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INFOS DES TAGES (DIENSTAG, 26. NOVEMBER 2024)

26.11.2024 | Aktuelles

INFOS DES TAGES (DIENSTAG, 26. NOVEMBER 2024)

Petition „Berliner Kultur in der Haushaltskrise schützen“ übergeben: mehr als 100.000 Unterschriften für den Erhalt der Kulturlandschaft Berlins

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Foto: Deutsche Oper Berlin
 
Heute wurde die Petition „Berliner Kultur in der Haushaltskrise schützen“ durch die Initiatoren des Deutschen Bühnenvereins Landesverband Berlin an Kultursenator Joe Chialo im Berliner Abgeordnetenhaus übergeben. Mit über 100.000 Unterschriften wird ein klares Signal gegen die geplanten Kürzungen im Kulturbereich gesetzt. 
 
„Die zahlreichen Menschen, die sich uns anschließen und unterschrieben haben, wehren sich entschieden dagegen, dass durch die hohen und nicht durchdachten Einsparungen die kulturelle Zukunft Berlins aufs Spiel gesetzt wird“, so Thomas Fehrle, Geschäftsführender Direktor der Deutschen Oper Berlin und Vorstand des Deutschen Bühnenvereins Landesverband Berlin. 
 
Die Petition kritisiert die Respektlosigkeit, mit der die Arbeit der Kulturschaffenden der vergangenen Jahre behandelt wird, und die drohende Schädigung der Berliner kulturellen Vielfalt. „Wir haben nie gesagt, dass die Kultur sich nicht an den Einsparungen beteiligen sollte. Im Gegenteil: Wir haben angeboten, gemeinsam mit der Politik zukunftsweisende Lösungen zu finden“, erklärt Fehrle. „Die jetzt vorgelegten Kürzungspläne, die rund 130 Millionen Euro umfassen und obendrein die Streichung der Tarifvorsorge für 2025 werden die Kulturlandschaft Berlins nachhaltig schädigen. Schließungen auch von sogenannten großen Einrichtungen sind nicht ausgeschlossen.“ 
 
Mit der Petition wird die dringende Forderung bekräftigt, die Kürzungsliste deutlich zu reduzieren und in einen konstruktiven Dialog mit den Betroffenen zu treten, um die Kultur in Berlin langfristig zu sichern. 
 
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DEUTSCHE OPER AM RHEIN/ DÜSSELDORF: David Bösch inszeniert „Der Kreidekreis“ von Alexander Zemlinsky
Hendrik Vestmann dirigiert die Premiere am 1. Dezember 2024 im Opernhaus Düsseldorf

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Copyright: Deutsche Oper am Rhein

Auf der Bühne ein Kreidekreis – in der Mitte ein Kind. An jedem Arm zieht eine Frau, die behauptet, die Mutter zu sein. „Die rechte Mutter wird die rechte Kraft besitzen“, sagt Prinz Pao – es wird die sein, die ihr Kind loslässt, um es nicht zu zerreißen. Bis Haitang ihr Kind wieder in die Arme schließen kann, hat sie eine Odyssee des Unrechts hinter sich. Verlassen, verkauft, misshandelt, verleumdet und wegen Mordes verurteilt, grenzt es an ein Wunder, dass die Gerechtigkeit hier unerwartet starke Fürsprache erhält.

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Cornel Frey (Tong, ein Kuppler), Katarzyna Kuncio (Frau Tschang, die Mutter), Lavinia Dames (Tschang-Haitang). Foto: Sandra Then

 Alexander Zemlinskys Oper „Der Kreidekreis“, die diese Geschichte erzählt, wird nur selten und in einer Neuinszenierung von David Bösch nun zum ersten Mal an der Deutschen Oper am Rhein aufgeführt. Am Sonntag, 1. Dezember, ist um 18.30 Uhr Premiere im Opernhaus Düsseldorf; sie wird von Hendrik Vestmann musikalisch geleitet.

