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INFOS DES TAGES (DONNERSTAG, 28. MÄRZ 2024)

28.03.2024 | Aktuelles

INFOS DES TAGES (DONNERSTAG, 28. MÄRZ 2024)

WIENER STAATSOPER: Heute startet die Parsifal-Serie

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PARSIFAL von Richard Wagner

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Michael Nagy (Amfortas. Foto: Wiener Staatsoper/Michael Pöhn

Musikalische Leitung Alexander Soddy
Inszenierung Kirill Serebrennikov
mit u. a. Michael Nagy (Amfortas), Günther Groissböck (Gurnemanz), Daniel Frank (Parsifal), Werner Van Mechelen (Klingsor), Elīna Garanča (Kundry)

Am Gründonnerstag steht traditionell Parsifal am Spielplan der Wiener Staatsoper und auch heuer beginnt die Vorstellungsserie des »Bühnenweihfestspiels« an diesem Tag. In der Titelpartie ist erstmals am Haus Daniel Frank zu erleben, Hausdebütant Werner Van Mechelen stellt sich als Klingsor dem Publikum vor. Ein weiteres Staatsopern-Rollendebüt gibt Günther Groissböck als Gurnemanz; Elīna Garanča verkörpert erneut die Kundry und Michael Nagy den Amfortas.

28. März, 1. & 3. April 2024

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Daniel Frank (Parsifal). Foto: Mats Bäcker

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Günter Groissböck, Alexander Soddy, Elina Garanca und Daniel Frank

ZU INSTAGRAM

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RUSALKA von Antonín Dvořák

Musikalische Leitung Tomáš Hanus
Inszenierung Sven-Eric Bechtolf
mit u. a. Pavel Černoch (Der Prinz), Eliška Weissová (Die fremde Fürstin), Adam Palka (Der Wassermann), Corinne Winters (Rusalka), Okka von der Damerau (Ježibaba)

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Corinne Winters (Rusalka. Foto: Fabrizio Sansoni

In Dvořáks Oper über eine Nixe, die sich in einen Menschen verliebt, das Wasser verlässt und an der Welt scheitert, gibt die amerikanische Sopranistin Corinne Winters ihr Hausdebüt in der Titelrolle. In dieser großteils neubesetzten Serie gibt des Weiteren Adam Palka sein persönliches Rollendebüt als Wassermann; erstmals sind an der Wiener Staatsoper Pavel Černoch als Prinz, Eliška Weissová als Fremde Fürstin und Okka von der Damerau als Ježibaba zu erleben. Am Pult steht Tomáš Hanus.

31..März, 2. & 4. April 2024

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OPER FRANKFURT:  Kurzfilm von Thiemo Hehl zur Premiere von Georg Friedrich Händels Giulio Cesare in Egitto ist freigeschaltet

der Kurzfilm von Thiemo Hehl zur Premiere von Georg Friedrich Händels Giulio Cesare in Egitto (Musikalische Leitung: Simone Di Felice; Inszenierung: Nadja Loschky) im Internetauftritt der Oper Frankfurt ist freigeschaltet:

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Foto: Barbara Aumüller

https://oper-frankfurt.de/de/oper-frankfurt-zuhause/?id_media=441

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DIE SAISON 2024/25 AM OPERNHAUS ZÜRICH – DAS ENDE EINER ÄRA

Ddie Spielzeit 2024/25 ist eine besondere: Mit ihr verabschiedet sich der Intendant Andreas Homoki vom Opernhaus Zürich. Eine dreizehn Jahre währende Ära geht damit zu Ende. Es ist alles vorbereitet für eine Abschiedsspielzeit, an deren Ende Andreas Homoki und sein Team insgesamt 123 Opern-Neuproduktion und 39 Ballettabende zur Premiere gebracht haben werden. Rund 2.5 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer waren in den vergangenen Jahren zu Gast. Das Verständnis von Musiktheater umfasste in dieser Zeit viel mehr als das, was man im engeren Sinne unter Oper versteht. Neben populären Klassikern von Mo-zart, Verdi, Wagner, Puccini, Rossini und Strauss standen in den vergangenen dreizehn Jahren auch immer Operetten, Musicals, freie Barockprojekte, Kooperationen zwischen dem Ballett und der Oper, neu in Auftrag gegebene Familienopern und formsprengende Experimente der zeitgenössischen Musik auf dem Spielplan. Diesem Gedanken folgt auch das Pro-gramm in der letzten Saison 2024/25.

