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INFOS DES TAGES (DIENSTAG, 28. OKTOBER 2025)

28.10.2025 | Aktuelles

INFOS DES  TAGES (DIENSTAG, 28. OKTOBER 2025)

Operalia – Wettbewerb: Ein Österreicher (Steirer) unter den Preisträgern: Alexander Grassauer

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 Operalia 2025 – Placido Domingo überreicht Alexander Grassauer den Birgit-Nilsson-Preis (Foto Operalia Facebook)

Ein Video von seinem erfolgreichen Operalia-Auftritt gibt es noch nicht. Doch zu Jahresbeginn hat Alexander Grassauer bereits beim Wettbewerb „SWR Junge Opernstars“ den Hauptpreis gewinnen können. Dabei entstand der folgende filmische Beitrag über den steirischen Bassbariton:

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https://www.youtube.com/watch?v=dFC86a7bb4k

Lukas Link

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Bayerische Staatsoper:  Mehrfache Auszeichnung von Ekaterine Buachidze und Natalie Lewis beim Operalia-Award in Sofia

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Ekaterina Buachidze, Natalie Lewis. Copyright: Bayerische Staatsoper
 
Die Bayerische Staatsoper freut sich, den großen Erfolg zweier ihrer Künstlerinnen beim diesjährigen Operalia-Award bekanntzugeben. Beim renommierten internationalen Wettbewerb, der zu den wichtigsten Plattformen für junge Sänger:innen zählt, wurden Ekaterine Buachidze und Natalie Lewis, ehemalige Mitglieder des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper, mit den höchsten Auszeichnungen geehrt. Dieser doppelte Erfolg unterstreicht eindrucksvoll die herausragende künstlerische Qualität der Nachwuchsarbeit der Bayerischen Staatsoper und ihrer Rolle als eines der führenden Opernhäuser weltweit.
 
Die georgische Mezzosopranistin Ekaterine Buachidze, in der Spielzeit 2024–25 Mitglied des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper, wurde mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Zusätzlich kann sie sich über den „The Pepita Embil Prize of Zarzuela“ und den „Rolex Prize of the Audience“ freuen. Nach ihrem Studium am Staatlichen Wano-Saradschischwili-Konservatorium in Tiflis und ersten Engagements, unter anderem am Teatro dell’Opera di Roma, entwickelt sie ihre Karriere in München mit beeindruckender Konsequenz weiter. In der Spielzeit 2024–25 war sie unter anderem in der Neuproduktion von Káťa Kabanová als Glaša, als Sandmännchen in Hänsel und Gretel, als Lola in Cavalleria rusticana / Pagliacci sowie als Annina in La traviata zu erleben.
 
Die US-amerikanische Mezzosopranistin Natalie Lewis, die nach zwei Jahren im Opernstudio seit dieser Spielzeit festes Ensemblemitglied der Bayerischen Staatsoper ist, erhielt den zweiten Preis des Operalia-Awards und ist Preisträgerin des „Birgit Nilsson Prize“. Sie studierte an der University of Massachusetts sowie an der renommierten Juilliard School in New York und hat sich innerhalb kürzester Zeit als außergewöhnliche Künstlerin profiliert. In der Spielzeit 2025–26 wird sie unter anderem als Emilia in Otello, als Giovanna in Rigoletto, als Grimgerde in der Neuproduktion von Die Walküre, als Annina in La traviata, als Zweite Magd in Elektra sowie als Dritte Dame in Die Zauberflöte auf unserer Bühne zu erleben sein.
 
„Wir sind überaus stolz auf Ekaterine Buachidze und Natalie Lewis“, sagt Intendant Serge Dorny. „Ihr Erfolg bei Operalia ist eine großartige Bestätigung unserer künstlerischen Arbeit und unseres Engagements für die Ausbildung junger Talente. Die Förderung der nächsten Generation von Sänger:innen ist für uns kein Nebenschauplatz, sondern ein zentraler Bestandteil unserer künstlerischen Identität. Das Opernstudio der Bayerischen Staatsoper ist ein Ort, an dem sich die Zukunft der Oper entfaltet – praxisnah, international und auf höchstem Niveau.“
 
Mit seiner Verbindung von individueller Ausbildung, Bühnenerfahrung und enger Zusammenarbeit mit dem Ensemble gilt das Opernstudio der Bayerischen Staatsoper unter der Künstlerischen Leitung von Tobias Truniger als eines der führenden Ausbildungsprogramme für junge Sänger:innen weltweit. Seit seiner Gründung in der Spielzeit 2006–07 haben zahlreiche Alumni internationale Karrieren gestartet – ein Beleg für die nachhaltige Wirkung dieser gezielten Nachwuchsförderung.
 
