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IN MEMORIAM-GEBURTSTAGE OKTOBER 2019

29.09.2019 | In Memoriam

IN MEMORIAM-Geburtstage

Berücksichtigt werden runde und halbrunde Geburtstage. Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny


1.10. André BATTEDOU: 70. Geburtstag

 Er war Schüler von Mme. Géori Boué in Paris und kam in Frankreich als Opern- wie als Operettensänger zu einer bedeutenden Karriere. Er trat in den Mittelpunkten des französischen Musiklebens auf, in Paris und Bordeaux, in Lyon und in Metz, wo er auch 1988 Regie in Donizettis Opera buffa »Viva la Mamma« führte. 1987 gastierte er in Lausanne in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, 1988 beim Maggio Musicale von Florenz in der ersten Gesamtaufführung von »L’Inspirazione« des zeitgenössischen Komponisten Bussotti. Ebenfalls 1988 wirkte er in Rom in der Uraufführung der Oper »Fedra« des gleichen Komponisten mit. Er war als Gast auch in Mailand und beim Festival von Carpentras zu hören. Sein Repertoire für die Bühne wie für das Konzertpodium besaß einen großen Umfang. Er wirkte zuletzt als künstlerischer Direktor am Opernhaus von Nancy. Er starb 1991 in Nancy.

Schallplatten: RCA (Laërte in »Mignon« von Thomas mit Marilyn Horne und Alain Vanzo), Erato (»Le Roi malgré lui« von E. Chabrier).

 

1.10. Erzsébet HÁZY: 90. Geburtstag

 Sie entstammte einer ungarischen Familie und erhielt ihre Gesangsausbildung am Nationalkonservatorium von Budapest bei Géza László. Sie gehörte zuerst dem Ungarischen Rundfunkchor Budapest an und wurde 1951 an die Budapester Staatsoper verpflichtet. Ihr Debüt erfolgte dort als Page Oscar in Verdis »Un ballo in maschera«. Hier hatte sie große Erfolge, vor allem in Partien aus dem Fachbereich der Koloratursoubrette. 1963 erhielt sie den Liszt-Preis, 1970 den Kossuth-Preis; 1968 wurde sie zur Verdienten Künstlerin ernannt. Eine große Karriere hatte sie auch als Operetten- und Filmsängerin. Mehrere Jahre hindurch war sie als Primadonna für das Fach der Operette an der Wiener Volksoper (u.a. als Saffi im »Zigeunerbaron« von J. Strauß) engagiert. Sie trat auch als Sängerin von großen Partien in einigen Opern zeitgenössischer ungarischer Komponisten hervor und sang u.a. in den Uraufführungen der Opern »Hamlet« (19.10.1968 Nationaloper Budapest) und »Samson« (26.10.1973 am gleichen Haus) von Szokolay und »Die Tragödie vom Menschen« von György Ráki (4.12.1970 Nationaloper Budapest). Gastspiele an den Nationalopern von Prag, Sofia, Bukarest und Warschau, an den Opernhäusern von Helsinki, Bologna und Köln, an der Staatsoper wie an der Komischen Oper Berlin, an der Oper von Sydney und bei den Wiesbadener Festspielen. Auf der Opernbühne sang sie eine Vielzahl von Koloratur- wie von lyrischen Partien in Opern von Mozart, Puccini, Donizetti, Debussy, Tschaikowsky, Verdi, Wagner und R. Strauss, darunter den Cherubino in »Figaros Hochzeit«, die Norina im »Don Pasquale«, die Mimi in »La Bohème« und die Lisa in »Pique Dame« von Tschaikowsky. Sie starb 1982 in Budapest.

Die Stimme der Sängerin ist auf zahlreichen Qualiton-Hungaroton-Schallplatten zu hören, u.a. in vollständigen Aufnahmen von Sándor Szokolays »Bluthochzeit« und »Samson«, in Liedern von Bartók und Kodály. Auf Eurodisc sang sie in einer vollständigen Aufnahme der Johann Strauß-Operette »Der Zigeunerbaron« unter Robert Stolz.

 

1.10. Peter MEVEN: 90. Geburtstag

 Er wurde zunächst Bildhauer und studierte dieses Fach in Köln und Wien. Er arbeitete dann als Theaterbildhauer an den Städtischen Bühnen Köln und ließ dort seine Stimme ausbilden. Er war an der Musikhochschule von Köln Schüler von Robert Blasius. Bühnendebüt 1957 am Stadttheater von Hagen (Westfalen) als Ferrando im »Troubadour« von Verdi. 1959-61 sang er am Stadttheater von Mainz, 1961-62 am Staatstheater Wiesbaden, 1963-64 am Staatstheater Oldenburg. 1964 wurde er an die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg verpflichtet, deren Mitglied er für über dreißig Jahre blieb; später gleichzeitig der Stuttgarter Staatsoper verbunden. 1972-89 sang er an der Staatsoper Wien in 39 Vorstellungen 11 große Partien: den Hagen in der »Götterdämmerung«, den Gremin im »Eugen Onegin«, den König Heinrich im »Lohengrin«, den Sarastro in der »Zauberflöte«, den Rocco im »Fidelio«, den Hunding in der »Walküre«, den Gurnemanz im »Parsifal«, den Fasolt im »Rheingold«, den König Marke in »Tristan und Isolde«, den Daland in »Der fliegende Holländer« und den Kaspar im »Freischütz«. Große Karriere mit Auftritten an den Staatsopern von Hamburg und München, an den Opernhäusern von Frankfurt a.M., Essen, Nürnberg, Hannover, Karlsruhe, Mannheim, Wuppertal und an der Deutschen Oper Berlin. Er gastierte in Amsterdam, am Théâtre de la Monnaie Brüssel (u.a. 1983 als Kaspar, 1985 als Pogner in »Die Meistersinger von Nürnberg«), an der Grand Opéra Paris (1978 als Hunding und als Osmin in der »Entführung aus dem Serail«, 1980 als Pimen im »Boris Godunow« 1981 als Daland, 1982 als Gremin und als Frère Laurent in »Roméo et Juliette« von Gounod), in Marseille, Rouen (1978), Monte Carlo (1983 als Komtur im »Don Giovanni«), Basel, Genf (1967 und 1980 als Komtur, 1981 als Tiresias und als Bote in »Oedipus Rex« von Strawinsky, 1982 als Gurnemanz), Zürich, Barcelona, Lissabon, Stockholm (1974), an der Covent Garden Oper London, am Bolschoi Theater Moskau, an den Opern von San Francisco (1975 als Seneca in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«) und Montreal. In der Saison 1976 sang er an der New Yorker Metropolitan Oper in sieben Vorstellungen den Pogner. 1985 gastierte er am Teatro Colón Buenos Aires als Sarastro. Er wirkte bei den Festspielen von Bayreuth (1971 als Fafner im Ring-Zyklus) und beim Maggio Musicale Fiorentino mit. 1974 hörte man ihn bei den Festspielen von Salzburg als Sarastro sowie in einem Mozart-Konzert, 1984 als Lodovico Nardi in einer konzertanten Aufführung der Oper »Die Gezeichneten« von F. Schreker. 1986 gastierte er am Teatro Regio Turin als Fasolt, 1988 als Hagen, in Genua 1988 als Hunding. 1990 sang er in Düsseldorf den Rocco. Er war bis 1996 der Staatsoper Stuttgart verbunden. Er starb 2003 in Waldorf. – Seine voluminöse, dunkle Bass-Stimme fand die ihr gemäßen Aufgaben in einem reichhaltigen Bühnenrepertoire, das die großen Partien in Opern von Mozart, Verdi, Wagner, Richard Strauss, Mussorgsky, Weber, Beethoven, Händel und Gounod enthielt. Nicht weniger bedeutend als Konzertsänger (Missa solemnis von Beethoven, Verdi-Requiem).

Schallplatten: Aufnahmen bei DGG, Decca (geistliche Musik von A. Bruckner, »Der Freischütz« von Weber), HMV-Electrola (»Mathis der Maler« von Hindemith, Nelson-Messe von J. Haydn, Chor-Balladen von R. Schumann), Eurodisc (»Fidelio«) Telarc (1. Akt »Die Walküre«), Edition Schwann (Sinfonie Nr. 14 von Schostakowitsch), TIS (Arkel in »Pelléas et Mélisande«).

 

1.10. Hedwig FICHTMÜLLER: 125. Geburtstag

 Sie erhielt ihre Gesangsausbildung an der Wiener Akademie der Tonkunst. Sie wurde allgemein bekannt, als sie 1917 an die Bayerische Hofoper, die nachmalige Staatsoper München, engagiert wurde, an der sie als Erda im »Siegfried« debütierte. Länger als dreißig Jahre bis 1944 hatte sie hier eine große Karriere und war beim Münchner Opernpublikum sehr beliebt. Sie wirkte u.a. 1924 in der Münchner Uraufführung der Oper »Don Gil von den grünen Hosen« von Walter Braunfels, 1929 in der von »Samuel Pepys« von Albert Coates, 1931 in der von »Die geliebte Stimme« von Jaromir Weinberger, 1932 in der Uraufführung von »Bettler Namenlos« von Robert Heger mit. An der Wiener Staatsoper trat sie als Gast 1919 (als Frau Reich in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«) und 1944 (als Gaea in »Daphne« von R. Strauss) auf, 1937 war sie an der Mailänder Scala (als Erda), 1939 am Théâtre de la Monnaie Brüssel zu Gast. Man bewunderte im dramatischen Fach die Tonfülle in den tiefen Lagen, in Charakter- und komischen Partien die Beweglichkeit ihrer Stimme und ihr schauspielerisches Talent. Höhepunkte in ihrem sehr umfangreichen Bühnenrepertoire waren die Ulrica im »Maskenball« von Verdi, die Fatime im »Oberon« von Weber, die Erda im Ring-Zyklus, die Magdalene in »Die Meistersinger von Nürnberg«, die Herodias in »Salome«, die Klytämnestra in»Elektra«, die Adelaide in »Arabella«, die Suzuki in »Madame Butterfly« und die Marcellina in »Figaros Hochzeit«. 1946-52 war sie Leiterin des Betriebsbüros und Abendspielleiterin an der Münchener Staatsoper. Bedeutend war auch ihre pädagogische Tätigkeit als Professorin an der Münchener Musikhochschule. Sie starb 1975 in Garmisch-Partenkirchen.

Schallplatten: Akustische Vox-Aufnahmen; auf Preiser vollständige Aufnahme von Verdis »Falstaff«, in der sie die Mrs. Quickly singt. Die gleiche Aufnahme wurde auf Bellaphon veröffentlicht, dabei jedoch irrtümlich als Interpretin Vilma Fichtmüller genannt.

 

1.10. Maria Alexejewna OLENINA D’ALHEIM: 150. Geburtstag

 Sie war Schülerin der berühmten Julia Platonowa und von Alexandra Molas in Moskau und schloss ihre Ausbildung in Paris ab. 1896 debütierte sie in Paris mit einem Liederabend, in dem sie die in Westeuropa noch ganz unbekannten Lieder von Mussorgsky vortrug. 1901 trat sie in Konzerten in St. Petersburg auf und hatte seither in St. Petersburg und Moskau sehr große Erfolge als Konzertsängerin. Sie heiratete den französischen Schriftsteller und Autor eines Werks über Mussorgsky Pierre d’Alheim (1862-1922). Beide leisteten wertvolle Beiträge zur Verbreitung der Werke dieses Komponisten wie der Werke anderer russischer Meister in aller Welt, namentlich in Frankreich. 1908 gründete die Sängerin ein »Maison du Lied« in Moskau, das bis 1915 bestand. 1910 gab sie glanzvolle Konzerte in London. 1918 verließ sie Russland und nahm ihren Aufenthalt in Paris. 1926 trat sie nochmals in einer Serie von Konzerten vor das Publikum von Moskau und Leningrad. 1959 gab sie ihren Aufenthalt in Frankreich auf und verbrachte ihren Lebensabend in Moskau, wo sie 1970 starb. In einem letzten Interview mit der russischen Zeitung »Literaturnaja rossija« im September 1965 sagte sie: »Inhalt meines Lebens war es, die Menschen mit demrussischen Lied bekannt zu machen«. Ohne dass ihre Stimme besondere Vorzüge besessen hätte, wusste sie ihre Zuhörer durch ihre mitreißende Ausdruckskunst und durch ihre ganze Persönlichkeit zu faszinieren. An erster Stelle stand in ihrem Konzertrepertoire das Liedschaffen Mussorgskys, über den sie auch ein Buch »Les Legs de Moussorgski« (Paris, 1908) veröffentlichte. Dazu beherrschte sie zahlreiche Lieder weiterer russischer Komponisten, aber auch Lieder von Schubert und deutscher wie französischer Meister bis hin zu Vokalwerken der Minnesänger und der Troubadours.

 

2.10. Giorgio TADEO: 90. Geburtstag

 Seine Ausbildung erfolgte am Konservatorium von Parma, bei Ettore Campogalliani und schließlich in der Opernschule der Mailänder Scala. 1953 Debüt am Teatro Massimo von Palermo als Mephisto im »Faust« von Gounod. Seine Karriere entfaltete sich an den großen italienischen Bühnen, u.a. an den Opernhäusern von Rom, Turin, Triest, Venedig, Parma, bei den Opernfestspielen von Florenz und in den Thermen des Caracalla in Rom. 1955 und 1973-74 wirkte er bei den Festspielen von Verona mit. An der Mailänder Scala sang er 1955 den 2. Geharnischten in der »Zauberflöte« und den Pietro in »Simon Boccanegra«, 1958 den Omar in »Abu Hassan« von C.M. von Weber, 1958-59 den Nonancourt in Nino Rotas »Il Cappello di Paglia di Firenze«, 1959 und 1963-64 den Alcindoro in »La Bohème«, 1959 den Cannizares in »Il Cordovano« von G. Petrassi, den Crisaldo in Virgilio Mortaris »La Scuola delle Mogli« und den Betto di Signa in »Gianni Schicchi«, 1961 den Gelone in »Orontea« von Cesti, 1962 den Don Annibale Pistacchio in Donizettis »Il Campanello dello speziale«, 1963 den Truffaldino in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, 1964 den Joe in K. Weills »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny«, den Alidoro in »La Cenerentola«, den Don Giovacchino Castiello in »Miseria e Nobiltà« von Jacopo Napoli und den Bartolo in »Le nozze di Figaro«, 1968 den Macrobio in Rossinis »La Pietra del Paragone«, 1969, 1975, 1977 und 1979 den Benoit in »La Bohème«, 1971 den Colonello in Donizettis »Il Giovedì Grasso« und den Custode della Torre in »Morte dell‘ Aria« von G. Petrassi, 1974 den Commendatore in G. Gazzanigas »Il Convitato di Pietra und den Tobia Mill in Rossinis »La Cambiale di Matrimonio«, 1977 den Bartolo im »Barbier von Sevilla«, 1980 den Mesner in »Tosca« und 1983 den Marco in »Gianni Schicchi«. 1961 Gastspiel am Opernhaus von Zürich als Donizettis Don Pasquale. Man schätzte seine Gesangskunst wie sein schauspielerisches Können, vor allem im Buffo-Fach, bei Gastspielen an den Staatsopern von Wien (1962-87 in insgesamt zehn Vorstellungen als Colline in »La Bohème«, als Don Pasquale, als Ramfis in »Aida« und als Bartolo im »Barbier von Sevilla«), München und Hamburg, am Teatro Colón Buenos Aires (u.a. 1986 als Don Magnifico in Rossinis »La Cenerentola«), in Amsterdam, Genf (1985 als Selim in Rossinis »Il Turco in Italia«), Zürich, Mexico City, Barcelona, Lissabon, an der Covent Garden Oper London (Debüt 1974 als Don Pasquale), an den Opern von Chicago und Dallas, an der Grand Opéra Paris wie bei den Festspielen von Aix-en-Provence. Er starb 2008 in Mailand. Er war verheiratet mit der Sopranistin Mariella Adani (* 1934).

Schallplatten bei Pathé-Marconi, HMV (Mesner in »Tosca«, Tom in Verdis »Un ballo in maschera«), Decca (»Leonore« von Paër, Antonio in »Le nozze di Figaro«, »La Traviata«, »Andrea Chénier«), Voce (»Viva la Mamma« von Donizetti), EJS, Fonit Cetra (Missa defunctorum von Paisiello) und DGG; auch auf Rodolphe-HRE (»Idomeneo« von Mozart).