Vier Uraufführungen werden in der kommenden Spielzeit präsentiert, darunter die erste Choroper des Schweizer Komponisten Beat Furrer. Weiterhin stehen Neuinszenierungen von Barrie Kosky, Dmitri Tcherniakov, Kirill Serebrennikov, Jetske Mijnssen und Tatjana Gürbaca auf dem Programm.
Christian Gerhaher, Camilla Nylund, Michael Volle, Elena Stikhina, Tomasz Konieczny, Piotr Beczała, Vida Miknevičiũtė, Quinn Kelsey, Marina Rebeka und Julie Fuchs sind in erfolgreichen Produktionen aus den letzten Jahren zu erleben. Von neun Opernpremieren wird Andreas Homoki noch einmal zwei Neuproduktionen inszenieren. Die Ballettdirektorin Cathy Marston präsentiert ein neues abendfüllendes Handlungsballett. Gianandrea Noseda gestaltet musikalisch neben einer Konzertsaison mit grosser Bandbreite auch die letzte Premiere der Saison und die Abschiedsfeierlichkeiten des scheidenden Intendanten.

  • Download der vollständigen Medieninformation hier
  • Mediendossier zur Saison
  • Download Fotos: Direktion des Opernhauses und Visuals
  • Das Saisonbuch 2024/25 als ISSUU
  • Bestellung des Saisonbuchs per Post.
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    STAATSBALLETT BERLIN:  SPIELZEIT 2024/25 

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    Reflektions-Räume zwischen Liebeswirren, Klimawandel und dem Wahnsinn des Einzelnen  
     

    Berlin, 27. März 2024 — Am heutigen Mittwochvormittag hat das Staatsballett Berlin das Programm der Spielzeit 2024/25 veröffentlicht. Intendant Christian Spuck und sein Team präsentierten vier Premieren mit einer Uraufführung, fünf Wiederaufnahmen, ein Gastspiel des Nederlands Dans Theater sowie ein breites Rahmen- und Education-Programm, das ab der kommenden Spielzeit in das Staatsballett eingegliedert ist.  

    In seiner zweiten Spielzeit präsentiert Intendant Christian Spuck vier Premieren mit einer Uraufführung. Der Abend Minus 16 (25. Oktober 2024, Deutsche Oper Berlin) vereint mit Werken von Sharon Eyal und Ohad Naharin zwei starke Stimmen der Gegenwart. Choreograph Edward Clug erarbeitet mit Ein Sommernachtstraum nach William Shakespeare (21. Februar 2025, Deutsche Oper Berlin) eine abendfüllende Kreation zur Auftragsmusik von Milko Lazar. Das Ballett Winterreise zu dem gleichnamigen Liederzyklus von Franz Schubert in der musikalischen Fassung von Hans Zender (11. Mai 2025, Staatsoper Unter den Linden) wird von Christian Spuck neu mit dem Ensemble erarbeitet. In der letzten Premiere, Gods and Dogs (28. Juni 2025, Staatsoper Unter den Linden), erzählt Jiří Kylián vom Wahnsinn des Einzelnen, während Crystal Pite die tanzenden Körper zum Zeichen menschlicher Vergänglichkeit und Vitalität werden lässt.