ZUM OPERNSTUDIO

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GLUCK-FESTSPIELE BAYREUTH/ NÜRNBERG: Am  Montag  stellte Intendant Michael Hofstetter das Programm der Gluck Festspiele 2026 vor.

Von 7.-23. Mai (in Bayreuth & Nürnberg) stehen unter dem Motto „Amor und Psyche“ erstmals drei Gluck-Opern im Zentrum. Dabei gibt es den Brückenschlag von der Barock-Oper ins 19. Jahrhundert. Haben sich doch Komponisten wie Wagner, Berlioz, Schubert u.a. immer wieder auf Gluck bezogen. Die Opernproduktionen der Gluck Festspiele werden als Gastspiele auch bei anderen Festivals vertreten sein (z.B. Eröffnung Mozartfest Augsburg, Bayreuther Festspiele, Potsdam, Eisenach, Gotha).

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Michael Hofstetter, Intendant der Gluck Festspiele (re, © Beth Chalmers), bringt 2026 u.a. den Sopranisten Samuel Marino (li, © Olivier Allard) in einer Hauptpartie im Markgräflichen Opernhaus Bayreuth (Mi, © Beth Chalmers).

Die Gluck Festspiele entdecken im zweijährigen Turnus das musikalische Werk Christoph Willibald Glucks mit hohem künstlerischem Anspruch neu und konnten sich im Laufe der letzten drei Festspielausgaben unter der Intendanz von Prof. Michael Hofstetter als musikalischer Leuchtturm in der Metropolregion Nürnberg weiterentwickeln. 2026 stehen von 7.-23. Mai unter dem Motto «Amor und Psyche» erstmals drei Eigen-Produktionen von Gluck-Opern im Zentrum. Dabei gibt es den Brückenschlag von der Barock-Oper ins 19. Jahrhundert. Die Festspiel-Zentren sind Bayreuth mit dem Markgräflichen Opernhaus und dem neuen Friedrichsforum, dazu Nürnberg und Fürth, Neumarkt, Castell und Lehrberg.

«Die Gluck Festspiele sind kein reines Wohlfühlfestival – es geht um etwas viel Tieferes, das es im Oevre von Gluck zu entdecken gibt: um einen bis dahin nicht dagewesenen stringenten Blick in den Seinsgrund der menschlichen Psyche», sagt Intendant Michael Hofstetter. Als führender progressiver Kopf im Sinne der Aufklärung und Persönlichkeit von internationalem Format schuf Gluck einen immensen emotional-musikalischen Ausdruckskosmos. Er setzte sich dafür ein, dass die Oper nicht nur ein Spektakel für Augen und Ohren war, sondern Bedeutungstiefe bekam.

Das Opern-Programm der Gluck Festspiele startet am 8. Mai 2026 zur Eröffnung des vollständig erneuerten Bayreuther Friedrichsforums mit Richard Wagners Bearbeitung von Glucks «Iphigenie in Aulis». Die konzertante Aufführung mit Bo Skovhus und Francesca Lombardi Mazzulli in den Titelpartien wird ein zweites Mal am 12. August im Rahmen des 150-jährigen Bayreuther Festspieljubiläums zu sehen sein. Wie kein anderer Komponist des 18. Jahrhunderts hat Gluck die geistige Welt der Romantik und damit die großen mythologischen Erzählungen Wagners vorbereitet. Einen Kontrast, da noch ganz der barocken Tradition verpflichtet, gibt es am 9. Mai als zweite Premiere der Gluck Festspiele im Markgräflichen Opernhaus Bayreuth (und am 10.5. in Fürth) mit «Paride ed Elena», hochkarätig besetzt mit dem männlichen Sopran Samuel Mariño als Paride und der Akademie für Alte Musik Berlin. 1770 dirigierte Gluck die Uraufführung in Wien und hatte die Partie des Paride seinem Lieblingskastraten Giuseppe Milico auf den Leib komponiert. Erstmals seither wird die Rolle bei den Gluck Festspielen 2026 mit Samuel Mariño nun wieder von einem Mann gesungen. Mit dieser Produktion wird übrigens auch am 7. Mai 2026 das Mozartfest Augsburg eröffnet.

