INFOS DES TAGES (DIENSTAG, 13. MAI 2025
PARIS: ROLEX-GALA. Die Gäste der Rolex-Gala
Das Foto zeigt Sonya Yoncheva und den ehemaligen Tennis-Weltranglisten-Ersten Roger Federer
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Gestern fand auch in München eine Matinee zur nächsten Premiere statt (Cav/Pag); nur das halbe Parkett war verkauft (10 € Eintritt!); auch gab es keinen Stream.
Wie ich von merheren Seiten hörte, war es sehr langweilig…. Da hat die WSO mit ihrem Intendanten eindeutig die Nase vorn!
WB
Link zur Wiener Tannhäuser-Matinee
TTT – Transformation immanenter Musiktheater – Dramaturgie weitet Dimensionen humaner Mentalität = Denkweisen, geistige Disposition
(angelehnt an TTT – Text vom 29.4.2025 „Neues aus alten Wurzeln“)
Einige inspirierende Texte von H. Wessbecher († 2015 mit 61 Jahren) u. a. fließen hier ein, spiegeln / erschließen Gedanken aus o. a. Text, die dramatisches Gewicht von Musiktheater erweitern.
Es geht um zu reanimierende Publikumsnähe der Inszenierungen, um Zukunft, neue Qualifizierung und Näherung universaler Musiktheater – Kultur für jeden Menschen, jenseits einschränkender Kultur – / Kunstbehauptungen Weniger. Dies ist keine Empfehlung zum umfassenden Werk von H. Wessbecher, da es sich überwiegend um esoterisch überfrachtete Inhalte handelt, die Zähigkeit bei der Aufnahme erfordern, rational bewertet überwiegend „Geseier“ für Sektierer.
Bezogen auf Metaphysik und Quantenkräfte bleibt manches aber doch stringent:
„Metaphysik befragt sinnlich Erfahrbares als philosophische Grundlage schlüssiger Gedanken. Quantenenergien öffnen Fakten zur Funktion des Universums, auch zu bisher Unfassbarem aus feinstofflichem Raum (Zeit, Glaube, Liebe, Hoffnung etc.)“.
Immanenz einer Musiktheater – Inszenierung bedeutet kein Arrangieren der Partitur – Inhalte bzgl. Ort, Zeit und Handlung, etc. sondern eine subjektive figurative Aufbereitung der „innewohnenden dramatischen Substanz!“, d.h. z. B. sämtliche „dramatischen Konflikte, retardierenden Momente, Dei ex Machina usw. (Regie – / Dramaturgie – Handwerk) aufzunehmen, in Szene oder übertragenen Bedeutungen (s. Metaphern, Allegorien, Assoziationsmontagen) zu setzen und mit dem „nötigen Schuss Entertainment“ (Zadek) zu überhöhen, statt niedrige heutige gesellschaftliche Ebenen zu imitieren, deren Bezug zur inszenierenden Aufgabe fehlt (Regietheater). Innewohnendes Wesen und Funktion einer dramatischen Vorlage in Eigenschaften und Aspekten schaffen Immanenz, tatsächliche Wahrhaftigkeit in der Genese einer Nachschöpfung statt degenerierter szenischer Haspeleien.
KI: Der Begriff leitet sich vom lateinischen „immanere“ ab = „bei etwas bleiben, anhaften wichtiger innewohnender Prinzipien oder Grundsätze“. Immanente Dramaturgien sind modernes Musiktheater! Sie schweben also jenseits altbackener Werktreue, überaltertem Regietheater mit antiquierten Dekonstruktionsmethoden oder verirrten Überschreibungen!..
Weiterlesen unter https://onlinemerker.com/428653-2/
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Stadttheater Klagenfurt „Das Rheingold“: Premiere am 8.5.2025
Foto: Arnold Poeschl/Stadttheater Klagenfurt
Der Vorabend des „Ring des Nibelungen“ als Vollendung – Ein musikalisch erfolgreiches Schmieden wurde finalisiert
Das eher kleine Stadttheater Klagenfurt hat sein Monsterprojekt vollendet. Gespannt betrat man das Haus. Warum aber saßen beim Einlass und später in den Proszeniumslogen Donald Trump, Wladimir Putin und Xi Jinping? Vor dieser „Aktualisierung“ konnte Aron Stiehl nicht widerstehen. Seine Deutung in einem Interview zum Vorabend, er würde operettenhaft inszenieren, hallte damit noch gefährlich nach.