 

4.10. Hans CHRISTIAN: 90. Geburtstag

 Nachdem er zuerst als Schauspieler und als Fernsehansager gearbeitet hatte, ließ er seine Stimme bei so bedeutenden Sängern wie Tino Pattiera, Paul Schöffler und Ludwig Weber ausbilden. Bühnendebüt 1963 bei den Wiener Festwochen als St. Just in »Dantons Tod« von Gottfried von Einem. Er wurde als langjähriges Mitglied der Wiener Staatsoper bekannt, an der er in den Jahren 1963-93 engagiert war (Antrittsrolle: Bassa Selim in Mozarts »Die Entführung aus dem Serail«). Hier trat er als ganz unentbehrliches Ensemble-Mitglied zumeist in kleineren Partien auf: als Dominik in »Arabella« von R. Strauss, als Yamadori in »Madame Butterfly«, als Hermann Ortel in »Die Meistersinger von Nürnberg«, als Alcindoro in »La Bohème«, als Notar im »Rosenkavalier« (den er 136mal vortrug), als Angelotti in »Tosca«, als Graf Ceprano im »Rigoletto« und als Montano in Verdis »Otello«, insgesamt in 55 Rollen. Bei den Festspielen von Salzburg wirkte er 1970 in der Lukas-Passion von K. Penderecki mit, 1974 als 2. Priester in der »Zauberflöte« und 1977 in »Jeanne d’Arc au bûcher« von A. Honegger. Er gastierte, in der Hauptsache mit dem Ensemble der Wiener Staatsoper, an der Staatsoper von München, am Bolschoi Theater Moskau, an der Opéra du Rhin Straßburg, am Teatro Fenice Venedig, an der Nationaloper Zagreb, in Turin und Wiesbaden. Er war neben seinem Wirken als Konzertsänger auch ein geschätzter Pädagoge. Er starb 2011 in Wien.

 

5.10. Matteo MANUGUERRA: 95. Geburtstag

 Seine Familie verzog nach Argentinien. Er wurde Schüler von Umberto Landi in Buenos Aires. Er debütierte in Argentinien 1959, inzwischen bereits 35 Jahre alt geworden. Zuerst trat er als Tenor im Mozart-Requiem auf, doch ließ er dann seine Stimme zum Bariton umschulen. 1962 kam er nach Europa und sang als erste Partie an der Oper von Lyon den Valentin im »Faust« von Gounod. Er trat darauf an französischen Opernhäusern auf und sang 1965 als Antrittspartie an der Grand Opéra Paris den Rigoletto. Später hörte man ihn dort als Escamillo in »Carmen«, als Enrico in »Lucia di Lammermoor«, als Germont-père in »La Traviata« und in weiteren Partien. 1968 debütierte er an der Wiener Staatsoper als Valentin. Bis 1991 trat er an diesem Opernhaus in insgesamt 112 Vorstellungen außerdem noch als Germont-père, als Rigoletto, als Escamillo, als Tonio im »Bajazzo«, als Marcello in »La Bohème«, als Carlo in »La forza del destino«, als Amonasro in »Aida«, als Posa in Verdis »Don Carlos«, als Renato in Verdis »Un ballo in maschera«, als Enrico, als Scarpia in »Tosca«, als Graf Luna im »Troubadour«, als Barnaba in »La Gioconda« von Ponchielli, als Gérard in »Andrea Chénier« von Giordano und als Alfio in »Cavalleria rusticana« auf. Sein Nordamerika-Debüt fand 1968 an der Oper von Seattle als Gérard statt. An der Metropolitan Oper sang er 1971 als Antrittsrolle den Enrico in »Lucia di Lammermoor«, dann während einer Reihe von Spielzeiten (bis 1992) in insgesamt 127 Vorstellungen den Marcello, den Alfio, den Carlo in Verdis »La forza del destino«, den Ford im »Falstaff« von Verdi, den Rigoletto, den Valentin, den Renato, den Amonasro, den Germont-père, den Barnaba, den Escamillo, den Grafen Luna, den Hohepriester in »Samson et Dalia« von Saint-Saens und den Scarpia. Er lebte in Montpellier und unternahm sehr erfolgreiche Gastspiele, die ihn an die Opernhäuser von Frankfurt a.M. und Hamburg, an das Grand Théâtre Genf (1967 als Rigoletto, 1977 als Posa, 1978 als Nabucco, 1979 als Carlo in »La forza del destino« und als Barnaba), nach Athen und Santiago de Chile führten. 1972 erregte er in New York in einer konzertanten Aufführung von Meyerbeers »Afrikanerin« in der Rolle des Nelusco Aufsehen. 1974 trat er an der Oper von Dallas auf, 1977 an der Chicago Opera, 1979 an der Oper von Nizza, 1979 am Opernhaus von Marseille.1980-81 und 1985 trat er bei den Festspielen von Verona auf, 1983 an der Oper von Houston/Texas in seiner Glanzrolle, dem Rigoletto. 1986 sang er in Frankfurt a.M. den Barnaba in einer konzertanten Aufführung von »La Gioconda«, 1986 am Teatro Colón Buenos Aires den Rigoletto, 1987 am Staatstheater Hannover den Carlos in »La forza del destino«, am Teatro San Carlo Neapel 1989 den Renato, 1991 an der Covent Garden Oper den Rigoletto. Im Mittelpunkt seines Bühnenrepertoires standen dramatische Partien aus den Bereichen der italienischen wie der französischen Oper. Er starb 1998 in Montpellier.

Schallplatten: DGG (vollständige Aufnahme »Tosca« als Scarpia), RCA (»Le Villi« von Puccini, Giovanni in »Francesca da Rimini« von Zandonai), HMV (Titelheld in Verdis »Nabucco«, Schaunard in »La Bohème«; Figaro im »Barbier von Sevilla« in französischer Sprache; Albert in Massenets »Werther«, Riccardo in »I Puritani« von Bellini), Philips (»La Battaglia di Legnano« und »Stiffelio« von Verdi), HRE (Graf Luna im »Troubadour«), BJR (»Francesca da Rimini« von Zandonai); Pioneer-Video (»La Gioconda«).

 

6.10. Elisabeth SCHÄRTEL: 100. Geburtstag


Als Magdalene in Bayreuth

 Sie erhielt zunächst Gesangunterricht bei Helma Rödiger und Wilma Kaiser, dann bei der berühmten Anna Bahr-Mildenburg in München. Ihr Studium kam bei Henny Wolff in Hamburg zum Abschluss. Sie debütierte 1942 am Stadttheater von Gießen und war dann an den Stadttheatern von Trier (1943-44) und Regensburg (1946-50) engagiert. 1950-51 sang sie am Stadttheater von Freiburg i. Br., 1951-57 am Staatstheater von Braunschweig, 1957-59 am Opernhaus von Nürnberg und seit 1959 am Opernhaus von Köln. Sie galt vor allem als große Wagnerinterpretin. 1954 erschien sie erstmalig bei den Festspielen von Bayreuth. Dort sang sie dann 1954-58, 1961 und 1963 die Waltraute in der »Walküre«, 1963 die Waltraute auch in der »Götterdämmerung«, 1962 die Erda im »Rheingold«, 1955 die Wellgunde, 1957 und 1961 die Floßhilde, 1957 die 2. Norn, 1961-63 die 1. Norn, 1965 die Siegrune, 1966-67 die Grimgerde im Nibelungenring, 1955-58 und 1965 ein Blumenmädchen sowie 1955-57 und 1965-67 einen der Knappen im »Parsifal«, 1955-56 die Mary in »Der fliegende Holländer«, 1958-61 die Magdalene in »Die Meistersinger von Nürnberg« und 1962 die Ortrud im »Lohengrin«. 1961 gastierte sie beim Maggio Musicale von Florenz als Adelaide in »Arabella« von R. Strauss, im gleichen Jahr in Lissabon als Magdalene. An der Wiener Staatsoper 1966 als Brangäne in »Tristan und Isolde«, am Deutschen Opernhaus Berlin, wo sie ständiger Gast war, vor allem als Kundry im »Parsifal«, als Brangäne und als Küsterin in »Jenufa« von Janácek aufgetreten. Gastspiele auch an der Grand Opéra Paris (1957), an der Oper von Bordeaux (1965), seit 1964 vielfach am Opernhaus von Zürich. 1961 erhielt sie die Max Reger-Medaille. Bis 1967 war sie an der Kölner Oper verpflichtet, trat dort aber danach noch lange Zeit als Gast auf. Sie wirkte in Köln am 15.2.1965 in der Uraufführung der Oper »Die Soldaten« von B.A. Zimmermann mit. Sie arbeitete später als Pädagogin an der Musikhochschule Nürnberg, trat aber bis 1973 noch im Konzertsaal auf. Sie starb 2012 in Weiden in der Oberpfalz.

Auf Decca und auf Melodram sang sie in einer integralen Aufnahme von Wagners »Der fliegende Holländers« die Partie der Mary, auf Philips eine der Walküren im Ring-Zyklus; auch auf Eurodisc (vollständige Aufnahme »Der Zigeunerbaron«) und DGG vertreten, auf Wergo in »Die Soldaten« von B.A. Zimmermann.

 

7.10. JAIA Gianni: 95. Geburtstag

 Zu seinen Lehrern gehörten Raoul Frazzi in Florenz und der große Dirigent Tullio Serafin in Rom. Er debütierte 1949 in Gent in Belgien und sang dann 1950 am Teatro Comunale Florenz den Herzog in Verdis »Rigoletto«. Er sang an der Oper von Rom 1950 den Fischer in Rossinis »Wilhelm Tell«, 1959 den Pinkerton in »Madame Butterfly«. Große Erfolge an den führenden italienischen Operntheatern, in Bologna, Palermo, Neapel, Parma, Triest und Turin. An der City Opera New York sang er 1953 den Herzog im »Rigoletto«. Beim Wexford Festival trat er 1958 in »Anna Bolena« von Donizetti auf. Bei den Festspielen in den Thermen des Caracalla in Rom sang er 1958 den Pinkerton, 1959 den Herzog im »Rigoletto«. An der Mailänder Scala trat er 1959 und 1971 als Rodolfo in »La Bohème«, 1961 als Pinkerton und als Arturo in Bellinis »I Puritani«, 1962 als Fernando in »La Favorita« von Donizetti, als Faust von Gounod und als Idreno in Rossinis »Semiramide«, 1962-63 als Herzog im »Rigoletto«, 1969 als Marcantonio in der Uraufführung der Oper »Gli Eroi di Bonaventura« von G. Malipiero, 1970 als Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, als Turiddu in »Cavalleria rusticana« und als Kalaf in Puccinis »Turandot«, 1971 als Manrico im »Troubadour« auf. Erfolgreiche Gastspiele an der Staatsoper von Wien (1959 als Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera«), in Marseille, Lyon und Nizza, an der Deutschen Oper Berlin, an den Staatsopern von Hamburg, Stuttgart und München, an der Niederländischen Oper Amsterdam, in Lissabon, Barcelona, Zürich, Budapest und Pittsburgh. An der Covent Garden Oper London sang er 1964 wieder den Herzog, den er auch 1966 an der Grand Opéra Paris übernahm. 1972 trat er an der Oper von Gent als Eleazar in »La Juive« von Halévy auf. Mehrfach wirkte er auch in Fernsehaufnahmen von Opern mit. Auf der Bühne beherrschte er eine Vielzahl von Aufgaben sowohl lyrischen wie dramatischen Charakters aus dem italienischen und dem französischen Opernrepertoire. Er starb im Juli 2011.

Schallplattenaufnahmen bei Angelicum-Ricordi. Sang auf Replica die Bravourpartie des Arnoldo in Rossinis »Wilhelm Tell« (Mailand, 1956).

 

8.10. Manuel AUSENSI: 100. Geburtstag

 Er erhielt seine Ausbildung am Konservatorium seiner Heimatstadt Barcelona, er studierte auch bei Maria Llácer in Valencia, wo er zugleich in der Banda Municipal Trompete spielte. Er sang bereits 1942 bei einem Rundfunkwettbewerb den Prolog zum »Bajazzo«. 1942 stand er in Barcelona als Figaro im »Barbier von Sevilla« erstmals auf der Bühne. Seit 1948 kam er zu einer großen Karriere am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, wo er u.a. in der Saison 1954-55 als Marcello in »La Bohème« (mit Renata Tebaldi und Gianni Raimondi), dann als Rigoletto (1966), als Gérard in »Andrea Chénier« von Giordano, als Sharpless in »Madame Butterfly«, als Germont-père in »La Traviata«, als Scarpia in »Tosca«, als Renato in Verdis »Un ballo in maschera« (1968 mit Pedro Lavirgen und Fiorenza Cossotto), als Posa in Verdis »Don Carlos« und als Lescaut in »Manon« von Massenet auftrat. Regelmäßig trat er an Operntheatern in Madrid auf, zugleich wurde er als Interpret von typisch spanischen Zarzuelas populär. Große Erfolge erzielte der Künstler dann vor allem in Südamerika. Seit 1954 war er dort fast alljährlich am Teatro Colón von Buenos Aires, an den Opern von Montevideo, Santiago de Chile, São Paulo und namentlich an der Oper von Rio de Janeiro zu hören. 1961 feierte man ihn an der Oper von Mexico City in zwei seiner Glanzrollen, dem Rigoletto und dem Scarpia. 1960 erfolgte sein Nordamerika-Debüt an der Oper von Dallas (als Sharpless), an der er in den folgenden zehn Jahren oft auftrat (u.a. als Tonio im »Bajazzo« zusammen mit Mario del Monaco). 1961 gastierte er an der Oper von Philadelphia als Figaro im »Barbier von Sevilla«, dort später auch als Amonasro in »Aida« und als Enrico in »Lucia di Lammermoor«. Er gastierte auch in England, Frankreich, Belgien, Holland und Deutschland, in Israel, in Italien und Griechenland. Bei den Festspielen von Athen gastierte er in »Alceste« von Gluck, in Verdis »Nabucco« und in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns. 1968-69 hörte man ihn nochmals an der Miami Opera als Carlos in »La forza del destino«, im März 1969 an der Oper von Philadelphia als Scarpia. Bald darauf beendete er seine Bühnenkarriere, obwohl seine Stimme sich in der gewohnten Schönheit präsentierte. Seine weiteren großen Partien waren der Jago in Verdis »Otello« und der Graf Luna im »Troubadour«. Er starb 2005 in Creixell.

Schallplatten: Aufnahmen aus spanischen Zarzuelas auf span. Decca, weiter in vollständiger Aufnahme des »Barbier von Sevilla« auf Decca als Figaro und in »Goyescas« von Granados zu hören, auf Columbia in »Il retablo di Maese Pedro« von de Falla, auf Foyer Riccardo in vollständiger Oper »I Puritani« von Bellini (Philadelphia, 1967). Auf Hispanovox und auf Montilla erschienen Zarzuela-Aufnahmen des Künstlers.