Als dritte eigene Opern-Produktion der Festspiele führt eine «Orpheus»-Fassung den Zyklus um Glucks zentrale Operngestalt weiter: Zur Aufführung kommt Hector Berlioz‘ Fassung, der in der deutschen Übersetzung von Alfred Dörffel die drei Gluck‘schen Orpheus-Opern zusammentrug. Die Produktion ist am 17. Mai im Historischen Rathaussaal Nürnberg und 22. Mai im Markgräflichen Opernhaus Bayreuth zu sehen und gastiert in Folge bei den Musikfestspielen Sanssouci Potsdam (19.6.), im Landestheater Eisenach (20.6.) und beim Ekhof-Festival in Gotha (3. & 4.7). In zentralen Partien sind Valer Sabadus (Orpheus) und Julia Kirchner (Eurydike) zu erleben. Regie führt Annegret Ritzel. Alle Opern-Produktionen der Gluck Festspiele werden von Michael Hofstetter dirigiert.

Erweitert wird das Programm um hochwertige Kammermusikprojekte und experimentelle Konzertformen. Von hoher Qualität zeugt nicht zuletzt die Besetzung, die alle Generationen von Sänger:innen umspannt: vom jungen Shooting-Star Samuel Mariño über arrivierte Künstler:innen wie Valer Sabadus und Francesca Lombardi Mazzulli bis hin zu Stars wie Bo Skovhus und der Sänger-Legende Anja Silja.

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Wien/ Volksoper: „Die Fledermaus“ von W.A. Mozart (!)

Schönen Tag,

wer gedacht hat, mit der „Nacht in Venedig“ am Samstag – ich habe die Premiere in der Pause fluchtartig verlassen; bis dahin teile ich die Kritik von Frau Wagner (beinahe) auf Punkt und Beistrich – ist der intellektuelle Tiefpunkt der Volksoper erreicht, der irrte. Der Besetzungszettel der „Fledermaus“ am Sonntag, von der Direktion wohl als passendes Stück für den Nationalfeiertag gesehen, nennt Wolfgang Amadeus Mozart als Komponist. Als Beweis hänge ich eine Kopie des Besetzungszettels dazu.

Beste Grüße
M.K. 

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Heldentenor Wolfgang Müller-Lorenz ist tot

Der beliebte Heldentenor Wolfgang Müller-Lorenz ist tot. Das teilte seine Ehefrau der „Kleinen Zeitung“ gestern mit. Der gebürtige Kölner verstarb demnach im Alter von 78 Jahren. Er prägte vor allem in der Ära Carl Nemeth die Grazer Oper in den 1980ern und 90ern entscheidend mit und mauserte sich in dieser Zeit zum Publikumsliebling unter den Tenören.

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Wolfgang Müller-Lorenz. Foto: privat

Dabei startete der 24. November 1946 geborene Müller-Lorenz seine Gesangskarriere 1967 noch als Bariton und kam 1980 auch nach Graz mit dem Stimmfach. Bald wurde jedoch klar, dass sich Müller-Lorenz’ Stimme eigentlich in höheren Lagen zu Hause fühlt. So nahm der Sänger den langen Weg des Umlernens in Kauf und wurde zum Tenor.

In dieser Stimmlage startete Müller-Lorenz dann in neue Höhen. Im Grazer „Ring“ sang er Ende der 80er etwa den Loge, den Siegmund und beide Siegfriede und mauserte sich spätestens mit dieser Leistung zum Publikumsliebling. Es folgten Jahre des Erfolgs im Ensemble, aber auch auf Gastspielen an der Wiener Staatsoper oder bei den Salzburger Festspielen.

red, ORF.at/Agenturen

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L‘ Orfeo-Barockorchester/ Michi Gaigg

L'Orfeo Barockorchester | Michi Gaigg


What’s up – wir freuen uns auf Sie!

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Copyright: L‘ Orfeo Barockorchester

 Carl Ditters von Dittersdorf | Drey Sinfonien und ein Hoboekonzert
03.11., LINZ, Landeskonzerte OÖ, Alte Musik – neu gelesen
Solist:innen: Nina Pohn, Johann Warzecha, Carin van Heerden, geleitet von Michi Gaigg – das Programm wird auch auf CD aufgenommen (cpo)!
 
 „Lauter Wonne, lauter Freude“ | Mit Miriam Feuersinger on Tour
Vorweihnachtliches aus dem Deutschland des 18. Jhs. mit dem L’Orfeo Barockensemble
14.11., Bürgerhaus Pullach | 15.11., Dachauer Schlosskonzerte
16.11., Passauer Konzertwinter | 18.11., Kempener Klosterkonzerte
 
 Radio-Tipp zum Nachhören: ARD Konzertreihe/WDR3 (bis 06.11. verfügbar: „Alla Turca“ – Janitscharen- und Harmoniemusik um 1800 mit dem L’Orfeo Bläserensemble, Leitung: Carin van Heerden (Live-Mitschnitt: Schleswig-Holstein Musik Festival, 19.08.)
‌Unsere beiden akt. CD-Neuerscheinungen mit Telemann im Fokus: VI Ouvertures à 4 ou 6 („grandiose Musik, bravourös dargeboten“, Concerto) & Sämtliche Violinkonzerte Vol. 9 (Longlist 4/2025 Preis der dt. Schallplattenkritik) – somit ist unser Telemann-Dutzend voll!