Sinnvoll erwies sich ein eingespielter Rückblick vor dem eigentlichen Spiel auf das Finale der „Götterdämmerung“ des letzten Jahres. Immerhin ist es auch für die Zuhörer eine Leistung, dieses detailverliebte Projekt über all die Jahre aufmerksam und informiert zu begleiten.
Ein höhlenartiges Spielzimmer mit Wasserpflanzen und angedeuteten Wellen dient den Rheintöchtern als Wohnort. Als glänzende Rückwand erkennen wir das Rheingold (Ausstattung: Okarino Peter und Timo Dentler).
Dagegen haust Wotan mit seinen Göttern in einem schmutzigen, dunklen Raum. Keine Götterpracht, nur Klappstühle und Kartons – die Burg Walhall, die dem Turm des Pyramidenkogels gleicht, bietet einen fernen Anblick. Damit erhält auch die Gondel ihre heutige Abend Funktion. Am Ende der Oper werden die Götter in der Gondel zur Burg transportiert und eine winzige Gondel mit einer Regenbogenfahne, fährt quer über das Publikum hinweg in Richtung Galerie. Entbehrlich, aber offenbar ist diese Provokation aus Sicht des Intendanten notwendig. Sie schmälert aber nicht das Bemühen, die Geschichte schlüssig, detailreich und mit packender Dramatik zu erzählen.
Dazu trägt wie gewohnt der scheidende Chefdirigent Nicholas Milton bei. Trotz des kleinen Grabens und der damit verbundenen geringeren Anzahl an Musikern gelingt es ihm, mit dem Kärntner Sinfonieorchester eine detailverliebte, kammermusikalische Transparenz zu erzeugen. Aber nicht nur beim finalen „Einzug der Götter in Walhall“ lässt das Orchester viel Klangpracht und Forte vernehmen.
Dass Milton dies so expressiv gestalten konnte, lag an den soliden Gesangssolisten.
Aus meiner Sicht ist Kai Kluge stimmlich ideal für die Rolle des Loge, da er diese technisch versiert, sehr höhensicher gestaltet. Dazu gelingt es ihm, den im Feueranzug herumschweifenden Gott präsent und ungemein lässig darzustellen. Mit Martin-Jan Nijhof verfügt das Haus über einen an der Semperoper erfahrenen, sehr wortdeutlichen und kraftvollen Bariton. Markus Marquardt überzeugte, wie schon zuvor als Wotan, durch eine expressive Charakterstudie des Alberichs. Dass beide ohne Probleme hörbar blieben, war angesichts der Dezibelstärke aus dem Orchestergraben nicht immer zu erwarten. Das Gleiche gilt für die beiden Riesen Rafal Pawnuk und Matheus Franca, die – auf Plateausohlen – raumfüllend zu den Zuhörern orgeln. David Jagodic lässt als Froh aufhorchen, ihm zur Seite gestaltet Marian Pop einen bemerkenswerten Donner.
Veronika Dünser ist eine dunkel gefärbte Erda und Flosshilde. Fritz Steinbacher lässt sich als Mime mit fast heldischem Stimmklang quälen. Anke Vondung als Fricka und Elisabeth Dopheide als Freia überzeugen. Makellos singen Fernanda Allande und Christiane Döcker die beiden übrigen Rheintöchter.
Foto: Arnold Poeschl/Stadttheater Klagenfurt
Bevor die Gondel in Betrieb genommen wird und die „Götterfamilie“ in ihr neues Machtzentrum Walhall fährt, protestieren die Rheintöchter mit Schildern, auf denen Slogans wie „Wotan go home“ oder „Water Live Matters“ stehen.
Der Intendant provoziert noch einmal, bevor die verschmitzt lächelnde Loge mit dem Feuer spielend und beobachtend zurückbleibt.
