäftigte sich als Mathematiker mit Zahlen und hat den binären Code 0-1 im Kopf“, beschreibt Timoor Afshar seine Eltern. So spielte er als Kind Fußball, war Landesbester in 50 Meter Freestyle-Schwimmen und spielte Klavier. Er probierte auch Ballett, aber das war ihm zu steif und mit den vielen Übungen an der Stange zu langweilig – er wollte rennen, springen, sich bewegen. Als seine jüngere Schwester mit Ballettunterricht begann und er eine Aufführung ihrer Ballettschule besuchte, in der sie auftrat, wusste er plötzlich, dass Ballett genau das war, was er ab nun machen wollte: er wollte es nochmals mit Ballett versuchen. Die ersten Jahre waren als Hobby am Indiana Ballet Conservatory, wo er seine tänzerische Ausbildung begann. Er hatte jedoch großes Talent und so wechselte er 2011 ans Harid Conservatory in Florida. Obwohl fern der Familie, empfand er diese Zeit als sehr schön, weil er viele Gleichgesinnte kennengelernt hat, die denselben Traum hatten. Seine Pädagogin war Victoria Schneider, sie hat ihren Schülern zusätzlich zum Ballettunterricht auch andere Künste nahe gebracht, was ihn bis heute beeinflusst hat.

Während seiner Ballettausbildung nahm er auch an Wettbewerben des Youth America Grand Prix (YAGP) teil und erreichte mehrmals das Finale in New York. 2011 gewann er den Indianapolis Regionals Youth Grand Prix. Nach einem  YAGP-Wettbewerb, in dessen Rahmen er auch eine Masterclass bei Tadeusz Matacz, dem Direktor der John Cranko Schule, besucht hatte, wollte es der Zufall, dass Timoor Afshar auf dem Flughafen am Gate beim Einchecken Tadeusz Matacz traf. „Ich habe mich ihm vorgestellt – er hat mich in der Masterclass gesehen und stellte mir ein Stipendium für das nächste Jahr in Aussicht“, so Timoor Afshar über seine weichenstellende Begegnung mit dem Direktor der John Cranko Schule. Nach einem Jahr im Harid Conservatory schickte er seine Videos nach Stuttgart und erhielt nach 24 Stunden die Antwort, dass er einen Ausbildungsplatz bekommt. So wechselte Timoor Afshar nach Stuttgart in die berühmte Ballettausbildungsstätte. In New York hatte er die Klasse von Petr Pestov gesehen und war fasziniert davon gewesen, wie hier über die Technik hinaus gegangen wurde, die er bislang gekonnt und gekannt hat. „Ich habe den roten Faden der Übungen gesehen, ich wusste sofort, da will ich hin, das will ich so lernen“, erinnert er sich an seinen ersten Anknüpfungspunkt mit Stuttgart. Er war begeistert von der Schule, hat dort in den vier Jahren sehr viel gelernt. Gegen Ende seiner Ausbildungszeit bewarb er sich bei anderen Compagnien – ihm kam eigentlich nie in den Sinn, dass er in Stuttgart in der Compagnie tanzen würde – bis er für die Spielzeit 2016/17 einen Eleven-Vertrag bekam und so für das Stuttgarter Ballet unterschrieb. Jason Reilly kannte er bereits von Vorstellungen „Gala der Stars“ in Indiana, von ihm hat er auch viel gelernt, aber die Compagnie selbst war ihm nur von den Vorstellungsbesuchen während seiner Ausbildung bekannt. Das änderte sich rasch, denn er fühlte sich im Ensemble sehr wohl und war glücklich im Stuttgarter Ballett zu sein. „Ich habe viel gelernt und viel getanzt. Als ich noch jünger war, dachte ich, es gibt nur einen Weg sein Ziel zu erreichen, aber mit der Zeit habe ich festgestellt, dass man an den Aufgaben wächst und dass es mehrere Wege gibt, um etwas zu erreichen“, erinnert er sich an seine Anfänge im Stuttgarter Ballett. Im Anschluss an sein Jahr als Eleve wurde Timoor Afshar ins Corps de ballet engagiert; mit der Spielzeit 2019/20 avancierte er zum Halbsolisten. Er tanzte solistisch u.a. in den Piecen von George Balanchine, Maurice  Béjart, John Cranko, Andreas Heise, Johan Inger, Jiří Kylián, Hans van Manen, Roman Novitzky, Christian Spuck und Demis Volpi. Zu den größeren Partien zählten hier u.a. Drosselmeier in Edward Clugs „Der Nussknacker“; Prinz des Westens, Ali Baba sowie Blauer Vogel in Marcia Haydées „Dornröschen“; Benvolio und Faschingstanz in John Crankos „Romeo und Julia“ und Benno in John Crankos „Schwanensee“ sowie Ungarischer Offizier in Kenneth MacMillans „Mayerling“.