 

8.10. Komitas VARDAPET: 150. Geburtstag

Eigentlicher Name Soghomon G. Soghomonian. Er kam in einer musikalischen Familie zur Welt. Als er sechs Monate alt war, starb seine Mutter; als er elf Jahre alt war, starb auch sein Vater. Von da an kümmerte sich seine Großmutter um ihn, bis ein Prälat der lokalen armenischen Diözese, der sich auf den Weg nach Etschmiadsin, dem Sitz des Oberhaupts der Armenisch-Apostolischen Kirche, machte, um zum Bischof ordiniert zu werden, ihn mitnahm, damit er dort eine Weiterbildung genießen konnte. Der Katholikos Gevork IV. ordnete später an, dass eines der Waisenkinder am kirchlichen Seminar teilnehmen und am Ort studieren solle. Unter den 20 Kandidaten wurde Soghomon aufgrund seiner Intelligenz ausgewählt. Dort überzeugte er seine Vorgesetzten mit seiner musikalischen Begabung und seiner wohlklingenden Stimme. Schließlich absolvierte er 1893 sein Studium als Mönch. Somit galt er nach der kirchlichen Tradition als neugeboren und wurde auf den Namen Komitas neu getauft. Der Name Komitas bezieht sich auf einen berühmten gleichnamigen Katholikos des 7. Jahrhunderts, der Hymnendichter und Musiker war. Zwei Jahre später wurde er Priester und erhielt den Titel Vardapet (oder Vartabet), was im Armenischen eigentlich Doktor oder Gelehrter bedeutet, aber seit vielen Jahrhunderten der Priesterschaft vorbehalten ist. Inzwischen war Mkrtitsch Chrimjan, auch bekannt unter dem Namen „Hairik“ (Väterchen), Katholikos geworden. Er förderte Komitas und vermittelte ihm Stipendien für Studien in Tiflis (bei Makar Jekmaljan) und Berlin, wo er sich am privaten Konservatorium von Richard Schmidt einschrieb und zugleich an der Friedrich-Wilhelms-Universität Ästhetik und Musiktheorie studierte. 1899 erwarb er den Doktortitel der Musikwissenschaft und kehrte nach Etschmiadsin zurück. Am „Riten Sonntag“, dem 24. April 1915, dem eigentlichen Beginn des staatlich organisierten Völkermordes an den Armeniern im Osmanischen Reich, wurde er in Konstantinopel mit einigen Hundert weiteren armenischen Intellektuellen verhaftet und nach Cankiri (östlich von Ankara) deportiert. Während fast alle anderen Deportierten dort ermordet wurden, ordnete Innenminister Talaat Pascha die Rückkehr von acht Häftlingen, darunter Komitas, an. Vermutlich hatten der US-amerikanische Botschafter Henry Morgenthau und der Dichter Mehmet Emin Yurdakul für Komitas interveniert. Doch bei seiner Rückkehr fand er seine persönlichen Arbeitsunterlagen, darunter ein Teil seiner wertvollen Sammlung von Liedern, verwüstet vor. Was erhalten blieb, befand sich in chaotischem Zustand. Komitas Vardapet konnte sich von den Geschehnissen, die er miterleben musste, nicht mehr gänzlich erholen. Freunde lieferten ihn im Jahr darauf wegen seines sich zunehmend verschlechternden psychischen Zustandes in ein türkisches Militärhospital ein. Von dort wurde er 1919 nach Paris gebracht, wo er zunächst in eine Privatklinik in Ville-Evrard eingewiesen wurde. Ab 1922 bis zu seinem Tod im Jahr 1935 lebte er völlig in sich zurückgezogen in der psychiatrischen Klinik von Villejuif. Ein Jahr später wurden seine sterblichen Überreste nach Jerewan gebracht und dort im Pantheon bestattet.

Nach seiner Rückkehr aus Berlin übernahm Komitas 1899 in Etschmiadsin die Leitung eines Männerchors und nahm seine Lehrtätigkeit am Seminar auf. Parallel dazu reiste er quer durch das Land und sammelte eine Vielzahl von armenischen Volksliedern und -tänzen, wie sie in den Dörfern aufgeführt wurden. Er erfand ein eigenes Notationssystem, mit dem er diese dörflichen Weisen, die z. T. über Jahrhunderte mündlich tradiert worden waren, präzise festhielt. Komitas hat ungefähr 3000 dörfliche Gesänge (Arbeits-, Hochzeits-, Liebeslieder und Tänze, aber auch Lieder über die leidvolle Erfahrung der Vertreibung, die sein Volk immer wieder getroffen hat) gesammelt. Nur einen kleinen Teil davon hat er, zumeist als Kunstlied für Klavierbegleitung gesetzt, veröffentlicht. Der überwiegende Teil der Lieder ist für mehrstimmigen Chorgesang bearbeitet. Vielleicht am bekanntesten sind die Lieder Krunk (Der Kranich), Tsirani Tsar (Der Aprikosenbaum), Antuni (Ohne Obdach), Kele-kele (Schreite auf und ab), Schogher Dschan und Kakavi Jerg (Lied vom Rebhuhn). Auch eine Hymne über Armenien (Hajastan) hat Komitas geschrieben. Neben den Werken der Profanmusik ist das zentrale Werk des Komponisten die Liturgie (Պատարագ, Badarak oder, im Ostarmenischen, Patarak), heute immer noch Teil der gebräuchlichen Kirchenmusik. Er begann sich schon 1892 damit zu beschäftigen; mehrere Fassungen sind überliefert. Wegen des Ersten Weltkriegs, seiner Deportation und den Folgen konnte er die Messe nicht vollenden. Die armenische Liturgie ist nicht streng kanonisiert; die im Mittelalter entstandenen Formen wurden in einer besonderen Notenschrift festgehalten, deren Bedeutung später verloren ging. Bis heute ist diese Notation nicht endgültig entziffert. Komitas stützte sich also auf die Art und Weise, wie die Messe von den ältesten Priestern gesungen wurde. Ausgehend von dieser Basis, entfernte er fremde (wie arabische und türkische) Einflüsse und bereicherte die musikalische Form mit den für die armenische Musik typischen Elemente und Materialien aus der Volksmusik, die er während seiner Reisen gesammelt hatte. Heute ist die von ihm favorisierte Version für dreistimmigen Männerchor die bekannteste Fassung des Badarak. Durch seine Auftritte außerhalb der Kirche und sein Interesse für die Volksmusik geriet Komitas allerdings sein Leben lang immer wieder in Konflikt mit den kirchlichen Autoritäten. Deshalb verließ er 1910 endgültig die Kongregation von Etschmiadzin und ging nach Konstantinopel. Dort gründete Komitas den 300 Mitglieder zählenden Gusan-Chor, mit dem er große Bekanntheit erreichte und vielen Armeniern ihre Musik erstmals nahebrachte. Komitas war der erste Musikwissenschaftler außereuropäischer Herkunft, der zu der „Internationalen Musikgesellschaft“ zugelassen wurde, zu deren Gründungsmitgliedern er zählt. Komitas unternahm häufig Reisen durch ganz Europa (vor allem Berlin und Paris besuchte er mehrfach) und das Osmanische Reich, das damals neben der heutigen Türkei auch große Teile des Nahen Ostens umfasste. Er erteilte Unterricht, hielt Vorlesungen und veranstaltete viel beachtete Konzerte mit der bis dahin weitgehend unbekannten Armenischen Musik. Von Seiten der kirchlichen Autoritäten wurde er dabei oftmals wegen der „Profanierung“ oder „Kommerzialisierung“ der armenischen Musik angegriffen. Die öffentliche Meinung unter den Armeniern aber war auf seiner Seite. Heute gilt er als Retter der armenischen Musik in letzter Stunde; ohne sein Werk wäre das kulturelle Erbe Westarmeniens dem Genozid zum Opfer gefallen. In den 1950er Jahren wurden auch seine Manuskripte von Paris nach Jerewan transferiert. Die erste Auflage des Badarak wurde 1933 in Paris veröffentlicht, die erste Audioaufnahme auf einem digitalen Medium erschien 1988 in Jerewan. Inzwischen gibt es eine siebenbändige Werkausgabe, erschienen in Jerewan und betreut von Robert Atajan. Im Juli 2005 wurden in Jerewan durch die Sopranistin Hasmik Papian auch neun Lieder auf Texte deutscher Dichter uraufgeführt, die Komitas während seines Studienaufenthaltes in Berlin komponiert hatte. Heute sind die Staatliche Musikhochschule in Jerewan sowie ein berühmtes Streichquartett aus Armenien nach ihm benannt.

 

8.10. Paul LHÉRIE: 175. Geburtstag

Der Künstler, der mit seinem eigentlichen Namen Paul Lévy hieß, studierte am Conservatoire National von Paris bei den Pädagogen Morin und Olbin. Sein Bühnendebüt als Tenor fand 1866 an der Opéra-Comique Paris in der Partie des Reuben in »Joseph« von Méhul statt. 1868 kam es zu Auseinandersetzungen zwischen ihm und der Direktion der Opéra-Comique, worauf er diese verließ und zunächst 1868 an der Oper von Marseille auftrat. 1869-71 war er am Théâtre de la Monnaie in Brüssel engagiert. 1871 wurden seine Differenzen mit der Opéra-Comique beigelegt, und 1871-75 hatte er an diesem Haus wieder große Erfolge, u.a. in den Opern »Zampa« von Hérold, »Fra Diavolo« von Auber und als Roméo in »Roméo et Juliette« von Gounod. Am 12.6.1872 sang er an der Opéra-Comique in der Uraufführung der Oper »La Princesse jaune« von Saint-Saëns, am 30.11.1872 in der von »Don César de Bazan« von Massenet, am 24.5.1873 in der der Oper »Le Roi l’a dit« von Léon Delibes die Partie des Benoît. Den Höhepunkt erreichte er jedoch in seiner Karriere als Tenor, als er am 3.3.1875 dort in der Uraufführung von »Carmen« als Partner von Célestine Galli-Marié den Don José sang. 1876-77 unternahm er eine Russland-Tournee, seit 1877 war er wieder in Paris. Nachdem er feststellte, dass seine Stimme sich mehr in die Tiefe entwickelte, ging er seit 1882 ins Baritonfachüber und konnte als solcher eine fast noch bedeutendere Karriere denn als Tenor zur Entfaltung bringen. Zuerst trat er als Bariton in Madrid, dann 1883 in Bologna auf. Er gastierte an der Mailänder Scala 1883 als Nevers in den »Hugenotten« von Meyerbeer und 1889 in der Uraufführung der Oper »Nestorio« von Giuseppe Gallignani, am Teatro Costanzi in Rom 1883 als Hoël in Meyerbeers »Dinorah« und als Figaro im »Barbier von Sevilla«, 1891 als Hamlet von A. Thomas, 1887 am Teatro Grande in Brescia als Jago in Verdis »Otello«, den er auch am Teatro Regio in Parma und 1889 am Teatro Verdi in Triest sang. Am 10.1.1884 sang er an der Mailänder Scala in der Uraufführung von Verdis Neu-Bearbeitung seines »Don Carlos« die Partie des Posa als Partner von Francesco Tamagno. Er wirkte am 4.3.1894 an der Oper von Monte Carlo in der Uraufführung der Oper »Hulda« von César Franck mit. 1886-87 gastierte er sehr erfolgreich am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, 1887 sang er an der Covent Garden Oper London den Zurga in der englischen Erstaufführung von Bizets »Les pêcheurs de perles«, weiter den Rigoletto, den Germont-père in »La Traviata« und den Grafen Luna im »Troubadour«. 1886 nahm er an einer Brasilien-Tournee einer Operntruppe teil, bei der Arturo Toscanini als Dirigent entdeckt wurde. 1886 hörte man ihn am Teatro Dal Verme in Mailand in Ponchiellis Oper »I Lituani«, noch 1891 in Malaga und in Cordoba als Jago.Am 31.10.1891 hörte man ihn am Teatro Costanzi in Rom in der Uraufführung von Mascagnis »L‘Amico Fritz« in der Partie des Rabbi David zusammen mit Emma Calvé und Fernando de Lucia. Weitere Gastspiele an führenden italienischen und französischen Theatern trugen zu seinem internationalen Ruhm bei. Im letzten Teil seiner Karriere galt der Jago in Verdis »Otello« als eine seiner großen Partien. Er setzte seine Karriere bis 1894 fort. 1897-1905 nahm er eine Professur am Conservatoire National de Paris wahr. Zu seinen Schülern gehörten so bedeutende Sängerpersönlichkeiten wie Marguerite Carrère-Xanrof, Amelia Talexis, Marthe Rioton, Léon Rothier, Guido Mazzini, Jean Bourbon, David Devriès, Gaston Dubois, Jean Mauran und François Méry. 1937 starb er hochbetagt in Paris.

 

9.10. Márta SZIRMAY: 80. Geburtstag

 Die ungarische Künstlerin zeigte eine frühe musikalische Begabung. Mit acht Jahren gab sie bereits Klavierabende, mit 14 besuchte sie das Musikgymnasium. Sie wandte sich dann jedoch der Jazzmusik zu und trat im ungarischen Rundfunk wie im Fernsehen in derartigen Programmen auf. Mit 17 Jahren nahm sie das seriöse Gesangstudium auf und erwarb dann ihr Diplom als Musiklehrerin. Sie begann ihre Bühnenkarriere 1963 an der Nationaloper von Budapest, wo sie in der Oper »Bluthochzeit« von S. Szokolay debütierte. Sie trat dort zuerst in kleineren Rollen auf und hatte dann als Ulrica in Verdis »Un ballo in maschera« einen großen Erfolg, der sich in der Partie der Mrs. Quickly in Verdis »Falstaff«, ihrer besonderen Glanzrolle, wiederholte. An der Nationaloper Budapest sang sie u.a. die Azucena im »Troubadour«, die Amneris in »Aida«, die Eboli in Verdis »Don Carlos«, die Fricka und die Erda im Nibelungenring, die Brangäne in »Tristan und Isolde« und den Orpheus von Gluck. 1967 gastierte sie in Wien in der zeitgenössischen Oper »Die Seidenraupe« des ungarischen Komponisten Ivan Eröd. 1967 hörte man sie am Stadttheater von Basel als Azucena, später auch als Mrs. Quickly. Ihre Karriere nahm bald internationale Dimensionen an. 1976 gastierte sie an der Wiener Staatsoper als Azucena. 1977 trat sie in London (wo sie ihren Wohnsitz nahm) an der Covent Garden Oper als Klytämnestra zusammen mit Birgit Nilsson und Gwyneth Jones in der Richard Strauss-Oper »Elektra« auf; sie sang an diesem Haus auch die Mrs. Quickly und Wagner-Partien im Nibelungenring. Konzerte im englischen Rundfunk BBC und Gastspiele in Venedig, Stockholm, Washington und bei den Festspielen von Schwetzingen bezeichneten den Fortgang ihrer Sängerkarriere. Seit 1977 war die Künstlerin immer wieder an der Oper von Köln anzutreffen, 1980 gastierte sie (mit dem Ensmble der Kölner Oper) als Fidalma in Cimarosas »Il matrimonio segreto« beim Festival von Edinburgh. 1987 sang sie am Teatro Colón Buenos Aires, 1990 an der Oper von Antwerpen die Klytämnestra. Bei den Festspielen von Salzburg trat sie 1985 und 1987 als Ericléa in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria«, 1987-88 in »Moses und Aron« von Schönberg auf. 1988 am Opernhaus von Santiago de Chile, 1989 an der Hamburger Staatsoper zu Gast. 1992 sang sie in Turin in der zeitgenössischen Oper »Blimunda« von Azio Corghi. Weitere Bühnenrollen der Sängerin waren die Herodias in »Salome« und die Gaea in »Daphne« von R. Strauss sowie die Principessa in »Suor Angelica« von Puccini. Auch als Konzertsolistin geschätzt. Sie starb 2015 in Kaposvár (Ungarn).

Schallplatten: Hungaroton (Missa brevis von Kodály, »Il matrimonio segreto« von Cimarosa, Opernszenen mit Eva Marton und Kolos Kovats, Vokalmusik von Z. Kodaly), Intercord (Glagolitische Messe von Janácek).