„Der Kreidekreis“ ist eine faszinierende Mischung aus Märchen, Parabel, Sozialdrama und Karikatur im Stil der 20er Jahre – „zugänglich und trotzdem mit vielen überraschenden Wendungen, ein abwechslungs­reiches Stück, bei dem man immer hellwach bleibt, musikalisch immer wieder woanders hingetrieben wird“, so Regisseur David Bösch. Die Musik changiert zwischen Spätromantik à la Strauss und Mahler, Jazz, fern­öst­lichen Klängen und Kabarettszenen, die an Kurt Weill erinnern. Spannungsvoll und wie selbst­verständlich mischt Zemlinsky Elemente aus Oper und Schauspiel. „Seine Musik trifft den Text, die Geschichte genau. Er hat ein starkes Gespür für die Mechanik des musikalischen Erzählens im Bühnen­kontext“, bemerkt Dirigent Hendrik Vestmann. „Man spürt unmittelbar, wie sehr Text und Musik eine Symbiose eingehen.“

David Bösch erzählt die Geschichte von Haitang und ihrem entführten Kind in einer märchenhaft-archaischen Welt mit starker Symbolik. Patrick Bannwart (Bühne) und Falko Herold (Kos­tü­me) setzen sie in düster-poetische Bilder, in denen am Ende Menschlichkeit aufscheint. Die Sopranistin Lavinia Dames steht als Haitang im Mittelpunkt des großen Ensembles. Als hochkarätiger Gast gibt Theater- und Film­schau­spieler Werner Wölbern den korrupten Oberrichter Tschu-Tschu, der Haitang zum Tode verurteilt.

Aufführungen im Opernhaus Düsseldorf: So 01.12. – 18.30 Uhr (Premiere), Sa 07.12. – 19.30, Sa 14.12. – 19.30 Uhr (im Anschluss: „Nachgefragt“), Fr 27.12. – 19.30 Uhr, So 12.01. – 18.30 Uhr, Mi 15.01. – 19.30 Uhr

Auf unserer Website finden Sie weitere Informationen, die Besetzung und in Kürze auch visuelle Eindrücke.

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ZUM VIDEO

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Musikverein Graz: Pressekritiken

  • Herbststurm und Drang (19.11.2024) mit Johannes Braun, den Grazer Philharmoniker und Yukiko Imazato-Härtl

Kleine Zeitung
Graz, am 21.11.2024
Es stürmt und drängt
„Klassik um 6“ in Graz: Orchester-Mitglieder treten solistisch auf.

Klassik um 6“ nennt sich das unkomplizierte After- Work-Format des Musikvereins, in dem die Grazer Philharmoniker kürzere symphonische Werke in Gesprächskonzerten vorstellen. Nach einer etwa einstündigen Philharmonischen Soirée lässt sich der Abend in der Jazz Lounge beschließen. Mittelpunkt der Reihe, die Mitglieder des Orchesters auch solistisch vor den Vorhang holt, bildet heuer Vivaldis berühmtestes Violinkonzert, Die vier Jahreszeiten. Unter dem Motto „Herbststurm und Drang“ leitete Johannes Braun, der junge Kapellmeister der Oper, das schön abgestimmte Programm. Etwas wuchtig geriet anfangs die dritte der sechs Hamburger Symphonien von Carl Philipp Emanuel Bach. Gefeierter Sohn eines großen Vaters leitete er in Berlin und Hamburg den gefühlsbetonten empfindsamen Stil ein, den Sturm und Drang der Musik. Als hervorragende Solistin kolorierte Konzertmeisterin Yukiko Imazato-Härtl die lebhaften Freuden und weinselige Ruhe des Herbsts im dritten Satz von Vivaldis programmatischem Porträt der Jahreszeiten. Auch in der Symphonie Nr. 80 in d-Moll, die einmal mehr Haydns musikalischen Einfallsreichtum, Witz und Tiefe zum Ausdruck brachte, setzte Braun auf den Gegensatz von Dramatik und schwingender Melodie. Herzlicher Applaus.
Beate Frakele

 

  • Musik am Hofe des Fürsten Esterházy (21.11.2024) mit Maddalena del Gobbo, Robert Bauerstatter und Tamás Varga
  • delgo
    Maddalena del Gobbo. Foto: Nikolaj Lund

Kronen Zeitung Steiermark
Graz, am 24.11.2024
Seltener Gast am Hof des Fürsten‘
Ungewöhnliche Klänge: Trio spielte im Grazer Musikverein Stücke für Baryton

Hereinspaziert, der Fürst lässt bitten! Mit einem Triokonzert warf der Grazer Musikverein einen Blick hinter die Kulissen des Hofes von Nikolaus I. Joseph Esterházy de Galantha. Der als „der Prachtliebende“ bekannte Fürst stand ab 1762 dem wohlbekannten burgenländischen Adelshaus vor, war Dienstherr Joseph Haydns und selbst passionierter Baryton-Spieler. Das Instrument, eine Art Cello bzw. Gambe mit rückwärtigen Resonanzsaiten, steht als seltener Gast auf klassischen Bühnen im Mittelpunkt des Konzerts. Sinnig gespielt von Maddalena Del Gobbo, schmeichelt es in Divertimenti von Haydn, Luigi Tomasini und Andreas Lidl facettenreich mit seinem silberperlenden Klang. Da auch die Begleitung von Robert Bauerstatter und Tamás Varga an Viola und Cello die höfische Etikette makellos einhält, kommen Schwung oder gar Deftigkeit nie auf, was auch an den etwas blutleeren Stücken liegt. Dafür liefert das Trio tieftönenden Nobelklang in sehr kultivierter Feinzeichnung. Der Fürst wäre zufrieden.
Felix Jureček