Choreografen wie Fabio Adorisio, Nanine Linning, Roman Novitzky und Martin Schläpfer kreierten Rollen für ihn; Edward Clug, Alessandro Giaquinto, Vittoria Girelli, Marco Goecke und Louis Stiens schufen gleich mehrere Partien für Timoor Afshar. „Die Arbeit mit einem Choreografen ist für mich wie ein Miteinander modellieren. Der Körper ist das Instrument, um die Schritte oder die Bewegungen zu entwickeln, es ist wie Energie geben und die Ideen des Choreografen im Schaffensprozess umzusetzen bis das Stück fertig ist“, erläutert er, wie er so eine Entwicklungsarbeit empfindet.

Zu choreografieren ist auch für Timoor Afshar ein Thema, das er weiter verfolgen will, hat er doch in Stuttgart für die „Noverre: junge Choreografen“-Schiene bereits viermal die Gelegenheit bekommen, sich auszuprobieren, was er mit sehr unterschiedlichen Zugängen nutzte. Für sein Debut „B-Side“ (2019) meint er im Nachhinein, das er wahrscheinlich zu viele Ideen hatte, die er alle unterbringen wollte. Sein zweites Werk „Deltangi“ (2021) nannte er nach einem persischen Begriff, der literarisch Sehnsucht beschreibt in der Bedeutung jemanden im Herzen zu vermissen. Hier beschäftigte er sich thematisch mit seinem Vater und dem nostalgischen Verlangen nach Menschen, die nicht da sind. Seine dritte Kreation „Zeitorgan“ (2022) war geprägt vom Roman „Zauberberg“ von Thomas Mann, in dem es um die Frage der Zeit geht. Seine zweite und dritte Choreografie sieht er für sich persönlich als sehr wichtig an, steckt doch hier viel von ihm selbst drinnen. Mit seinem vierten Stück „The Monster under the Bed“ (2023) wollte er zur Abwechslung etwas Humorvolles kreieren.

Martin Schläpfer hat er 2020 in Stuttgart bei der Erarbeitung der Uraufführung von „Taiyō to Tsuki“ kennengelernt. „Seine Menschlichkeit hat mich sehr beeindruckt“, erinnert sich Timoor Afshar an die damalige choreografische Arbeit. Als Martin Schläpfer dann Ballettdirektor in Wien wurde und sich durch das Sabbatical von Denys Cherevychko die Gelegenheit einer freien solistischen Stelle im Wiener Staatsballett ergab, wechselte Timoor Afshar nach Wien. „Wien hat viel Tanzgeschichte, auch wenn Wien mehr als Musikstadt bekannt ist“, freute sich Timoor Afshar über das Engagement. Obwohl es bereits Juni war und damit ziemlich spät für einen Wechsel, da ja die nächste Saison in Stuttgart eigentlich schon fixiert war, übersiedelte er dennoch nach Wien. „Ich kannte die Stadt von früheren Besuchen ein wenig, und da vor allem die Museen, aber nun sollte ich herkommen, um hier zu leben und zu arbeiten!“ Seit Beginn der vorigen Spielzeit ist Timoor Afshar nun als Solotänzer in Wien unter Vertrag. Sein Wien-Debut gab er in den „Goldberg-Variationen“ von Heinz Spoerli, er tanzte auch u.a. den Blauen Vogel in Martin Schläpfers „Dornröschen“ sowie solistische Partien in Michel Fokines „Les Sylphides“ und George Balanchines „Symphony in C“.