 

9.10. Alfréd HAMPEL: 80. Geburtstag

Biographie des tschechischen Tenors auf Tschechisch:

http://cs.wikipedia.org/wiki/Alfr%C3%A9d_Hampel

 

9.10. Irmgard SEEFRIED: 100.

 Sie wurde zuerst durch ihren Vater unterrichtet und sang mit 11 Jahren in einer Amateurvorstellung von Humperdincks »Hänsel und Gretel«. Studium am Konservatorium von Augsburg bei Albert Mayer. Debüt 1940 am Stadttheater von Aachen als Priesterin in »Aida«, wo sie sich unter dem damals dort wirkenden Dirigenten Herbert von Karajan und unter dem Aachener Domkapellmeister Theodor Bernhard Rehmann weiterbildete. 1943 wurde sie an die Wiener Staatsoper berufen; als Antrittsrolle sang sie die Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«. Hier übertrug ihr Richard Strauss bei den Feierlichkeiten zu seinem 80. Geburtstag die Partie des Komponisten in seiner Oper »Ariadne auf Naxos«. Es folgten die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Susanna in »Figaros Hochzeit«, die Marzelline in »Fidelio« und die Micaela in »Carmen«. Nach dem 2. Weltkrieg hörte man sie hier auch als Musetta in »La Bohème«, als Butterfly, als Xenia in »Boris Godunow«, in allen vier Frauenpartien in »Hoffmanns Erzählungen«, als Zerlina im »Don Giovanni«, als Pamina in der »Zauberflöte«, als Liù in Puccinis »Turandot«, als Cleopatra in Händels »Giulio Cesare«, als Blanche in »Dialogues des Carmélites« von Poulenc, als Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, als Octavian im »Rosenkavalier«, als Baronin im »Wildschütz« von Lortzing, als Dido in »Dido und Aeneas« von Purcell, als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, als Dame in P. Hindemiths »Cardillac«, in der Titelrolle von Monteverdis »Die Krönung der Poppea«, als Marie im »Wozzeck« von A. Berg und 1975 in ihrer letzten Partie als Kabanicha in »Katja Kabanowa« von Janácek. Seit 1946 trat sie fast alljährlich bei den Festspielen von Salzburg auf, wobei man vor allen Dingen ihre Kunst des Mozart-Gesanges bewunderte. Neben ihren zahlreichen Konzert- und Liederabenden sind aus ihrem Salzburger Repertoire zu nennen: die Susanna in »Le nozze di Figaro« (1946-48, 1952-53, 1956-58, 1960), die Fiordiligi in »Cosi fan tutte« (1947, 1953-54, 1956-57, 1959), die Marzelline in »Fidelio« (1949), die Pamina in der »Zauberflöte« (1949-52, 1963), die Zerline im »Don Giovanni« (1950) und der Komponist in » Ariadne auf Naxos« (1954). Dazu trat sie in Salzburg bis 1964 immer wieder in Konzerten und Liederabenden hervor. An der Covent Garden Oper London gastierte sie 1947 (mit dem Ensemble der Wiener Staatsoper) als Fiordiligi und als Susanna. 1948 heiratete die Künstlerin den Violinisten Wolfgang Schneiderhan (1915-2002), mit dem sie mehrfach zusammen im Konzertsaal erschien. Gastspiele führten Irmgard Seefried an die Mailänder Scala (u.a. 1948 mit dem Ensemble der Wiener Staatsoper und 1954 als Susanna), an die Covent Garden Oper London, an die Opernhäuser von München, Brüssel und Amsterdam. 1953 sang sie an der Metropolitan Oper New York in fünf Vorstellungen die Susanna. 1963 gastierte sie bei den Festspielen von Aix-en-Provence als Komponist in »Ariadne auf Naxos«, an der Stuttgarter Staatsoper 1966 als Marie im »Wozzeck« von A. Berg, 1961 und 1964 war sie an der Oper von Chicago zu Gast. Sie gastierte auch immer wieder an der Wiener Volksoper, u.a. als Judith in »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók, als Marchesa in Donizettis »Regimentstochter« und als Friederike von Insterburg in der Operette »Ein Walzertraum« von O. Straus. Sehr große Erfolge erzielte die Künstlerin im Konzertsaal; sie galt als eine der bedeutendsten Lied-Interpretinnen ihrer Zeit. Ihre Konzertreisen brachten ihr in ganz Europa, in Nordamerika, in Kanada, in Indien und Australien immer neue Erfolge. Sie war auch für das zeitgenössische Musikschaffen aufgeschlossen; Hans-Werner Henze schrieb für sie seine »Ariosi« (1964), Frank Martin sein »Maria Tryptichon« (1968). Sie wirkte später als gesuchte Pädagogin in Wien und gab Kurse in Royaumont (Frankreich). Sie starb 1988 in Wien. Von den beiden Töchtern des Ehepaars Seefried-Schneiderhan wurde Mona Seefried (* 1957) als Schauspielerin bekannt. – Schön gebildete, ausdrucksreiche Sopranstimme, auf der Bühne als Mozart-Sängerin, im Konzertsaal als Lied-Interpretin bewundert.

Lit.: F. Fassbind: »W. Schneiderhan – I. Seefried« (Bern, 1960); E. Werba: Irmgard Seefried (in »Opera«, 1966); A. Blyth: Irmgard Seefried: an Appreciation (in »Opera«, 1989).

Viele Schallplatten, die auf DGG (»Die Schöpfung«, Johannespassion, »Figaros Hochzeit«, »Don Giovanni«, »Fidelio«, »Der Freischütz«, »Cosi fan tutte«, Octavian im »Rosenkavalier«, Cäcilien-Messe von Gounod), HMV (Arien und Lieder, »Hänsel und Gretel«), Discocorp (Pamina in der »Zauberflöte«, 9. Sinfonie von Beethoven), Preiser (Stabat mater von Rossini, Salzburg 1949), Fonit-Cetra (»Die Zauberflöte«), Remington und Columbia (»Figaros Hochzeit«, »Ariadne auf Naxos«, »Die Zauberflöte«) erschienen. Auf Melodram kam ein Fragment aus dem 2. Akt von »Figaros Hochzeit« aus einer Aufführung an der Scala von 1947 heraus, worin sie die Susanna singt; auf Olympic als Zerline im »Don Giovanni«, auf BWS als Pamina in der »Zauberflöte« zu hören.

 

10.10. Hans SOM: 85. Geburtstag

 Er war Schüler von Sylvia Gähwiller in Winterthur und Zürich (1958-66) und studierte weiter bei Hermann Schey in Amsterdam, bei Elsa Cavelti in Basel und in Meisterkursen bei Ernst Haefliger und bei Elisabeth Grümmer. Seit 1960 kam eine Karriere im Konzertfach zustande, und zwar sowohl für den Bereich des Oratoriums und der geistlichen Musik wie auch für den Liedgesang. Dabei reichte sein Repertoire von den Werken der Barock-Epoche bis in die musikalische Gegenwart. Seine Konzertauftritte fanden in der Schweiz (Zürich, Basel, Bern, Luzern, St. Gallen, Genf, Lausanne, Biel, Lugano, Schaffhausen, Neuchâtel, Solothurn, Winterthur), in Amsterdam und Brüssel, in Gent und Straßburg, in Freiburg i. Br. und Colmar, in Karlsruhe und Köln, in Haifa und Jerusalem, in Tel Aviv und Wien statt. Bekannt wurde er auch durch Sendungen im Schweizer Rundfunk. Er wirkte als Pädagoge am Konservatorium von Zürich. Er starb am 2.2.2018.

Schallplatten: Christophorus-Verlag (Messe B-Dur und Magnificat von Schubert), Disco Jecklin (Nicolaimesse von J. Haydn), Vox (Wandsbecker Liederbuch von O. Schoeck), Aurophon (Messe C-Moll von L. Spohr).

 

10.10. Louis RIALLAND: 100. Geburtstag

 Nach seiner Ausbildung, die in Paris erfolgte, debütierte er 1944 an der Pariser Opéra-Comique als Parpignol in Puccinis »La Bohème« und blieb seitdem an diesem Haus tätig. 1948 debütierte er dann auch an der Grand Opéra Paris in dem Ballett mit Gesang »Salade« von Darius Milhaud. Er hatte dann eine langjährige, bedeutende Karriere an der Grand Opéra und war hier in Partien wie dem Alfredo in »La Traviata«, dem Cassio in Verdis »Otello«, dem Belmonte wie dem Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail«, dem Tamino in der »Zauberflöte«, dem Tybalt in »Roméo et Juliette« von Gounod, dem Schuiskij in »Boris Godunow« von Mussorgsky, dem Narraboth in »Salome« von Richard Strauss und dem Florestan in »Fidelio« zu hören. Er trat bis Mitte der sechziger Jahre an der Grand Opéra Paris auf. Der Künstler trat aber auch weiter an der Opéra-Comique und bei Gastspielen an anderen französischen Bühnen auf und erwies sich als begabter Konzertsolist. Er starb im April 1972.

Schallplatten: Decca (Tybalt in vollständiger Aufnahme der Oper »Roméo et Juliette« von Gounod, 1953), HMV (»Dialogues de Carmélites« von Poulenc).

 

10.10. Georg Heinrich BÜMLER: 350. Geburtstag

 

 Er kam mit zehn Jahren auf die Schule in Mönchberg und wurde nach einigen Jahren Kammerdiskantist am Hof von Bayreuth. Dort wurde er weiter durch den Kapellmeister Ruggiero Fedeli im Klavierspiel wie im Gesang ausgebildet. Er ging darauf als Kammermusikus nach Wolfenbüttel. Von dort aus besuchte er Hamburg, Berlin und Bayreuth, wobei seine schöne Stimme großes Aufsehen erregte. Dazu bewunderte man auf der Bühne sein schauspielerisches Talent. 1698 ernannte ihn der Markgraf Wilhelm Friedrich zum Kammermusikus und Altisten der Markgräflich Ansbachischen Hofkapelle, 1717 wurde er zu deren Kapellmeister befördert. 1722 unternahm er eine Italien-Reise, wurde aber aus Venedig zurück nach Ansbach beordert, da er für den soeben verstorbenen Markgrafen eine Trauermusik schreiben musste. Die verwitwete Markgräfin schränkte nun die Hofhaltung ein, löste die Kapelle auf, und Georg Heinrich Bümler ging für zwei Jahre 1723-25 an den Hof der verwitweten Königin von Polen und Kurfürstin zu Sachsen Eberhardine, die auf Schloss Pretsch residierte. Seine Gattin war zugleich als Kammerfrau der Königin-Witwe beschäftigt. 1725-26 lebte der Künstler in Plauen, wurde dann aber durch die Markgräfin-Witwe nach Ansbach zurückberufen und in seine alte Stellung eingesetzt, in der er jetzt bis zu seinem Tod 1745 verblieb. Er betrieb auch mathematische und namentlich optische Studien, stellte schöne Ferngläser und Sonnenuhren her, komponierte Arien und Kirchenmusik und war als Mitarbeiter in der von Mitzler begonnenen »Musikalischen Bibliothek« tätig. In Band III, Teil 2 dieses Werks findet sich sein Porträt. Er war zweimal verheiratet (in zweiter Ehe mit einer Tochter des Musikdirektors Schneiders aus Ulm); aus diesen beiden Ehen stammten 16 Kinder, von denen aber nur sieben überlebten.

 

11.10. Annabelle BERNARD: 85. Geburtstag

 Die farbige Sängerin studierte an der Xavier University und am New England Conservatory Boston. Sie debütierte in Boston als Susanna in »Le nozze di Figaro« und kam 1961 nach Europa, wo sie ihre Ausbildung in Stuttgart und am Mozarteum von Salzburg fortsetzte. 1961-62 gastierte sie an Theatern in der DDR, an der Staatsoper von Stuttgart und sang an der Deutschen Oper Berlin die Titelheldin in Verdis »Aida«. Sie wurde darauf an dieses Haus verpflichtet, dem sie seitdem für mehr als 25 Jahre angehörte. Hier wurde sie vor allem als Mozart- und als Verdi-Interpretin bekannt. Sie gastierte seit 1971 mehrfach an der Staatsoper von München, 1970 am Opernhaus von Köln; weitere Gastspiele an der Staatsoper von Wien (1962-82 in insgesamt 16 Vorstellungen als Aida, als Lucille in »Dantons Tod« von G. von Einem, als Donna Anna im »Don Giovanni«, als Giorgetta in Puccinis »Il tabarro«, als Santuzza in »Cavalleria rusticana« und als Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«), am Opernhaus von Zürich, an der Hamburger Staatsoper, beim Holland Festival (1971), bei den Festspielen von Salzburg (1973 als Elettra in »Idomeneo« von Mozart), an der Oper von New Orleans (1976) und am Teatro San Carlo Neapel (1983 als Titelheldin in der szenischen Uraufführung von Mussorgskys Oper »Salammbô«). An der Deutschen Oper Berlin wirkte sie in den Uraufführungen der Opern »Montezuma« von R. Sessions (1964 als Malinche) und »Odysseus« (»Ulisse«) von Dallapiccola (1968 als Kalypso und Penelope) mit. Ihre Hauptrollen waren die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Vitellia in »La clemenza di Tito« von Mozart, die Leonore im »Troubadour«, die Elisabetta im »Don Carlos« von Verdi, die Leonore in »La forza del destino«, die Butterfly, die Liu in »Turandot«, die Maddalena in »Andrea Chénier« von Giordano, die Bertha in Meyerbeers »Le Prophète«, die Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen«, die Lisa in »Pique Dame« und die Tatjana im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky. Gleichzeitig wurde sie als Konzertsängerin, und zumal als begabte Lied-Interpretin, bekannt. Seit 1972 wirkte sie als Dozentin an der Musikhochschule Hamburg. Sie starb 2005 in New Orleans. Sie war verheiratet mit dem Tenor Karl Ernst Mercker (* 1933).

Schallplatten: Philips (Ausschnitte aus »Porgy and Bess« von Gershwin mit Lawrence Winters), Eurodisc, GAM (»Le Prophète« von Meyerbeer).

 

12.10. John SHAW: 95. Geburtstag

 Er entstammte einer Familie, die sieben Kinder hatte (deren ältestes er war); beide Großväter hatten sich als Sänger betätigt. Mit 15 Jahren wurde er für sechs Jahre Mitglied eines Kirchenchors in seiner Heimatstadt. Gleichzeitig übte er den Beruf eines Buchhalters bei der Broken Hill Proprietary Company aus, trat aber auch bereits als Solist in Amateurkonzerten in Erscheinung. Schließlich begann er das Gesangstudium bei Mr. und Mrs. Henri Portnoj in Melbourne. 1945 wurde er Mitglied der Australian National Opera Company Sydney, bei der er in den folgenden zehn Jahren eine Vielzahl von Partien übernahm. 1954 wurde er Preisträger beim Nationalen australischen Concours. 1955 sang er bei der Italian Grand Opera Company in deren Australien-Tournee 13 Baritonpartien in Italienisch, 1956 bei der Elizabethan Opera Company und am Australian National Theatre in der Premiere von Menottis »The Consul«. 1957 nahm er an weiteren Tourneen der Elizabethan Opera teil. 1959 debütierte er an der Londoner Covent Garden Oper als Rigoletto und blieb dann für eine Reihe von Jahren bis 1974 an diesem großen Opernhaus als erster Bariton beschäftigt. Er sang dort Rollen wie den Scarpia in »Tosca«, den Amonasro in »Aida«, den Posa in Verdis »Don Carlos«, den Ford im »Falstaff«, den Gunther in der »Götterdämmerung«, den Amfortas im »Parsifal«, den Ramiro in »L’Heure espagnole« von Ravel und den Tonio im »Bajazzo«. Während zwei Spielzeiten sang er als Gast bei der Welsh Opera Cardiff. An der Scottish Opera Glasgow sang er1966-80 den Ford, den Jago in Verdis »Otello«, den Balstrode in B. Brittens »Peter Grimes«, den Choroebus in »Les Troyens« von Berlioz, den Gunther, den Donner im »Rheingold«, den Kurwenal in »Tristan und Isolde« und den Don Pizarro im »Fidelio«. 1959 gastierte er an der Niederländischen Oper Amsterdam als Gérard in Giordanos »Andrea Chénier«, 1961 an der Staatsoper Wien als Tonio im »Bajazzo«, 1962 beim Holland Festival als Don Carlo in Verdis »La forza del destino«. 1963 war er in seiner australischen Heimat und gab Konzerte beim Rundfunk ABC; er trat im dortigen Fernsehen in der Titelpartie von Verdis »Simon Boccanegra« auf und kam zu großen Erfolgen als Oratoriensolist (»Elias« von Mendelssohn, 9. Sinfonie von Beethoven). An der Oper von San Francisco sang er 1963 den Amonasro (mit Leontyne Price in der Titelrolle), den Marquis de la Force in »Dialogues des Carmélites« von Fr. Poulenc, den Tomsky in »Pique Dame« von Tschaikowsky und den Scarpia. Weitere Gastspiele bei den Festspielen von Edinburgh (1961 als Enrico in »Lucia di Lammermoor« im Rahmen eines Gastspiels der Covent Garden Oper, 1968 als Froila in »Alfonso und Estrella« von Schubert), an der Oper von Philadelphia (1964), in Toulouse, Bordeaux (1964-65), am Nationaltheater Mannheim (1965, 1967), an der Deutschen Oper Berlin (1968), in Montreal (1967) und Brüssel (1969), am Grand Théâtre Genf (1958 als John Sorel in »The Consul« und 1971 als Telramund im »Lohengrin«) und an der Oper von Santa Fé. Beim Aldeburgh Festival von 1967 sang er in der Uraufführung der Oper »The Bear« von W. Walton, in London 1965 (bei der New Opera Company) den Ruprecht in der englischen Erstaufführung von Prokofjews »The Fiery Angel«. 1973 trat er in der Eröffnungsvorstellung des neuen Opernhauses von Sydney als Dolokhov in »Krieg und Frieden« von Prokofjew auf. Seitdem blieb er für eine Reihe von Jahren bis zu seinem Bühnenabschied 1989 an diesem Haus tätig. 1992 gastierte er beim Adelaide Festival nochmals als Scarpia. Er starb 2003 in Sydney.