Kleine Zeitung
Graz, am 23.11.2024
Esterházy und das Baryton
Fürstliche Vorlieben beim Kammerkonzert im Musikverein.

Als Nachklang des großen Haydn-Fests des Grazer Musikvereins im September wurden nun im Kammermusiksaal rare Trios für Bratsche, Cello und Baryton gespielt. Obwohl in der heutigen Zeit fast von den Bühnen verschwunden, erlebte das Baryton als Verwandter der Gambe unter Fürst Esterházy eine wahre Blütezeit, der sich Haydn und einige seiner Zeitgenossen mit einer Vielzahl an Kammermusik annahmen. Während Haydn sich an diesem Abend meist gemäßigt präsentierte, war die Tonsprache von Luigi Tomasini pointiert, die Ausschmückungen von Andreas Lidl im kammermusikalischen Rahmen der Zeit virtuos gehalten. Maddalena Del Gobbo widmete sich mit zwei Kollegen aus Reihen der Wiener Philharmoniker diesen verschiedenen Divertimenti und ließ das Baryton im Musikverein rau, flink und leicht erklingen. Besonders das Divertimento Hob. XI:97 (komponiert zum Anlass des Geburtstags des Fürsten) erzeugte beim Hörer über Gefälligkeit hinausgehende Resonanz und bestach durch originelle Miniaturen in den einzelnen Sätzen. Die Bratschenstimme interpretiert von Robert Bauerstatter wirkte hier als wogendwarmes Bindeglied zwischen der geräuschvollen Klangkulisse des Barytons und der Fülle am Cello von Tamás Varga
Katarina Hogrefe

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Buchpräsentation: Caspar Richter, Dirigent der Vielfalt

Kein Wiener. Ein aussergewöhnlicher Dirigent aus Lübeck. Doch Caspar Richter (1944 – 2023) hat durch Jahrzehnte so richtig im Wiener Musikleben mitgemischt. Vom damaligen Staatsopernchef Lorin Maazel wurde er von der Deutschen Oper Berlin an das Haus am Ring geholt. Dort dirigierend verpflichtet wie auch an der Volksoper. Und dann ist er als der verantwortliche Orchesterchef an die Vereinigten Bühnen Wien mit ihren Musicalhäusern Ronacher, Raimundtehater und damals noch das Theater an der Wien beaufragt worden. „Phantom der Oper“, „Elisabeth“, „Les Misérables“ und viel mehr sind unter seiner peniblen musikalischen Kontrolle zu den Wiener Hits geworden. Es sind nach den Dirigierjahren in der Oper nicht weniger als dominante 23 Jahre Karriere in der Wiener Musicalszene gewesen!

Richter wünschte sich eine Biografie über sein vielfältiges Leben … und zur Hälfte ist es eine geworden. Doch er ist zu früh gestorben. Autorin Christine Piswanger-Richter hat die zweite Hälfte des Buches „Caspar Richter, Dirigent der Vielfalt“ zu einer hochinteressanten Dokumentation von diesen Tagen gemacht. Sänger, Musiker, Theaterleute erzählen von ihrer Zusammenarbeit mit Richter, geben einen Blick hinter den Vorhang mit feinen Erinnerungen. Hoch interessant für Musicalfans. Ja, so läuft es im Betrieb, das sind die Problems hinter all dem Rummel und Geglitzer. Caspar Richter original: „Höchste Präzision war mir dabei sehr wichtig. Zu Beginn fanden das manche im Orchester und in den Produktionsteams ein bisschen lästig, ich galt als streng und war auch immer bei allen Proben dabei. So nach und nach haben es aber alle verstanden, dass das der Qualität nur förderlich war. Ich konnte einen neuen Musical-Stil in Wien schaffen.“ Ja, es ist damals die Musical-Blüte in Wien gewesen.

Verlag Der Leierkastenmann

Mehr Info

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Meinhard Rüdenauer

Einladung zur Ausstellung Karin Ostertag. Vernissage „Der Weg zu den Sternen…“am 6. Dezember

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