 Vorschau Dezember 2025
05.12., Mozart-Requiem & „Große g-Moll-Sinfonie“, Musikverein Wien, Jeunesse
20.12. Bachs Weihnachtsoratorium, Mozarteum Salzburg, Salzburger Bachgesellschaft
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Musiktheater im Revier Gelsenkirchen: Musical „Licht auf der Piazza“ von Adam Guettel. Premiere am 2. November. Erste Szenenfotos online

Das außergewöhnliche, mit gleich sechs Tony-Awards ausgezeichnete Musical von Adam Guettel entführt mit funkelnden Klängen, opernhaft-leidenschaftlichen und schwelgerischen Melodien sowie filmisch opulenter Orchestrierung ins malerische, sonnenverwöhnte Florenz der 1950er Jahre. Als Clara, eine junge amerikanische Frau, auf Reisen mit ihrer Mutter den charmanten jungen Italiener Fabrizio kennenlernt, ist es Liebe auf den ersten Blick. Doch hinter Claras unbewusst-naiver Sicht auf die Welt verbirgt sich mehr als nur harmlose Arglosigkeit. Ihre Mutter Margaret will ihr Kind deshalb um jeden Preis vor Enttäuschung und Verletzung bewahren. Doch handelt sie richtig, wenn sie sich den Sehnsüchten ihrer Tochter in den Weg stellt?

Mit äußerstem Feingefühl, Sinn für Komik und Absurditäten erzählt dieses Musical auf berührende Weise, wie Liebe beginnt, wie sie sich verändert und wie sie vergehen kann. Es erzählt von der Emanzipation der Kinder und vom Loslassen der Eltern und beweist dabei nicht nur den Mut, einige Protagonist*innen gelegentlich in ihrer italienischen Muttersprache singen und sprechen zu lassen, sondern setzt sich auch für das Recht aller Menschen auf Selbstbestimmung und Liebesglück ein.

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Anke Sielof, Maxim Andreenkov, Katherine Allen, Luc Seegers, Sebastian Schiller. Foto: Pedro Malinowski

am 2. November feiert das Musical „Das Licht auf der Piazza“ von Adam Guettel am Musiktheater im Revier Gelsenkirchen seine Premiere. 

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Luc Seegers, Katherine Allen. Foto: Pedro Malinowski

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 Künstlertreffen der Gottlob-Frick-Gesellschaft in Pforzheim-Niefern und Ölbronn-Dürrn. Baden-Württemberg (Deutschland).

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„VERACHTET MIR DIE MEISTER NICHT!“