Schallplatten: HRE (Enrico in »Lucia di Lammermoor«, Covent Garden Oper London 1959), HMV (»The Bear«, »Patience« von Gilbert & Sullivan), Myto (Carlos in »La forza del destino« von Verdi mit Carlo Bergonzi und Floriana Cavalli).

 

12.10. Ebba HÖGFELDT-LARKA: 125. Geburtstag

Sie war Schülerin der Gesangpädagogen Frau Anderson-Sörensen, Oscar Lejdström und Gillis Bratt in Stockholm und setzte ihre Ausbildung in London fort. 1919 wurde sie an die Königliche Oper Stockholm engagiert, an der sie als Antrittsrolle die Suzuki in »Madame Butterfly« sang. Bis 1927 blieb sie Mitglied dieses Hauses, wo sie eine Vielzahl von Partien sang. Sie sang an der Stockholmer Oper u.a. die Ruth in »Die toten Augen« von E. d’Albert (1920 in der schwedischen Erstaufführung der Oper), die Mutter in »Kronbruden« von T. Rangström (1922), die Curra in »La forza del destino« von Verdi (in der schwedischen Erstaufführung 1928!), Partien in »Il Tabarro« und »Suor Angelica« von Puccini, die Stallmagd in »Königskinder« von Humperdinck (1926), die Piccorda in »Mona Lisa« von M. von Schillings (1924) und wirkte dort 1927 in der Uraufführung der Oper »Adils och Elisiv« von W. Peterson-Berger mit. Zugleich bedeutende Erfolge als Konzert- und Oratoriensängerin. Sie starb 1978 in Bromma.

Eigentliche Schallplattenaufnahmen hinterließ die Künstlerin nicht, doch sind Rundfunkaufnahmen später auf HMV-Platten übertragen worden.

 

13.10. Alfonz BARTHA: 90. Geburtstag

 Seine Ausbildung zum Sänger erfolgte seit 1951 in Budapest; während des Studiums sang er bereits im Chor des Ungarischen Rundfunks. 1955 debütierte er am Opernhaus von Debrecen als Alfredo in Verdis »La Traviata«. Bis 1959 trat er an diesem Theater auf. Nach einem erfolgreichen Gastspiel wurde er 1959 an die Nationaloper Budapest berufen und blieb hier als erster Tenor bis zum Ausgang der achtziger Jahre im Engagement. Er sang vor allem Partien aus dem lyrischen Stimmfach wie den Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, den Don Ottavio im »Don Giovanni«, den Ferrando in »Così fan tutte«, den Tamino in der »Zauberflöte«, den Ernesto im »Don Pasquale«, den Sir Hervey in »Anna Bolena« von Donizetti, den Lenski im »Eugen Onegin«, den Faust von Gounod und den Fenton im »Falstaff« von Verdi. Gastspiele trugen ihm u.a. beim Wexford Festival (1963 als Ernesto), in London und an der Staatsoper Berlin bedeutende Erfolge ein. Er starb im April 2013.

Schallplatten: Qualiton-Hungaroton (Soloaufnahmen und Opernquerschnitte).

 

13.10. Anselm HÜTTENBRENNER: 225. Geburtstag

 Er erhielt schon während seiner Schulzeit in Graz eine musikalische Ausbildung an Klavier und Orgel. Bereits während seines in Graz und Wien erfolgreich absolvierten Jurastudiums wurde er 1815 Schüler von Antonio Salieri in Wien, bei dem er Gesang und Komposition studierte. Bei Salieri lernte er auch Franz Schubert kennen, mit dem ihn bald eine herzliche Freundschaft verband und mit dem er auch gelegentlich öffentlich auftrat. Um 1815 machte er die Bekanntschaft von Ludwig van Beethoven, der ihn mit den ungewöhnlichen Worten empfing: „Ich bin nicht wert, dass Sie mich besuchen.“ Zufällig war er auch am 26. März 1827 zugegen, als Beethoven starb. Außer ihm stand zuletzt nur die Haushälterin Sali an Beethovens Sterbebett. Zum Andenken schnitt sich Hüttenbrenner eine Locke von Beethovens Haar, die sich heute zusammen mit seinem Stammbuch im Universalmuseum Joanneum in Graz befindet. Darüber hinaus besitzt auch das Johann-Joseph-Fux-Konservatorium Graz Haare Beethovens aus dem Besitz von Hüttenbrenner. 1821 kehrte er nach Graz zurück, wo er – inzwischen mit Elise von Pichler verheiratet – als Komponist und Musikkritiker tätig war. 1824-39 war er Leiter des Steiermärkischen Musikvereins in Graz. Nach dem Tode seiner Frau übersiedelte Hüttenbrenner 1852 nach Radkersburg und lebte teilweise auch in der Untersteiermark, namentlich in Pettau (Ptuj), Marburg (Maribor) und Cilli (Celje) sowie in Ober-Andritz bei Graz. Die letzten fünfzehn Lebensjahre verbrachte er in stiller Zurückgezogenheit, mit mystisch-theologischen Betrachtungen beschäftigt, Früchte einer innigen Freundschaft mit dem Mystiker Jakob Lorber und dessen damals so gut wie unbekannter monumentalen Offenbarung. Hüttenbrenner starb 1868 in Graz-Oberandritz.

Er besaß die Originalpartitur von Schuberts Unvollendete, die er bis 1865 unter Verschluss hielt, so dass sie erst danach aufgeführt werden konnte. Eine Version besagt, dass Schubert ihm diese Partitur als Dank für die von Hüttenbrenner vermittelte Ehrenmitgliedschaft Schuberts bei dem Steiermärkischen Musikverein übereignet haben soll. Die angebliche Widmungsurkunde Schuberts wurde aber schon vor Jahrzehnten als ungeschickte Fälschung entlarvt. Das Requiem in C-Moll wurde als Totenmesse aus Anlass des Todes von Salieri (1825), Beethoven (1827) und Schubert (1828) aufgeführt. Von der Familie Hüttenbrenner zu erwähnen sind ferner auch Anselms Brüder Joseph Vinzenz (1796–1873), der zeitweilige Grazer Bürgermeister Andreas (1797–1869) sowie der literarisch ambitionierte Heinrich (1799–1830). Intensiven Kontakt zu Schubert hatten nur die beiden ältesten Brüder, Anselm war neben Franz Lachner, Ignaz Aßmayer und Benedikt Randhartinger einer der wenigen seiner Komponisten-Duzfreunde. Joseph hingegen, der im Schubert-Kreis nie geduzt wurde, fungierte mit mehr oder weniger glücklicher Hand als eine Art Sekretär, fertigte Werkabschriften an und erledigte Botengänge. Seine Ambitionen, über Schubert auch journalistisch zu arbeiten, blieben in zeitgenössischen Periodika unberücksichtigt. Im Jahr 1895 wurde in Graz (Jakomini, 6. Bezirk), 1907 in Wien Landstraße (3. Bezirk) die Hüttenbrennergasse nach dem Komponisten benannt. Von Hüttenbrenners Werken sind manche verloren, der Großteil blieb jedoch im Familienbesitz seiner Nachfahren und wird seit 2007 in der Universitätsbibliothek der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz verwahrt, wo er vor Ort benützt werden kann; sämtliche Titel sind im Onlinekatalog der Universitätsbibliothek suchbar. Seine Werke gelten als sehr melodienreich, etwas opernhaft und in manchem dem musikalischen Idiom Webers nahestehend. Bis heute wartet Hüttenbrenners Werk auf eine genaue musikalische Aufarbeitung und Bewertung: 27 Geistliche Werke: darunter 6 Messen, 3 Requien; 4 Opern: darunter „Lenore“ und „Oedip zu Colonos“ vollständig erhalten; 258 Lieder;  133 Männerquartette; 159 Männerchöre; 20 Orchesterwerke: darunter 2 Symphonien; 13 kammermusikalische Werke: darunter 2 Streichquartette, 1 Streichquintett; 60 Werke für Klavier zu 2 Händen; 23 Werke für Klavier zu 4 Händen; 8 Bearbeitungen fremder Werke.

 

14.10. Timo CALLIO: 90. Geburtstag

 Er verbrachte seine Jugend in Helsinki und studierte zuerst Jura und war dann als Rechtsanwalt tätig. 1957-59 wurde er in Helsinki durch Elsa Larcén ausgebildet. Fortsetzung des Gesangstudiums 1959-60 bei Martin Öhman in Stockholm, 1963-65 bei Luigi Ricci in Rom. Bühnendebüt 1961 an der Nationaloper von Helsinki als Radames in Verdis »Aida«. Er sang dort bis 1965 und nahm dann ein Engagement an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg an. Dort hatte er bis 1967 große Erfolge, vor allem im heldischen italienischen Repertoire seines Stimmfachs (Radames, Andrea Chénier). Anschließend war er bis 1976 an der Staatsoper von Stuttgart tätig. Er trat in zahlreichen Gastspielen auf, u.a. am Théâtre de la Monnaie Brüssel (1969, 1970), an der Deutschen Oper Berlin (1967, 1969), an der Grand Opéra Paris (1969 als Kalaf in Puccinis »Turandot«), am Théâtre des Champs-Élysées Paris (1972 als Tannhäuser), an der Staatsoper Wien (1969 als Kalaf, 1970 als Cavaradossi in »Tosca« und 1972 als Parsifal), bei den Festspielen von Schwetzingen (1966 als Soldat in der Uraufführung der Oper »Die Witwe von Ephesus« von H. Reutter), am Teatro Comunale Bologna (1972 als Verdis Otello), an der Mailänder Scala (1971 als Parsifal), am Teatro Fenice Venedig (1977 als Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg« und als Otello von Verdi), am Grand Théâtre Genf (1969 als Radames und 1973 als Tannhäuser), am Opernhaus von Toulouse (1971 als Lohengrin), an der Oper von Athen (1971 als Lohengrin), an der Münchner Staatsoper (1971 wiederum als Lohengrin) und am Opernhaus von Nürnberg. An der Nationaloper von Helsinki sang er 1970 den Lohengrin und den Radames. Gastspiele an deutschen und skandinavischen Opernbühnen. Er wirkte bei den Opernfestspielen auf der Burg Savonlinna mit, deren künstlerische Leitung er 1980 übernahm, und war ein hoch geschätzter Konzertsänger (Brahms, Sibelius, Beethoven, Schubert). Als Mäzen nahm er auf das Musikleben seiner finnischen Heimat großen Einfluss und stiftete u.a. einen nach ihm benannten alljährlichen Gesangwettbewerb. Er führte seinen eigentlichen Namen Timo Mustakallio nur in Finnland, im Ausland. trat er stets als Timo Callio auf. Er starb 1984 in Helsinki nach langer Krankheit.

Schallplatten: Finlandia.

 

14.10. Karl DIEKMANN: 100. Geburtstag

 Ausbildung zum Sänger an den Musikhochschulen in Köln und Wien. Zu seinen Lehrern gehörten die Pädagogen J. Gless, Stadelmann und Frau Singer-Burian. Er begann seine Karriere 1947 als Operettentenor in Gelsenkirchen. Dann wirkte er drei Jahre am Stadttheater von Hagen (Westfalen) und weitere drei Jahre am Staatstheater Hannover. Darauf folgte er 1955 einem Ruf an das Opernhaus von Düsseldorf, das 1956 in die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg aufging. In Düsseldorf entfaltete er eine über dreißigjährige Karriere und gehörte zu den unentbehrlichen Mitgliedern des Hauses, dessen Ehrenmitglied er 1980 wurde. Dabei spezialisierte er sich in erster Linie auf das lyrische, aber auch auf das Charakterfach und wurde namentlich als Rodolfo in »La Bohème«, als Pinkerton in »Madame Butterfly«, als Ferrando in »Così fan tutte«, als Tamino in der »Zauberflöte«, als Werther von Massenet, als Pelléas in »Pelléas et Mélisande«, als Des Grieux in »Manon« von Massenet und als Mime im Nibelungenring geschätzt. Gastspiele, zum Teil mit dem Ensemble der Deutschen Oper am Rhein, führten ihn nach Italien, Dänemark, Frankreich, Holland, Belgien, Spanien und Portugal. Auch als Konzertsänger kam er zu einer erfolgreichen Karriere. Er starb 1997 in Düsseldorf. Er war verheiratet mit der Solotänzerin Inge Bräutigam.

Mitschnitte von Rundfunksendungen.

 

14.10. Eyvind LAHOLM: 125. Geburtstag

Er stammte aus einer ursprünglich schwedischen Familie und hieß eigentlich Jon Edwin Johnson. Nachdem er im Ersten Weltkrieg bei der amerikanischen Marine gedient hatte, ließ er seine Stimme bei William S. Brady in New York ausbilden. Zuerst trat er in den USA an Operettentheatern auf, begann dann aber in Europa seine Karriere als Opernsänger. Er debütierte als solcher 1924 am Stadttheater von Essen (als Canio im »Bajazzo«), dessen Mitglied er bis 1926 blieb. Er sang 1926-31 am Staatstheater Wiesbaden, 1931-35 an der Staatsoper Stuttgart, 1932-38 am Opernhaus von Frankfurt a.M., 1934-42 an der Deutschen Oper Berlin. 1935-39 als ständiger Gast der Hamburger Staatsoper verbunden.Er gastierte 1929 an der Berliner Kroll-Oper als Erik in »Der fliegende Holländer« und wurde vor allem als Wagner-Tenor bekannt. Er gastierte seit 1929 häufig an der Berliner Staatsoper. 1934 war er mit dem Ensemble der Frankfurter Oper in Amsterdam zu Gast, wo er den Rienzi von R. Wagner sang. Er gastierte 1934 an der Covent Garden Oper London als Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg« und an der Königlichen Oper Stockholm, 1935 an der Oper von Antwerpen und am Gran Teatre del Liceu in Barcelona sowie als Walther von Stolzing an der Wiener Staatsoper, 1936 an der Oper von Monte Carloin der Titelrolle im »Siegfried« und am Opernhaus von Belgrad, 1937 an der Staatsoper von Bukarest. 1937 wirkte er bei den Festspielen in der Waldoper von Zoppot mit, 1938 bei den Festspielen in der Arena von Verona als Tannhäuser und beim Maggio Musicale von Florenz als Siegmund in der »Walküre«. Er gastierte 1938 an der Münchner Staatsoper und 1939 am Opernhaus von Lüttich (als Riccardo im »Maskenball« von Verdi). 1939 gab er ein sehr erfolgreiches Konzert in New York und gastierte an der Metropolitan Oper New York als Siegmund und als Tannhäuser. Weitere Bühnenpartien: Max im »Freischütz«, Adolar in »Euryanthe« von Weber, Parsifal, Pedro in »Tiefland« von d’Albert, Königssohn in »Königskinder« von Humperdinck, Manrico im »Troubadour«, Faust von Gounod, Arnoldo in Rossinis »Wilhelm Tell«, Radames in »Aida«, Alvaro in »La forza del destino« und Otello von Verdi, Stewa in »Jenufa« von Janácek, Pollione in »Noma«, Titelrolle in »Benvenuto Cellini« von H. Berlioz. Auch als Konzertsänger kam er zueiner Karriere von Bedeutung. Er starb 1958 in New York.