    Mit dem Nederlands Dans Theater ist eine der renommiertesten Tanzkompanien weltweit zu Gast beim Staatsballett Berlin (Juli 2025, Deutsche Oper Berlin) und präsentiert mit der Trilogie Figures in Extinction ein vierjähriges Projekt von Choreographin Crystal Pite und Theatermacher Simon McBurney zum Thema Klimawandel. Zum Ende der Spielzeit bietet die Ballettwoche außerdem acht Tage volles Programm mit drei Produktionen aus dem Repertoire, zwei Gala-Abenden, zwei Education-Formaten sowie zwei Gesprächsveranstaltungen. 

    Zurück ins Repertoire kehrt Schwanensee von Patrice Bart in der Staatsoper Unter den Linden. Ebenfalls dort verbleibt mit Giselle von Patrice Bart ein weiteres großes klassisches Handlungsballett sowie 2 Chapters Love mit Werken von Sol León und Sharon Eyal. In der Deutschen Oper Berlin sind außerdem Bovary von Christian Spuck sowie der dreiteilige Abend William Forsythe zu sehen.  

    Im Ensemble freuen sich neun Tänzer*innen über Beförderungen. Weronika Frodyma, Martin ten Kortenaar und Haruka Sassa sind ab der kommenden Spielzeit Erste Solotänzer/bzw. Solotänzerinnen innen, Danielle Muir und Kalle Wigle werden zu Solotänzer. Marina Duarte, Gregor Glocke, Leroy Mokgatle und Clotide Tran steigen vom Corps de ballet zu Demi-Solotänzern auf.  

    Strukturelle Veränderungen ergeben sich für Tanz ist KLASSE!, das Education-Programm des Staatsballetts, das ab der neuen Saison nach 17 Jahren als Verein zu einer eigenen Abteilung des Staatsballetts wird. Wie gewohnt wird ein breites Programm an Workshops für Familien, Schulen, Kitas, aber auch Tanzkurse und Ferienkurse für unterschiedlichste Altersklassen und Bevölkerungsgruppen angeboten. Neu sind 3D-Klassen für Jugendliche, STEPahead, eine Fortbildungsreihe für Erzieher*innen sowie (K)nie zu spät, ein Veranstaltungsangebot für Senior*innen.

    Einen Blick hinter die Kulissen ermöglicht weiterhin das Rahmenprogramm durch Premierengespräche und Trainings zum Zuschauen. Möglichkeiten zum Austausch bieten sich im Rahmen der Ballettgespräche, die Ensemble und künstlerisch Beteiligte zum persönlicheren Gespräch laden. Oder beim Forum, in dessen Rahmen gesellschaftliche Themen zum Bühnentanz diskutiert werden.

    Visuell ist die kommende Spielzeit geprägt von der fotografischen Arbeit der Südafrikanerin Caroline Mackintosh. Die in Berlin lebende Künstlerin begab sich dafür mit acht Tänzer*innen auf eine farbenfrohe Erkundungstour durch die Deutsche Oper Berlin.  

    Intendant Christian Spuck setzt mit dem Programm Akzente:  
    «Ballett, wie auch der Tanz als lebendige Kunstform, schafft Räume, die auf eine ganz besondere Art und Weise unsere Gegenwart reflektieren, den Blick in die Vergangenheit bieten, aber auch unsere aktuellen Erfahrungen in einer zutiefst aufgewühlten und zerrissenen Welt einzufangen vermögen. Das Staatsballett Berlin ist für mich ein Ort des kreativen Schaffens, der Vernetzung und des gegenseitigen Austausches, der diese Räume erkundet und ermöglichen soll.»

    Der reguläre Ticketvorverkauf beginnt am 10. Juni 2024, Mitglieder des Freundeskreises und Inhabende des Tanztickets können bereits im Rahmen des vorgezogenen Vorverkaufs ab 03. Juni 2024 Karten erwerben.   