Warum der Vorabend als Ende der Tetralogie in Klagenfurt angesetzt wurde, erschließt sich wohl niemandem. Aber man muss für Stiehl eine Lanze brechen, immerhin schafft er es, über fast vier Jahre einen Spannungsbogen zu gestalten, mit eher bescheidenen Mitteln eine Tetralogie zu erzählen, dieimmer werktreu bleibt und sowohl für Wagnerianer als auch zum Einstieg in die Opernwelt mehr als tauglich ist – so werden Szenen mit Komik untermalt. (herrlicher Plüschfrosch und Plastik-Hai).
Letztlich werden die von Stiehl überspitzt versprochenen Worte, der erste Teil sei „operettenhaft“ – nicht real umgesetzt, denn Wagners Werk ist zu imposant und mächtig. Ein gelungener Abend mit spontanen Standing Ovations.
Weitere Termine: 11., 14., 17., 22., 25., 28., Mai, 3., 6. &10. Juni
Rudolf Smolej
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Theater Erfurt gedenkt des 50. Todestages von Dmitri Schostakowitsch
Wiener VOLKSTHEATER /Spielzeit 2025 / 26
Direktion: Jan Philipp Gloger
Premieren im Volkstheater
ICH MÖCHTE ZUR MILCHSTRASSE WANDERN!
von Jura Soyfer,
Regie Jan Philipp Gloger,
Premiere am 12. September 2025
CACHÉ
Uraufführung nach dem Film von Michael Haneke,
Regie Felicitas Brucker,
Premiere am 14. September 2025
THE BOYS ARE KISSING
deutschsprachige Erstaufführung von Zak Zarafshan,
Regie Martina Gredler,
Premiere am 25. September 2025
KOMÖDIE MIT BANKÜBERFALL
österreichische Erstaufführung von Henry Lewis, Jonathan Sayer & Henry Shields,
Regie Christian Brey,
Premiere am 17. Oktober 2025
TRAUMNOVELLE
von Arthur Schnitzler,
Regie Johanna Wehner,
Premiere am 31. Oktober 2025
ÖDIPUS TYRANN
von Sophokles,
Regie Nicolas Stemann,
Premiere am 14. November 2025
GESCHICHTEN AUS DEM WIENER WALD
von Ödön von Horváth & Johann Strauss, (!!!)
Regie Rieke Süßkow,
Premiere am 12. Dezember 2025
UKRAINOMANIA – REVUE EINES LEBENS
nach Joseph Roth,
Regie Jan-Christoph Gockel,
Kooperation mit dem Zankovetska Nationaltheater Lviv, Premiere am 15. Jänner 2026
LIV, LOVE, LAUGH STRÖMQUIST
Deutschsprachige Erstaufführung von Ada Berger & Liv Strömquist,
Regie Anna Marboe,
Premiere am 20. Februar 2026
MYTHEN DES ALLTAGS
Uraufführung,
Kollektiverzählung von Mattias Andersson,
Regie Mattias Andersson,
Koproduktion mit den Wiener Festwochen |
Freie Republik Wien,
Premiere am 16. Mai 2026
Premieren in der Dunkelkammer
PSEUDORAMA – EINE ZU 99% ANALOGE VIRTUELLE REALITÄT
Uraufführung von DARUM in Kooperation mit DOSSIER, Regie: DARUM (Victoria Halper & Kai Krösch),
Premiere am 13. September 2025 in der Dunkelkammer
KING KONG THEORIE
von Virginie Despentes,
Regie Mechthild Harnischmacher,
Premiere am 4. Dezember 2025
FOMO – LIEBESERKLÄRUNG AN DIE ANGST UNSERER ZEIT
von Ran Chai Bar-zvi,
Regie Ran Chai Bar-zvi,
Premiere am 5. März 2026
Premieren im Volkstheater Bezirke
HALBE LEBEN,
Uraufführung nach dem Roman von Susanne Gregor,
Regie Milena Mönch,
Premiere am 26. September 2025
DIE TOTAL VERJÜNGTE OMA oder MISTER BATS MEISTERSTÜCK
Familienstück für alle ab 8 Jahren von Christine Nöstlinger,
Regie Fanny Brunner,
Premiere am 27. September 2025
DIE RÄUBER
frei nach Friedrich Schiller, von Kaja Dymnicki & Alexander Pschill,
Regie Kaja Dymnicki & Alexander Pschill,