Das alljährliche, überaus beliebte, renommierte Künstlertreffen der Gottlob-Frick-Gesellschaft, bei dem sich prominente Operngrößen, Journalisten und der Oper nahe stehende Persönlichkeiten in der Heimat des unvergessenen Bassisten Gottlob Frick (1906-1994) auf ein Wochenende zusammenfinden, um sich auszutauschen, wiederzusehen- und zu begegnen, herrliche Musik zu genießen und interessante Gespräche zu führen, fand in diesem Jahr vom 17.-19. Oktober wieder in Pforzheim-Niefern und Ölbronn-Dürrn statt. Ehrenpräsident Hans A.Hey und Ehefrau Ingrid, die besten Freunde von Gottlob Frick, die sein Andenken liebevoll hochhalten und die Seelen der Gottlob-Frick-Gesellschaft sind, begrüßten am ersten Abend des Künstlertreffens die Gäste, die von weit her angereist sind. Ein gemütliches Zusammensein und ein außergewöhnliches Abendprogramm ermöglichten eine angenehme Entspannung von der weiten Reise. Auch der Präsident der Gottlob-Frick-Gesellschaft, Thomas Kleinheinz, gesellte sich begrüßend sowie unterhaltend zu der Abendgesellschaft im Best Western Queens Hotel in Pforzheim-Niefern. Nach einem gemütlichen Abendessen kündigte Hans A.Hey, mit großer Begeisterung und Empathie, den Tenor Thorsten Büttner an, der den weiteren Verlauf des Abends gestaltete. Der erfolgreiche Operntenor, der an zahlreichen deutschen Opernhäusern sowie der Opéra de Marseille reüssierte, beendete auf Grund jahrelanger seelischer Verletzungen und Respektlosigkeiten seine Sängerkarriere und wurde zum Whisky-Verkäufer. Er präsentierte eine Dokumentation über ihn mit dem Titel „Wenn der Traumberuf zum Albtraum wird“. In diesem Film spricht er über seinen Werdegang, mit Unterstützung seiner Mutter und seiner Schwester sowie der Sopranistin Arminia Friebe, die fest zu ihm halten. Seine schöne, kraftvolle Tenorstimme ist wiederholt eindrucksvoll zu hören, womit er sein großes Können unter Beweis stellt. Er wird auch noch einmal in seiner früheren Wirkungsstätte, dem Theater, gezeigt. Der Film dokumentierte anschließend nunmehr sein neues Leben, in dem er u.a. auf einer Burg, bei Ritterspielen, als Ritter verkleidet, seinen Whisky verkauft. Thorsten Büttner betonte, dass er an sein Weiterkommen glaube, aber zu seinen Bedingungen und dass er der Opernwelt seine Seelenkraft nicht mehr gibt. Nach der 30-minütigen Dokumentation beeindruckte er in seinem neuen Beruf als Whisky-Sommelier und stellte drei Whisky Sorten vor, die er der versammelten Abendgesellschaft zum Verkosten zur Verfügung stellte und in einem spannenden Vortrag über die Entstehung der einzelnen Whisky Sorten berichtete sowie aus welcher Region sie stammten. Möge sein neuer Beruf ihm mehr Erfüllung geben, als der des Operntenors, obwohl er betonte, dass Opernsänger immer sein Traumberuf bleiben wird. Am nächsten Tag waren bis zu Mittag alle, am Künstlertreffen teilnehmenden Persönlichkeiten, eingetroffen und haben sich beim traditionellen Sektempfang im Hotel zusammengefunden. Anwesend waren u.a. Star-Journalist Thomas Voigt, KS Renate Behle, Gudrun Hartmann, Ruth Tipton, Irene Stenzel, Rüdiger Wohlers, John Pickering, Wolfgang Schöne, Roland Wagenführer, Cornelius Hauptmann, KS Oskar Hillebrandt, Alfred Muff, Dieter Fuoß, Michail Milanov, Matthias Ries-Wolff… Anschließend wurden wir alle gemeinsam mit dem Shuttle-Bus zur „Gräfin-Rhena-Halle“ nach Neulingen-Bauschlott gefahren, wo der Festakt mit musikalischer Umrahmung und Verleihung der Gottlob-Frick-Medaillen sowie das Festkonzert stattfanden. Der Präsident der Gottlob-Frick-Gesellschaft, Thomas Kleinheinz, begrüßte persönlich vor der Halle die eintreffenden Gäste. Das Heilbronner Sinfonie Orchester unter der souveränen, musikalischen Leitung von Prof. Alois Seidlmeier begann eindrucksvoll und dynamisch den Festakt mit der Ouvertüre der Oper „Das Liebesverbot“ von Richard Wagner (1813-1883). Im Anschluß an die launige und kompetente