Bekannt wurde Timoor Afshar dem breiteren Ballettpublikum jedoch durch seine Verkörperung des Armand Duval in der umjubelten Premiere von „Die Kameliendame“ mit Ketevan Papava in der Titelrolle. Die Arbeit mit John Neumeier hat Timoor Afshar sehr geschätzt. „Er hat uns seine Intention zum Werk erklärt, er ist der Erfinder dieser Bewegungssprache, die sehr leidenschaftlich ist und in der der Mensch zuerst kommt und dann das, was der Mensch möchte und damit in der Umsetzung tatsächlich sehr an einen Film erinnert“, erläutert Timoor Afshar diese Phase der Einstudierung. Für ihn sind John Neumeier, George Balanchine und John Cranko besondere Persönlichkeiten und mit ihren jeweiligen Entwicklungen für das Ballett wichtige Meilensteine in der Ballettgeschichte. „Ich habe damals als Armand zum ersten Mal diese emotionale Tiefe gespürt, die ich dann auch in „Schwanensee“ einfließen lassen konnte“, ist er sehr reflektiert über seine persönliche Weiterentwicklung als Tänzer.

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Beglückt liebend: Timoor Afshar als Armand Duval und Ketevan Papava als Marguerite Gautier © Ashley Taylor

Mit dem im Juni erfolgten Debut in Rudolf Nurejews „Schwanensee“ hat sich Timoor Afshar in kürzester Vorbereitungszeit eine für Wien wichtige Rolle angeeignet, liegt doch für ihn die Bedeutung von Nurejew vor allem darin, die Männerpartien im klassischen Ballett entscheidend aufgewertet zu haben.

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Von Odile (Olga Esina) betört: Timoor Afshar als Prinz Siegfried © Ashley Taylor

Auch jetzt im Herbst tanzte Timoor Afshar wieder zum 60-Jahre Jubiläum in diesem für das Wiener Ballett geschaffenen Werk den männlichen Hauptpart. Neben seiner technischen Souveränität ist hier vor allem seine emotionale Ausdrucksstärke hervorzuheben, die den Vorstellungsbesuch im  intensiven Miteinander mit  Partnerin Olga Esina für das Publikum zu einem besonderen Erlebnis machte. „Ich liebe die Kompositionen von Tschaikowski, darin liegt so eine besondere Kraft, die sich im Körper fortsetzt – und dann geht es beim Tanzen los. Ich konnte die Schwanensee-Aufführungen richtig genießen, beim Tanzen wie in der Intensität des Ausdrucks. Die letzten beiden Vorstellungen tanzte ich mit Ioanna Avraam, dafür hatten wir nur sehr wenig Zeit uns aufeinander einzustimmen, aber auch da ist es uns gelungen, sehr harmonisch und emotional zu sein“, beschreibt er diese Auftritte.  

Ende November gastiert er in „Nussknacker“-Vorstellungen beim Indiana Ballet Conservatory – dort, wo er seine tänzerische Ausbildung begann.   

Wenn er nicht trainiert, probt oder auf der Bühne tanzt, dann liest er viel, denn als Tänzer muss man auch Gesamtkünstler sein, wie er meint, da man sich viel Inspiration aus Büchern, aus Ausstellungsbesuchen oder aus Kinofilmen holen kann. Timoor Afshar schreibt gern seine Gedanken über alles nieder, was ihm so in den Sinn kommt. Wichtig ist es ihm auch seine Freunde zu treffen und mit ihnen Zeit zu verbringen. Außerdem interessiert er sich sehr für Musik, die er sich am liebsten auf Schallplatten anhört. So oft es ihm möglich ist, besucht er seine Freundin in Stuttgart, die auch Tänzerin ist und mit der er derzeit eine Fernbeziehung führt.

Aktuell bereitet er sich auf „The Winter´s Tale“ von Christopher Wheeldon vor. Nach der Lektüre von „Der widerspenstigen Zähmung“, „Romeo und Julia“ und „Ein Sommernachtstraum“ hat Timoor Afshar nun einen neuen Zugang zu den Werken Shakespeares für sich entdeckt. So machen sich Elena Bottaro als seine Partnerin im Stück und er ihre persönlichen Notizen in ein gemeinsames Exemplar von Shakespeares „Wintermärchen“ als Studienbuch für die Herangehensweise an ihre Partien, um sich so miteinander auf dieses Werk einzustimmen.

Man darf gespannt sein auf weitere tänzerische Begegnungen mit Timoor Afshar! 

Ira Werbowsky

 

 

 

 

 

 

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