Schallplatten: Auf Parlophon-Odeon kam die Arie des Florestan aus dem »Fidelio« unter seinem wirklichen Namen Jon Edwin Johnson heraus. Aus der Wiener Staatsoper wurde ein Terzett aus »Die Meistersinger von Nürnberg« von 1935 veröffentlicht. Aus der Metropolitan Oper wurde ein Mitschnittdes »Tannhäuser« mit Rose Pauly veröffentlicht. Auf Koch/ Schwann Ausschnitte aus »Die Meistersinger von Nürnberg« (als Walther von Stolzing, Nürnberg 1938).

 

17.10. Irmgard ARNOLD: 100. Geburtstag

 Ihr Vater war Klarinettist im Orchester der Münchner Staatsoper. Studium bei A. Bassani in München. Sie debütierte bereits 1938 an der Bayerischen Landesbühne, 1939 Gastspiel am Gärtnerplatztheater in München als Christel in der Operette »Der Vogelhändler« von Zeller. 1940-48 in Augsburg, 1947-50 in Halle (Saale) engagiert; zugleich weitere Ausbildung u.a. durch Doris Winkler. Seit 1950 Mitglied der Komischen Oper Berlin. Sie durchlief an diesem Haus eine über dreißigjährige große Karriere, wo sie namentlich in den berühmten Opern-Inszenierungen durch Walter Felsenstein ihre Erfolge zu verzeichnen hatte. Nach ihrem Debüt in »Der arme Matrosen« von Milhaud hörte man sie dort in Partien wie der Liu in »Turandot«, der Titelrolle in der Janácek-Oper »Das schlaue Füchslein«, der Handschuhmacherin in der Offenbach-Operette »Pariser Leben« (1951), der Aminta in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss (1956) und der Traviata (1960). 1966 wirkte sie an der Staatsoper Berlin (an der seit 1962 ein Gast-Engagement bestand) in der Uraufführung der Oper »Puntila« von Paul Dessau mit. Gastspiele mit dem Ensemble der Berliner Komischen Oper in Wiesbaden, Paris und Prag. Im Konzertsaal sang sie in Berlin u.a. in den Uraufführungen von »Der Teppich-Weber von Kujan-Bulak« (1958) und Deutsche Sinfonie (1959) von Hanns Eisler. Bereits 1956 trug sie Musik dieses Komponisten beim Gesamtdeutschen Musikfest in Coburg vor. Sie starb im Januar 2014. Sie war verheiratet mit dem bekannten Bassisten Gerhard Frei (1911-1989).

Schallplatten: Eterna (Lieder, Querschnitt »Turandot«), Berlin Classics (Lieder von Hanns Eisler).

 

17.10. Karl TERKAL: 100. Geburtstag

 Als Junge betätigte er sich zeitweilig in Wien als Straßensänger; er erlernte das Kunst- und Möbeltischlerhandwerk und arbeitete bis 1939 in einer Wiener Möbelfabrik. 1939-45 leistete er Kriegsdienst ab, wurde auf der Krim verwundet und geriet schließlich in amerikanische Gefangenschaft. 1945-48 arbeitete er wieder als Tischler in Wien, erhielt aber nebenbei Gesangunterricht bei Valerie Wilhelm. 1948-49 Haustischler an der Wiener Musikakademie; dabei Weiterbildung der Stimme durch Hermann Gallos. 1949 kam er als Eleve an die Staatsoper Wien, 1950 debütierte er am Stadttheater von Graz als Don Ottavio im »Don Giovanni« und blieb dort bis 1952. Nach einem Gastspiel an der Wiener Staatsoper 1951 als Don Ottavio wurde er durch den Dirigenten Clemens Krauss 1952 an dieses Opernhaus berufen, dem er länger als dreißig Jahre angehörte. In mehr als 1.450 Vorstellungen sang er hier u.a. den Kalaf wie den Altoum in Puccinis »Turandot«, den Alfredo in »La Traviata«, den Rodolfo in Puccinis »La Bohème«, den Apollo in Glucks »Alceste«, den Pinkerton in »Madame Butterfly«, den italienischen Sänger sowohl im »Rosenkavalier« als auch im »Capriccio« von R. Strauss, den Herzog im »Rigoletto«, den Cassio im »Otello« von Verdi, den Steuermann in »Der fliegende Holländer«, den Florian in F. Salmhofers »Das Werbekleid«, den Wladimir in »Fürst Igor« von Borodin, den Narraboth in »Salome« von R. Strauss, den Cavaradossi in »Tosca«, den Turiddu in »Cavalleria rusticana«, den Elemer in »Arabella« von R. Strauss, den Alfred in der »Fledermaus«, den Walther von der Vogelweide im »Tannhäuser«, den Sinowij in »Katerina Ismailowa« von Schostakowitsch und den Monostatos in der »Zauberflöte«. Bei den Bayreuther Festspielen sang er 1952 den 1.  Gralsritter im »Parsifal« und den Kunz Vogelgesang in »Die Meistersinger von Nürnberg«. Bei den Salzburger Festspielen sang er 1953 den italienischen Sänger im »Rosenkavalier«, 1978-80 den 1. Geharnischten in der »Zauberflöte«, 1978-79 und 1983-84 den Wirt im »Rosenkavalier« (seine besondere Glanzrolle, die er mehr als 200mal sang) und 1983 (in einer konzertanten Aufführung) den 1. Henker in »Dantons Tod« von G. von Einem. Bei den Bregenzer Festspielen gastierte er 1955 und 1965 als Enrico Piselli in »Eine Nacht in Venedig« von J. Strauß, 1956 als Fenton in O. Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, 1957 und 1967 als Chateauneuf in »Zar und Zimmermann« von Lortzing. An der Mailänder Scala gastierte er 1957 als Hirt in »Tristan und Isolde«, 1962 als Kunz Vogelgesang und 1978 (im Rahmen eines Gastspiels der Wiener Staatsoper unter Leonard Bernstein) als 1. Gefangener im »Fidelio«. Große Erfolge hatte er als Operettensänger, vor allem an der Wiener Volksoper. Seine besten Leistungen erreichte er im lyrischen Tenorfach in Opern von Puccini, Verdi, Mozart, Wagner und Richard Strauss, vor allem aber in den vielen mittleren und kleinen Partien, in denen er musterhafte Leistungen darbot. Gastspiele, zum Teil mit dem Ensemble der Wiener Staatsoper, in London, Rom, Neapel, Palermo und Lissabon. 1984 erfolgte seine Ernennung zum Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper. Er starb 1996 in Wien.

Seine strahlende Tenorstimme ist auf vielen Schallplatten-Marken zu hören, auf HMV-Electrola, Columbia, Decca und Philips; dabei sang er in mehreren vollständigen Opern- (zumeist kleinere Rollen) und Operetten-Aufnahmen. Auf Columbia als Eisenstein in der »Fledermaus« zu hören, auf DGG im »Rosenkavalier« (1984).

18.10. Jane LAVAL 100. Geburtstag

Der eigentliche Name der Sängerin war Jane Santiard. Sie war am Conservatoire National de Paris Schülerin von Hettich, später noch von Albers und Isnardon. 1916 gewann sie den Prix du Conservatoire. Sie debütierte im März 1918 an der Grand Opéra Paris in »Castor et Pollux« von Rameau und kam 1919 an das Teatro Colón Buenos Aires. Hier sang sie Partien wie den Siebel im »Faust« von Gounod, den Stéphano in »Roméo et Juliette«, ebenfalls von Gounod, die Poussette in »Manon« von Massenet, die Frasquita in »Carmen« und die Ellen in »Lakmé« von Delibes. 1920 war sie am Gran Teatre del Liceu in  Barcelona, 1924 an der Oper von Monte Carlo (u.a. als Micaela in »Carmen« und als Nedda im »Bajazzo«) zu Gast. 1921 kam sie an die Grand Opéra Paris, wo sie in der Oper »Rebecca« von César Franck ihre dortige Karriere begann. Sie sang an der Grand Opéra in der Uraufführung von Roussels Oper »Padmâvati« die Partie der Nakamti (1.6.1923), am 19.11.1925 in »Brocéliande« von André Bloch und am 24.4.1931 in der der Oper »Guercoeur« von Albéric Magnard. 1923 sang sie dort die Emma in Mussorgskys »Chowanschtschina«, 1926 das Ännchen im »Freischütz«, 1927 die Sophie in der Premiere des »Rosenkavalier«. Später fügte sie auch schwerere Partien wie die Elsa im »Lohengrin« und die Sieglinde in der »Walküre« in ihr Repertoire ein. 1924 Gastspiel an der Covent Garden Oper London als Nedda. Sie ist auch an der Pariser Opéra-Comique aufgetreten. Sie galt als eine der bedeutendsten französischen Konzertsopranistinnen ihrer künstlerischen Generation; auf der Bühne sang sie Partien aus der französischen wie der italienischen Opernliteratur, dazu einige Wagner-Partien. Sie starb 1986 in Nizza.

Schallplatten: Akustische Vocalion- (1922), elektrische Columbia- und Pathé-Aufnahmen (um 1930).

 

18.10. Hans WALLAT: 90. Geburtstag

Nach einer Ausbildung bei Rudolf Neuhaus in Schwerin und ersten Tätigkeiten in Schwerin, Stendal, Meiningen und Cottbus wurde Hans Wallat 1958 Erster Kapellmeister in Leipzig und wenig später auch als Erster Kapellmeister an die Deutsche Oper Berlin engagiert. Dort spezialisierte er sich auf das „Deutsche Fach“, vor allem auf die Werke Richard Wagners. An der Wiener Staatsoper hat er in den Jahren 1968-98 insgesamt 50 Vorstellungen der Opern Fidelio, Der Ring des Nibelungen, Der Rosenkavalier, Die Meistersinger von Nürnberg, Lohengrin, Tannhäuser, Der fliegende Holländer, Don Giovanni, Madame Butterfly, Die Entführung aus dem Serail, Salome und Der Freischütz dirigiert. Bei den Bayreuther Festspielen dirigierte er 1970 Die Meistersinger von Nürnberg und 1971 Der fliegende Holländer. Seither gilt er als „Wagner-Spezialist“. An der Metropolitan Opera in New York leitete er in der Spielzeit 1971-72 insgesamt 20 Vorstellungen der Opern Fidelio und Le nozze di Figaro. Er gastierte auch am Bolschoi-Theater in Moskau. Insgesamt hat er über 90 Ring-Zyklen (Der Ring des Nibelungen) dirigiert und galt als einer der kenntnisreichsten Interpreten der Tetralogie. 1970-80 war Hans Wallat Generalmusikdirektor (GMD) am Nationaltheater Mannheim, danach bis 1985 GMD am Theater Dortmund und Staatskapellmeister in Hamburg. 1986-96 prägte er als GMD gemeinsam mit dem Generalintendanten Kurt Horres die Deutsche Oper am Rhein in Düsseldorf-Duisburg. 1996 wurde er zum Ehrendirigenten der Düsseldorfer Symphoniker ernannt. Zu seinem 75. Geburtstag veranstaltete das neu erbaute Konzerthaus Dortmund unter der Regie seines Gründungsintendanten Ulrich Andreas Vogt in den Jahren 2003-04 einen vielbeachteten „Wallat-Ring“, eine halbszenische Aufführung des Ring des Nibelungen mit internationaler Solistenbesetzung und den Dortmunder Philharmonikern. Für seine Verdienste als Kapellmeister wurde Hans Wallat mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Im April 2009 wurde er Ehrenmitglied der Deutschen Oper am Rhein. Aus Anlass seines 80. Geburtstags fand im Düsseldorfer Opernhaus im November 2009 ein „Festliches Wagner-Konzert“ unter seiner Leitung statt. 2010 wurde er mit dem Musikpreis der Stadt Duisburg ausgezeichnet. Er starb 2014 in Hilden.

 

18.10. Camilla WILLIAMS: 100. Geburtstag

 Sie entstammte einer farbigen Familie und war seit 1941 als Elementarschullehrerin in ihrem Heimatort Danville (Virginia) tätig, entschloss sich dann aber zur Ausbildung ihrer Stimme. Sie studierte bei Frau Marianne Szekély-Freschl in Philadelphia und wurde als begabte farbige Sänger in den USA 1943 und 1944 mit dem Marian Anderson-Preis ausgezeichnet. 1945 gab sie in Philadelphia ihre ersten Konzerte. Sie sang (als erste Farbige) 1946 an der City Opera New York die Butterfly und trug dabei das Kostüm der großen Primadonna Geraldine Farrar, die sich um ihre weitere Ausbildung bemühte. Bis 1954 sang sie an der City Opera Partien wie die Nedda im »Bajazzo«, die Aida und die Mimi in »La Bohème«. Es folgten Gastspiele in den Zentren des amerikanischen Musiklebens und 1950 eine Konzerttournee in Mittelamerika und auf den Karibischen Inseln, ebenfalls 1950 eine Tournee durch Alaska. 1954 kam sie dann nach Europa und gab Gastspiele in Wien, Berlin und Den Haag; sie gastierte 1954 an der Sadler’s Wells Opera London als Butterfly. 1955 sang sie als erste farbige Sängerin an der Wiener Staatsoper die Butterfly und 1956 die Aida, im gleichen Jahr an der Wiener Volksoper die Annina in »The Saint of Bleecker Street« von Menotti. 1958-59 unternahm sie eine Tournee durch Nord- und Zentralafrika, bei der sie 14 Länder besuchte. 1962 bereiste sie Japan, Korea, Vietnam, Australien und Neuseeland. 1960 gab sie in Washington ein Konzert für den amerikanischen Präsidenten Eisenhower und den japanischen Kronprinzen Akihito. 1974 bereiste sie Polen; sie trat als Konzertsängerin in Nord- und Südamerika, in Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich und England auf. Dabei zeichnete sie sich vor allem als Liedersängerin aus. Lehrtätigkeit als Professorin seit 1970 am Brooklyn College, seit 1974 am Bronx College, seit 1977 an der School of Music der Indiana University Bloomington, wo sie als erste Farbige zur Professorin ernannt wurde. Sie starb 2012 in Bloomington.

Schallplattenaufnahmen auf Columbia (»Porgy and Bess« von Gershwin) auch auf RCA-Victor.

 

18.10. Émile MATHIEU: 175. Geburtstag

 Biographie des belgischen Komponisten auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/%C3%89mile_Mathieu_(composer)

 

19.10. Fine REICH-DÖRICH: 125. Geburtstag

 Sie erhielt ihre Ausbildung durch Franzi Müller in Wien und debütierte 1915 am Stadttheater von Nürnberg. Bereits 1916 wurde sie an die Wiener Volksoper verpflichtet, an der sie bis 1926 im Engagement blieb. In den Jahren 1926-29 wirkte sie am Deutschen Theater Prag und folgte dann einem Ruf an das Staatstheater von Karlsruhe. Im Mittelpunkt ihres Repertoire standen Partien wie die Senta in »Der fliegende Holländer«, die Venus im »Tannhäuser«, die Brünnhilde im Ring-Zyklus, die Kundry im »Parsifal«, die Elektra von Richard Strauss, die Amme in der »Frau ohne Schatten« und die Titelrolle in »Die ägyptischen Helena« vom gleichen Komponisten, die Aida, die Amelia in Verdis »Maskenball«, die Santuzza in »Cavalleria rusticana« und die Leonore im »Fidelio«, mit der sie sich 1935 von ihrem Karlsruher Publikum verabschiedete. Sie lebte dann wieder in Wien, trat aber nur noch gastierend auf, u.a. am Opernhaus von Graz und 1936 an der Staatsoper von Wien (als Senta). Sie war verheiratet mit dem Sänger und Regisseur Theodor Dörich, der an der Wiener Volksoper und an den deutschen Theatern von Brünn (Brno) und Aussig (Ustí nad Labem) tätig war.

 

19.10. Vincenz PERNITZA: 200. Geburtstag

 Er begann seine Karriere als Opernsänger in Graz und war dann am Stadttheater von Magdeburg, am Hoftheater von Altenburg (Thüringen), am Hoftheater von Sondershausen (Thüringen) und 1859-60 am Stadttheater von Hamburg engagiert. Nachdem er 1860-61 am Stadttheater von Freiburg i. Br. gesungen hatte, gab er seine Bühnenkarriere auf und betätigte sich jetzt als Konzert- und Oratoriensänger. Sowohl auf der Bühne wie im Konzertsaal hatte er in einem breit angelegten Repertoire seine Erfolge. Er starb 1883 in Magdeburg.