    STAATSBALLETT BERLIN
     Spielzeit 2024/25  
     Produktionen 2024/2025

    Premieren

    Minus 16
    SAABA Choreographie von Sharon Eyal 
    Minus 16 Choreographie von Ohad Naharin
    25., 28., 29. Oktober, 7., 8., 21., 24. (Doppelvorstellung), 29. November 2024
    Deutsche Oper Berlin

    Uraufführung
    Ein Sommernachtstraum
    Ballett von Edward Clug nach William Shakespeare 
    Musik von Milko Lazar 
    21., 23., 26. Februar, 1., 9., 10., 30. (Doppelvorstellung) März, 21., 28. Mai 2025
    Deutsche Oper Berlin

    Winterreise
    Choreographie und Inszenierung von Christian Spuck
    Musik von Hans Zender nach Franz Schuberts Winterreise 
    11., 14., 17., 23., 29. Mai, 7., 9., 14. Juni 2025
    Staatsoper Unter den Linden

    Gods and Dogs
    Gods and Dogs Choreographie von Jiří Kylián
    Angels´ Atlas Choreographie von Crystal Pite
    28., 29. Juni, 2., 6., 13., 18. Juli 2025
    Staatsoper Unter den Linden 

    Wiederaufnahmen 

    Bovary
    Tanzstück von Christian Spuck nach dem Roman von Gustave Flaubert
    Musik von Camille Saint-Saëns, Thierry Pécou, György Ligeti u.a.
    7., 8., 13., 22., 26. September, 3. (Doppelvorstellung) Oktober, 21., 25 .Dezember 2024
    Deutsche Oper Berlin

    Giselle
    Choreographie von Patrice Bart nach Jean Coralli und Jules Perrot
    Musik von Adolphe Adam
    20., 24., 29. (Doppelvorstellung) September, 10. Oktober, 1., 2. November, 4. Dezember 2024
    Staatsoper Unter den Linden 

    2 Chapters Love
    Stars Like Moths Choreographie von Sol León
    2 Chapters Love Choreographie von Sharon Eyal
    15., 17., 23., 26., 30. November, 6. Dezember 2024, 14., 17., 19., 22. April, 30. Mai 2025
    Staatsoper Unter den Linden 

    Schwanensee
    Choreographie von Patrice Bart nach Lew Iwanow und Marius Petipa
    Musik von Peter I. Tschaikowsky 
    14., 19., 26., 28., 30. Dezember, 16., 18. Januar, 15., 19., 22., 28. März , 5., 6. April 2025
    Staatsoper Unter den Linden 

    William Forsythe
    Blake Works I Choreographie von William Forsythe
    Approximate Sonata 2016 Choreographie von William Forsythe
    One Flat Thing, Reproduced Choreographie von William Forsythe
    24., 29., 31. Januar 2025, 27. Februar 2025, 6., 12. März 2025, 2., 10., 18., 25. April 2025
    Deutsche Oper Berlin

    Sonderveranstaltungen

    Ballettwoche
    25. Mai TanzTanz Spezial Staatsballett Berlin, Studio
    26. Mai TiK Workshop Staatsballett Berlin, Studio
    27. Mai Forum Deutsche Oper Berlin, Rangfoyer
    28. Mai Ein Sommernachtstraum Deutsche Oper Berlin
    29. Mai Winterreise Staatsoper Unter den Linden
    30. Mai 2 Chapters Love Staatsoper Unter den Linden
    31. Mai Ballett Gala Staatsoper Unter den Linden
    1. Juni Ballettgespräch Staatsoper Unter den Linden, Appollosaal
    1. Juni Ballett Gala Staatsoper Unter den Linden
     

    Zu Gast
    Nederlands Dans Theatre & Complicité
    4., 5., 6. ( Doppelvorstellung ) Juli 2025
    Deutsche Oper Berlin

    Staatliche Ballett- und Artistikschule
    25., 29. Juni 2025
    Deutsche Oper Berlin