Begrüßungsrede von Thomas Kleinheinz, in der er sämtliche anwesenden Honoratioren willkommen hieß und sich bei den ambitionierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bedankte, die wesentlich zum Gelingen des Künstlertreffens der Gottlob-Frick-Gesellschaft beitrugen, wobei sein ganz besonderer Dank dem Ehrenpräsidenten Hans A.Hey und Ehefrau Ingrid galt, ohne deren unermüdlichen Einsatz, Empathie und tatkräftige Unterstützung das Künstlertreffen gar nicht möglich wäre, wurde traditionsgemäß ein junger, aufstrebender Sänger vorgestellt. In diesem Jahr war es der Bariton Josua Bernbeck, der an der Musikhochschule Stuttgart studiert. Mit der Arie des Grafen von Eberbach „Heiterkeit und Fröhlichkeit“ aus dem dritten Akt der Oper „Der Wildschütz“ von Albert Lortzing (1801-1851) präsentierte er einen schönen, modulationsfähigen sowie ausdrucksstarken Bariton mit präsenter Eleganz und wohldosierter, humoresker Attitüde. Einfühlsam und aufmerksam begleitet vom Heilbronner Sinfonie Orchester unter Leitung von Alois Seidlmeier. Nach diesem musikalischen „Leckerbissen“ erfolgte die feierliche Verleihung der Gottlob-Frick-Medaillen, die in diesem Jahr die Maulbronner Kirchenmusikdirektorin Erika Budday, der Bariton Josua Bernbeck, der bulgarische Bass Milcho Borovinov und der australische Tenor John Pickering erhielten. Thomas Kleinheinz nahm in seiner darauffolgenden Festrede auf das Thema des diesjährigen Festkonzerts „Faszination Wagner“ Bezug und würdigte das immense Werk Richard Wagners auch und vor allem in Verbindung mit Weltstar Gottlob Frick. „Wagner, Gottlob und die Natur“, um ein vorherrschendes Thema seiner Rede zu nennen, das die besondere Affinität beider Künstlerpersönlichkeiten zur Natur behandelte. Gewürzt natürlich auch mit Anekdoten, die das Publikum zum Schmunzeln verführten, wie etwa die Frage, welche Rolle im „Ring des Nibelungen“ am schwersten zu besetzen sei, mit der Antwort „Grane“, gefolgt von einer ausführlichen, humorvollen Erklärung. Nach einer kurzen Pause musste gleich zu Beginn des Festkonzerts „Faszination Wagner“, das in Kooperation mit der Hochschule für Musik Karlsruhe durchgeführt wurde und Gesangsprofessoren sowie Studenten gemeinsam in diesem Konzert auftraten, der Moderator des Konzerts Prof. Dr. Stephan Mösch eine Ansage für die Sopranistin Christiane Libor machen. Sie sei sehr erkältet, aber habe sich trotzdem, dankenswerter Weise, bereit erklärt das Konzert zu singen, um einen reibungslosen Ablauf des Konzerts zu gewährleisten und bittet das Publikum für ihre Indisposition um Entschuldigung. In diesem Jahr nun stand im Mittelpunkt des Festkonzerts das Werk von Richard Wagner und von Komponisten, die ihn beeinflusst haben oder von ihm inspiriert worden sind. Den Anfang nahm „Eine Faust-Ouvertüre“ WWV 59 (1839-40, rev. 1855) von Richard Wagner. Sehr gehalten- Sehr bewegt. Das Heilbronner Sinfonie Orchester unter der kompetenten, musikalischen Leitung von Prof. Alois Seidlmeier präsentierte mit ambitionierter Akkuratesse und Verve Wagners mitreißendes Werk. Mit der Arie des Méphistophélès „Voici des roses“ (2.Akt) aus der Oper „La damnation de Faust“ Dramatische Legende in vier Teilen von Hector Berlioz (1803-1869) beeindruckte der junge Bassbariton Junquian Chen. Profund, von gehaltvoller Stimmkonsistenz sowie intensiv im Ausdruck durchlebte er diesen zwiespältigen Charakter des Méphistophélès. Der Moderator des Konzerts Prof. Dr. Stephan Mösch, der Ästhetik, Geschichte und künstlerische Praxis des Musiktheaters an der Hochschule für Musik Karlsruhe lehrt, führte nicht nur souverän durch das Programm, sondern hielt zwischen den Programmblöcken geradezu musikwissenschaftliche Vorträge über das Oeuvre Richard Wagners. Besonders eindrucksvoll gelang der portugiesischen Mezzosopranistin Claudia Péreira die Cavatine des Romeo „Se Romeo t‘uccise un figlio“ (1.Akt) aus der Oper „I