 

23.10. Michel MARTIN (französischer Tenor): 90. Geburtstag

 

24.10. Yakov KREIZBERG: 60. Geburtstag

 Er begann seine Ausbildung in seiner Heimatstadt Leningrad in den Fächern Klavier, Komposition und Dirigieren. Im Alter von 16 Jahren emigrierte er in die USA, wo er am Mannes College sowie in Ann Arbor studierte. Einer seiner wichtigsten Lehrer war Leonard Bernstein. Um Verwechslungen mit seinem Bruder, dem Dirigenten Semyon Bychkov, zu vermeiden, änderte Kreizberg seinen ursprünglichen Namen Bychkov in den Geburtsnamen seiner Mutter. 1988 heirateten Yakov Kreizberg und seine Schülerin, die Dirigentin Amy Andersson. Ihre Söhne sind David (* 1991) und Daniel (* 1997). Seit 1992 dirigierte er u. a. das London Symphony Orchestra, das Orchestre de Paris, das Gewandhausorchester zu Leipzig, die Tschechische Philharmonie, das Russian National Orchestra, das New York Philharmonic, das Philadelphia Orchestra, das Chicago Symphony Orchestra und das Los Angeles Philharmonic Orchestra. Kreizberg war Chefdirigent des Nederlands Philharmonisch Orkest und des Nederlands Kamerorkest, sowie Erster Gastdirigent der Wiener Symphoniker. 1988-94 war er Generalmusikdirektor am Gemeinschaftstheater Krefeld/Mönchengladbach, 1994-2001 an der Komischen Oper Berlin. Seit 2009 hatte er die Position des Künstlerischen Leiters beim Orchestre Philharmonique de Monte Carlo, mit dem er auf dem hauseigenen Label auch Einspielungen aufzeichnete. Seine Diskographie umfasst u. a. Symphonien von Antonin Dvorák und Franz Schmidt. Kreizberg realisierte mit verschiedenen Orchestern Aufnahmen für das Label Pentatone. Außerdem verband ihn eine enge Zusammenarbeit mit der Geigerin Julia Fischer, diese Aufnahmen wurden u. a. mit dem Diapason d‘or und dem Echo-Preis ausgezeichnet. 1997 wurde Kreizberg mit dem Deutschen Kritikerpreis ausgezeichnet. Für seine Aufnahme der 7. Symphonie von Anton Bruckner mit den Wiener Symphonikern wurde er 2006 in zwei Kategorien für den Grammy nominiert, darunter die Kategorie „Best orchestral performance“. 2007 erhielt er für seine Verdienste um das österreichische Musikleben das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst. 2007 und 2008 dirigierte er das seit 2006 alljährlich stattfindende Konzert zum Nationalfeiertag in Wien. Im Jahr 2008 erwarb er die Österreichische Staatsbürgerschaft. Am 14. Februar 2011 dirigierte er sein letztes Konzert. Es fand im Concertgebouw Amsterdam mit dem Nederlands Philharmonisch Orkest statt. Am 15. März 2011 verstarb Kreizberg nach langer schwerer Krankheit. Am 8. Oktober 2011 wurde seine Asche in einem ehrenhalber gewidmeten Grab der Stadt Wien auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 40, Nummer 179) bestattet.

 

24.10. Hans-Georg LOTZ: 85. Geburtstag

 Nach Abschluss des Musikstudiums wurde Lotz, der 1962 schon Dozent für Klavier am Hamburger Konservatorium geworden war, Dozent für Musiktheorie, 1976 Lehrbeauftragter, 1990 Professor für Satzlehre und Gehörbildung an der Hamburger Musikhochschule. Seine Kompositionen sind stilistisch nicht einer bestimmten Schule zuzuordnen. Nach anfänglicher Anlehnung an den Stil Bartóks und der Zweiten Wiener Schule blieb er für die verschiedensten Anregungen offen, wobei sich aber besonders der Aspekt des Rhythmischen und der Farb- und Klangflächenbildungen (im Gegensatz z. B. zu Reihentechniken und dem traditionellen Intervall- und Akkordverständnis) herauskristallisierte. Sein Werk umfasst im Wesentlichen Chormusik sowie Kammer- bzw. Solokompositionen. Daneben veröffentlichte er zahlreiche Aufsätze und musikwissenschaftliche Arbeiten. Im Evangelischen Gesangsbuch (EG) steht das 1964 von Lotz verfasste und komponierte Bußlied O Herr, nimm unsre Schuld, mit der wir uns belasten unter Nummer 235. Lotz starb 2001 in Hamburg.

 24.10. Karel KŘEMENÁK: 90. Geburtstag

 Informationen über den tschechischen Bassbariton auf Tschechisch: https://operaplus.cz/osobnosti-ceske-opery-karel-kremenak/

 

24.10. Eva HLOBILOVÁ: 95. Geburtstag

Informationen über die tschechische Mezzosopranistin auf Tschechisch:

http://archiv.narodni-divadlo.cz/dokument.aspx/print.aspx?jz=cs&dk=Umelec.aspx&ju=1963

 

25.10. Pia RAVENNA: 125. Geburtstag

 Ihr eigentlicher Name war Hjordis Tilgmann. 1910-15 war sie in Helsinki Schülerin von Elin Tallquist. 1913 gab sie ihr erstes Konzert in der finnischen Hauptstadt, setzte aber 1915-17 ihre Ausbildung bei Alma Fohström in St. Petersburg fort. 1917 kam es dann auch zu ihrem Bühnendebüt an der Oper von Helsinki. 1919-21 weitere Ausbildung in Mailand; 1919-20 gab sie in Kopenhagen viel beachtete Konzerte, 1919 unternahm sie eine Norwegen-Tournee. 1921 Gastspiel an der Oper von Monte Carlo (als Musetta in »La Bohème« und als Page Urbain in den »Hugenotten« von Meyerbeer), 1921-23 alljährlich in Ägypten zu Gast, wo sie an der Oper von Kairo sehr beliebt war. 1923-25 bedeutende Erfolge an italienischen Opernhäusern, in erster Linie am Teatro Regio von Parma. 1927 gastierte sie an der Oper von Budapest und gab Konzerte in Berlin. 1928 folgte sie einem Ruf an die Nationaloper von Helsinki, zu deren bekanntesten Sängern sie bis 1940 gehörte. Auf der Bühne hatte sie ihre größten Erfolge in den klassischen Koloraturpartien des italienischen Repertoires: als Gilda im »Rigoletto«, als Violetta in »La Traviata«, als Titelheldin in »Lucia di Lammermoor«, als Adina in »L‘Elisir d’amore« wie als Amina in Bellinis »La Sonnambula«. Gleichzeitig war sie eine gefeierte Konzertsopranistin. Sie war verheiratet mit dem Tenor Alessio Costa und leitete zusammen mit ihm seit 1929 ein Gesangsstudio in Helsinki. Sie starb 1964 in Helsinki. – Auch ihr Bruder Arnold Tilgmann wurde als Tenor bekannt.

Schallplatten: Akustische Vox-und Fonotipia-Aufnahmen, elektrische Aufnahmen auf Parlophon (finnische Lieder, um 1929 erschienen), darunter ein Duett mit dem Bariton Fausto Ricci.

 

26.10. Jakob STÄMPFLI: 85. Geburtstag

 Er begann mit 16 Jahren seine Ausbildung bei Jakob Keller in Bern und besuchte dann das Berner Konservatorium. Sein Studium wurde an der Musikhochschule von Frankfurt a.M. abgeschlossen, wo er Schüler von Paul Lohmann und Franziska Martienssen-Lohmann war. Bereits während seines Studiums trat er in Deutschland als Konzertsänger auf. 1956 wurde er durch Günter Ramin als Solist für Konzerte zusammen mit dem Leipziger Thomanerchor verpflichtet. Er galt bald als einer der bedeutendsten Bach-Interpreten seiner Generation. Regelmäßig erschien er bei Konzertveranstaltungen in den europäischen Musikmetropolen, er dehnte sein Wirken bis nach Nordamerika und Japan aus. Häufig sang er mit der Schola Cantorum Basiliensis zusammen. 1966 wirkte er in Zürich in der Uraufführung des Oratoriums »Jeremia« von E. Hess mit. Man schätzte auch seinen Liedvortrag, namentlich der Liedwerke von Johannes Brahms. Er übte eine umfangreiche pädagogische Tätigkeit aus, unterrichtete 1960-63 am Konservatorium von Biel, seit 1960 auch am Konservatorium von Bern. 1963-69 bekleidete er eine Professur an der Musikhochschule Saarbrücken, 1969-76 an der Musikhochschule von Hamburg, seit 1976 an der Folkwang-Musikhochschule Essen. Er wohnte in Hünibach im Kanton Bern. Er starb 2014 in Thun.

Schallplatten: DGG (Kantaten von Buxtehude, Brockes-Passion von Händel), Cantate (Bach-Kantaten, »Gesicht Jesajas« von W. Burkhard, Nelson-Messe von J. Haydn), HMV (Lieder von J. Brahms), Claves (Lieder), Decca (»In Terra Pax« von F. Martin), Columbia (Bach-Kantaten, »L‘Orfeo« von Monteverdi) Eurocord, Fono, Concert Hall (Weihnachtsoratorium, Matthäuspassion, Magnificat von J.S. Bach), Erato (zahlreiche Bach-Kantaten, Konzertarien von J. Haydn).

 

26.10. Jeanne-Anaïs CASTELLAN: 200. Geburtstag

 Eigentlicher Name Jeanne-Anaïs Castel; sie war am Pariser Conservatoire National Schülerin von so bedeutenden Sängerpersönlichkeiten wie Laure Cinti-Damoreau, Giulio Marco Bordogni und Adolphe Nourrit. 1836 erhielt sie beim Verlassen des Konservatoriums den ersten Preis für Operngesang. 1837 debütierte sie am Opernhaus von Varese als Amina in Bellinis »La Sonnambula«. Anschließend sang sie in Turin, Mailand und Florenz. Dort heiratete sie 1840 den Sänger Enrico Giampietro. 1840 ging sie mit ihrem Gatten nach Mexiko. Nach sehr erfolgreichen Gastspielen in Italien und Österreich wurde sie 1844 für ein Philharmonisches Konzert in London engagiert, das ihr einen glänzenden Erfolg eintrug. Darauf kam sie 1845 an das Londoner Her Majesty’s Theatre, an dem sie als Lucia di Lammermoor von Donizetti ihre Antrittsvorstellung gab und bis 1847 blieb. 1847 sang sie dort in »Robert le Diable« von Meyerbeer als Partnerin der berühmten Jenny Lind. In der Spielzeit 1849-50 war sie an der Grand Opéra Paris im Engagement, wo sie am 16.4.1849 in der Uraufführung der Oper »Le Prophète« von Meyerbeer die Partie der Berthe sang; sie trat dort außerdem als Rachel in »La Juive« (u.a. bei der Abschiedsvorstellung des berühmten Tenors Gilbert Duprez) und als Alice in »Robert le Diable« von Meyerbeer auf. 1848-53 gehörte sie dem Ensemble der Covent Garden Oper London an. Am 24.7.1849 sang sie an diesem Opernhaus in der Erstaufführung von Meyerbeers »Le Prophète« die Partie der Berthe. 1851 kreierte sie am gleichen Haus für London in der Erstaufführung von Gounods »Sapho« die Rolle der Glycère. 1852 sang sie an der Covent Garden Oper in der Uraufführung einer Neufassung der Oper »Faust« von Louis Spohr (unter der Leitung des Komponisten), 1853 die Amazili in der Premiere der Oper »Jessonda« von Louis Spohr. Bereits 1850 hatte sie an der Covent Garden Oper in der englischen Premiere von Rossinis »Mosè« (in dessen Pariser Fassung von 1827, jetzt unter dem Titel »Zora«) gesungen. Ihre Karriere nahm einen weltweiten Umfang an: 1843 war sie zu Gast an der Oper von New Orleans (sie sang dort die Titelrolle in der amerikanischen Erstaufführung von Donizettis »Lucrezia Borgia« am 11.5.1843), 1843-44 in Boston und New York, 1844-46 an der Kaiserlichen Hofoper St. Petersburg, seit 1847 auch am Théâtre-Italien in Paris. 1850 sang sie bei einem längeren Gastspiel in Berlin u.a. die Desdemona in Rossinis »Otello«, die Amina und die Titelfigur in »Lucia di Lammermoor«. 1858 trat sie beim Festival von Birmingham auf. Sie gastierte noch 1859 mit einer italienischen Operntruppe in Deutschland u.a. als Lucia di Lammermoor und als Elvira in Bellinis »I Puritani«. Sie starb 1861 in Paris.

 

26.10. Johan Helmich ROMAN: 325. Geburtstag

 Er erhielt ersten Musikunterricht von seinem Vater, einem Mitglied der königlich schwedischen Hofkapelle. Bereits vor 1711 wurde er selbst Mitglied der Hofkapelle. König Karl XII. erlaubte ihm in der Zeit von 1715 bis 1721 einen Studienaufenthalt in England, wo er sich bei Johann Christoph Pepusch und Attilio Ariosti weiterbildete. In dieser Zeit hatte er eine Anstellung beim Herzog von Newcastle und Begegnungen mit bedeutenden Musikern wie Georg Friedrich Händel, Francesco Geminiani, Giovanni Battista Bononcini und anderen. Nach seiner Rückkehr im Jahr 1721 wurde er Vizekapellmeister der Hofkapelle und ab 1727 deren Leiter. Da er der erste schwedische Komponist war, der eine größere Bedeutung erlangte, wird er „Vater der schwedischen Musik“ oder auch „der schwedische Händel“ genannt. Roman war ein Freund der leichteren, italienischen Barockmusik. Musikalisch folgte er dem Vorbild des graziösen, eher weniger polyphonen Stils von Domenico Scarlatti und Giovanni Pergolesi. Seine bekannteste Komposition ist die Drottningholmsmusik von 1744, eine große Suite in 24 Sätzen. Er komponierte sie anlässlich der Eheschließung des schwedischen Thronfolgers Adolf Fredrik mit der Schwester Friedrichs des II. von Preußen, Louise Ulrike (Lovisa Ulrika). Romans Werk umfasst Suiten, Solokonzerte und Sinfonien sowie vielfältige Werke im Bereich der Kammer- und Kirchenmusik. Seine 12 Flötensonaten sind besonders bekannt. Er war ein virtuoser Violinist, außerdem Oboist und Dirigent. Bei seiner Tätigkeit als Erster Hofkapellmeister erbrachte er große pädagogische Leistungen und arrangierte die ersten öffentlichen Konzerte in Stockholm. Mit seiner etwa 20 Jahre jüngeren Frau, die im Alter von nur 24 Jahren starb, hatte Roman fünf Kinder. Seine letzten Lebensjahre wurden durch zunehmende Schwerhörigkeit verdüstert. Er zog sich aus Stockholm auf das Gut Lilla Haraldsmåla in Südschweden zurück, wo er schließlich 1758 einem Krebsleiden erlag. Romans Kompositionen sind von Ingemar Bengtsson katalogisiert worden und werden normalerweise mit der sogenannten BeRI-Nummer bezeichnet.

 

28.10. Fritz WOLFF: 125. Geburtstag

 Er wurde zunächst Offizier und nahm am Ersten Weltkrieg teil. Nach Kriegsende studierte er bei Heinrich König in Würzburg. Er debütierte bei den Bayreuther Festspielen von 1925 als Loge im »Rheingold«. In dieser Partie galt er seither als unerreicht, und bis 1942 hat ausschließlich er diese Partie in Bayreuth gesungen. Später bewunderte man ihn in Bayreuth auch als Parsifal (1927-28, 1930-31, 1933, 1937), als Melot in »Tristan und Isolde« (1927, 1938-39) und als Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg« (1933). 1925 wurde er an das Stadttheater von Hagen (Westfalen) verpflichtet. Über das Stadttheater von Chemnitz (1926-28) kam er 1928 an die Berliner Staatsoper; hier sang er 1928 in der Uraufführung der Oper »Der singende Teufel« von Franz Schreker, 1932 in der von »Andromache« von Herbert Windt. Der Künstler gastierte in Budapest, Paris und Prag, 1929-32 an der Staatsoper von Wien (als Lohengrin, als Riccardo in Verdis »Maskenball«, als Walther von Stolzing, als Pedro in »Tiefland« von E. d’Albert, als Loge, als Don José in »Carmen« und als Parsifal) sowie 1929-33 und 1937-38 an der Covent Garden Oper London; in Nordamerika trat er vor allem an den Opern von Chicago und Cleveland (1934-35) auf. 1932 und 1934 sang er bei den Festspielen von Zoppot u.a. den Lohengrin.Bis 1942 wirkte er an der Berliner Staatsoper. Er wurde dann zum Kriegsdienst eingezogen und geriet in russische Gefangenschaft. Nach dem Zweiten Weltkrieg musste er, fast erblindet, seine Karriere aufgeben. 1950 erhielt er eine Professur an der Musikhochschule von München. Er starb 1957 in München.