Kooperation mit dem Bronski & Grünberg Theater, Premiere am 28. November 2025
STATE OF THE UNION – EINE EHE IN 10 SITZUNGEN
von Nick Hornby,
Regie Jan Philipp Gloger,
Premiere am 13. Februar 2026
DAS TRAGISCHE SCHICKSAL DER SONATE NR. 2
Uraufführung von Lina Majdalanie & Rabih Mroué,
Regie Lina Majdalanie & Rabih Mroué,
Koproduktion mit den Wiener Festwochen |
Freie Republik Wien,
Premiere am 15. Mai 2026
Außenprojekte
STADT OHNE DACH
Live Audiowalk von Greta Călinescu,
Regie Greta Călinescu, in Zusammenarbeit mit Shades Tour, Premiere am 17. April 2026
DAS WIENER VOLKSOHR
Kunstaktion im öffentlichen Raum von Rieke Süßkow & Stephan Thierbach, Kooperation mit dem Institut für Sprachkunst der Universität für angewandte Kunst Wien
Dr. Renate Wagner
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XX. Hungarian Dance Festival in Győr vom 18.-22.Juni 2025
Im Rahmen des diesjährigen Ungarischen Tanzfestivals in der westungarischen Stadt Győr, das von 18.-22.Juni 2025 stattfindet, werden auch Workshops für klassisches Ballett sowie für Contemporary Dance angeboten. Die Gastpädagogen sind Marcello Algeri für das klassische Training und Jordan James Bridge für den zeitgenössischen Tanz.
Marcello Algeri ist Tänzer, Choreograf und Ballettmeister. Er begann seine Tänzerkarriere in Frankreich und tanzte u.a. im Monte Carlo Ballet, Ballet Royal de Wallonie, Staatstheater Karlsruhe, Ballet Sankt Gallen und Croatian National Ballet.
Jordan James Bridge ist bekannt als Choreograf und Performer, der in seinen Produktionen gern Bühnentanz mit Film/Video und Fashion verbindet. Im vergangenen Herbst choreografierte er „Falling into Juppiter“ für die Ballettcompagnie von Győr. Als Pädagoge wirkte er u.a. an der Royal Ballet School, Royal Danish Ballet Summer School und International Ballett Masterclass Verona.
Weiter Informationen zu den Workshops: https://gyoribalett.hu/dance-intensive-gyor-2025-en/
Ira Werbowsky
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WILD BUT HEART – Kupferblum frühstückt mit Daniel Landau, 18.5.2025, 11h, Porgy&Bess, Riemergasse 11, 1010 Wien
Am 18.5.2025 findet eine neue Ausgabe der performativen Frühstücksserie aus dem P O R G Y & B E S S live und als LIVE STREAM
https://www.porgy.at/liveLive aus dem Porgy & Bess Porgy & Bess – Jazz & Music Club Live aus dem Porgy & Bess. Der aktuelle Stream ist vorbei. Demnächst: www.porgy.at statt,
die ich einmal im Monat an einem Sonntag um 11h gemeinsam mit einem Gast gestalte.
Dabei vertiefen wir uns in Aktuelles und Vergessenes, Zukünftiges und Utopisches und sprechen unter anderem über Kunst und die Welt.
Serviert zu Ihnen nach Hause Literatur, Gedanken und Musik.
Mein diesmaliger Gast ist Daniel Landau
Daniel Landau ist Bildungsaktivist, Lehrer, Chorsänger, Dirigent und professioneller Bridgespieler. Er organisiert zivilgesellschaftliche Großveranstaltungen am Heldenplatz, engagiert sich für das friedliche Zusammenleben und ist Mitinitiator von YesWeCare. Für die Bildungsdirektion bietet er Workshops wie „Der Nahostkonflikt im Klassenzimmer“ oder „Demokratie und Zusammenleben“ an und ist Geschäftsführer des Kulturcafés „Tacheles“ am Kameliterplatz.
Wir werden über Bildung, Frieden, Demokratie und die Rolle der Kunst in der Gesellschaft sprechen.