    Gespräch & Diskurs

    Premierengespräch
    Vor der Premiere im Gespräch
    13. Oktober 2024, 9. Februar, 27. April, 15. Juni 2025

    Ballettgespräch
    Künstler*innen und Gäste des Staatsballetts Berlin im Gespräch
    3. November 2024, 2. Februar, 23. März, 1. Juni 2025
    Staatsoper Unter den Linden, Appollosaal

    Forum
    Diskussionsveranstaltung zu gesellschaftspolitischen Themen rund um Tanz und Ballett 
    12. November 2024, 14. Januar, 27. Mai 2025
    Deutsche Oper Berlin, Rangfoyer

    Backstage

    Training zum Zuschauen
    17. November 2024
    Staatsoper Unter den Linden

    Eröffnungsfest
    Bühnenprobe „Bovary“
    31. August 2024
    Deutsche Oper Berlin
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    24.3.2024- Tiroler Festspiele Erl- Klaviertage- „Concordia Benefiz-Matinée“-
    Festspielhaus Erl.
    Grandiose Kunst im Dienste der Menschlichkeit!

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Dr. Hans Peter Haselsteiner mit den Mädchen in Tiroler Tracht. Foto: David Assinger/ Festspiele Erl

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Pater Markus segnet die mitgebrachten Palmbuschen. Foto: David Assinger/ Tiroler Festspiele

Traditionsgemäß fand zum Abschluß der Klaviertage bei den Tiroler Festspielen Erl die „Concordia Benefiz-Matinée“ im Festspielhaus Erl eindrucksvoll statt. Das Sozialprojekt, dessen zentrales Motto „Kindern Flügel geben!“ ist, wurde vor mehr als 30 Jahren gegründet und ist eine
internationale, unabhängige Hilfsorganisation. Die Kernaufgabe der Organisation ist die Begleitung und Betreuung von Kindern, Jugendlichen und Familien in Not in den ärmsten Gebieten Europas wie in Rumänien, in Bulgarien, in der Republik Moldau und im Kosovo. Über allem steht das Ziel , dass jedes Kind ein eigenverantwortliches Leben ohne Ausgrenzung führen können soll. CONCORDIA geht dorthin, wo die Not am größten ist!
Vor
Beginn des Konzertes erschienen Festspielpräsident Dr.Hans Peter Haselsteiner, Pater Markus und kleine Mädchen in Tiroler Tracht mit Körben gefüllt mit Palmbuschen auf der Bühne, bei bereits auf der Bühne anwesendem Orchester. Dr.Hans Peter Haselsteiner hielt eine ergreifende Rede, in der er betonte, dass es in einer Zeit, die geprägt ist von Ängsten und Sorgen, mit denen wir alle konfrontiert sind nicht so leicht ist, Menschen zu helfen, denen es noch viel schlechter geht in unserer krisengeschüttelten Zeit.
Er appellierte dennoch an die Hilfsbereitschaft von uns Allen, um die Lebenssituation der Ärmsten der Armen nachhaltig zu verbessern.

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Moritz Gann und das Orchester der Tiroler Festspiele Erl. Foto: David Assinger/ Tiroler Festspiele