Capuleti e i Montecchi“ Opera seria in zwei Akten von Vincenzo Bellini (1801-1835). Mit selbstverständlicher Präsenz, Virtuosität sowie gekonnt eingesetzten Tiefen stellte sie ihr bereits großes stimmliches Können unter Beweis. Auch sie wurde hervorragend begleitet vom Heilbronner Sinfonie Orchester unter Leitung von Alois Seidelmeier, der stets aufmerksamst mit den Sängern mitatmete. Der Bassbariton Hanno Müller-Brachmann (Gesangsprofessor an der Hochschule für Musik Karlsruhe) präsentierte den berühmten Monolog des Hans Sachs „Was duftet doch der Flieder so mild, so stark und voll!“ (2.Akt) aus der Oper „Die Meistersinger von Nürnberg“ WWV 96 Oper in drei Akten von Richard Wagner. Hochkonzentriert mit ausgezeichneter Artikulation, wohldosiertem Stimmeinsatz sowie ausgereifter musikalischer Intelligenz wurde der „Fliedermonolog“ von Hanno Müller-Brachmann beeindruckend zu Gehör gebracht. Exzellent unterstützt vom Heilbronner Sinfonie Orchester unter Leitung von Alois Seidlmeier. Den Abschluß des ersten Teils des imponierenden Festkonzerts bildete das Duett Eglantine/ Lysiart „Komm denn, unser Leid zu rächen“ (2.Aufzug) aus der Oper „Euryanthe“ op. 81 Große romantische Oper in drei Aufzügen von Carl Maria von Weber (1786-1826). Christiane Libor (Gesangsprofessorin an der Hochschule für Musik Karlsruhe) vermochte trotz ihrer „Indisposition“ auf Grund ihres Könnens, ihrer Präsenz und Intensität eine überzeugende Leistung zu bringen und Hanno Müller-Brachmann bewies einmal mehr seine stimmliche sowie interpretatorische Souveränität. Furios und mitreißend getragen vom Heilbronner Sinfonie Orchester unter Leitung von Alois Seidlmeier. Der zweite Teil dieses außergewöhnlichen Konzerts war voll und ganz dem Komponisten Richard Wagner gewidmet. „Das Orchester soll die unsichtbare Seele sein“, mit diesem berühmten Ausspruch von Richard Wagner eröffnete Moderator Prof. Dr. Stephan Mösch den zweiten Teil, der zugleich sinngebend für das nun Kommende sein würde. Christian Elsner (Tenor; Gesangsprofessor an der Hochschule für Musik Karlsruhe) und Friedemann Röhlig (Bass; Gesangsprofessor an der Hochschule für Musik Karlsruhe) faszinierten mit der Szene und Karfreitagszauber Gurnemanz/ Parsifal „Heil mir, dass ich dich wieder finde!“ (3.Aufzug) aus der Oper „Parsifal“ WWV 111 Bühnenweihfestspiel in drei Akten von Richard Wagner. In dieser beeindruckenden Schlüsselszene aus Wagners monumentalem Meisterwerk, getragen von den eminenten Orchesterfluten und fein differenzierten Pianissimi kommt die Exzellenz und das Genie Richard Wagners erneut überwältigend zum Ausdruck. Mit enormer Intensität, stimmlicher Prägnanz, musikalischer Differenziertheit und glänzender Artikulation erfüllten die beiden Sänger in fesselnder Einheit mit der Ausdruckskraft und Klangintensität des Heilbronner Sinfonie Orchesters unter Leitung von Alois Seidelmeier die Szene zu glanzvollem Leben. Zum Abschluß dieses fulminanten Festkonzerts kamen das Vorspiel und Isoldens Liebestod aus der Oper „Tristan und Isolde“ WWV 90 Handlung in drei Aufzügen von Richard Wagner zur Aufführung. Das Heilbronner Sinfonie Orchester unter der Leitung von Prof.Alois Seidlmeier beeindruckte im Vorspiel mit eruptiver Klangintensität, interpretatorischer Brillanz, exzellentem Wagner‘schem Impetus, einem überaus sensitivem Gefühlskaleidoskop sowie feinfühliger, musikalischer Raffinesse! Christiane Libor bewies in Isoldens Liebestod „Mild und Leise“ erneut ihr großes Können, ihre Durchhaltekraft, Präsenz und Intensität, durchgetragen vom exzellenten Heilbronner Sinfonie Orchester unter der Leitung von Prof. Alois Seidlmeier. Stürmischer Jubel und stehende Ovationen belohnten alle Beteiligten für ein außergewöhnliches, grandioses Festkonzert! Bei einem Galabüfett mit „Schmankerln“ aus der Region in der Gemeindehalle Ölbronn wurde anschließend der große Erfolg gebührend gefeiert.