Zu dieser Begegnung lade ich Sie sehr herzlich ein! Diese Produktion erhält keine öffentliche Förderung.
Danke an das Porgy & Bess samt seinen MitarbeiterInnen, die dieses Projekt großzügig ermöglichen!
Seien Sie herzlich willkommen.
AI 2025)
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LUZERN/ Konzerthalle Südpol: Viktor Ullmann: Der Kaiser von Atlantis oder Die Tod-Verweigerung
Grosses Wagnis des jungen Opernvereins YOUTH FOR OPERA
Der Kaiser von Atlantis – YOUTH FOR OPERA – Konzerthalle Südpol, Luzern – Vorstellung (Premiere) 10.05.2025
Foto: YOUTH FOR OPERA
Die Kammeroper in einem Prolog und vier Szenen «Der Kaiser von Atlantis», unter den schwierigsten Bedingen vom Komponisten Viktor Ullmann in den Jahren 1943 und 1944 im Ghetto von Theresien-stadt komponiert, ist ein eindrückliches Werk, das wirklich unter die Haut geht. Umso mehr, da die Aufführung in Luzern nur einen Tag nach dem Tod von Margot Friedländer, die zur gleichen Zeit wie Ullmann in Theresienstadt interniert war, aufgeführt wurde. Das Werk wurde erst 1975 in einer bear-beiteten Fassung in Amsterdam uraufgeführt und am 23. Mai 1995, 51 Jahre nach den ersten Proben, in Theresienstadt gespielt.
Viktor Ullmann wurde 1898 in Teschen (Österreich-Ungarn) geboren, wo er kam bereits früh mit Musik in Berührung kam. Er wurde im Oktober 1918 in Wien in Arnold Schönbergs Kompositions-Seminar für Formenlehre und Orchestrierung aufgenommen. Ullmann war ein ausgezeichneter Pianist – allerdings ohne Ambitionen in diese Richtung zu hegen. Weitere Stationen führten Ihn nach Prag (Chordirektor und Kapellmeister) und Zürich (Kapellmeister und Bühnenmusik-Komponist). 1933 wieder in Prag, arbeitete Ullmann als Musiklehrer und Journalist. Weiteren Kompositionsunterricht bei Alois Haba folgte und Ullmann entwickelte immer weiter seinen eigenen und persönlichen Stil der Polytonalität (Tonalität und Atonalität).
1942 wurde Ullmann ins KZ Theresienstadt deportiert, wo er einen beträchtlichen Teil seiner Kompositionen schuf. Am 16. Oktober 1944 wurde Ullmann ins KZ Auschwitz-Birkenau deportiert, wo er zwei Tage später durch Vergasung ermordet wurde.
Für den jungen Opernverein YOUTH FOR OPERA ist es die zweite Produktion nach «Die Zauberflöte – oder die Suche nach sich selbst» im Jahre 2022. Die Wahl für dem Kaiser von Atlantis ist ein grosses Wagnis, da diese Oper praktisch unbekannt ist. Das Thema der Oper ist aber aktueller denn je und man muss dankbar sein, dass YOUTH FOR OPERA dieses Wagnis auf sich genommen und das Werk zur Aufführung gebracht hat.
Der Regisseur Johannes Voges legt die Handlung der Oper in die Zeit der Entstehung in Theresienstadt. In Form einer Probe der Oper wird die Handlung eindrücklich dargestellt und widerspiegelt den Alltag im Ghetto. Wenige Requisiten geben den Sängerinnen und Sängern sowie den Orchestermusikern genügend Raum, Ihrer Darstellung Ausdruck zu verleihen. Lucrezia Lucas versteht es, mit dem Bühnenbild die Illusionen des Publikums anzuregen.
Die Kostüme von Larissa Siegrist, bestens abgestimmt auf die einzelnen Rollen, passen bestens zur Inszenierung und in die Zeit, in der die Oper entstanden ist. Sie lassen genügend Raum für eigene Interpretationen.
Sehr hervorzuheben ist die Lichtgestaltung von Markus Güdel. Er schafft es, jede Szene perfekt zu ge-stalten und die Intensität dadurch enorm zu steigern. Es entstehen wirklich mystische Momente.