Anschließend segnete Pater Markus, die von den Kindern am Palmsonntag mitgebrachten Palmbuschen mit den besten Wünschen der Tiroler Festspiele Erl für die bevorstehenden Osterfeiertage. Mit dem „Siegfried Idyll, WWV 103“ von Richard Wagner begann ein fulminantes Konzert im Dienste der tatkräftigen Hilfe für notleidende Menschen. Unter der hervorragenden, musikalischen Leitung, des aus Tübingen stammenden Dirigenten Moritz Gnann, der als einer der aufregendsten Dirigenten seiner Generation gilt, beeindruckte das exzellente Orchester der Tiroler Festspiele Erl mit atemberaubender Homogenität, einer duftigen, kammermusikalischen Umsetzung des Wagner‘schen Oeuvres und spiegelte Wagners „Verherrlichung des Familien-Kultus“, wie Liszt das Werk nannte, das auch zugleich eine Verherrlichung der Jugend und ihrer Ideale darstellt, brillant wider. Kurz nach der Vollendung des Musikdramas „Siegfried“ geschrieben, verarbeitet das Idyll in ähnlicher Manier wie das „Meistersinger“-Vorspiel vier Motive aus der Oper, die sogenannte „Friedensmelodie“ (Ewig war ich, ewig bin ich), das Weltenhort-Motiv (O Siegfried, herrlicher Hort der Welt), das Thema des Liebesentschlusses (Du bist mir ewig) und eine Begleitfigur aus Siegfrieds Liebeslied, die aber nur kurz auftritt. Zu diesem Themenmaterial tritt als Volkslied-Zitat das Schlaf, Kindchen, Schlaf (in einer anderen Melodie als der heute gebräulichen) hinzu. Der 19 jährige Franz Schubert komponierte seine Symphonie Nr.5 B-Dur D 485 im Frühherbst 1816. 1.Satz (Allegro), 2.Satz (Andante con moto), 3.Satz (Menuetto. Allegro molto- Trio), 4.Satz (Allegro Vivace). In Erl von mitreißender Leichtigkeit und überragender Gefühlsqualität umgesetzt, ließ sich die große Bewunderung des jungen Schubert für sein musikalisches Vorbild Mozart, stets hörbar erkennen. „O Mozart, unsterblicher Mozart“ schwärmte Schubert in seinem Tagebuch.

In atemberaubender Einheit musizierte Moritz Gnann mit dem wunderbaren Orchester der Tiroler Festspiele Erl. Die unglaubliche Vertrauensbasis des Dirigenten mit dem Orchester war sehr deutlich zu spüren und führte zu grandiosen, musikalischen Ergebnissen. Mit mancher Mollfärbung kommt ein bei Schubert häufiger melancholischer Ton ins Spiel. „So schön kann Traurigkeit sein“, dann verdrängt Schubert wieder die dunklen Gedanken, indem er sich- und uns- durch zauberhafte, harmonische Wechsel in eine andere, ferne, unwirkliche Welt entrückt. Grandios!

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Moritz Gann und das Orchester der Tiroler Festspiele Erl. Foto: David Assinger/ Tiroler Festspiele

Den Abschluß dieses phänomenalen Konzertes bildete Ludwig van Beethoven (1770-1827) Symphonie Nr.6 F-Dur op.68 „Pastorale“. 1.Satz- (Allegro ma non troppo- Angenehme , heitere Empfindungen, welche bei der Ankunft auf dem Lande im Menschen erwachen), 2.Satz (Andante molto mosso (Szene am Bach), 3.Satz (Allegro- Lustiges Zusammensein der Landleute), 4.Satz (Allegro- Donner, Sturm), 5.Satz (Allegretto- Hirtengesang. Wohltätige, mit Dank an die Gottheit verbundene Gefühle nach dem Sturm). Hochkarätigst, sämtliche Nuancen und Facetten des Beethoven‘schen Oeuvres ausarbeitend präsentierte das hervorragende Orchester der Tiroler Festspiele Erl, in dem jede Instrumentengruppe mit dem großartigen Dirigenten dieses außergewöhnlichen Konzertes, Moritz Gnann, spürbar penibelst gearbeitet wurde, die, von Beethoven gewünschte und beabsichtigte Tiefe der Empfindung, das Wunder seines gesamten Werkes, Empfindung, Ausdruck der Empfindung sensationell möglich machte. Fesselnd blieb jeder Moment dieser 6.Symphonie, ein unglaublicher, künstlerischer Vorgang. Beethoven
erfindet damit die Ewigkeit, die ewige Glückseligkeit. Kulminierend in der Kernaussage dieses fabelhaften Meisterwerkes- die Erfindung des Glücks!

Marisa Altmann-Althausen

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