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Christiane Libor. Foto: privat

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Rüdiger Wohlers, Alfred Muff, Wolfgang Schöne. Foto: privat

Am nächsten Tag folgte, als letzter Programmpunkt des Künstlertreffens, die Matinee im Best Western Queens Hotel. Nachdem die ursprünglich vorgesehenen Gesprächspartnerinnen von Star-Journalist Thomas Voigt, KS Brigitte Fassbaender und Juliane Banse wegen beider Corona-Erkrankung absagen mussten, begrüßte der bestens bekannte und vielseitigst tätige Journalist, Moderator, Autor, Filmemacher… als seine nunmehrigen Gesprächspartner Ehrenpräsident Hans A.Hey, den Präsidenten der Gottlob-Frick-Gesellschaft, Thomas Kleinheinz und den australischen Tenor John Pickering. Hauptthema der Matinee war Gottlob Frick. John Pickering erzählte, dass er noch mit Gottlob Frick gemeinsam gesungen habe und zwar im „Tannhäuser“ an der Staatsoper Stuttgart im Jahre 1976. Thomas Kleinheinz brachte zu diesem Gespräch eine Langspielplatte der „Zauberflöte“ aus dem Jahre 1964 mit, auf der Gottlob Frick die Rolle des Sarastro sang. Dirigiert wurde diese „Zauberflöte“ von Otto Klemperer. Kollegen von Gottlob Frick auf dieser Aufnahme waren u.a. Nicolai Gedda (Tamino), Lucia Popp (Königin der Nacht), Christa Ludwig (Zweite Dame)… Hans A.Hey berichtete enthusiastisch über seine Begegnungen mit Gottlob Frick, seine Menschlichkeit und seine kommunikative Art. Wie er am Anfang ihrer Bekanntschaft ihn und Ehefrau Ingrid, nach einer Vorstellung, zu einem Treffen mitnahm, bei dem die gesamte Künstler- „Haute volée“ versammelt war… Thomas Voigt, der als Moderator souverän, fachkundig und überaus kompetent durch die Matinee führte, ließ eine Aufnahme von Gottlob Frick einspielen und zwar aus dem Portrait-Album-Gottlob Frick „Der schwärzeste Bass“ (Profil Edition Günter Hänssler), Carl Orff (1895-1982) „Die Kluge“„O hätt‘ ich meiner Tochter nur geglaubt“ (Der Bauer, 1.Szene) Sächsische Staatskapelle Dresden, Dirigent: Kurt Striegler. Eine beeindruckende Aufnahme, welche die Flexibilität und exemplarische Artikulation dieses Jahrhundertsängers deutlich zeigte. Hans A.Hey betonte, dass Frick nie die Rolle des Baron Ochs auf Lerchenau im „Rosenkavalier“ singen wollte, obwohl er ihm wiederholt von der Semperoper Dresden angeboten wurde, da er der Meinung war, dass diese Rolle ein Wiener singen müsse, wie zum Beispiel Otto Edelmann. Anschließend war Frick in einer Aufnahme von „Der Barbier von Sevilla“ von Gioachino Rossini (1792-1868) als Bartolo „Einen Doktor meinesgleichen“ (1.Akt) mit den Berliner Symphonikern, Dirigent: Wilhelm Schüchter, eindrucksvoll zu hören. In dieser Arie kommt seine außergewöhnliche Bassqualität, als auch überragende Präzision besonders gut zum Ausdruck. Die exzeptionelle Intensität von Fricks Jahrhundertstimme faszinierte in der Aufnahme von „Die Jüdin“ von Jacques Fromentel Halévy (1799-1862) mit der Arie „Wenn ew‘ger Hass“ (Brogni, 1.Akt), aufgenommen 1954, Dirigent: Wilhelm Schüchter. In der darauffolgenden Aufnahme „Die Sizilianische Vesper“ von Giuseppe Verdi (1813-1901) „O Heimat- O mein Palermo“ (Procida, 2.Akt) Berliner Philharmoniker, Dirigent: Otto Matzerath, kam die Fülle und Innigkeit seiner überragenden Bassstimme besonders beeindruckend zur Geltung. Die Krönung der fesselnden Aufnahmen von Gottlob Frick- „Der schwärzeste Bass“ war „Götterdämmerung“, „Hier sitz‘ ich zur Wacht“ (Hagen, 1.Aufzug) mit dem Orchester der Deutschen Staatsoper Berlin, Dirigent: Franz Konwitschny. Sowohl Fricks enormes stimmliches Spektrum als auch seine einzigartige Ausdruckskraft und Intensität, hervorragende Artikulation sowie gepflegte Pianokultur kommen in dieser Arie brillant zum Ausdruck. Zum Abschluß dieser grandiosen Matinee spielte Thomas Voigt noch eine Aufnahme aus der CD „Leise, leise“ von Heinz Holecek und Karl Löbl, auf welcher Holecek, mit einführenden Worten von Karl Löbl, Gottlob Frick parodiert und zwar mit der Arie des Fürsten Gremin „Ein jeder kennt die Lieb auf Erden“ aus der Oper „Eugen Onegin“ von Pjotr Iljitsch Tschaikowski (1840-1893). Ein köstliches Ende einer fulminanten Matinee, die erfüllt war von einem phänomenalen, allumfassenden Portrait des einzigartigen, unvergessenen, legendären Bassisten Gottlob Frick! Nach einem gemeinsamen Imbiss trennten sich unser aller Wege wieder, energiegeladen von den zahlreichen Eindrücken und Begegnungen, in Erinnerung an den damit unsterblichen Jahrhundertkünstler und in Vorfreude auf das nächste Treffen im kommenden Jahr. Denn das Künstlertreffen der Gottlob-Frick-Gesellschaft ist immer ein ganz besonderes Erlebnis!

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Thomas Voigt, Wolfgang Schöne. Foto: privat

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Roland Wagenführer, John Pickering Foto: privat

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Christian Elsner, Friedemann Röhlig. Foto: privat

Marisa Altmann-Althausen

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