Unter der Leitung von Joel Zeller spielen die 15 junge Musikerinnen und Musiker weitestgehend solistisch. Das gesamte Orchester schafft es dennoch, die Musik Ullmanns mit Leben und einer satten Klangkonzentration zu füllen. Eine wirklich meisterhafte Leistung.
Simon Haldemann besticht als Kaiser Overall durch seinen satten Bariton und sein eindrückliches Spiel. Er findet im Verlauf des Abends immer besser in seine Rolle und die Stimme wurde immer sicherer. Die Krone des Abends gebührt dem erst 23jährigen Dario Lupi in der Rolle des Lautsprechers. Seine musikalische Darbietung sowie sein Spiel sind mustergültig und lassen aufhorchen. Sein warmer und satter Bariton strömt jederzeit frei. Da kann man gespannt sein, was aus diesem Ausnahme-talent in den nächsten Jahren heranwachsen wird. Polina Kulykova als Trommler kann leider nicht ganz so überzeugen. Ihre Mezzo-Stimme neigt in der Höhe dazu, scharf zu werden und leider ist die Textverständlichkeit nicht immer gegeben. Sie beeindruckt aber mit intensivem Spiel und ergänzt das Ensemble damit sehr gut. Als Soldat überzeugt Yves Ehrsam mit gutem Spiel und sicherer Darstellung. Die Stimme zeigt einzig ein paar kleine Probleme in der hohen Tenor-Lage. Samantha Herzog als Bubikopf überzeugt auf ganzer Linie. Sowohl mit Ihrem warmen Sopran als auch mit Ihrer Darstellung. Manuel Pollinger als Tod liefert eine eindrückliche Gestaltung seiner Partie. Sein sonorer und warmer Bass strömt in allen Lagen frei und er überzeugt auch schauspielerisch auf ganzer Linie. Als Harlekin ergänzt der Tenor Timothy Löw das Ensemble. In der hohen Lage immer wieder ins Falsett wechselnd, verleiht er dem Harlekin eine ganz spezielle Note und schafft es, zu überzeugen. Kaspar Hafner ergänzt die Inszenierung an der Trommel und fügt sich wunderbar mit seinem Spiel ins Ensemble ein.
Das gesamte Publikum zeigt sich sichtlich beeindruckt von der Oper und der Leistung aller Mitwirkenden und bedankt sich mit Standing Ovation.
Fazit: Auf jeden Fall hingehen und sich dieses Werk nicht entgehen lassen!
Weitere Termine: Samstag 24. Mai und Sonntag 25. Mai in der Lokremise, St. Gallen und am Samstag 31. Mai und Sonntag 1. Juni in der Alten Reithalle, Aarau
Florian Rüedi – Basel, 11.05.2025
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Neue CD – von Sony präsentiert: Pablo Hernandez – Moonlight Variations
Der Cellist Pablo Hernandez verwirklicht mit seinem neuen Album Moonlight Variations“ bei Sony-Classical einen langgehegten Traum
Der OPUS Klassik-Gewinner Pablo Hernandez hat sich einen Traum erfüllt. Für sein neues Album, das am 23. Mai bei Sony Classical erscheinen wird, hat er Tschaikowskis „Rokoko-Variationen“ aufgenommen und kombiniert dieses temperamentvolle, geradezu verspielte Werk mit melancholischen Nocturnes.
So entsteht „Moonlight Variations“, ein Album, das er als „Nacht, gefolgt von Tag“ beschreibt.
Für die Werke für Klavier und Cello wird Fernandez von seinem langjährigen Klavierpartner Julien Quentin begleitet. „Julien ist ein großartiger Musiker und ein großartiger Freund“ sagt der Cellist.
Pablo Fernandez wurde 1991 in Madrid geboren und nach dem großen spanischen Cellisten Pablo Casals benannt. Sein Solo-Debütalbum veröffentlichte er 2021 bei Sony-Classical und hat gemeinsam mit Anne-Sophie Mutter das Doppelkonzert von Johannes Brahms aufgenommen.
Produkt Nummer: 19802898632 (im Handel ab 23.5.2025
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