Wenige Polydor- (u.a. Kurzoper »Lohengrin«) sowie Columbia-Schallplatten (Bayreuth, 1927).

 

28.10. Laure BEAUVAIS: 150. Geburtstag

 Die Sängerin, deren eigentlicher Name Laure Gay war, erhielt ihre Ausbildung am Conservatoire National de Paris. Sie debütierte 1894 an der Grand Opéra Paris als Albine in der Uraufführung der Oper »Thaïs« von Massenet. Sie blieb bis etwa 1910 an diesem Haus im Engagement und übernahm dort vor allem mittlere und Charakterpartien. So trat sie u.a. als Siebel wie als Marthe im »Faust« von Gounod, als Stéphano wie als Gertrude in »Roméo et Juliette« vom gleichen Meister, als Hécube in »La prise de Troyes« von Berlioz, als Taanach in »Salammbô« von Reyer, als Ines in Donizettis »La Favorite«, als Gräfin Ceprano wie als Maddalena im »Rigoletto«, als Priesterin in »Aida«, als Hirtenknabe im »Tannhäuser«, als Magdalene in »Die Meistersinger von Nürnberg«, als Roßweiße in der »Walküre« und in den Uraufführungen der Opern »Helle« von A. Duvernoy (1896), »Le Fils de l’Étoile« von C. Erlanger (1904) und »La Catalane« von F. Le Borne (1907) auf.

Schallplatten: Auf G & T wurde die Gartenszene aus »Faust« aufgenommen, in der sie zusammen mit Antoinette Laute-Brun, Léon Beyle und André Gresse singt (Paris 1904-05).

 

29.10. Hristina ANGHELAKOVA: 75. Geburtstag

 Sie begann ihr Gesangstudium am Konservatorium von Sofia als Schülerin von Sima Iwanowa. Debüt 1967 unter dem Namen Cristina Anguelakova an der Nationaloper von Sofia als Amastris in »Xerxes« von Händel. Seither prominentes Mitglied dieses Opernhauses. Abschluss der Ausbildung an der Accademia di Santa Cecilia in Rom und am Centro di Perfezione Mailand bei Gina Cigna und Renato Pastorino. Bereits während dieser Studienzeit in Mailand ist sie an der dortigen Piccolo Scala aufgetreten (1971 Frau Noah in »Noahs Flut« von B. Britten, 1971 Amahls Mutter in »Amahl und die nächtlichen Besucher« von G.C. Menotti, 1972 Madama Rosa in Donizettis »Il Campanello dello speziale« sowie mehrfach in Konzerten). An der Mailänder Scala sang sie dann 1972 die Ulrica in Verdis »Un ballo in maschera«, 1973 die Floßhilde im »Rheingold« und das Alt-Solo in Beethovens 9. Sinfonie (in einer Ballett-Version von Maurice Béjart). Im Anschluss an einen Gesangwettbewerb trat sie dann 1974-75 in Italien in Bologna, Parma und Modena auf. Dann auch erfolgreiche Gastspiele an den Opernhäusern von Venedig und Palermo, später auch im französischen Sprachraum, u.a. in Brüssel und Lüttich (1985 Herodias in »Hérodiade« von Massenet), in Spanien, in Mexiko und in Deutschland, hier u.a. an der Hamburger Staatsoper. 1987 wirkte sie bei den »Aida«-Aufführungen vor den Tempeln von Luxor als Amneris mit, eine Partie, die sie dann auch 1988 an der Deutschen Oper Berlin sang; 1992 gastierte sie am Teatro Massimo Palermo in »König Roger« von Szymanowski. Sie sang vor allem Partien aus dem dramatischen Fachbereich (Verdi, Tschaikowsky, Gluck, Strawinsky, Prokofjew). 2001-04 war sie Direktorin der Oper Sofia. Sie starb 2018 in Sofia.

Schallplatten: Balkanton (vollständige Opern »Armide« von Gluck, »Krieg und Frieden« von Prokofjew, »Iwan Susanin« von Glinka), RCA (Madrigalist in »Manon Lescaut« von Puccini).

 

29.10. Franco TAGLIAVINI: 85. Geburtstag

Er entstammte einer armen Familie, die große finanzielle Opfer bringen musste, um ihm eine Ausbildung zum Sänger zu ermöglichen. Diese erfolgte am Liceo Musicale von Vercelli sowie durch die Pädagogin Zita Fumagalli-Riva. Bühnendebüt 1961 am Teatro Nuovo in Mailand als Canio im »Bajazzo«. Bereits im Herbst des gleichen Jahres sang er an der Oper von Rom den Cavaradossi in »Tosca«. 1965 debütierte er an der Mailänder Scala als Amenofi in »Mosè in Egitto« von Rossini. Er sang dort auch 1966 den Cassandro in »Olimpia« von Spontini, 1967 den Lefebvre in »Madame Sans-Gêne« von Giordano, 1973 das Tenor-Solo im Verdi-Requiem, 1974 den Gabriele Adorno in Verdis »Simon Boccanegra« und 1975 den Macduff in »Macbeth« von Verdi. Seit seinem Debüt als Alfredo in »La Traviata« im Jahre 1965 trat er für mehr als zwanzig Jahre an der Deutschen Oper Berlin auf. Am Teatro Comunale Bologna gastierte er 1972 als Lohengrin, an der Oper von Chicago 1969-73 als Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera«, als Pinkerton in »Madame Butterfly«, als Turiddu in »Cavalleria rusticana«, als Alfredo und als Kalaf in Puccinis »Turandot«, bei den Festspielen von Verona 1980 als Don José in »Carmen« und als Enzo in »La Gioconda« von Ponchielli. Er sang als Antrittsrolle 1967 an der Covent Garden Oper London den Pollione in »Norma«, später (bis 1976) den Cavaradossi und den Herzog im »Rigoletto«. Beim Maggio Musicale von Florenz hörte man ihn 1967 als Leicester in Donizettis »Maria Stuarda«, 1970 als Licinio in »La Vestale« von Spontini, 1970 am Teatro San Carlo Neapel als Lohengrin. An der Wiener Staatsoper gastierte er 1969-84 als Cavaradossi, als Don Carlos in der gleichnamigen Verdi-Oper und als Gabriele Adorno. Weitere Gastspiele in Budapest, Monte Carlo, Lyon, Nizza, Barcelona, Genf (1981 als Pinkerton) und Zürich, am Bolschoi Theater Moskau und bei den Festspielen von Edinburgh (1969 als Leicester in »Maria Stuarda« im Rahmen eines Gastspiels des Teatro Comunale Florenz). In Nordamerika wirkte er an den Opern von Boston, Chicago, Dallas, San Francisco (1964 als Ismaele in »Nabucco« und als Kalaf) und Philadelphia und debütierte 1970 an der Metropolitan Oper New York (Antrittsrolle: Pollione). Hier sang er bis 1974 in insgesamt 38 Vorstellungen außerdem noch den Turiddu, den Riccardo, den Macduff, den italienischen Sänger im »Rosenkavalier«, den Arrigo in Verdis »I Vespri Siciliani« und den Cavaradossi. 1982 gastierte er am Théâtre de la Monnaie Brüssel in »Luisa Miller« von Verdi. 1989 gab er seine Karriere auf. Auf der Bühne trat er zumal in den Lirico spinto-Partien der italienischen Oper hervor; geschätzter Konzert- und Oratoriensänger. Er starb 2010 in Novellara. – Er war nicht verwandt mit dem bekannten Tenor Ferruccio Tagliavini.

Schallplatten: Philips (Te Deum von Berlioz), MRF (»Madame Sans-Gêne« von Giordano), Melodram (»Olimpia« von Spontini in der originalen französischen Fassung, Scala 1966), Mondo Musica (»I due Foscari« von Verdi), Myto (Recital; Enzo in »La Gioconda«).

Weitere Informationen auf der ihm gewidmeten Homepage: http://www.francotagliavini.it/wp/?lang=en

 

29.10. Johan van der ZALM: 100. Geburtstag

 Er erhielt seine Ausbildung bei Wallerstein und Ruth Horna in Amsterdam sowie bei Chiesa in Mailand. Zuerst sang er als Chorist am Deutschen Theater im Haag (1943-44) und war in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg vor allem als Operettensänger tätig. 1950 wurde er an die Niederländische Oper Amsterdam engagiert, der er für rund zwanzig Jahre angehörte. Später trat er dann wieder in Operetten auf und war bis Mitte der achtziger Jahre noch an der Hoofdstad Operette Amsterdam zu hören. Zu den wichtigsten Partien in seinem Opernrepertoire gehörten u.a. der Pisandro in »Il ritorno d’Ulisse in patria« von Monteverdi (Holland Festival 1962), der Steuermann in »Der fliegende Holländer«, der Pedro in »Tiefland« von E. d’Albert, der Radames in »Aida«, der Don Carlos von Verdi, der Cavaradossi in »Tosca«, der Hermann in »Pique Dame« von Tschaikowsky, der Wladimir in Borodins »Fürst Igor« und der Titelheld in »Hoffmanns Erzählungen« von Offenbach. 1962 sang er in Amsterdam die Titelrolle in der holländischen Premiere der Oper »Raskolnikoff« von H. Sutermeister. Er trat regelmäßig als Gast an der Oper von Antwerpen auf und gastierte 1957 an der Covent Garden Oper London als Radames. Er starb im März 1995.

 

30.10. Jorma FALCK: 80. Geburtstag

 Er war zunächst Angestellter bei der finnischen Post. Er besuchte nach der Entdeckung seiner schönen Stimme die Sibelius-Akademie in Helsinki und war Schüler der Pädagogen Antti Koskinen und Ture Ara in Helsinki, auch Studien bei Clemens Glettenberg in München und bei Clemens Kaiser-Breme in Essen, schließlich bei Luigi Ricci in Rom. Er war 1963-66 als Chorist an der Nationaloper Helsinki tätig, übernahm 1966 dort seine ersten Solopartien und wurde 1971 Ensemblemitglied des Hauses. 1975 wirkte er dort in der Uraufführung der Oper »Die letzten Versuchungen« von Joonas Kokkonen mit. Seine besten Leistungen erreichte er in Rollen wie dem Scarpia in »Tosca«, dem Titelhelden in Tschaikowskys »Eugen Onegin«, dem Grafen in »Figaros Hochzeit«, dem Don Alfonso in »Così fan tutte« (Helsinki 1991), dem Germont-père in »La Traviata« und dem Telramund im »Lohengrin«. Seit 1967 sang er mehrfach bei den Festspielen von Savonlinna, wo er u.a. am 12.7.1989 in der Uraufführung der Oper »Das Messer« (»Veitsi«) von Paavo Heinninen mitwirkte und den Sprecher in der »Zauberflöte« sang. Als Konzert- und Liedersänger gleichfalls bekannt geworden. Er starb 2017 in Helsinki. Er war verheiratet mit der Opernsängerin Raija Määttänen-Falck.

Schallplatten: Finnlevy, BIS (Opernszenen aus Savonlinna).

 

30.10. Frans BRÜGGEN: 85. Geburtstag

 Er studierte Blockflöte bei Kees Otten am Konservatorium des Vereins Muzieklyceum („Conservatorium van de Vereniging Muzieklyceum“) in Amsterdam und Querflöte bei Hubert Barwahser und Johan Feltkamp. Als einer der Ersten in den Niederlanden konnte er sein Studium mit dem Hauptfach Blockflöte abschließen; zuvor war Blockflöte als Hauptfach nicht zugelassen. Brüggen gilt als einer der bedeutenden Blockflötenspieler des 20. Jahrhunderts und als jemand, der zu einer Renaissance dieses Instruments beitrug. Mit 21 Jahren bereits wurde er zum Professor am Königlichen Konservatorium von Den Haag ernannt. Später wirkte er als Professor in Harvard und Berkeley. Besonders verdient gemacht hat er sich um die Wiederentdeckung verschollener Meister des 17. und 18. Jahrhunderts. Seine Interpretationen barocker und frühbarocker Werke erlangten enorme Popularität und übten großen Einfluss auf eine große Anzahl jüngerer Musiker aus. Die Blockflöte wurde nicht zuletzt durch ihn als Konzertinstrument wieder salonfähig gemacht. 1981 gründete Brüggen das Orchester des 18. Jahrhunderts. 1991-94 leitete er das Niederländische „Radio Kamerorkest“. Seit 1994 war Brüggen Gastdirigent beim Orchestra of the Age of Enlightenment. 2010 wurde Frans Brüggen für seine musikalischen Verdienste mit dem „Prins Bernhard Kulturfonds Prijs“ ausgezeichnet. Im selben Jahr verlieh ihm die niederländische Königin die „Eremedaille voor Kunst en Wetenschap“. Brüggen nannte eine bedeutende Sammlung barocker Block- und Traversflöten sein Eigen, unter anderem von Pierre Jaillard Bressan sowie anderen bekannten Flötenbauern des Barock und trug viel zum originalen Nachbau dieser Instrumente bei. Er starb 2014 in Amsterdam.

 

30.10. Pier Miranda FERRARO: 95. Geburtstag

 Ausbildung in Venedig bei Bononi, dann am Konservatorium von Mailand bei Aureliano Pertile und De Tura Manrico. Er betrat erstmals die Bühne 1951 am Teatro Nuovo Mailand als Rodolfo in Puccinis »La Bohème«. Es kam zu einer bedeutenden Karriere an den ersten Opernhäusern Italiens: an den Opern von Rom, Bologna, Genua, Neapel, Parma, Palermo, Triest, Turin und Venedig, bei den Festspielen in den Thermen des Caracalla in Rom und beim Maggio Musicale Fiorentino. An der Mailänder Scala debütierte er 1951 als Don Carlos in »L’Osteria Portoghese« von Cherubini; hier sang er 1959 den Kalaf in Puccinis »Turandot« und den Amenofi in Rossinis »Mosè in Egitto«, 1959 den Titelhelden in Verdis »Ernani« und den Achille in Glucks »Iphigenie in Aulis«, 1960 den Radames in »Aida«, 1970-71 den Samson in »Samson et Dalila« von Saint-Saens und 1972 den Don José in »Carmen«. Er gab auch Gastspiele am Teatro Colón Buenos Aires, an der Staatsoper von Wien (1960-70 als Radames, als Alvaro in »La forza del destino«, als Des Grieux in »Manon Lescaut« von Puccini und als Otello von Verdi), in Brüssel, Lüttich, Paris, Lyon, Marseille und bei den Festspielen von Aix-en-Provence, an den Staatsopern von Hamburg und Stuttgart, in Lissabon, Barcelona, Zürich, an der Covent Garden Oper London und beim Aldeburgh Festival. In Nordamerika gastierte er an den Opern von Cincinnati, Philadelphia, San Francisco (1958 als Don Carlos, als Manrico im »Troubadour«, als Rodolfo in »La Bohème« und als Alvaro) und an der New York City Opera. Im Mittelpunkt seines Repertoires standen die heroischen Partien der italienischen Oper, doch galt er auch als hervorragender Wagner-Interpret. Er starb 2008 in Mailand.

Schallplatten: HMV (»La Gioconda« von Ponchielli, »Andrea Chénier«), Bongiovanni/MRF (»Isabeau« von Mascagni), Replica (»Il Pirata« von Bellini), Mondo Musica (Ramirez in Puccinis »La Fanciulla del West« mit Magda Olivero), Myto (Alvaro in »La forza del destino« von Verdi, RAI Rom, 1957).

 

 

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